Neue Zürcher Zeitung - 04.08.2019

(Darren Dugan) #1

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NZZ am Sonntag4. August 2019
Sport

MotorradQuali



  1. Marquez (ESP)2:06,787

  2. Lowes (GBR)+2,018

  3. Baldassarri (ITA)+3,979

  4. Lüthi (SUI) +6,696.– nach dem

  5. Teil out: 30. Aegerter (SUI).


Tom Lüthi startet heuteSonntag
nur aus derviertenReihe zum
GrandPrixvon Tschechien in
Brünn.Der 32-jährigeSchweizer
verlor im Training derMoto2-Ka-
tegorie alsZwölfterfast sieben
Sekunden auf dieBestzeit.
Der Rückstand von 6,696
Sekunden war auf dieWetter-
verhältnisse zurückzuführen.
Den ganzenTag über hatte esfast
nur geregnet, am Nachmittag
drückte aber dieSonne durch und
sorgte dafür, dass am Ende der
Qualifikation die Strecke abtrock-
nete. Daskonnteaber nur Alex
Marquez so richtig ausnutzen.
Der spanische WM-Leaderge-
wann das Qualifyingmit über
zweiSekundenVorsprung.
Marquez startet zum 11. Mal in
seiner Karriere aus derPole-Posi-
tion und hatvor demzehnten von
19 Saisonrennen achtZählerVor-
sprung auf Lüthi (136:128).Der
Emmentaler war in diesem Quali-
fying derSchlechtklassierteste
von den Top 6 der Gesamt-
wertung.
SechsTagenach seinem Abste-
cher zum8-Stunden-Rennenvon
Suzukaverlief auch das Training
fürDominiqueAegerter sehr ent-
täuschend:Der 28-Jährige klas-
sierte sich mit seiner MVAgusta
alsZweitletzter nur im 30. Rang.
ImMotoGP-Qualifyingpokerte
Weltmeister Marc Marquezge-
nauso richtigwie sein jüngerer
Bruder Alex. Er liess sich als ers-
ter Fahrer Slick-Reifen montieren
und deklassierte dieKonkurrenz
um mehr als 2,5Sekunden.(sda)


Nochdauert esfast
zweiMonatebiszu
denWM.Doches
warZe itfüreine
klareSteigerung.

LeichtathletikCitiusBern


Kambundjiisterwacht



  1. Kambundji(SUI) 11,15

  2. Samuel (NED)11,43

  3. Awuah(GBR)11,44


60 0 mFrauen: 2. Sclabas (SUI)
1:26,63. – 400 m HürdenFrauen:


  1. Sprunger (SUI) 55 ,13. – 1500 m
    Männer:7. Wanders (SUI) 3:39,30.



  • 400 m Hürden Männer:4. Hus-
    sein (SUI) 49 ,95.


EinigeSchweizer Spitzenathle-
ten, dieMühe hatten, in dieSai-
son zu finden, haben am Citius-
Meeting inBern einenSchritt in
RichtungTopformgetan.Mujinga
Kambundji steigerte sich über
100 m um eine Zehntelsekunde
und kann dieweiterenRennen
lockerer angehen. Ähnliches gilt
für dieLanghürdlerLea Sprunger
und KariemHussein, die beide
gestärkt aus einem Trainings-
block in den Niederlanden zu-
rückkamen und ihreSaisonbest-
zeiten steigerten.
Kambundji sorgte an ihrem
Heim-Meeting für den Glanz-
punkt.Der Berneringelang nach
einem bescheidenen Start in den
Sommer der ersehnte Befreiungs-
schlag. Die 27-Jährige hatte in den
letztenWochen etwas ratlosge-
wirkt. Obwohl sie sich fit fühlte,
kam die nationaleRekordhalterin
insbesondere auf der zweiten
Streckenhälfte nicht aufTouren.
Sie entschied sich deshalb,
einenvon ihrem neuen Trainer
SteveFudgeveranlasstenWech-
sel derTechnikrückgängig zu
machen. Nungelang ihr einLauf,
der dieMoral gleich doppelt hebt.
Mit derLeistungvon Bern erhielt

terschaften inDoha Anfang Okto-
ber definitiv planen.
Das internationaleMeeting in
Bern bildete für die bestenAthle-
tinnen undAthleten desLandes
denAuftakt zur zweiten Saison-
hälfte. Insbesondere Kambundji
nutzte diese Chance, um das
grossenteils mässige Abschnei-
den derSchweizer Asse im Mai,

Juni undJuli – einzig AlexWilson,
JasonJoseph undJulienWanders
überzeugten – in den Hintergrund
treten zu lassen.
Aufsteigende Tendenz liess
auchLea Sprunger erkennen. Die
Europameisterin über 400 m
Hürden und Halleneuropameiste-
rin über die 400-m-Flachdistanz
nutzte die optimalenWettkampf-
bedingungen für eine persönliche
Saisonbestzeit. Obwohl sie an der
letztenHürde ungewollt einen
Schrittwechselvornahm, sicherte
sie sichvor derRussinVera Ruda-
kowa denTagessieg.
55, 13 Sekunden sind für die
Westschweizerin mit Blick in die
jüngere Vergangenheit zwar nicht
berauschend. Sie lief schonrund
acht Zehntel schneller. Allerdings
sagte sie, dass sie sich im Training
nach diversenProblemen zuletzt
sehr gutgefühlt habe. DieLeis-
tung imWettkampf entspreche
nicht demFormstand. Sprunger
wirdamkommendenWochen-
ende an den Team-EM über
400 mflach antreten, was sich
nach ihren Erfahrungen positiv
auf diefolgendenHürdenrennen
auswirken sollte.
Glücklich war die Stabhoch-
springerin AngelicaMoser. Drei
Wochen nach ihrem Sieg an der U-
23-EM inSchweden übersprang
sie zum zweiten Mal in dieserSai-
son 4, 56 m und bestätigte damit
die WM-Limite. KariemHussein
blieb über 400 mHürden erst-
mals seitfast zweiJahren unter 50
Sekunden.Dem Europameister
von 2014 ging auf der Zielgeraden
die Kraft aus, das WM-Ticket hat
er noch nicht imSack.(sda)

Kambundji nicht nur dieBestäti-
gung für den Trainingsaufbau
samt ausgedehnter Ruhephase
nach der Hallensaison, sondern
sie erfüllte auch die Limite für die
Olympischen Spiele 2020 in
Tokio auf die Hundertstel-
sekundegenau. Die dieBernerin
mit Trainingsbasis in London
kann aber auch für dieWeltmeis-

Siegt in ihrer Heimatstadt: Mujinga Kambundji (rechts).

ANTHONY ANE

X / KEYSTONE

Sport imTV


Fussball


15.40SRF2:Super League,3. Runde:
Xamax - St.Gallen.
18.00SRF 2:Super League – Goool!
18.30Teleclub Zoom:Heimspiel – Der
Fussball-Talk.

Automobil


15.00 SRF2:Formel 1, GP Ungarn (Teil 1).
15.40 SRF info:Formel 1, GP Ungarn
(Teil 2).

Motorrad


12.05 SRF2:Moto2, GP Tschechien.
13.40 SRF2:MotoGP, GP Tschechien.

Schwingen


13.15 SRF2:Nordwestschweizer
Schwingfest (Aufz.).
17.00 SRF info:Nordwestschweizer
Schwingfest, Schlussgang.

Mountainbike


12.05 MySports one:WeltcupVal di
Sole.
14.40 SRF info:WeltcupVal di Sole,
Frauen (Aufz.).
17.30 SRF info:WeltcupVal di Sole,
Männer (Aufz.).

Allgemein


18.30 SRF2:Sportpanorama.


  1. Verstappen (NED) 1:14,572

  2. Bottas (FIN) +0,018

  3. Hamilton(GBR) +0,197

  4. Räikkönen (FIN) +1,469


ChristianHorner, derTeamchef
von Red Bull Racing, istkein be-
sonders überschwänglicher
Mensch, jedenfalls nicht im Um-
gang mit seinen Rennfahrern.
Man muss nurSebastianVettel
fragen, der nachvier WM-Titeln
denRennstall auchwegen einer
gewissenGefühlskälteverlassen
hat.Fahrer sind in diesem rasen-
denGetränkehandel Chauffeure,
sie haben einenJob zu erledigen.
Umso erstaunlicher,wie sehr der
Brite von seinemSchützling Max
Verstappen schwärmt.Mehrfach
sagt er «phänomenal»,weil ihm
keine andereVokabel einfällt. «Er
ist der Mann des Moments»,
schiebt er hinterher.Sein Schütz-
ling bestätigt dasLob umgehend
mit der erstenPole-Position sei-
nerFormel-1-Karriere.


LobvonallenSeiten–Versta ppenliegtvorne


der statistischeBeleg dafür, dass
Verstappen raus ist aus derFor-
mel-1-Pubertät.Tatsächlich hat er
sich in dieserSaison aus unnüt-
zen Scharmützeln rausgehalten,
ist in Rad-an-Rad-Duelle zwar mit
dem gleichenMut reingegangen –

aber ohneÜbermut. «Man lernt
mit denJahren», sagtVerstappen,
der Ende derSaison erst seinen
100 .GrandPrix fahrenwird. Der
Lohn seinerVernunft ist dieAch-
tung der Branchengrössen.Lewis
Hamilton bescheinigt einen

«grossartigenJob» und gibt sich
bereit für den Kampf.Selbstwenn
derGegner zumTeamkollegen
werdenkönnte: «Derzeit lese ich
Geschichten, in denen dieLeute
sagen, dass Max nur hinten liegt,
weil er nicht im gleichenAuto
sitzt.» EinWechselVerstappens
zu den Silberpfeilen wäre daher
auch für ihn ein sehr spezielles
Kräftemessen.Wenn der Nieder-
länder nach demRennen heute
aber WM-Dritter bleibt,verfällt
dieAusstiegsklausel.
AusserdemweissVerstappen
um dieAufholjagdvon Red Bull
nach demverschlafenenSaison-
start. Nach der Sommerpause
kommtHonda mit 25 PS mehr,
dazukommt ein neuerWunder-
Sprit.Ferraris Rang als zweit-
stärkstesTeam wankt.
Was seine WM-Hoffnungen an-
geht, gibt sich MaxVerstappen
entspannt: «DerGedanke an den
Titel steckt nicht in meinemKopf.
Ich begreife einfach jedes
Wochenende als Chance.»
Elmar Brümmer, Budapest

Formel 1Qualifikation


Siegvor einer Woche, jetzt diePole-Position: MaxVerstappen.

IMAGO

Mitzuletzt zwei Siegen in drei
Formel-1-Rennen, immer dann,
wennMercedes indisponiert ist,
ist Max Verstappen vor dem
GrossenPreisvon Ungarn, dem
letztenRennenvor derSommer-
pause, zumÜberfliegergewor-
den. Es gibt durchausvernünf-
tige und nicht aus den Niederlan-
den stammende Experten, die
trotz 63 PunktenRückstand auf
WM-Spitzenreiter Lewis Hamil-
ton noch eine kleine Titelchance
für den 21-Jährigen sehen.Der
Fahrerwirdimmer stärker, der
Honda-Motor und seinRed-Bull-
Rennwagenwerden es auch.Vor
fünfWochen war das Bild noch
ein anderes, da drohte dasJahr-
hunderttalent seinem Ausbil-
dungsrennstall per Ausstiegs-
klausel mit der Flucht zuMerce-
des oderFerrari.Sein Marktwert
dürfte seither nochgestiegen
sein, aberRed Bull Racing ist
optimistisch,Verstappen halten
zukönnen.
Zwanzig Mal inFolge unter die
ersten fünfgekommen zu sein, ist

Eishockey, Sommersport
Wann ist die Aufmerksamkeit
fürdasEishockey am gröss-
ten?Wannkönnte der beste
Zeitpunkt sein für die Awards-
Galavon Swiss Ice Hockey? In
derFreitagnacht, beiherr-
lichen Sommertemperaturen,
wurdenim Kursaalin Bern die
besten Eishockeyspieler der
Schweiz ausgezeichnet. Der
«Blick»interviewtemit Steffi
Buchli die Moderatorin des

Aufgefallen Zahl


So viele MillionenFranken
bezahlt Manchester United für
Harry Maguire(er kommtvon
Leicester). Er ist derteuerste
Verteidigerder Welt.

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Thorbjørn Olesen, Grüsel
Eigentlich ist er Golfprofi. Nun
geriet der Däne in die Schlag-
zeilen,weil er auf einem Flug
von Nashville nachLondon eine
Frau sexuell belästigt, das Kabi-
nenpersonal beleidigt und in
den Kabinengang derFirstclass
uriniert haben soll. Laut einem
Berichtvon «The Sun» nahm die
Polizei ihn nachderLandung in
Gewahrsam. Die Ermittlungen
laufen.(sta.)

Verhaftet


Anlasses, schien aber auch nicht
sicher, wie die antizyklische
Terminwahl am besten zu über-
windenwar. Die Schlagzeile
hiess schliesslich: «Heiss auf
Eiskaltes». Warum auch nicht.
Setzt sic h das Modell der anti-
zyklischen Award-Galasvon
Swiss Ice Hockey durch, werden
dieBeachvolleyballerof the
Yearkünftig direktvor dem
Lauberhorn-Rennen ausge-
zeichnet.(sta.)

URS LINDT / FRESHFOCUS
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