Süddeutsche Zeitung - 30.07.2019

(C. Jardin) #1

F


rauSattleristansteckendgutge-
launt.„GrüßGott“,sagtsie,
„sinddieHandwerkerda?“Sie
sitztinihremLieblingssesselim
Flur,undweranihrvorbei-
kommt,denlachtsiefreundlichan.Ein
paarMinutenspätersagtsiedann:„Ah,die
Postkommt.Einenwunderschönenguten
Tagnoch.“Sieistüber90.
FrauHerzog,diewiealleDamenhierim
HeimindieserGeschichteeinenanderen
Namenhat,istfast100,siehtaber20Jahre
jüngerausundhatimmersehrgroßenAp-
petit.MussvonderFluchtkommen,sagen
dieanderenDamen.InseisigeWasserder
Ostseemusstensiespringen,davoner-
zähltsieimmerwieder.DieRussen,und
dannalleinsWasser.Nurwenigehabenes
damalsgeschafft,diemeistenkamenums
Leben.Abends,wennesWurst-undKäse-
aufschnittfürdieBewohnerdiesesPflege-
heimsimGroßraumMünchengibt,greift
FrauHerzogzu.Sieistschnellundisstal-
les,wassieerwischt.DiePflegekräftemüs-
senimmermalwiedereingreifen,damit
dieanderennochetwasbekommen.
FrauKlenzekommtzuspätzumEssen.
SiestehtdenganzenTagüberineinemGe-
stell,daswieeinriesigerKäfigaussieht.
„EasyWalker“heißendieDinger,abersie
sindwenigerzumGehengeeignet,eherei-
neArtmobilerLaufstall.FrauKlenzekann
darinnichtumfallen,trotzdemträgtsie
SchutzhelmundMorgenmantel.Zum
GlückbefindetsichihreWohngruppeim
Erdgeschoss,anderswoinAltersheimen
sindBewohnerimEasyWalkerdieTreppe
hinuntergefallen.WieeinWürfelistdasGe-
stellüberdieStufengehüpft,dahatder
HelmdieangeschnalltenBewohnerauch
nichtvorVerletzungenbewahrt.
FrauSchnaittersitztinderEckeim
GemeinschaftsraumdesWohnbereichs.
Hilfe,ruftsieständig,Hilfe,Hilfe.Esklingt
nichtwieeinNotruf,eherwiedieBegleit-
musikfürihrenLebensabend,densie„im
Haus“verbringt.Haussagenhieralle,Al-
tersheimoderPflegeheimsagtniemand.
UndFrauKrugistnichtzuüberhören,sie
krähtwieeinHahn.Täuschendecht.Die
anderenBewohnerinnensindmanchmal
einweniggenervtdavon.

FastalleimHaushabendenKriegmitge-
macht.DasDurchschnittsalterliegtbei
Jahren.Männergibteshierkeine.Obwohl,
doch,einengibtes.„Dasistschoneingut
aussehenderMann“,sagtFrauLothar.Vor
einpaarMonatenhabesieabundzumit
ihmferngeschaut,jetztgehtdasnicht
mehr.„Deristjavölligdementundnur
nochinseinemZimmer.“
DiePflegekräftesindoftunterbesetzt,
manchmalhelfenZeitarbeitskräfteaus,
diesichnichtauskennen.Dannschreit
FrauSchnaitterumHilfe,FrauKrugkräht,
FrauHerzognimmtdenanderendenKäse
weg,FrauKlenzeistmitdemEasyWalker
RichtungAufzugunterwegs,FrauSattler
mussaufdieToiletteunddannstürztauch
nochFrauMeyer,diesonstnieProbleme
macht.AnsoeinemTagmeldetsichdann
auchnochSchwesterIrinakrank,grippa-
lerInfekt.
DieZuständeinvielendeutschenPflege-
heimensinddesaströs.DenBewohnernin
diesemHeiminMünchen,dashellistund
gutausgestattet,undindemesmeistens
nichtnachUrinundAlterriecht,gehtes
vergleichsweisegut.Knapp3000Eurokos-
tetdieUnterbringungimMonat.Aber
auchhieristdasPersonalknapp,undviele
HeimbewohnerinnenbekommenPsycho-
pharmaka,mancheschonseitJahren.Da-
mitsieruhigersindundnichtsovielArbeit
machen.
„MedikamentesindkeineLösung“,sagt
GabrieleMeyer.„Siehelfennicht,weder
denHeimbewohnernnochdenPflegekräf-
ten.DiealtenMenschensinddannvielpas-
siverbeiderGrundpflege,dasmachtnur
nochmehrArbeit.“Meyerweiß,wovonsie
redet.Sieistoffen,freundlich,bodenstän-
dig.Mankannsichgutvorstellen,wiedas
war,alssiefrüherinderKranken-undAl-
tenpflegegearbeitethat,erstinKliniken
undHeimen,späterfürambulantePflege-
dienste.SiehatvielPraxiserfahrung,was
wichtigist,wennsiejetzt,alsrenommierte
PflegewissenschaftlerinundMitgliedim
SachverständigenratderBundesregie-
rungfürdasGesundheitswesen,denAll-
taginPflegeheimenkritisiert.
DiePflege,sagtMeyer,macheessichzu
einfach.ÜberJahrehabesicheineJammer-
kulturaufgebaut.Wirkönnennichtan-
ders,wirsindsounterbesetzt.„Aberdas
stimmtnichtimmer“,sagtGabrieleMeyer.
UnderzähltvondemaltenMannausSach-
sen-Anhalt,dervorKurzeminderBade-
wannestarb.Erwurdeverbrüht,weildie
beidenPflegerrausgegangensindund
nichtmerkten,dasskochendheißesWas-
serindieWannelief,indiesieihngesetzt
hatten.ObsiedenHebelausVersehenin
diefalscheRichtunggedrehthabenoder
derMannselbstdarankam,lässtsich
nichtmehrrekonstruieren.Erwarde-
ment,konntesichnichtwehren,nichtru-
fen.„EinenaltenMenschenbeimBadenal-
leinzulassen,istgegenjedepflegerische
Vorschrift,dashatnichtsmitPflegenot-
standzutun“,sagtMeyer.„Wennichnicht
sichereinVollbadanbietenkann,dannma-
cheichesauchnicht.“
OffensichtlicheFehler,Unterlassungen
undschlechtePflegekönnendochnicht
mitPersonalmangelerklärtwerden,sagt
Meyer.„DaswürdeichalsAngehörigerdie-

serProfessionnichtaufmirsitzenlassen.“
Undgenausofalschundunprofessionell
findetsiees,wennBewohnerinHeimen
leichtfertigPsychopharmakabekommen,
nurweilsiedementsindodernichtinden
durchZeitmangelundengeTaktungge-
prägtenPflegealltagpassen.JenachErhe-
bungsinddaszwischen30und50Prozent
jenerHeimbewohner,dieAnzeichenvon
Demenzzeigen.
Aberwarumbekommeneigentlichso
vielealteMenschenPsychopharmaka?Um
unerwünschtesVerhaltenzuunterdrü-
ckenwieSchreien,Bewegungsdrang,
nächtlicheUnruhe,vermutetMeyer.Und
umdiePflegezuerleichternunddasZu-
sammenlebenmitanderenHeimbewoh-
nern.PsychopharmakasollendieStim-
mungaufhellen,Ängstenehmen,angebli-
cheSchlafstörungenbeheben.„Pflegende
undÄrztehabenessichbequemeingerich-
tet,ohnedieEmpfehlungenausinternatio-
nalenLeitlinienzurKenntniszunehmen“,
sagtMeyer.MancheWissenschaftlerbe-
zweifelndenNutzenvonPsychopharmaka
beileichterbismittlererDepressiongene-
rell,aberüberallistnachzulesen,dassal-
tersgemäßeWesensveränderungenkein
Grundsind,dieMittelzuverordnen.
AllerdingshateskeineKonsequenz,
wenneinHeimunddiezuständigenÄrzte
massenhaftRuhigstellerverteilen.Wie
vielePsychopharmakaverordnetwerden,
giltnichtalsQualitätskriteriuminPflege-
heimen.PflegendefragendieMedikamen-
tenach,Ärzteverordnensie.„DieBehand-
lungmitMedikamentenisteineritualisier-
teLösungsstrategie“,sagtMeyer.„Persönli-
cheZuwendung,Begleitung,sichKüm-
mernkostenZeit.QualifiziertesPersonal
istknapp.ZudemsindPsychopharmaka
ziemlichgünstigundbelastendasBudget
kaum.“Außerdem:Nebenwirkungenvon
PsychopharmakawieSchlaganfälle,aber
auchStürzelassensichimEinzelfallnicht
aufdieMedikamentezurückführen.„Ge-
sundheitlicheBeeinträchtigungen,fehlen-
derAntrieb,Müdigkeit,Verschlechterung
desgeistigenZustandesundderMotorik
werdeninKaufgenommen.“BeidemZu-
stand,indemvieleBewohnerinnenundBe-
wohnervonPflegeheimensind,lässtsich

irgendwannnichtmehrunterscheiden,
worandasliegt,istesdasUmfeld,alters-
bedingtoderliegtesanderBehandlung
mitPsychopharmaka?
Meyerwillnichtsbeschönigen,natür-
lichfehlenüberallPflegekräfte,manch-
malmöchtemandenGerichtshoffürMen-
schenrechteinStraßburganrufen,wenn
mansieht,wiemitMenscheninmanchen
Heimenumgegangenwird.AberMeyer
warebenauchaneinergroßenStudiebetei-
ligt,inderversuchtwurde,Erfahrungen
ausEnglandaufhiesigeVerhältnissezu
übertragen.Regelmäßigwurdeüberprüft,
obHeimbewohnerdieMedikamentenoch
bräuchten,sowohldieÄrztealsauchdie
Pflegendenwurdengeschult,individueller
mitdenBewohnernumzugehen.„Esgeht
janichtdarum,diealtenLeutenurzube-
spaßen,ihnenbunteHütchenaufzusetzen
undLuftschlangenumzuhängen“,sagt
Meyer.„EsgehtumSinnstiftungundau-
thentischeAngebote.“
InEnglandhattedergeschilderteAn-
satzErfolg.Statt47Prozentbekamenhin-
terhernurnoch23ProzentderHeimbe-

wohnerPsychopharmaka.InDeutschland
ließsichdasKonzeptnichtumsetzen.Zu
vieleÄrztewarenbeteiligt,diePflegenden
fandeneszwarsinnvoll,sichindividueller
umdieBewohnerzukümmern,kamen
abernichtdazu:Personalengpässe.Zudem
fühltensiesichinmedizinischenFragen
imhierarchischendeutschenSystemoft
nichternstgenommen.

EsgehtinderDiskussionumPsycho-
pharmakaimAlternichtnurumPharma-
zieundTherapie,sondernauchdarum,
wieMenschenwahrgenommenwerden,
dienichtmehrimMittelpunktderGesell-
schaftstehen,dieausgemustertwerden,
externversorgtinHeimenundKliniken.
Hättederin85Fällenschuldiggesproche-
neSerienmörderNielsHögelinDelmen-
horstundOldenburgnichtzumeistAlte

undKrankeumgebracht,hättedieMons-
trositätseinerTatenvielleichtnochmehr
Aufsehenerregt.Nurmalsogefragt:Wie
großwäredasEntsetzengewesen,wenner
stattdessen85Politiker,85Top-Models
oder85Profifußballergetötethätte?
Undnatürlichgehtesauchdarum,was
dieMedizinkannundwill.
Ortswechsel,Freiburg.Werdieselbster-
nannteWohlfühlhauptstadtimSüdwesten
desLandesbesucht,mussaufdemWeg
zurAltstadtaufpassen,nichtvonRadlern
überfahrenzuwerden.BevordieKopfstein-
pflasteridylleerreichtist,gehtesüberehe-
malsvierspurigeRingstraßen,diezurück-
gebautwurden.ImColombipark,amver-
kehrsberuhigtenAltstadtring,blühenStau-
den.AufdemBürgersteigentlangdes
ColombiparksduftennichtnurBlütenund
Blumen,esriechthierschontagsübernach
Marihuana.FreiburgistdieHauptstadt
derSelbsterfahrung.Einerhartnäckigen
urbanenLegendezufolgeweistFreiburg
diezweitgrößteTherapeutendichtenach
NewYorkCityauf.DieToleranzfürRausch
undDrogenistgroß,unddasbeziehtsich
nichtnuraufortstypischeGewächsewie
Gutedel.
„EsgehtgeradeimAlterjaauchdarum,
dassmansichwohlfühlt,undnichtnurum
dieoptimaleTherapie“,sagtUlrichBrö-
ckling.DerFreiburgerSoziologesitztbeim
Italiener,erhatPastabestellt,undman
glaubtihmsofort,dassLebensqualität
nichtnurinseinerForschungeineRolle
spielt.BröcklinghatmitKollegendas
„HandbuchDrogeninsozial-undkultur-
wissenschaftlicherPerspektive“geschrie-
ben.„VielleichthabenvieleSeniorenjaei-
nenVorteildavon,wennsiebesserge-
stimmtundnichtmehrsodepressivsind.“
PsychopharmakaseienkeineZuckerpil-
len,schonklar,verteufelnmüssemansie
aberauchnicht.BröcklingweißvonAlters-
heimenfürSuchtkranke,indenenesnicht
mehrdarumgeht,diebetagtenJunkies
vomStoffloszubekommen,sondernvoral-
lemauchdarum,ihneneinenhalbwegsver-
träglichenLebensabendzubereiten.„Die
TherapiezielewerdenimAltervielleichtan-
dere,unddaistnichtalleindermedizini-
scheBlickentscheidend,sonderndas,was

sichdiePatientenwünschenoderge-
wünschthabenmögen“,sagtderSoziolo-
ge.DieDingeandersdenken,dasistsein
Ansatz.Sinnenfroh.
PaulParin,derwortmächtigePsycho-
analytiker,Ethnologe,MedizinerundEs-
sayist,hat1997im„Kursbuch“einenText
überdie„WeisenPharma-Greise“veröf-
fentlicht.DasBedürfnis,denBeschwerden
derhinschwindendenkörperlichenIntegri-
tätpharmakologischentgegenzuwirken,
siehterüberall.Unddannberichtetervon
einemBesuchbeimVolkderDogoninMa-
li,dieallem,wasdieÄltestenimDorfratsa-
gen,großesGewichtbeimessen.Aller-
dings:„Manmussdafürsorgen,dasssie
frischgebrautesgehaltvollesBiererhal-
ten“,schreibtParin.„DiealtenGenießer
sindständigineinemsanftenRausch
befangen.“
DashaltesiebeiLaune,obwohlihrStam-
melnoftschwerzuverstehensei.Aber„nie-
mandzweifeltdaran,dassdieWeisheitdes
Altendestotieferundreinerist,jewirrer
dieRedeausseinemzahnlosenMunde
strömt.DiestrahlendeLaunedesAlten
teiltsichdenInterpretenmit.“Gegenden
TodkönnederMenschnichtan,aberge-
gendieLeidendesAltershättennichtnur
dieWissenschaftlerunddieDogoninih-
renFelsendörferndasRichtigegefunden.

EsfolgteinPlädoyerParinsdafür,„Grei-
senundGreisinnenmitHilfewohldosier-
terTropfen,PulverundSpritzenzufriede-
neodersogarglücklichealteTagezube-
scheren“.Dasseiallerdingsnichtleicht,zu
tiefstecktenvieleÄrzteinderÜberliefe-
rungunsererpuritanischenKulturund
hieltenLeidenfürbesseralslässlicheDul-
dungodergarunerlaubtenGenuss.„Im-
merwiedergelingteseinemKollegen,ei-
nen80-,85-,90-undMehrjährigenaus
derGefahrenzoneeinerDrogenabhängig-
keitherauszuhalten,seiesauch,dass
Schmerzen,jaunerträglicheagonischeVer-
nichtungsgefühleinKaufzunehmensind.
FürdieseÄrztezähltTugendmehrals
Wohlbefinden.“ParinschätztsolcheÄrzte
nicht.Schließlichgehörter„zujenen
Pharma-Greisen,diesichmittelsZufuhr
erhaltenderundfördernderMittelund
MittelcheneinangenehmesAltergestat-
tenundbewahren“,undverweistaufdie
erheblichenMonatsrechnungenseiner
Apothekerin.
SpätestensjetztmussJosefBäumlzu
Wortkommen,einPsychiaterausderNä-
hevonRegensburg,dervieleJahredie
PsychiatrieimMünchnerKlinikumrechts
derIsaralsOberarztgeprägthat.ImLauf
derJahrehatderTU-Professoreinennüch-
ternenBlickaufdasLebenbekommen.„Es
warvonderNaturnichtvorgesehen,dass
wirälterundälterwerden“,sagtBäuml.
„DabrauchtmanschoneinstarkesIch,um
einenLebenssinnzufindenundnichtde-
pressivzuwerden,wennmannichtmehr
sieht,hört,dieBeweglichkeitnachlässt,po-
sitiveVerstärkerseltenerwerdenunddas
GehirnimmerwenigerinderLageist,ange-
nehmeGefühlezuvermitteln.“
Bäumlistbekanntdafür,nichtleichtfer-
tigMedikamentezuverschreibenundfür
seinePatienteneinenstimmigenWegzu
finden.Psychopharmaka–dieserBegriff
kommtjaimWeltbildvielernichtohnedie
Ergänzung„damitvollpumpen“aus.Die
MittelgeltenalsStoffe,diedasWesenei-
nesMenschenverändern,alseineArtNord-
koreaunterdenMedikamenten.„Ichhalte
PsychopharmakafüreinenSegen“,sagt
derPsychiater.„WenneineFrauimHeim
sitztundnachihremKindschreit,das
längstnichtmehrlebt,odersichtäglichin
Angstträumesteigertundihreschlimmen
Kriegserfahrungenimmerwiedererlebt,
dagrenztesdochaneineMenschenrechts-
verletzung,denLeutennichtszugeben.“
DieRatederMenschen,diejährlichan
einerdepressivenEpisodeerkranken,liegt
inDeutschlandüberalleAltersgruppen
verteiltbeideutlichmehralszehnProzent.
EinfurchtbaresLeiden.BeidenMenschen
jenseitsder75liegtdieQuoteweitaushö-
her,bei25bis30Prozent.DasssichdieSui-
zidrateinDeutschlandseitdenSiebziger-
jahrenvon27Fällepro100000aufetwa
pro100000halbierthabe,schreibtBäuml
vorallemdemdifferenziertenEinsatzvon
Psychopharmakazu,„einSegenistdas“.
NatürlichfindetauchJosefBäuml,dass
inPflegeheimenvielverbessertwerden
müsste,daistersichmitPflegewissen-
schaftlerinMeyereinig.Sieweisejazu
Rechtdaraufhin,dasseskeinWundersei,
wennalteLeuteumdreiUhrnachtsinden
Heimenumherirren.„Dannwirdpathologi-
schesSchlafverhaltendiagnostiziert,und
dieAltenbekommenMedikamente,dabei
wirdinvielenHeimenum19UhrdasLicht
ausgemacht“,sagtMeyer.Ja,größereZim-
merundmehrZuwendungseienwichtig,
sagtauchBäuml.ZudemHaustiere,war-
umgibtessowenigHundeundKatzenin
Altersheimen?DieNähe,dieBerührung,
daskönnteschonvielausmachen.
ZurückinderWohngruppebeiFrauSatt-
ler,FrauHerzogunddenanderenspürt
man,dassesnocheinweiterWegist,bis
sichetwasverbessert.DieZeitarbeitsfirma
hatjemandengeschickt,dergutenWillens
ist,aberkeinWortDeutschversteht.
SchwesterMartaistkrank,SchwesterIri-
nainUrlaub.FrauHerzoghatwiedereine
ordentlichePortionKäsegenommen,Frau
SchnaitterschreitumHilfeundFrauKrug
kräht.NurFrauSattleristweiterhinbester
Laune.„Hinausallemiteinander“,ruftsie.

DEFGH Nr. 174, Dienstag, 30. Juli 2019 (^) DIE SEITE DREI 3
„EswarvonderNatur
nichtvorgesehen,dasswir
älterundälterwerden.“
Der Rausch
PsychopharmakahabenihrenSinn
undNutzen.VieleAlteaber
bekommensievorallem,damitRuhe
indenüberforderten
deutschenHeimenherrscht

KlarsinddieZuständeinHeimen
manchmaldesaströs.Abereswird
auchgerneundvielgejammert
FOTO: WOLFGANG WEIN / MAURITIUS IMAGES
Esgehthierumeinesehr
grundsätzlicheFrage:Wie
stehenwirzuunserenAlten?
WarumSeniorensooftPsychopharmakabekommen?DamitsiewenigerArbeitma-
chen,sagtGabrieleMeyer.Abernichtnur,sagtUlrichBröckling. OH; IMAGO/PHOTOTHEK
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