Die Welt Kompakt - 22.07.2019

(avery) #1
will – und zwar ligaunabhängig.
Ich mache keinen Hehl daraus,
dass ich auch andere Angebote
hatte. Aber es war mein Wunsch,
zu 96 zu gehen.

Wie beurteilen Sie die Auf-
stiegschancen?
Ich denke, es ist besser, Sie fra-
gen mich das in zwei, drei Mona-
ten noch mal. Kein Verein kann
meiner Meinung jetzt zum Sai-
sonstart sagen: „Wir gehen sicher
hoch“. Dafür ist die Leistungs-
dichte an der Spitze viel zu groß.
Außerdem gibt es bis Ende Au-
gust noch die Chance, am Kader
zu basteln. Ich würde sagen, es
gibt vier, fünf Klubs, die um die
oberen Plätze mitspielen wer-
den. Dazu zählen wir auch.

Sie waren beim VfB unange-
fochtene Nummer eins und
sind nun in Hannover, wo Mi-
chael Esser spielt, der in der
vergangenen Saison zu den bes-
ten Torhütern zählte. Man
kann es auch einfacher haben
im Leben.
Ich habe meinen Wechsel unab-
hängig von Personen getätigt, die
hier im Verein sind. Es war eine
Entscheidung für Hannover 96.

Sie scheinen Herausforderun-
gen zu lieben. Mit 16 sind Sie
aus Köln zu Manchester United
gewechselt.
Ich habe dort eine unglaublich
tolle Ausbildung genossen und
bin dort sicherlich auch schneller
gereift, als manch anderer Spie-
ler in meinem Alter. Ich habe das
gemerkt, als ich mit 20 zu Han-
nover 96 kam. Ich war durch mei-
ne Erfahrung in England bestens
auf den Profibereich vorbereitet.
Deshalb habe ich damals so
schnell und so gut funktioniert.

Wie schwer ist es Ihnen damals
gefallen, das Elternhaus so früh
zu verlassen?
Das war nicht einfach. Aber
nachdem ich in Manchester ein
langes Gespräch mit Sir Alex
Ferguson (ehemaliger Teammana-
ger, die Redaktion)hatte und er
mir gesagt hat, dass er mich un-
bedingt haben möchte, war die

Entscheidung relativ schnell
klar. Ich konnte gar nicht anders.
Aber natürlich war es in den ers-
ten Wochen in England etwas
hart. Ich kann verstehen, wenn
jemand mit 16 oder 17 sagt, dass
er sein gewohntes Umfeld
braucht, und so einen Schritt
dann nicht wagt. Doch ich wurde
dadurch relativ schnell selbst-
ständig. Rückblickend war es ein
tolles Abenteuer, was mich in der
Entwicklung unheimlich nach
vorn gebracht hat.

Sie waren später noch mal in
Leicester. Wie haben Sie Eng-
land in Erinnerung?
Es ist toll, dass ich die Chance
hatte, in der Premier League
und in der Champions League
zu spielen. Wir hatten eine schö-
ne Zeit dort, denn meine Frau
und ich haben uns an den freien
Tagen viel angeschaut vom
Land. Das hat meinen Horizont
erweitert.

Fünf Jahre ist es her, dass Sie
Weltmeister geworden sind.
Wenn auch ohne Einsatz.
Eine tolle Erfahrung. In meiner
Karriere war die WM das i-Tüp-
felchen. Wir hatten einen so gu-
ten Geist im Team. Und ich den-
ke, Weltmeister ist man ein Le-
ben lang. Ich bin froh und glück-
lich, dass ich vier Jahre Teil der
Nationalmannschaft sein durfte.
Ich hatte ja auch meine Einsätze.

Sie sind seit 14 Jahren im Fuß-
ballgeschäft. Wie erleben Sie es
heute?
Ich habe echt viel erlebt. Der-
zeit merkt man extrem, wie
schnelllebig alles geworden ist.
Es ist ein hartes Geschäft. Am
Ende schaffen es vielleicht zwei,
drei Prozent von all denen, die
mal davon geträumt haben, eine
große Karriere zu starten. Des-
halb bin ich dankbar, dass ich zu
diesem kleinen Kreis dazugehö-
re. Ich weiß das sehr zu schät-
zen, denn selbstverständlich ist
das nicht.

Sie hatten in der vergangenen
Spielzeit drei Trainer beim VfB.
Viele Trainer beklagen inzwi-

schen ob der hohen Entlas-
sungsquote, dass sie – anders
als früher – nichts mehr wert
sind.
Ich kann verstehen, dass die Trai-
ner leiden, zumal man über die
eine oder andere Entscheidung
oftmals auch wirklich diskutie-
ren kann. Allerdings stehen die
Vereine heutzutage auch unter
einem immer größeren Druck.

In wenigen Monaten jährt sich
zum 10. Mal der Todestag von
Robert Enke. Theo Zwanziger,
der ehemalige DFB-Präsident,
sagte damals auf der Beerdi-
gung: „Fußball ist nicht alles“.
Mir hat der Fußball unheimlich
viel gegeben. Aber ich weiß, dass
es ein Leben außerhalb des Fuß-
balls gibt und dass es wichtig ist,
sich bei all dem Stress, den wir
haben, auch auf andere Dinge zu
besinnen. Dass wir uns Zeit neh-
men, mal zur Ruhe kommen und
abschalten. Ich bin unter ande-
rem nach Hannover zurück, weil
ich weiß, dass es mir hier gutgeht


  • unabhängig vom Fußball. Das
    Gefühl ist wichtig. Über die Jahre
    habe ich gelernt, Dinge anders
    und besser einzuschätzen. Ge-
    wisse Erfahrungen, die ich ge-
    macht habe, haben mich auch de-
    mütiger gemacht.


Lassen Sie uns zum Schluss mal
wissen, wie Sie aus der Ferne
den Konkurrenzkampf in der
Nationalmannschaft beurtei-
len. Marc-Andre ter Stegen hat
zuletzt immer wieder betont,
dass er gern Teil des Umbruchs
sein und Manuel Neuer als
Nummer eins m Tor beerben
möchte.
Marc-Andre hat sich richtig gut
entwickelt und ist zu einem der
besten Keeper aufgestiegen. Ich
kenne Manuel natürlich durch
unsere gemeinsame Zeit sehr
gut. Ich finde, dass er, wenn er
bei 100 Prozent ist, nach wie vor
einer der besten Torhüter der
Welt ist, wenn nicht sogar der
beste. Deshalb ist es schwer für
Marc-Andre. Aber das ist seit
Jahren schon so auf dieser Positi-
on, auf der wir in Deutschland
nun mal viele gute Leute haben.

U18-Nationalspieler Leon Dajaku
wechselte Hoeneß ein.
Das erste Heimspiel des neuen
Trainers steigt Freitag gegen den
KFC Uerdingen, der Sonntag 1:0
gegen Halle gewann. Die Bayern-
Fans sehen die Umstrukturierun-
gen im Nachwuchs ihres Klubs
zum Teil sehr kritisch. „Großer
Name macht noch keinen großen
Trainer“ stand im Mai bei einem
Heimspiel der U23 auf einem ihrer
Plakate. Das Ziel der „kleinen“
Bayern ist der Klassenerhalt.
Lediglich wenige Kilometer von
der Säbener Straße entfernt wol-
len sie viel Größeres erreichen.
Die Spielvereinigung Unterha-
ching möchte so bald wie möglich
aaaufsteigen. In der vergangenen
WWWoche ging der Klub an die Börse.
WWWer eine Aktie kaufe, wette damiter eine Aktie kaufe, wette damit

aaauf die Zweite Liga, sagte Präsi-uf die Zweite Liga, sagte Präsi-
dent Manfred Schwabl. Bis zum
kommenden Freitag sind die ins-
gesamt rund 950.000 Wertpapiere
fffür 8,10 Euro pro Stück zu haben.ür 8,10 Euro pro Stück zu haben.
Beim Saisonauftakt spielte die
Mannschaft 1:1 in Kaiserslautern.
Die Partie verfolgten 20.147 Zu-
schauer, unter ihnen der neue
FCK-Geldgeber Flavio Becca – we-
niger Fans kamen in den vergange-
nen 30 Jahren nie zu einem Auf-
taktspiel an den Betzenberg.
Das Topspiel des Wochenendes
gewann Aufstiegsfavorit Eintracht
Braunschweig 4:2 beim Zweitliga-
AAAbsteiger 1. FC Magdeburg. Ent-bsteiger 1. FC Magdeburg. Ent-
scheidender Spieler war Martin
Kobylanski, der drei Tore für die
Eintracht erzielte. Die Rote Karte
gegen den Magdeburger Co-Trai-
ner Silvio Bankert war der erste

Platzverweis nach Einführung
einer Regel – gültig ab dieser Sai-
son –, nach der auch Fehlverhal-
ten von Trainern und Assisten-
ten geahndet werden kann. Ban-
kert hatte den Ball zurück aufs
Feld geschossen und den Braun-
schweiger Marcel Bär getroffen.
Bankert hob die Hände, als Zei-
chen, dass es keine Absicht ge-
wesen sein soll. Schiedsrichter
Felix Zwayer sah es anders.
Der ebenfalls abgestiegene
MSV Duisburg siegte 4:1 gegen
Sonnenhof Großaspach. Spekta-
kulär ging es bei Hansa Rostock
und Viktoria Köln zu: Hansa
ffführte nach 19 Minuten 3:0, dochührte nach 19 Minuten 3:0, doch
der Aufsteiger erkämpfte sich
ein 3:3. 1860 München kam ge-
gen Preußen Münster nicht über
ein 1:1 hinaus.

DIE WELIE WELIE WELTKOMPAKTTKOMPAKT MONTAG,22.JULI2019 SPORT 29


„Zum Geburtstag,


das war das i-Tüpfelchen“


Isabell Werth gewinnt an ihrem Ehrentag mit Bella


Rose den Großen Dressur-Preis beim CHIO in Aachen


DPA

/ ROLF VENNENBERND

S


o eine Siegerehrung hat
selbst die erfolgreichste
Reiterin der Welt noch
nicht erlebt. 6000 Zuschauer
stimmten nach dem erneuten
Triumph von Isabell Werth
„Happy Birthday“ für sie an und
gratulierten so zum 50. Geburts-
tag. Gerührt und mit feuchten
Augen lauschte die Rekordreite-
rin mit der neuen EU-Kommissi-
onspräsidentin Ursula von der
Leyen im Schlepptau am Sonntag
in Aachen dem Ständchen und
sagte anschließend: „Das ist ein
tolles Gefühl – danke. Sie haben
mir einen großartigen Geburts-
tag bereitet.“
Die Seriensiegerin behielt
auch an ihrem Ehrentag die Ner-
ven und gewann zum 13. Mal den
Großen Dressur-Preis von Aa-
chen. Für die Kür mit der Stute
Bella Rose erhielt Werth 90,450
Prozent und hielt Dorothee
Schneider aus Framersheim mit
Showtime (89,660) knapp auf
Distanz. „Doro hat gut vorge-
legt“, kommentierte die Siegerin.
„Da musste ich Gas geben.“ Die
Dramaturgie mit Werth als letz-
ter Reiterin im Feld hätte sich
kein Regisseur besser ausdenken
können. Wie Schneider mit
Showtime ritt auch Werth zu ei-
nem Rekordwert. „Meistens sind
das die besten Prüfungen, in de-
nen man sich gegenseitig pusht“,
sagte die sechsmalige Olympia-
siegerin über das bisher beste
Kür-Ergebnis mit ihrer Stute.
„Großartig, dass das so auf den
Punkt geklappt hat: Zum Ge-
burtstag, das war das i-Tüpfel-
chen.“
Werth hatte schon kurz vor
dem Ende ihrer Kür begonnen zu
strahlen. Das Publikum klatschte
im Rhythmus der Musik, ehe sie
ihre Hand zur Faust ballte und
die zahlreichen Glückwünsche
zum erneuten Erfolg und zum
Geburtstag entgegennahm.
Werth hatte die Dressur bereits
an den Vortagen dominiert. Sie
führte das deutsche Dressurquar-
tett in Aachen am Samstag zum
überlegenen Sieg im Nationen-überlegenen Sieg im Nationen-
preis vor Dänemark und dem US-

Team. Und sie gewann in der
Einzelwertung auch den Grand
Prix und den Special.
Angesichts ihres Geburtstages
musste Werth in der CHIO-Wo-
che mehrfach Fragen nach dem
möglichen Ende ihrer beispiello-
sen Karriere beantworten. „Ir-
gendwie scheint das ja sehr inte-
ressant zu sein“, sagte sie und er-
klärte: „Es ist noch nicht geplant,
aber irgendwann wird es kom-
men. Und so alt bin ich ja auch
nicht.“ Sie grinste dabei und
schaute zu Dorothee Schneider
herüber: „Es gibt hier ja noch Äl-
tere.“ Die Teamkollegin und här-
teste Konkurrentin im Einzel war
schon vor fünf Monaten 50 Jahre
alt geworden. Werth selbst hat
nun Ende August die EM in Rot-
terdam und dann Olympia 2020
in Tokio fest eingeplant.
Die schönste Zeit bleibt für
Werth aber, wenn sie „zu Hause
in Ruhe reiten kann“, sagte sie
dieser Woche WELT AM SONN-
TAG. „Deshalb gehe ich vor acht
Uhr in den Stall. Bis elf Uhr reite
ich die wichtigsten Pferde, denn
dann kommt garantiert irgend-
wer um die Ecke oder das Telefon
klingelt. Bei den Pferden bin ich
total zu Hause. Bei ihnen muss
ich auch nicht aufpassen, was ich
sage. Mein Pferd ist für mich Le-
benspartner.“
Neben dem Dressurteam ge-
wann auch die Vielseitigkeits-
mannschaft ihren Nationenpreis.
Trotz eines Ausfalls setzte sich
das Quartett um Ingrid Klimke
knapp vor Neuseeland und Aust-
ralien durch. Die Teamreiterin
Josefa Sommer aus Immenhau-
sen musste aufgeben, weil ihr
Pferd Hamilton ein Hufeisen ver-
loren hatte. „Es war völlig rich-
tig, dass sie danach aufgehört
hat“, sagte Bundestrainer Hans
Melzer: „Das Pferd ist danach ge-
rutscht, das ist einfach Pech.“
Zum Team gehörten zudem Mi-
chael Jung aus Horb mit Star
Connection und Andreas Di-
bowski aus Döhle mit Corrida.
Klimke gewann auch die Ein-
zelwertung. Die 51 Jahre alte Rei-zelwertung. Die 51 Jahre alte Rei-
terin aus Münster siegte mit Hale
Bob vor Jung und
dem Australier Chris-
topher Burton. DWDW

Ein schöneres Datum hätte es
fffür Werths 13. Dressursieg inür Werths 13. Dressursieg in
Aachen nicht geben können

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Woche ging der Klub an die Börse.

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