Berliner Zeitung - 22.07.2019

(Brent) #1

Berlin


Berliner Zeitung·Nummer 167·Montag, 22. Juli 2019 13 *·························································································································································································································································································

Erhebliche


Defizitebei


Drittklässlern


StudiezuFähigkeitenin
DeutschundMathematik

B


erliner Grundschüler erfüllen
zumgroßenTeilnichtdieanihre
Altersgruppe gestellten Erwartun-
gen.Rund30 Proz entder Drittkläss-
ler haben erhebliche Defizite in
DeutschundMathematik.Daszeigt
eine Antwortder Senatsverwaltung
für Bildung, Jugend undFamilie auf
eineAnfragedesAfD-Abgeordneten
Tommy Tabor,die der Berliner Zei-
tungvorliegt.
Tabor hatte nach den Ergebnis-
sen der Vergleichsarbeiten–kurz:
Vera –gefragt, die in allenBundes-
ländernflächendeckend in dritten
und achtenJahrgangsstufen durch-
geführtwerden. 2019 hatten daran
rund 25000Kinder in Berlin teilge-
nommen.Bereits2017hattenBerlin
und Brandenburgbeschlossen, die
Ergebnisse der Ländertests nicht
mehr zuveröffentlichen.Siewaren
bisdahindieeinzigenBundesländer
gewesen,diedieErgebnissetranspa-
rentverfügbarmachten.Derfrühere
Bildungssenator Jürgen Zöllner
(SPD)hattedaraufgepocht.Erwollte
damitfürTransparenzsorgen.
Dasaktuelle Ergebnis fällt
schlechtaus:ImBereichLesenfallen
29 Proz ent der geprüftenDrittkläss-
lerindieKompetenzstufe1–wasbe-
deutet, dass sie dieMindeststan-
dards nicht erfüllen. 23Proz ent fal-
lenin Kompetenzstufe2–dasheißt,
sie erfüllen dieMindestanforderun-
gen, aber nicht die durchschnittli-
chenErwartungen.
EbensovieleDrittklässlerschnei-
denindenanderengeprüftenBerei-
chenschlechtab:27Proz enterfüllen
imBereich„Zuhören“nichtdieMin-
deststandards,30Prozentimmathe-
matischen Bereich „Raum und
Form“und 31 Prozentimmathema-
tischen Bereich „Häufigkeit und
Wahrscheinlichkeit“.
Diegute Nachricht: Einfast
ebensogroßerTeilderBerlinerSchü-
lererreichtinmanchenKompetenz-
bereichenüberdurchschnittlicheEr-
gebnisse(Kompetenzstufe4und5).
ImBereich„Lesen“sindes sogar
35 ProzentundimBereich„Zuhö-
ren“ 32 Prozent.KleineristderAnteil
der Schüler,die in Mathematik ex-
zellent abschneiden: Im Bereich
„RaumundForm“fallennur21Pro-
zent der Schüler in dieKompetenz-
stufen 4und 5, imBereich„Häufig-
keitundWahrscheinlichkeit“sindes
25Proz ent.(ann.)

Freundschaft


zweier


Raumfahrer


Astro-Alexsprachbeim


MondfestüberSigmundJähn


D


ie Astronaut Alexander Gerst
hat beimMondfest imZeiss-
Großplanetarium vonseiner
FreundschaftzumerstenDeutschen
im Weltall, demKosmonautenSig-
mundJähn(82),berichtet.„Wirtele-
fonieren wirklich oft miteinander“,
erzählteder43-jährigeAstronautam
Sonnabendvoreinem Vortragan-
lässlich des 50. Jahrestages der
Mondlandung im Stadtteil Prenz-
lauerBerg.
Alexander Gerst, der auch als
„Astro-Alex“bekanntist, sagte,er
habe Sigmund Jähn schon öfter be-
sucht,unteranderemindessenDat-
sche in Morgenröthe-Rautenkranz
(Vogtlandkreis in Sachsen). Jähn sei
außerdem bei seinen beiden Starts
zurInternationalenRaumstationISS
dabei gewesen. Gerst bezeichnete
Jähn als einen „netten, guten
Freund“, der ihm viele hilfreiche
Tippsgegebenhabe.
SigmundJähn,damalsDDR-Bür-
ger,startete am 26. August 1978 als
erster Deutscher ins All. DieRaum-
kapsel „Sojus 31“ brachte ihn vom
Raumfahrtzentrum Baikonur aus
zur OrbitalstationSaljut 6. Er um-
kreiste124MaldieErde.Jähnlebtin
StrausbergbeiBerlininderNähesei-
nerbeidenTöchter.


KommandantderISS

Gerst, gebürtiger Künzelsauer (Ho-
henlohekreis in Baden-Württem-
berg), war der erste deutscheKom-
mandantderInternationalenRaum-
station ISS. Seit seiner Rückkehrim
vergangenenDezember ist er der
Deutsche mitder längstenWelt-
raumpraxis: 166 Tageverbrachteer
2014 imAllund 197 weitereimver-
gangenenJahr.
NebendemVortrag,fürdendie
TicketsperGlücksradverlostwur-
den, gab es im Planetarium im
PrenzlauerBergeineSonderausstel-
lungundeineSchauzumApollo-
Programm der US-Raumfahrtbe-
hördeNasa,dasdieMondlandungen
möglichmachte.AucheinMond-
Picknickwargeplant.
DieLandungaufdemMond,bei
derUS-AstronautNeilArmstrongals
erster Mensch seinenFußauf den
staubigenBoden desErdtrabanten
setzte,fand nach deutscherZeit am
frühenMorgendes21.Juli1969statt
–nachUS-Ostküstenzeitwaresnoch
der20. Juli.(dpa)


EinlebensgefährlicherKick


U-undS-Bahn-SurfersetzenihrLebenmitimmerdrastischerenStuntsaufsSpiel–fürRuhmimInternet


VonPhilippe Debionne

S

ie sind auf derSuche nach
dem ultimativenKick und
setzen dabei ihr Leben aufs
Spiel: Adrenalinjunkies,die
aufS-undU-Bahn-Zügekletternund
dann beiGeschwindigkeitenvonbis
zu 80 Stundenkilometerndurch die
Stadt rasen. Doch selbst dasreicht
diesen meist männlichenJugendli-
chen und jungen Männernmittler-
weile nicht mehr aus:AufeinemVi-
deo,das der zeit im Internet kursiert,
zeigtdieneueGenerationdieserWag-
gon-Surfer,dass selbst dieserIrrsinn
noch gesteigertwerden kann:Darin
springt einePerson vomDach einer
aufder HochbahnfahrendenU-Bahn
unweit des Gleisdreiecks in den
Landwehrkanal.
DasVideowaram4.Julivon„Ber-
linKidzxDyingLlama“hochgeladen
worden, bis Sonntagnachmittag
wurde es fast 125000-mal angese-
hen. BeidemVideo handelt es sich
nachAngabenderMacherumeinen
Zusammenschnittvongrößtenteils
unveröffentlichten Videos.„Berlin
Kidz“hattenbereits2018einenähn-
lichenClipveröffentlicht.
Neuind emjetztgezeigtenVideo
ist, dass die Protagonisten auch
BVG-Busse entern. Dasbestätigte
BVG-Sprecherin PetraNelken der
Berliner Zeitung. Doch egal ob auf
Bussen,S-BahnenoderU-Bahn-Zü-
gen –solche Aktionen undVideos

davon seien „Aufforderung zum
Selbstmord“,sagtPetraNelken.
AufdemneuenVideoistzusehen,
wie einTrupp jungervermummter
Männer am helllichtenTagauf das
Dacheinerzunächstoberirdischfah-
rendenU-Bahnsteigt,alsdieseinei-
nem Bahnhof hält. Als derZuglos-
fährt, legen sie sich flach hin.Denn
nurwenigeSekundenspäterdonnert
derZugdurcheinenTunnel.DieKör-
per der U-Bahn-Surfer sind nurwe-
nigeZentimetervomBetonderTun-
neldeckegetrennt.
In einer anderenSequenz zeigen
die Unbekannten, wie sie nachts in
denLandwehrkanalhüpfenunddie
Tiefe desGewässers an einer be-

stimmtenStelleausmessen.Weshalb
siedastun,wirdind ernächstenSe-
quenz erkennbar:Hier sind zwei
jungeMännerzusehen,dieaufdem
Dach einer U-Bahn amHalleschen
Ufer entlangrasen. AufHöhe des
Postbankgebäudesspringteinerder
beiden in dieTiefe –direkt in den
Landwehrkanal.
DerSprung insWasser wir dvon
mindestens drei Kameras gefilmt:
EineistdirektaufdemZugplatziert,
eine weiterebefindet sich bei zwei
Komplizen auf einem in der Nähe
gelegenen Häuserdach, die dritte
Kameraträgtder Springerselbstam
Körper.Sogaran Drohnenbefestigte
Kameras werdenvondenStadt-Sur-

ferneingesetzt.NebendemAdrena-
lin-Kick, so vermuten Experten,
könnte eineweitereMotivation der
vermeintlicheRuhm für dieSurfer
imInternetsein.Denndie Filmevon
den Stunts werden im Netz sehr
schnellverbreitet.FürdenRuhmim
Netz gehen dieSurfer immer noch
einen Schritt weiter:Sie surfen
nackt, sitzen auf den Anhänger-
kupplungenamTriebwageneinerU-
BahnoderfahreninletzterZeitauch
vermehrtaufBussenderBVGdurch
dieStadt.Nachihrem„Ride“,wiees
in der Szene heißt, filmen sich die
Surfer sogar dabei, wie sie den ge-
schocktenFahrer nnochfröhlichzu-
winken.
DochdieJagdnachdemKickund
den Klicks imInternet ist einSpiel,
das nicht nur absolut illegal ist und
mit empfindlichenGeldbußen be-
straft werdenkann,sondernauchoft
mit demTodendet. Allein inBerlin
starben in denvergangenenJahren
vierjungeMännerbeiihrenRittauf
S- oder U-Bahnen.Derälteste von
ihnenwargeradeeinmal22Jahrealt.
DerVater eines verunglückten
SurfershattenachAngabenderBun-
despolizeigesagt:„DieJugendlichen
denkennichtdaran,dasssiesterben
odersichschwerverletzenkönnten.
MitHeldentumhabensolcheAktio-
nennichtszutun.SeinLebenfürei-
nen schnelllebigenRuhm im Inter-
net zu gefährden–das ist es nicht
wert.“

Ein U-Bahn-Surfer ist vom Zug in den Landwehrkanal gesprungen. PRIVAT

Diese Aufnahme kursierte schon im letzten Jahr in einem Internet-Video: Ein junger Mann steht nackt auf einem fahrenden U-Bahn-Waggon, seineFreunde filmen die Szene.PRIVAT

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