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H
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Illustration und Infografik: WELT AM SONNTAG/Claudia Weidner, Karin Sturm
WAMS_DirWAMS_DirWAMS_Dir/WAMS/WAMS/WAMS/WAMS/WSBE-HP/WSBE-HP
28.07.1928.07.1928.07.19/1/1/1/1/Wis1/Wis1 EKOCHNEV 5% 25% 50% 75% 95%
Abgezeichnet von:
Artdirector
Abgezeichnet von:
Textchef
Abgezeichnet von:
Chefredaktion
Abgezeichnet von:
Chef vom Dienst
18
28.07.19 28. JULI 2019WSBE-HP
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BELICHTER: BELICHTER: FARBE:BELICHTER:
18 WISSEN WELT AM SONNTAG NR.30 28.JULI
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28.07.1928.07.1928.07.19/1/1/1/1/Wis2/Wis2 EKOCHNEV 5% 25% 50% 75% 95%
Abgezeichnet von:
Artdirector
Abgezeichnet von:
Textchef
Abgezeichnet von:
Chefredaktion
Abgezeichnet von:
Chef vom Dienst
19
28.07.19 28. JULI 2019WSBE-HP
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BELICHTER: BELICHTER: FARBE:BELICHTER:
2 8.JULI2019 WELT AM SONNTAG NR.30 WISSEN 19
Fast 37 Grad, strahlender Sonennschein
- wer sich in diesen Tagen durch die drü-
ckende Hitze in Dresden schleppt, muss
dabei zumindest nicht durstig bleiben.
Er muss nur eine leere Wasserflasche
dabeihaben und auf ein blaues „Refill“-
Zeichen achten, das außen an Schaufens-
tern klebt. Die Stadt hat einige Inhaber
von Geschäften, Arztpraxen und Bars
nämlich gebeten, sich zu Nachfüll-Sta-
tionen zu erklären – und Passanten am
Wasserhahn ihre Flaschen auffüllen zu
lassen. Dann erstellte sie eine digitale
Karte mit diesen Refill-Stationen sowie
öffentlichen Trinkbrunnen.
VON SARAH MARIA BRECH
Dresden reagiert, wie auch einige an-Dresden reagiert, wie auch einige an-
dere Städte, so auf ein immer häufigerdere Städte, so auf ein immer häufigerdere Städte, so auf ein immer häufiger
auftretendes Phänomen in Deutschland:auftretendes Phänomen in Deutschland:
starke, lang anhaltende Hitzeperioden.starke, lang anhaltende Hitzeperioden.
Wenn sich die Erde bis zum Jahr 2050 imWenn sich die Erde bis zum Jahr 2050 imWenn sich die Erde bis zum Jahr 2050 im
Vergleich zur vorindustriellen Zeit umVergleich zur vorindustriellen Zeit um
etwa 1,4 Grad Celsius erwärmt – ein mo-
derates Klimaszenario –, werden Euro-derates Klimaszenario –, werden Euro-
pas Städte so warm sein wie derzeit die
Orte Hunderte Kilometer näher am
Äquator. Das Hamburger Klima würde inÄquator. Das Hamburger Klima würde in
30 Jahren dem heutigen von San Marino
ähneln und das in München dem von
Mailand. Zu diesem Schluss kommen
Forscher der ETH Zürich in einer aktuel-
len Studie. Hitze wird zum großen Pro-
blem der Städte – und das nicht nur imblem der Städte – und das nicht nur im
Süden, wo die Einwohner die Metropo-Süden, wo die Einwohner die Metropo-Süden, wo die Einwohner die Metropo-
len im Sommer traditionell Richtunglen im Sommer traditionell Richtung
Küste verlassen, um erst zurückzukeh-Küste verlassen, um erst zurückzukeh-
ren, wenn es kühler wird. Gut möglich,ren, wenn es kühler wird. Gut möglich,
dass die Dresdner, Münchner und Berli-
ner es ihnen bald nachtun.
Städte sind sogenannte Wärmeinseln.
Die Temperatur in einer Stadt ist fast
immer höher als im Umland; der Unter-
schied kann in Deutschland bis zu vier
Grad Celsius betragen. Durch die dichte
Bebauung sind Frischluftschneisen ver-
sperrt, kühlender Wind kann nur noch
eingeschränkt in die Straßen gelangen.
Steinerne Gebäude und der Asphalt auf
dem Boden speichern Wärme und geben
sie nachts nur langsam wieder ab. Was-
ser, das durch sein Verdunsten für Kühle
sorgen könnte, fehlt: Flüsse und Bäche
sind oft zugebaut, Regenwasser läuft auf
versiegeltem Boden schnell ab. Es gibt
nur wenige Bäume. All das führt dazu,
dass es in Städten im Sommer sogar
nachts nicht mehr richtig kühl wird.
Und Hitze ist nicht nur unangenehm,
sie belastet auch die Gesundheit. Wäh-
rend jeder Hitzewelle steigt die Zahl der
Todesfälle. Im Sommer 2018 verzeich-
nete das Robert-Koch-Institut allein in
Berlin 490 hitzebedingte Todesfälle.
Um ihre Bewohner zu schützen, müs-
sen sich die Städte anpassen.
HOTSPOTS IDENTIFIZIEREN
Dresden und Erfurt versuchen es mit ei-
nem neuen Konzept:Wissenschaftler
führen hier zusammen mit den Um-
weltämtern und einer Baugenossen-
schaft das vom Bundesforschungsmi-
nisterium geförderte Projekt „HeatRe-
silientCity“, also hitzerobuste Stadt,
durch. Sie wollen herausfinden, wie
man auch in einer zunehmend heißer
werdenden Stadt noch gut leben kann.
Projektleiterin Regine Ortlepp, Bauin-
genieurin am Leibniz-Institut für öko-
logische Raumentwicklung (IÖR) in
Dresden, sagt: „Um eine Stadt kühl zu
halten, muss man nichts Neues erfin-
den, aber viele Elemente geschickt kom-
binieren.“ Man dürfe nicht die gleichen
Fehler machen wie in den 60er-Jahren
und alles autogerecht gestalten. In der
modernen Stadt müssten viel mehr
Grün- und Wasserflächen vorhanden
sein und möglichst miteinander ver-sein und möglichst miteinander ver-
bunden werden.
Die Idee der Wissenschaftlerinnen:Die Idee der Wissenschaftlerinnen:
Bevor irgendwelche Maßnahmen umge-Bevor irgendwelche Maßnahmen umge-
setzt werden, stellen sie erst einmal den
Istzustand fest. Wie heiß wird es wo ge-
nau? Was wünschen sich die Einwoh-
ner? Und was könnte wirklich helfen?
Um das herauszufinden, arbeiten sie
mit den Bewohnern zweier Viertel in
Erfurt und Dresden zusammen, die ent-
weder in Plattenbau- oder in Gründer-
zeitgebäuden wohnen. Die Bewohner
werden regelmäßig nach ihren Wün-werden regelmäßig nach ihren Wün-
schen und Erfahrungen befragt. Zudem
hat das Team Messstationen im Freienhat das Team Messstationen im Freien
und in Gebäuden angebracht, die Tem-und in Gebäuden angebracht, die Tem-
peratur, Luftfeuchte und Strahlung er-
fassen. Meteorologiestudenten laufen
mit Messgeräten bestimmte Wegstre-
cken entlang. So können etwa die Effek-
te schattenspendender Bäume erfasst
werden. Aus all diesen Daten entwi-
ckeln die Forscher ein Stadtklimamo-
dell, mit dem sie die Wirkung von An-
passungsmaßnahmen an die Hitze be-
rechnen können.
Und die Stadtbewohner, die sonst
nur im Warmen schwitzen und leiden
könnten, arbeiten mit. „Wir haben die
Anwohner gebeten, Orte und Wege ein-
zuzeichnen, die sie selbst als heiß emp-
finden“, sagt Heidi Sinning, Professorin
für Stadtplanung und Leiterin des Insti-
tuts für Stadtforschung, Planung und
Kommunikation an der Fachhochschule
Erfurt. Bei „HeatResilientCity“ leitet
sie das Teilprojekt, das sich mit den Per-
spektiven von Bewohnern, Verwaltung
und Politik auseinandersetzt. Es stellte
sich heraus: Die „Hotspots“, die die
Menschen angaben, passten weitestge-
hend zu den Messungen der Meteoro-
logen. So konnte die Forscherin je-
ne Orte identifizieren, an de-
nen am schnellsten gehan-
delt werden muss.
Etwa den Leipzi-
ger Platz in der
Erfurter Oststadt, an dem mehrere
Straßenbahnlinien und Busse halten.
Die Menschen empfanden es als unan-
genehm, dass sie lange Wege in der glü-
henden Sonne bis zur Haltestelle zu-
rücklegen und dort häufig auch noch
warten mussten. Sinning empfahl also,
dass es erstens mehr Schatten geben
müsse – durch neue Bäume. Und dass
zweitens die Wege verändert und fuß-
gängerfreundlicher gestaltet werden
sollten. Das ist nicht so einfach, wie es
klingt. Besonders ungern warteten vie-
le, zumal Ältere, bei Hitze gezwunge-
nermaßen an der Ampel. Aber eine Am-
pelschaltung zu verändern wirkt sich
auf den Verkehr in der kompletten Stadt
aus und lässt sich darum nicht so
schnell realisieren. Auch Bäume zu
pflanzen erfordert einen hohen Auf-
wand. So seien im Boden oft Wasser-
oder Stromleitungen im Weg, erklärtoder Stromleitungen im Weg, erklärt
Sinning. Zudem stelle sich die Frage,Sinning. Zudem stelle sich die Frage,Sinning. Zudem stelle sich die Frage,
wie man die Bäume ausreichend mitwie man die Bäume ausreichend mit
Wasser versorgen könne. „Da mussWasser versorgen könne. „Da muss
dann das Tiefbauamt ran und Bewässe-dann das Tiefbauamt ran und Bewässe-
rungssysteme für Straßenbäume entwi-
ckeln, die Regenwasser auffangen, spei-
chern und umleiten.“ Auf dem Leipzigerchern und umleiten.“ Auf dem Leipziger
Platz wird darum erst einmal auspro-Platz wird darum erst einmal auspro-
biert, wie es in Zukunft aussehen soll:biert, wie es in Zukunft aussehen soll:
Die Bäume stehen dort in großen Kü-Die Bäume stehen dort in großen Kü-
beln und könnten jederzeit umgesetztbeln und könnten jederzeit umgesetztbeln und könnten jederzeit umgesetzt
werden.werden.
INFRASTRUKTUR VERÄNDERN
Auch wenn fast jeder Bäume mag – er
mag sie eben nicht überall. Der Bewoh-
ner der dritten Etage will vielleicht gern
einen Baum vor dem Fenster, der das
Gebäude beschattet. Der Mieter im ers-
ten Stock befürchtet, dass seine Woh-
nung dann noch dunkler wird. Solche
Konflikte müssen die Städte aushalten –
und lösen. Denn Bäume oder Großgrün,
wie die beiden Forscherinnen es nennen
- Sträucher gehören mit Abstrichen
auch dazu –, sind enorm wichtig für ein
gutes Stadtklima. Sie werfen ihren
Schatten auf Bürgersteige und Gebäu-
de, ihre Blätter absorbieren Sonnen-
energie und erzeugen Verduns-
tungskälte. Rasenflächen da-
gegen heizen sich schnell
auf und geben nachts
wieder Wärme-
strahlung ab. Vor allem, wenn das Grasstrahlung ab. Vor allem, wenn das Grasstrahlung ab. Vor allem, wenn das Gras
vertrocknet ist, absorbiert der Bodenvertrocknet ist, absorbiert der Bodenvertrocknet ist, absorbiert der Boden
beinahe ebenso viel Wärmestrahlungbeinahe ebenso viel Wärmestrahlungbeinahe ebenso viel Wärmestrahlung
wie Asphalt. „Es ist also wichtig, für ei-wie Asphalt. „Es ist also wichtig, für ei-wie Asphalt. „Es ist also wichtig, für ei-
ne geschickte Durchgrünung mit genü-ne geschickte Durchgrünung mit genü-ne geschickte Durchgrünung mit genü-
gend Bäumen zu sorgen“, sagt Projekt-gend Bäumen zu sorgen“, sagt Projekt-gend Bäumen zu sorgen“, sagt Projekt-
leiterin Ortlepp. Trotzdem hilft auchleiterin Ortlepp. Trotzdem hilft auchleiterin Ortlepp. Trotzdem hilft auchleiterin Ortlepp. Trotzdem hilft auch
Gras. Wo es wächst, ist der Boden zu-Gras. Wo es wächst, ist der Boden zu-Gras. Wo es wächst, ist der Boden zu-
mindest entsiegelt. Und Entsiegelung,mindest entsiegelt. Und Entsiegelung,mindest entsiegelt. Und Entsiegelung,
sagt Ortlepp, sei immer gut. Versiegel-sagt Ortlepp, sei immer gut. Versiegel-sagt Ortlepp, sei immer gut. Versiegel-
ter Boden kann nämlich kein Wasserter Boden kann nämlich kein Wasserter Boden kann nämlich kein Wasser
verdunsten, das die Umgebung kühlenverdunsten, das die Umgebung kühlenverdunsten, das die Umgebung kühlenverdunsten, das die Umgebung kühlen
würde.
Die neuen Stadtpflanzen solltenDie neuen Stadtpflanzen solltenDie neuen Stadtpflanzen solltenDie neuen Stadtpflanzen sollten
möglichst pflegeleicht sein – und vor al-möglichst pflegeleicht sein – und vor al-möglichst pflegeleicht sein – und vor al-möglichst pflegeleicht sein – und vor al-
lem selbst der Hitze gut standhalten.lem selbst der Hitze gut standhalten.lem selbst der Hitze gut standhalten.lem selbst der Hitze gut standhalten.
Viele der beliebtesten heimischenViele der beliebtesten heimischenViele der beliebtesten heimischenViele der beliebtesten heimischen
Stadtbäume etwa kommen mit extre-Stadtbäume etwa kommen mit extre-Stadtbäume etwa kommen mit extre-Stadtbäume etwa kommen mit extre-
mer Wärme und Trockenheit nicht gutmer Wärme und Trockenheit nicht gutmer Wärme und Trockenheit nicht gutmer Wärme und Trockenheit nicht gut
klar. Winterlinde und Ahorn etwa, dasklar. Winterlinde und Ahorn etwa, dasklar. Winterlinde und Ahorn etwa, dasklar. Winterlinde und Ahorn etwa, dasklar. Winterlinde und Ahorn etwa, das
ergaben Versuche des bayerischen For-ergaben Versuche des bayerischen For-ergaben Versuche des bayerischen For-ergaben Versuche des bayerischen For-
schungsprojekts „Stadtgrün 2021“, schungsprojekts „Stadtgrün 2021“, wer-wer-
den es in Zukunft schwer habenden es in Zukunft schwer haben. Silber-. Silber-
linde und Rotesche, die ursprünglichlinde und Rotesche, die ursprünglichlinde und Rotesche, die ursprünglichlinde und Rotesche, die ursprünglich
aus trockeneren Gegenden stammen,aus trockeneren Gegenden stammen,aus trockeneren Gegenden stammen,aus trockeneren Gegenden stammen,
verkraften Hitze- und Trockenperiodenverkraften Hitze- und Trockenperiodenverkraften Hitze- und Trockenperiodenverkraften Hitze- und Trockenperioden
demnach besser.demnach besser.
Sie bilden die sogenannte grüne In-Sie bilden die sogenannte grüne In-Sie bilden die sogenannte grüne In-
frastruktur. Hinzu kommt die blaue In-frastruktur. Hinzu kommt die blaue In-frastruktur. Hinzu kommt die blaue In-
frastruktur: die Wasserflächen. Flüsse,frastruktur: die Wasserflächen. Flüsse,frastruktur: die Wasserflächen. Flüsse,
Bäche oder Teiche geben Kühle in dieBäche oder Teiche geben Kühle in dieBäche oder Teiche geben Kühle in die
Luft ab. Das kann allerdings nur funk-Luft ab. Das kann allerdings nur funk-Luft ab. Das kann allerdings nur funk-
tionieren, wenn sie nicht in unterirdi-tionieren, wenn sie nicht in unterirdi-tionieren, wenn sie nicht in unterirdi-tionieren, wenn sie nicht in unterirdi-
sche Kanäle geleitet werden und so aussche Kanäle geleitet werden und so aussche Kanäle geleitet werden und so aus
dem Stadtbild verschwunden sind. „Wodem Stadtbild verschwunden sind. „Wodem Stadtbild verschwunden sind. „Wo
immer es geht, sollte man überbauteimmer es geht, sollte man überbauteimmer es geht, sollte man überbauteimmer es geht, sollte man überbaute
Gewässer wieder freilegen“, sagt Sin-Gewässer wieder freilegen“, sagt Sin-Gewässer wieder freilegen“, sagt Sin-
ning. „Auch kleine Teiche, zum Beispielning. „Auch kleine Teiche, zum Beispielning. „Auch kleine Teiche, zum Beispiel
im Hinterhof, helfen, die Umgebungim Hinterhof, helfen, die Umgebung
kühl zu halten, und tragen zur Lebens-kühl zu halten, und tragen zur Lebens-
qualität in den Quartieren bei.“ Diequalität in den Quartieren bei.“ Die
Stadt Düsseldorf plant, bei großer Hitze
in Zukunft Wasser zu versprühen – so-
genannte Brumisateure, die einen fei-
nen Sprühnebel verbreiten, sollen dann
eingesetzt werden.
„Es gibt schon viel Wissen darüber,
wie man hitzerobuste Städte plant“,
sagt Sinning. „Aber es wird noch zu we-
nig umgesetzt, weil die Maßnahmen zu
aufwendig wären. Eine Stadt klimaro-
bust zu machen erfordert viel Koordina-
tion, vor allem zwischen Politik, Pla-
nern, Wohnungsunternehmen,
Hauseigentümern und Bür-
gern.“ So müsse schon bei
der Planung neuer Ge-
bäude darauf geach-
tet werden, die Kaltluftschneisen nichttet werden, die Kaltluftschneisen nichttet werden, die Kaltluftschneisen nichttet werden, die Kaltluftschneisen nicht
zuzubauen. „Man braucht die Luft vonzuzubauen. „Man braucht die Luft vonzuzubauen. „Man braucht die Luft vonzuzubauen. „Man braucht die Luft von
außen, beispielsweise aus Wiesen- undaußen, beispielsweise aus Wiesen- undaußen, beispielsweise aus Wiesen- undaußen, beispielsweise aus Wiesen- und
Waldgebieten, für den LuftaustauschWaldgebieten, für den LuftaustauschWaldgebieten, für den LuftaustauschWaldgebieten, für den LuftaustauschWaldgebieten, für den Luftaustausch
und die Abkühlung. Sonst bleibt die Hit-und die Abkühlung. Sonst bleibt die Hit-und die Abkühlung. Sonst bleibt die Hit-und die Abkühlung. Sonst bleibt die Hit-
ze in der Stadt stehen.“ Viele Städte be-ze in der Stadt stehen.“ Viele Städte be-ze in der Stadt stehen.“ Viele Städte be-ze in der Stadt stehen.“ Viele Städte be-
rücksichtigen das bereits in ihren Bau-rücksichtigen das bereits in ihren Bau-
plänen, zum Beispiel das im Tal gelege-plänen, zum Beispiel das im Tal gelege-
ne Frankfurt am Main, wo es besondersne Frankfurt am Main, wo es besonders
viele warme Tage gibt.viele warme Tage gibt.
GEBÄUDE ABKÜHLEN
Wer in einer besonders heißen StadtWer in einer besonders heißen Stadt
wohnt, wird in diesem Sommer vermut-wohnt, wird in diesem Sommer vermut-
lich mit einer Klimaanlage liebäugeln.lich mit einer Klimaanlage liebäugeln.
Diese allerdings verursachen zwei Pro-Diese allerdings verursachen zwei Pro-
bleme: Erstens verbrauchen sie Energie,bleme: Erstens verbrauchen sie Energie,
stoßen COstoßen CO 2 -Emissionen aus und tragen
damit zur Erderwärmung bei. Zweitensdamit zur Erderwärmung bei. Zweitens
heizen sie die Umgebung direkt auf –heizen sie die Umgebung direkt auf –heizen sie die Umgebung direkt auf –
genau wie ein Kühlschrank gibt eine Kli-genau wie ein Kühlschrank gibt eine Kli-
maanlage nach außen Wärme ab. Wenn
möglich, sollte man Haus und Wohnungmöglich, sollte man Haus und Wohnung
also auf anderem Wege kühl halten.also auf anderem Wege kühl halten.
Am besten durch Lüften. Das habeAm besten durch Lüften. Das habe
den stärksten Einfluss auf die Tempera-den stärksten Einfluss auf die Tempera-
tur im Wohngebäude, sagt Ortlepp. „Estur im Wohngebäude, sagt Ortlepp. „Es
ist wichtig, nachts richtig lange Durch-ist wichtig, nachts richtig lange Durch-
zug zu schaffen. So hat die kalte Luftzug zu schaffen. So hat die kalte Luft
Zeit, die Wärme aus den Wänden abzu-Zeit, die Wärme aus den Wänden abzu-
führen.“ In Hitzeperioden sollte man
das konsequent jede Nacht machen,
sonst heize sich die Wohnung immer
weiter auf. „Vor allem in der zweiten
Nachthälfte und ganz früh morgens ist
es kühl, dann sollte man die Fenster
richtig aufreißen.“ Wenn der Sauer-
stoffgehalt in den Räumen sehr schlecht
sei, könne man auch tagsüber mal stoß-
lüften. Dadurch komme nicht sofort zu
viel Hitze in die Wohnung. Wenn man
aber an warmen Tagen den ganzen
Tag über lüfte, gelange über die
Zeit viel Wärmeenergie hi-
nein, die sich in den Wän-
den speichere.
In einem Haus ist es oben am wärms-
ten, unter dem Dach. Je schlechter ge-
dämmt, desto wärmer – und desto käl-dämmt, desto wärmer – und desto käl-
ter im Winter. Es kann sinnvoll sein,ter im Winter. Es kann sinnvoll sein,ter im Winter. Es kann sinnvoll sein,
nachzudämmen: zum Beispiel mit Mi-nachzudämmen: zum Beispiel mit Mi-
neralwolle, erklärt Ortlepp. „Auchneralwolle, erklärt Ortlepp. „Auch
schwere, speicherfähige Materialien
helfen, Wärmespitzen abzupuffern. Ei-
ne einfache Möglichkeit, um im Dachge-
schoss zusätzliche Speichermasse ein-
zubringen, sind Gipskartonplatten.“
Die darin gespeicherte Wärme muss al-
lerdings nachts wieder „rausgelüftet“
werden. Viele Städte planen zudem, die
Dächer von Häusern und Wartehäus-
chen zu begrünen. Das ist grundsätzlich
sinnvoll: Wärmestrahlung wird von den
Blättern abgefangen, die Erde fungiert
als zusätzliche Speichermasse, die die
Hitze dämpft. Allerdings gibt es ein
Problem: die Statik. „Auf vielen Dä-
chern lässt sich nichts pflanzen, dann
würden sie zusammenbrechen“, sagtwürden sie zusammenbrechen“, sagt
Ortlepp. Einfacher sei es meist, die Fas-
sade zu begrünen. „Das bringt auch
schon etwas.“
Egal, was man tut, eines ist klar: Mit-
teleuropäische Stadtbewohner werden
lernen müssen, mit der Hitze umzuge-
hen. Nicht jeder kann eben einfach anshen. Nicht jeder kann eben einfach ans
Meer fahren und die Heimatstadt für
den Sommer den Touristen über-
lassen.
In Deutschlands Städten wird es wärmer. Um ihre Bewohner zu schützen,n Deutschlands Städten wird es wärmer. Um ihre Bewohner zu schützen,n Deutschlands Städten wird es wärmer. Um ihre Bewohner zu schützen,
müssen sie sich anpassen. Dafür braucht es neue Ideen. Ein Überblicküssen sie sich anpassen. Dafür braucht es neue Ideen. Ein Überblicküssen sie sich anpassen. Dafür braucht es neue Ideen. Ein Überblick
F
HITZEFREI
Forscherinnen vom Leibniz-Institut
für ökologische Raumentwicklung
haben die Temperatur in verschiede-
nen Wohnhäusern an heißen Tagen
gemessen. Sie wählten dafür zwei
Stadtviertel: In einem standen Grün-
derzeithäuser, im anderen Platten-
bauten. Wie zu erwarten war, war es
in den Häusern unter dem Dach wär-
mer als im Erdgeschoss. Im Gründer-
zeitbauwar der Temperaturunter-
schied dabei erstaunlich hoch: Er
betrug allein zwischen den oberen
beiden Geschossenbis zu drei Grad.
In alten Gebäuden heizt sich das
Dachgeschoss sehr stark auf, weil
Holz und Ziegel stärker mit der Tem-
peraturkurve draußen mitschwingen,
sie puffern nicht so viel ab wie Stein
oder Beton. Die Grafik zeigt, wie sich
die Wärme in den Gebäuden an ei-
nem Tag mit 32 Grad Maximaltem-
peratur entwickelt.
Im Altbau glüht das Dach
Viele Städter hassen es, in Hitze und
Knallsonne auf den Bus warten zu
müssen. Gut designte Haltestellen
sind darum wichtig: Schattig und gut
durchlüftetsollten sie sein, aber im
Herbst und Winter auch Schutz vor
Regen bieten. Viele Haltestellen in
deutschen Städten haben bisher nicht
einmal ein Dach. In der niederlän-
dischen Stadt Utrecht wurden mehr
als 300 Dächer von Bushaltestellen
nun sogar mit Sedum bepflanzt. Das
Dickblattgewächs liebt sonnige
Standorte, übersteht längere Tro-
ckenzeiten problemlos und lockt mit
seinen Blüten sogar noch Schmetter-
linge und andere Insekten an. So bie-
ten die begrünten Dächer nicht nur
den Wartenden einen Hitzeschutz,
sondern helfen auch noch, die Folgen
des Insektensterbens zu mildern.
Sedum gilt als perfekt geeignet für
die Dachbegrünung – egal ob auf
Häusern oder Haltestellen.
Warten, ohne zu
verglühen
Bleibt man bei Ziegeln, sind rote bes-
ser als schwarze. Je heller das Dach,
desto mehr Sonnenstrahlung wird
reflektiert. Wenn das Haus ihn tragen
kann, ist ein Dachgarteneine noch
bessere Kühlmöglichkeit. Mit viel öko-
logischem Zusatznutzen: Auf einem
begrünten Dach kann auch Regen-
wasser zurückgehalten werden, es
wird von der Substratschicht ge-
speichert und später von den Pflan-
zen verdunstet. Die Pflanzen filtern
Staub und Schadstoffe aus der Luft.
Man kann ein Dach sogar „extensiv“
bepflanzen, mit Gewächsen, die we-
nig Wasser und kaum Pflege benöti-
gen wie Sedum (siehe Bushaltestelle),
Steinbrech oder Hauswurz. Viele
Städte bieten Information und Bera-
tung an – übrigens auch zur Hin-
terhofbegrünung.
Aus Dächern werden Gärten
Möglichst viele Bäume sind enorm
wichtig, um Städte kühl zu halten. An
den letzten Hitzetagen wurden bei-
spielsweise auf den vertrockneten
Rasenflächendes Leipziger Platzes in
Erfurt 50 Grad gemessen. Unter
einem schattigen Baum waren ver-
gleichsweise angenehme 30 Grad. In
Paris gibt es seit 2014 eine Begrü-
nungsoffensive, die mittelfristig Küh-
lung bringen soll. 15.000 neue Bäume
wurden seitdem in der Metropole
gepflanzt, sogar vier Stadtwälder
sollen entstehen.
Mein kühlender Freund, der
Baum
Wenn Wasser verdunstet, wird der
Luft Wärmeenergie entzogen. Des-
halb fördert nicht nur bewegtes, son-
dern auch stehendes Wasser die Küh-
lung der direkten Umgebung. Zudem
sind Wasserspiegel von Brunnen und
Seen schön anzusehen. Im besten Fall
kann man seine Füße zur Kühlung
hineinhängen. Schon ein Miniteich im
Hinterhofhilft dem Klima.
Mehr Nass
Gerade auf der Ostseite eines Ge-
bäudes ist eine Außenverschattung
wichtig, am besten ein Rollladen.Der
sollte sich unbedingt draußen am
Gebäude befinden. Ein Vorhang oder
ein Rollo drinnen am Fenster nützt an
dieser Gebäudeseite fast nichts, weil
die Wärme durch die Scheibe bereits
nach innen gelangt ist, bevor sie vom
Vorhang abgehalten werden kann.
Man kann auch Fensterfolie anbrin-
gen, die einen Teil der Hitze abhält.
Drinnen hilft ein Ventilator.Derkühlt
zwar nicht den Raum – der fühlt sich
aber trotzdem angenehmer an, weil
der Luftzug die Luft nahe am Körper
wegbläst. So kann der Schweiß bes-
ser verdunsten und dabei Kälte er-
zeugen.
Wärme, bleib draußen
Kaltluftschneisensollten nicht zu-
gebaut werden. Über sie gelangt
nämlich kühlere Luft aus dem weniger
zugebauten Umland in die Stadt.
Frische Luft braucht
Platz
In Griechenland wird es seit je im
Sommer sehr heiß. Auf den grie-
chischen Inseln sind die meisten Häu-
ser deshalb strahlend weiß gestri-
chen. Das sieht nicht nur gut aus,
sondern hält die Häuser zudem kühl.
Auch für Gebäude in deutschen Städ-
te gilt für die heiße Zukunft: Die Fas-
sade sollte man möglichst hell strei-
chen,damit sie viel Sonnenlicht re-
flektiert. Ebenso auf Plätzen: Lieber
helle Materialien wie Kies oder Mar-
mor verwenden als anthrazitfarbenen
Beton.
Die Fassade zählt
Die Zahl der Fehltage gesetzlich ver-ie Zahl der Fehltage gesetzlich ver-
sicherter Arbeitnehmer wegen Krank-icherter Arbeitnehmer wegen Krank-
heiten durch Sonne oder Hitze (wieeiten durch Sonne oder Hitze (wie
etwa Hitzschlag, Sonnenstich oderitzschlag, Sonnenstich oder
Hautschäden)hat sich in Deutschlandhat sich in Deutschland
zwischen 2008 und 2017 mehr alswischen 2008 und 2017 mehr als
verdoppelt – auf 40.000 im Jahr. erdoppelt – auf 40.000 im Jahr. erdoppelt – auf 40.000 im Jahr.
40.000 Fehltage
sind die Folge
Als die Forscherinnen im Plattenbau
maßen, stellten sie fest, dass sich die
Gebäude insgesamt etwas weniger
stark erwärmten. Der Wärmeunter-
schied zwischen den beiden obersten
Geschossen fiel auch nicht so dras-
tisch aus – er lag beietwa einem
halben Grad Celsius.
Plattenbauten bleiben
cooler
Bewegtes Wasser – die Fontänen aus
Springbrunnenoder Wasserzer-
stäuber, die einen feinen Nebel über
Straßen verteilen – trägt mehr zur
Verdunstungskühlung bei als stehen-
des Wasser. Kaskaden oder Wasser-
spiele, durch die man sogar laufen
kann, sind für Stadtbewohner eine
Wohltat an heißen Tagen. Viele Men-
schen wünschen sich auch mehr öf-
fentliche Trinkbrunnen oder Lokale,
die Trinkflaschen kostenlos nach-
füllen. So muss man nicht ständig
Wasser in Plastikflaschen kaufen,
wenn man unterwegs durstig wird,
und vermeidet Müll.
Ein frischer Nebel
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