Süddeutsche Zeitung - 27.07.2019 - 28.07.2019

(nextflipdebug5) #1

DieStimmungistgutaufdemTrainingsge-
lände amValznerweiher – und das liegt
nicht nur daran, dass das angrenzende
Freibad schon mittags gut besucht ist. Vor
dem Start der Zweitligasaison an diesem
Samstag bei Dynamo Dresden (13 Uhr),
mehr als zwei Monate nach dem Abstieg
aus der Bundesliga, ist beim 1. FC Nürn-
berg viel von Aufbruch die Rede. Trainer
DamirCanadi willanderen Fußball spielen
lassen,vieleneueSpielersinddaundwich-
tigesindgeblieben–sowieKapitänHanno
Behrens. Es sei eine „sehr gute zweite Li-
ga“ in dieser Saison, mit „sehr vielen gro-
ßenVereinen,dienormalerweiseindieers-
te Liga gehören“, sagt er den Journalisten
nach dem Training. Aber: „Wir sind be-
reit.“ Er spricht noch einen Aufsager –
„Nur der FCN!“ – in die Kamera, gibt ein
Fernsehinterview, dann hat er Zeit für ein
ausführliches Gespräch.


SZ: Herr Behrens, wie haben Sie den Som-
merurlaub nach dem Abstieg verbracht?
HannoBehrens:IchwarneunTageinLissa-
bon mit einem Kumpel, wir waren surfen
und auch in der Stadt unterwegs, das war
cool zum Runterkommen. Und dann war
ich für zwei Wochen mit meiner Freundin
auf den Malediven, dort waren die Wellen
dann sehr gut. Danach war ich noch ein
paar Tage bei meiner Familie in Hamburg.
Was gefällt Ihnen am Surfen?
Es ist eine große Leidenschaft von mir.
Mein Vater ist Windsurfer, das habe ich als
Kind auch versucht, aber die Wellen haben
michmehrinden Banngezogen.Schonda-
mals, wenn Sturm war, sind wir mit den
Brettern in die Wellen rein. An der Ostsee
gibtesnatürlichnichtdiebestenBedingun-
genzum Wellenreiten.Aber alsichdas ers-
teMalaufBaliwar,hat'smichgepackt.Seit-
dem mache ich meist dort Urlaub, wo Wel-
len sind.
Und wie viele Wellen haben Sie gebraucht,
bis Sie nicht mehr an die vergangene Sai-
son denken mussten? An Ihre vielleicht
mit entscheidenden, verschossenen Elf-
meter gegen Leipzig und Schalke?
Ehrlich gesagt, geht das bei mir ganz
schnell. Ich bin einen Tag nach dem Spiel
schon traurig. Aber dann schiebe ich das
weg. Es ist natürlich traurig, wenn man
aus der Bundesliga absteigt. Aber so lange
man gesund ist und es der Familie gut
geht, werde ich jetzt wegen Fußball nicht
tagelangtraurigdurchdieWeltgehen.Des-
wegen: Mit der ersten Welle ist meist alles
weg.
Umso mehr: Was bleibt denn hängen von
Ihrer ersten Saison in der Bundesliga?
Es war ein sehr aufregendes Jahr. Nach
dem 0:7 in Dortmund in der Hinrunde wa-
ren wir beeindruckt, wie hoch das Niveau
ist. Aber in der Rückrunde haben wir gese-
hen, dass wir mithalten können. Gegen


Bayern hättenwirinder90.Minutegewin-
nen können, gegen eine der besten Mann-
schaften der Welt. Leider trifft Leibe (Tim
Leibold, Anm.) den Elfmeter nicht. Wir wa-
rennichtgutgenug,wirsindverdientabge-
stiegen, aber mit etwas mehr Glück hätten
wir einpaar Punkte mehrholen – und viel-
leicht die Klasse halten können.
Der Kumpel, mit dem Sie in Lissabon wa-
ren – das war nicht zufällig Leibold?
DasJahrdavorwarenwirzusammenimUr-
laub, diesmal hat es nicht gepasst.
Wenn Sie befreundet sind, dann haben Sie
sicherüber seinen Vereinswechsel gespro-
chen: Wie Innenverteidiger Ewerton
spielt auch Linksverteidiger Leibold nun
für den Zweitliga-Konkurrenten Hambur-
ger SV.

Natürlichhabeichmalnachgefragt.Ichha-
be ihm meine Meinung gesagt und ge-
hofft, dass er hier bleibt. Aber am Ende
muss jeder seine Entscheidung selbst tref-
fen, auch die Meinung von Berater und Fa-
milienangehörigen sollte man irgend-
wann ausblenden. Das war mein Rat an
ihn.
Mussten Sie sich das auch selbst sagen?
Es gab Interesse von anderen Vereinen, ja.
Aberes war nichts dabei, wo ich das Gefühl
hatte,daswillich machen.Nürnbergist 'ne
coole Stadt, die Fans stehen trotz des Ab-

stiegs hinter uns, das pusht einen noch
mal.Undichglaube,dasswir'negute Trup-
pe zusammen haben.
Mancher Berater hätte Ihnen wohl etwas
anderes geraten.
Sicher hat man nur eine gewisse Anzahl an
Jahren als Profifußballer. Aber man sollte,
glaube ich, im Moment leben und nicht
nur aufs Geld schauen.
Sie haben sich mal als „Fußball-Romanti-
ker“ bezeichnet. Was bedeutet das?
Viele Fans beschweren sich, dass der Fuß-
ballsich sehr verändert –ich sehedasauch
so. Nach einem Bundesligaspiel stehen da
zehn Kamerateams. Du musst von einem
Interview zum nächsten und kommst dir
blöd vor, weil du viermal hintereinander
die gleiche Frage beantworten musst. Und
wenn du in die Kabine kommst, dann ist
die Hälfte der Mannschaft schon wieder
weg.ManhatkaumZeit,zusammenzufei-
ern. Vielleicht geht’s auch darum, dass
mansicheinbisschenmehrmiteinemVer-
ein verbindet und nicht nur für die Kohle
spielt. Wenn ich Kinder im Stadion sehe,
die das Trikot mit meiner Nummer tragen,
erfüllt mich das mit Freude. Und wenn
man sieht, mit welcher Leidenschaft die
Fans dabei sind, dann packt einen das
auch.
Was die Beziehung mit den Fans angeht,
haben Sie in Nürnberg zwei Extreme er-
lebt: Nach Ihrem ersten Spiel 2015, einem
3:6 in Freiburg, stellten die Ultras die Spie-
ler auf einem Autobahnrastplatz zur Re-
de. Im Mai wurden Sie nach dem Abstieg
gefeiert und mit Trikots beschenkt.
Alsichkam,war’seinsehrschwierigesVer-
hältnis, aber das hat sich dann gebessert.
DieFanshabengesehen, dasswir eine sehr
ehrliche Mannschaft hatten, die alles gibt.
Das war vielleicht in den Jahren davor ein
bisschen anders. Wir Spieler, die seitdem
da sind, haben dazu auch beigetragen, mit
unserer Art. Das Verhältnis ist jetzt ein an-
deres,dieWerteinderMannschaftsindan-
dere. Es geht im Fußball oft nur um Leis-
tung, aber das ist auch viel wert.
Trotzdem ist in Nürnberg wie in Hamburg
oder Stuttgart oft vom schwierigen Um-
feld die Rede, auch von Seiten der Spieler.
Was meinen Sie denn?
Die Medien sind schnell kritisch in Nürn-
berg, manche Fans auch. Die Franken sind
glaube ich allgemein gerne mürrisch und
schimpfen schnell. Und die Dinge werden
überspitzt: Wenn du gewinnst ist alles su-
per,wennduverlierst,hatdiehalbeMann-
schaftnichtdasNiveau,zweiteLigazuspie-
len. In den sozialen Medien wird auch viel
Schwachsinngeschrieben,vielegebenihre
Meinung da wahllos von sich.
Lesen Sie das etwa?
Das sollte man vermutlich nicht, aber
manchmal schaue ich doch rein. Man
muss es mit Humor nehmen, glaube ich.

Gerade wird vom sogenannten Umfeld
eher die Arbeit des Sportdirektors kom-
mentiert. Wie hat Robert Palikuca den Ka-
der aus Ihrer Sicht zusammengestellt?
Es ist nicht meine Aufgabe, das zu bewer-
ten.Aberichdenke,dasswirguteJungsda-
zubekommen haben. Vielleicht kommt
noch der eine oder andere. Jetzt müssen
wir die Zugänge noch besser integrieren,
so wie Iuri Medeiros (Zugang von Sporting
Lissabon, Anm.), der erst seit ein paar Ta-
gen da ist, aber ein sehr guter Spieler sein
kann. Man sieht das in den Ansätzen.
Ist es bei neun Zugängen und noch mehr
Weggängen nicht ziemlich schwierig,
schnell genug eine Hierarchie innerhalb
der Mannschaft zu bilden?
Es gibt natürlich einige Arrivierte, die vor-
angehen.Georg Margreitter, Enrico Valen-
tini, Christian Mathenia und ich waren im
Mannschaftsrat und sind noch da.
Und wie ist die Zusammenarbeit mit dem
neuen Trainer Damir Canadi?
Erwill viel, hateine neueSpielphilosophie,

da muss man erst mal zueinanderfinden.
Aberich glaube, dass wir schon gut umset-
zen, was er von uns erwartet. Wir sind
noch im Findungsprozess, aber darin
schon sehr weit.
Er hat seine Spielidee als Trainer bei sei-
nem vorherigen Klub Atromitos Athen
auf 59 Power-Point-Folien zusammenge-
fasst, die man im Internet findet. Hat er
die der Mannschaft auch gezeigt?
Ja.Eswargut,daszusehen.EsgibtimFuß-
ball nie einen richtigen oder falschen Weg.
Wichtig ist, dass die Mannschaft ihren
Weg gemeinsam geht, dass die Abstim-
mung passt. Dafür ist es wichtig, das mal
in der Theorie durchzugehen.
Ist es für die Mannschaft taktisch denn ei-
ne große Umstellung?
In manchen Dingen ja. Es gibt schon Fein-
heiten, die er anders haben will.
Zum Beispiel?
Viel nach vorne verteidigen, das haben wir
zuletzt nicht so gemacht. Es war sicherlich
auch der ersten Liga geschuldet, dass wir

tiefer standen und mehr auf Schadensbe-
grenzung aus waren.
Canadi hat erzählt, dass er seinem Sohn
mal die Armani-Jacke zerschnitten hatte,
weil er vor anderen Kindern damit angab.
Nutzt er solche Geschichten auch in der
Ansprache in der Kabine?
Ja, Respekt, Disziplin, Bodenständigkeit,
das ist sehr wichtig für ihn. Wir haben hier
viele charakterlich einwandfreie Spieler,
die mit beiden Beinen auf dem Boden ste-
hen. Da braucht er gar nicht so viel in die
Richtung zu machen. Aber es ist sicherlich
nicht verkehrt, solche Dinge einzufordern.
Als Fußballer lebt man nun mal in einer
Blase, ist finanziell sehr gut aufgestellt. Da
ist es wichtig, dass man manchmal wieder
ins Gedächtnis gerufen bekommt, was die
wichtigen Dinge sind im Leben.
Sie sind schon zweimal aufgestiegen, mit
Darmstadt 2015 und mit Nürnberg 2018.
Sie können es also beurteilen: Ist Canadis
anspruchsvolle Spielidee die richtige für
den manchmal eher rustikalen Fußball in
der zweiten Liga?
Ich denke schon. Dieses Mutige wird jetzt
oft von den Medien aufgegriffen. Es geht
aber auch darum, mutig zu verteidigen,
nach vorne zu verteidigen, hoch zu pres-
sen, das ist vom Trainer gemeint. Sicher-
lich auch, hinten raus zu spielen – aber ich
glaubenicht,dasswir inSchönheit sterben
werden. Wir werden nicht versuchen, wie
Barcelona hinten raus zu spielen. Wenn’s
geht, wollen wir spielen. Aber wenn der
Gegner presst, dann ist es schwierig, da
wird der lange Ball auch mal ein Mittel
sein.
Herr Behrens, der Düsseldorfer Trainer
Friedhelm Funkel hat mal gesagt, dass
man erst mit 50 Bundesligaspielen ein
echter Bundesligaspieler ist...
Dann würden mir ja noch zwanzig fehlen
(lacht). Ich verstehe, was er meint, aber:
Nein, das sehe ich natürlich nicht so. Aber
ich möchte trotzdem noch mal in die Bun-
desliga. Es hat sehr viel Spaß gemacht,
auch wenn der Erfolg nicht da war. Unser
Zielistes,möglichstschnellzurückzukom-
men – und dann die Klasse zu halten. Ich
will beweisen, dass wir in der Bundesliga
bestehen können.
Schießen Sie eigentlich noch die Elfme-
ter?
Vale (Enrico Valentini, Anm.) ist jetzt erst
mal dran. Er hat gegen Paris (beim 1:1 im
letzten Testspiel vor dem Saisonstart) sehr
gutgeschossen,jetztübernimmterdieVer-
antwortung. Meine Quote ist zwar gar
nicht so schlecht, vor den zwei Verschosse-
nenindervergangenenSaisonhabeichvie-
le getroffen. Aber: Im Team gibt’s keine
Egoismen, mir ist das egal. So lange sie
reingehen und wir gewinnen, brauche ich
nie wieder einen Elfmeter zu schießen.
inter view: sebastian fischer

von christoph leisch witz

DasSpielwar wiegemaltdafürdenPunkt-
verlust einer U23: Mutig nach vorne ge-
spielt, mutig in den Zweikämpfen gewe-
sen, zahlreiche Torchancen gehabt, und
mit einer knappen 2:1-Führung geht es in
die Schlussphase. Und dann fällt er eben,
der Ausgleich für den Routinier. Oder
eben auch nicht. Denn Lars Lukas Mai
vom FC Bayern München II stand in der
vierten Minute der Nachspielzeit genau
richtig,alsStefanAignervomKFCUerdin-
gen freistehend abzog: Mai schlug den
BallvonderLinie–und derAufsteigeraus
der Regionalliga Bayern hat dank eines
2:1-Sieges seine ersten drei Punkte in der
neuen Drittliga-Saison geholt. „Mit so ei-
nerAktionamSchluss,daswarüberwälti-
gend“,freutesichder19-jährigeInnenver-
teidiger.
Es war schon ein wenig mehr los als an
einem Freitagabend in der Regionalliga,
2164Zuschauerwarengekommen.ImSta-
dion befanden sich auch mindestens zwei
Fußball-Weltmeister, einer auf dem Feld
und einer auf der Haupttribüne: Kevin
Großkreutz lief für Uerdingen auf, der
Neu-Bayern Pavard suchte lange einen
SitzplatzundstelltesichdannaufdenBal-
konderHaupttribünenebenseinenSport-
direktor Hasan Salihamidzic, der ihn mit
überraschter Miene begrüßte. Dem Zu-
schauer Pavard dürfte die Partie deutlich
besser gefallen haben als dem Spieler
Großkreutz. Denn nach ein paar zaghaf-
tenAnfangsminutendominiertendiejun-
gen Bayern die Partie gegen den Drittliga-
Deluxe-Kader aus Krefeld.
Als Erster sorgte Oliver Batista Maier
mit einem Solo für einen Raunen von der
gut besetzten Gegengerade, aus spitzem
Winkel drosch er dann den Ball an den In-
nenpfosten. Kwasi Wriedt, vergangene
Saison noch Torschützenkönig der Regio-
nalliga Bayern, brauchte dann drei Versu-
chebiszum1:0.Zuerstschosser nachstar-
kem Zweikampf am Tor vorbei (15.), dann
scheiterte er am ehemaligen Unterha-
chinger Torwart Lukas Königshofer, der
bei Wriedts Lupfer eine gute Reaktion
zeigte; in der 24. Minute war es aber so
weit:Maximilian Welzmüller führteeinen
Freistoß schnell aus, Teile der Uerdinger
Abwehr schienen es kaum bemerkt zu ha-
ben,dazappeltederBallschonimNetz.So-
fortimAnschlussgabeszweiMinutenhit-
zefrei an der Seitenlinie, der ehemalige
U23-Trainer der Bayern, Heiko Vogel,
stauchte die Uerdinger zusammen. Sein
Team wirkte verunsichert und gegen die

U23 teilweise körperlich unterlegen. Die-
se reagierten mit Frustfouls. Dennis Dau-
be wurde nach 39 Minuten mit Gelb-Rot
vom Platz geschickt, der frühere Sechzi-
ger-Spieler Stefan Aigner sprang Lars Lu-
kas Mai in die Beine und sah vermutlich
dunkelgelb. Zwischen den beiden Aktio-
nen gelang den Gästen aber auch der völ-
ligüberraschendeAusgleich:DervonBay-
ernausgelieheneFranckEvinaköpfelteei-
ne Großkreutz-Flanke aus dem Halbfeld
ins Netz (42.).
Die Bayern bauten nach der Pause ihr
klares Chancenplus weiter aus. Obwohl

siemanchmal im Abschlusszu hastig, mal
zu zögerlich agierten. Einmal hob Wriedt
verzweifeltdieArme, weilsichMarcelZyl-
la weder einen Torschuss gewagt noch
den Ball zu ihm hinübergelegt hatte (56.).
Die gefährlichsten Abschlüsse ergaben
sich aus der Distanz, und so fiel auch das
2:1: Oliver Batista Maier traf aus über 20
Metern erneut den Innenpfosten, diesmal
sprang der Ball aber ins Tor. „Das hat
mich sehr gefreut, mein erstes Tor nach
neun Monaten“, sagte der 18-jährige Flü-
gelstürmer, der sich im vergangenen No-
vember, damals noch als U19-Spieler, ei-

ne schwere Sprunggelenksverletzung zu-
gezogen hatte.
GegenEndetatendiejungenBayernwe-
nigerfür ihrOffensivspiel, Uerdingen hol-
te mehrere Eckbälle heraus und war dann
streng genommen auch gar nicht mehr in
Unterzahl, denn Torwart Königshofer war
andengegnerischenFünfergeeilt.DieRie-
senchance für Aigner ergab sich aus einen
Konter, nachdemZylladieChance zum3:1
vergeben hatte. Die spannende Schluss-
phase hatte Pavard verpasst: Der Innen-
verteidiger der Profis hatte das Stadion
ein paar Minuten vorher verlassen.

„Die Franken sind gerne mürrisch“


Hanno Behrens, Kapitän des 1. FC Nürnberg, spricht vor dem Zweitligastart über das sogenannte schwierige Umfeld eines Traditionsklubs und das System des neuen Trainers Damir Canadi


hat Hanno Behrens, 29,
bislang inder Bundesliga
gemacht. Er spielte in der
Jugend beim Hamburger SV,
wurde dort aber als Profi nur
in der zweiten Mannschaft
eingesetzt, wechselte 2012
zum SV Darmstadt 98 – und
verließ den Verein 2015 mit
dem Aufstieg in die erste
Liga. Beim 1. FC Nürnberg
geht der zentrale
Mittelfeldspieler in seine
fünfte Saison, in bislang 141
Spielen für den Club hat er 27
Tore erzielt. Vier schoss er in
der vergangenen
Bundesligasaison. Mit
Stürmer Mikael Ishak war er
Nürnbergs bester Torschütze.

Angreifer Jakob Mayenschein wechselt
innerhalb der Deutschen Eishockey Liga
vom deutschen Meisterschaftszweiten
EHC Red Bull München zu den Augsbur-
ger Panthern. Dort wird der 22-Jährige
in der kommenden Saison auf Leihbasis
spielen, wie die beiden Klubs am Freitag
mitteilten. Seinen ersten DEL-Einsatz
für die Münchner feierte der gebürtige
Landshuter im Dezember 2016, es folg-
ten 62 weitere Partien (zwei Tore, acht
Assists) in Deutschlands höchster Eisho-
ckeyklasse. 242 Tage nach seinem DEL-
Debüt folgte Mayenscheins erster Ein-
satz in der Champions League, in der er
insgesamt 17 Partien absolvierte (zwei
Tore). Der frühere Junioren-National-
spieler bestritt schon zwei Begegnungen
für die A-Nationalmannschaft. dpa, sz


DasRückspieldervergangenenDrittliga-
Saison, das Ende März stattfand, hat we-
der bei Eintracht Braunschweig noch
beim TSV 1860 München irgendjemand
vergessen. Der 1:1-Ausgleich der Braun-
schweiger in der Nachspielzeit bleibt in
Erinnerung, vor allem aber die Szenen,
die sich nach dem Schlusspfiff abspiel-
ten: Der Münchner Efkan Bekiroglu
spuckte den provozierenden Braun-
schweiger Benjamin Kessel an, er wurde
fünfWochenlanggesperrt.Und1860-Flü-
gelstürmer Kodjovi Koussou soll von Ge-
genspielerRobinBeckerrassistischbelei-
digtwordensein; dieses Verfahren wurde
vom Deutschen Fußball-Bund allerdings
eingestellt, da der Nachweis nicht zu füh-
ren gewesen sei.
KoussouistmittlerweilezumRegional-
ligisten Bayreuth gewechselt, aber Kes-
sel, Bekiroglu und Becker sind an diesem
Samstag(14Uhr)dabei,wennsichdiebei-
den Teams in Braunschweig wiederse-
hen. Emotional dürfte es also werden,
aber das muss den Münchner Löwen
nicht zum Nachteil gereichen, sie haben
sich für diese Saison als eines der nicht so
hocheingeschätztenTeamsjavorgenom-
men,überdieEmotionenindieSpielezu-
kommen.DafürhabensieinInnenvertei-
diger Dennis Erdmann ja eigens noch ei-
nen Aggressivleader dazu geholt.
Trainer Daniel Bierofka sagt dann
auch: „Mit einem Punkt bin ich nicht zu-
frieden. Ich will in Braunschweig gewin-
nen.“ Ein ambitioniertes Vorhaben bei
der ambitionierten Eintracht, die zwölf
Drittliga-Trainer zum Aufstiegsfavoriten
erkoren haben, sie wurde übrigens auch
von Bierofka genannt. Um die Überra-
schungzu schaffen,könntederTrainerei-
nen Versuch mit Timo Gebhart von Be-
ginn an wagen. Der zurückgekehrte Re-
gisseur sei „eine Option für die Startelf“,
sagte er: „Timo trainiert nun auch schon
eineWochelänger.“AuchdieNachwuchs-
spieler Dennis Dressel und Fabian Grei-
linger hätten sich im Training „angebo-
ten“. Noch nicht einsatzbereit ist Flügel-
stürmer Stefan Lex.
Ob Lex im Angriff noch einen neuen
Kollegenbekommt,derMittelstürmerSa-
scha Mölders ergänzen und vertreten
könnte, bleibt weiter offen. Prince Osei
Owusu, 22, den die Sechziger vergangene
Saison vom Zweitligisten Arminia Biele-
feld geliehen hatten, ist von seinem Klub
schon wieder auf den Leih-Markt gewor-
fen worden und hat sich bei den Löwen
sehrwohlgefühlt;finanziellisteineRück-
kehr aber schwer zu stemmen. lein

Die SpVgg Greuther Fürth hat unmittel-
bar vor dem Saisonstart in der zweiten
Fußball-Bundesliga noch einen Angrei-
fer verpflichtet. Der norwegische Natio-
nalspieler Havard Nielsen, 26, kommt
vom Bundesligisten Fortuna Düsseldorf,
er hat einen Zweijahresvertrag unter-
schrieben. Nielsen war vor zwei Jahren
vom SCFreiburg zur Fortuna gewechselt
und in der abgelaufenen Rückrunde an
den MSV Duisburg ausgeliehen. „Er ist
im Strafraum sehr präsent, kann aber
auch sowohl auf dem Flügel als auch um
einen Sturmpartner herum oder als
zentrale Spitze eingesetzt werden“, sagte
Sportchef Rachid Azzouzi. dpa


30


Spiele


Solo für die Tribüne


Die Mannschaft des FC Bayern München II bezwingt den Deluxe-Kader von Uerdingen 2:1.
Der Aufsteiger sichert sich damit seine ersten drei Punkte in der neuen Drittliga-Saison

Der deutsche Basketball-Meister FCBay-
ern München wird im Rahmen seiner
Saisonvorbereitung neue Wege gehen
und erstmals eine Reise nach Übersee
einbeziehen. Die Tour führt den Eurolea-
gue-Teilnehmer vom 10. bis 23. Septem-
ber zunächst in die USA nach Miami und
anschließend nach Montevideo in Urugu-
ay. Kurz nachdem die Fußballer aus den
USA zurückgekehrt sind, werden die
Basketball-Kollegen erstmals in der
Vereinsgeschichte im Mutterland des
Sports und in Südamerika antreten. Auf
Einladung der NBA vertritt der FCB Euro-
pa bei einem hochkarätig besetzten
Turnier in Montevideo. An der zweiten
Ausgabe der „NBA G League Internatio-
nal Challenge” (18. bis 22. September).
nehmen eine amerikanische G-League-
Auswahl, der argentinische Hauptstadt-
klub San Lorenzo de Almagro, Brasiliens
Meister Flamengo Basketball, die Capita-
nes aus Mexiko-Stadt und Uruguays
Nationalmannschaft teil. to e


Eine Woche


mehr


Gebhart istfür 1860-Trainer
Bierofka ein Startelf-Kandidat

DEFGH Nr. 172, Samstag/Sonntag, 27./28. Juli 2019 HMG SPORT IN BAYERN 41


Nielsen wechselt nach Fürth


Die Fans stehen trotz des Abstiegs hinter uns, das pusht einen noch mal.“ – Hanno
Behrensbegrüßtim Trainingslager in Maria Alm eine Anhängerin. FOTO: ZINK / IMAGO

Mayenschein nach Augsburg


Ein Tänzchen mit dem Torwart: Bayerns Kwasi Okyere Wriedt mit Uerdingens Keeper. FOTO: JAN HUEBNER / IMAGO

KURZ GEMELDET


FC Bayern spielt in Uruguay

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