Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung - 28.07.2019

(Ann) #1

36 feuilleton FRANKFURTER ALLGEMEINE SONNTAGSZEITUNG, 28. JULI 2019, NR. 30


D


er Paketfahrer Pierre-Paul Da-
oust hat eine Theorie: Intelligenz
ist einem guten Leben abträglich.
Wer zu klug ist, kommt nicht vor-
an. Er ist selber das beste Beispiel. Er hängt
in seinen Reflexionsschleifen fest, mit einem
öden Job, einem mickrigen Einkommen und
einer Freundin, einer Bankangestellten mit
einem Kind, die ihn gerade verlässt. Einen
größeren Verlierer als Pierre-Paul könnte
man sich kaum denken, da hilft der ganze
Aristoteles nichts, den er jederzeit parat hat.
Zwei große Sporttaschen ändern das alles
gründlich. Sie bleiben auf einem Parkplatz
liegen, auf dem Pierre-Paul mit seinem
Dienstfahrzeug gerade einen Stopp gemacht
hat. Das organisierte Verbrechen von Mont-
real gruppiert sich in dieser Szene gerade
blutig ein wenig um, in dem Chaos und Ge-
baller fällt niemandem auf, dass die beiden
Taschen den Weg in das Fahrzeug von
Pierre-Paul finden und von dort in einen La-
gerraum. Und dann ist guter Rat teuer.
Denn was tut ein Paketfahrer mit ein paar
Millionen Dollar? Mit sehr vielen Millionen
Dollar, um es genauer zu nehmen. So vielen,
dass Pierre-Paul sie nicht einmal zählen
kann.
Die Prämisse von Denys Arcands Film
„Der unverhoffte Charme des Geldes“
gleicht in etwa der eines Lottogewinns unter
erschwerten Bedingungen. Denn das Geld,
das Pierre-Paul in die Hände fiel, ist heiß.
Alle Gangster von Québec und natürlich
auch die Polizei sind dahinter her. In so ei-
ner Situation macht es dann vielleicht doch

einen Unterschied, in welchem Maß der
Glückspilz intelligent ist. Denn jemand, der
vielleicht ein bisschen weniger hell ist, wür-
de vielleicht in so einem Moment zuerst ein-
mal das teuerste Escort-Girl der Stadt bu-
chen – und damit naturgemäß Argwohn erre-
gen, denn selbstverständlich wird Pierre-
Paul von der Polizei überwacht.
Das teuerste Escort-Mädchen von Mont-
real heißt Aspasia und ist für Pierre-Paul zu-
erst vor allem deswegen verführerisch, weil
sie sich nach einer Frau aus dem Umfeld von
Sokrates benannt hat. Die erotische Begeg-
nung verläuft nicht ganz nach Drehbuch,
und weil danach beide kompromittiert sind,
bleibt nichts anderes übrig, als dass Pierre-
Paul und Aspasia so tun, als wären sie wirk-
lich befreundet. Die Polizei sieht zu, wie sie
eine Nacht lang turteln, und zwar strikt dis-
kursiv, wobei dieses Wort aus der französi-
schen Philosophie gar nicht zu Pierre-Pauls
Repertoire gehört. Er ist ein Mann der Klas-
siker, erlebt nach dem Prinzip von Marc Au-
rel: Ein Mann tut gut daran, sein Schicksal
zu lieben. Ein bisschen gestalten kann er es
auch, aber das lernt Pierre-Paul gerade erst.
Vor mehr als dreißig Jahren hat Denys Ar-
cand einen Film mit dem Titel „Der Unter-
gang des amerikanischen Imperiums“ heraus-
gebracht, eine Geschichte über Sex in der
Form einer großen Ensemblekonversation,
eine Orgie mit Worten. „Die Invasion der
Barbaren“ konnte man 2003 als eine Art Fort-
setzung begreifen, jedenfalls in der Hinsicht,
dass Arcand – inzwischen als der wichtigste
frankokanadische Filmemacher schon eta-
bliert – sich nicht scheute, so etwas wie zivili-
sationsdiagnostische Großbefunde zu skizzie-
ren. In diesem Fall ging es um den Zusam-
menhang von Krankheit und Kapitalismus,
repräsentiert durch einen Universitätsprofes-

sor und dessen Sohn. Der Professor stand
gleichsam für das Gemeinwesen (mit einem
erbärmlichen Gesundheitssystem), der Sohn
für die Macht des Geldes und damit in der
Logik von Arcand für die Barbarei.
Von einem vergleichbar pessimistischen
Gesellschaftsbild ist nun auch „Der unver-
hoffte Charme des Geldes“ geprägt. Der Ti-
tel der Originalfassung macht den Zusam-
menhang deutlicher: „La chute de l’empire
américain“. Arcand macht offensichtlich kei-
nen großen Unterschied zwischen den Verei-
nigten Staaten und Kanada, selbst das idyl-
lisch anmutende Montreal gehört zu diesem
Zusammenhang, den zuletzt wohl die Gene-
ration der Protestanten gegen den Vietnam-
krieg so unbeirrt als „imperial“ bezeichnete.
Das Schwarzgeld, das Pierre-Paul erbeutet
hat, muss deswegen nicht nur vor den Gangs-
tern (einem West-End-Syndikat mit Vertre-
tern verschiedener ethnischer Kontexte) in
Sicherheit gebracht werden, sondern eben
auch vor einem Staat, der als nicht viel weni-
ger korrupt eingeschätzt wird.
Die Pointe von Arcands Geschichte ist,
dass Pierre-Paul gerade wegen seiner Welt-
fremdheit ein idealer Kandidat für ein per-
fektes krummes Ding ist. Er tapst in alle die
richtigen Schritte, und bald hat er selbst ein
kleines Syndikat um sich versammelt: Aspa-
sia findet Geschmack an der Idee einer grö-
ßeren Umverteilung (sie selbst hat nach ei-
nem geschickt eingefädelten Ehevertrag
samt kurzer, allerdings harter Ehe längst aus-
gesorgt); dazu stößt ein ehemaliger Rocker,
der vielleicht sogar noch intelligenter als
Pierre-Paul ist, allerdings viel weniger in
Schleifen denkt. Und schließlich bringt Aspa-
sia auch noch einen Verbindungsmann in
die Hochfinanz herbei: einen der größten
Vermögensverwalter des Landes, mit ent-
sprechenden Verbindungen an all die Orte,
in die ständig das Geld der Reichen ver-
schwindet.
Was folgt, ist der Versuch einer global or-
ganisierten Geldwäsche, die zugleich als Ko-
mödie und als Thriller angelegt ist. Arcand
erzählt das mit einem guten Gespür für
Orte und Milieus und einer guten Balance
zwischen all den Themen, die er antippt.
Eine schockierende Folterszene gehört eben-
so dazu wie eine der unwahrscheinlichsten
Romanzen, die man sich denken kann. Es
passt in diesem Fall aber, und zwar mit einer
Begründung, die es sich mit Wittgenstein
vielleicht ein bisschen leichtmacht: Was man
nicht (besser) erklären kann, davon muss
man als Zuschauer (oder als Filmkritiker)
eben schweigen.
Die Sache mit Pierre-Paul und Aspasia ist
auch insofern die Achillesferse des Films, als
der Hauptdarsteller es mit der Unbeholfen-
heit sehr ernst nimmt. Der kanadische Fern-
sehstar Alexandre Landry wächst nicht all-
mählich zu einem Gauner heran, der ein bis-
her übersehenes Naturtalent an sich ent-
deckt; er bleibt bis zum Ende ein Mann im
falschen Genre. Damit zeigt sich „Der unver-
hoffte Charme des Geldes“ sehr konsequent
in einem Populismus, der zumindest an der
zentralen Position sogar auf die Hollywood-
Konvention verzichtet, dass es in Wahrheit
eben doch immer ein Star sein muss, der
den einfachen Mann von der Straße spielt.
Landry wirkt tatsächlich oft so, als hätte der
Film ihn erst am Rande des Raubüberfalls
aufgelesen und müsste nun halt mit ihm wei-
termachen.
Auch mit dieser, man könnte sagen, egali-
tären Besetzung der Hauptrolle weist sich
Arcand mit seinen noblen Intentionen aus,
deren Deutlichkeit immer schon auch die
Grenzen seiner Filme ausmachte: Wenn
man ihn einer Partei in den gegenwärtigen
Spektren zuordnen müsste, dann wäre er
wohl Sozialdemokrat – mit einem Hang ins
Karitative. Ein typischer Kanadier eben,
würde Michael Moore sagen, der in dem
nördlichen Nachbarn der Vereinigten Staa-
ten tendenziell den Inbegriff eines Wohl-
fahrtssystems sieht.
Dabei steckt in „Der Untergang des ame-
rikanischen Imperiums“ (um einmal den Ti-
tel zu nennen, um den sich der deutsche
Verleih drückt) doch eine deutlich radikale-
re Botschaft, als es den wohlmeinenden
Bastlern am Sozialstaat angelegen sein
kann: Der Systembegriff „Imperium“
schien für Arcand immer ein wenig zu hoch
zu hängen, doch dieses Mal trifft er tatsäch-
lich ins Schwarze eines Geldsystems, von
dem er deutlich macht, dass sich davon nie-
mand ausnehmen sollte. Nicht der Radiolo-
ge, der eine bevorzugte Behandlung gegen
Bares anbietet, oder die Kioskbesitzerin, die
nur jeden zweiten Verkauf auch in der Regis-
trierkasse verbucht. Nicht die Obdachlosen,
die am Rande des Lebens das Kleingeld von
Menschen erhoffen, die längst alles mit Kar-
te zahlen. Sie alle sind Teil eines Systems,
das Pierre-Paul mit dem Inhalt zweier
Sporttaschen einmal so durch die Mangel
dreht, dass am Ende alles nicht viel anders,
aber doch einmal kategorisch verändert ist.
BERT REBHANDL
Ab Donnerstag im Kino

I


n der Programmvorschau des National-
theaters Gent, das seit letztem Jahr
vom Dokumentartheatermacher Milo
Rau geleitet und zum Laboratorium ei-
nes transnationalen, multilingualen, klassi-
kerfeindlichen, aber nicht undramatischen
Theaters umgebaut wird, ist unter dem Titel
„Histoire(s) du Théâtre“ eine Premiere im
März angekündigt, die sich mit der Ge-
schichte des kongolesischen Theaters ausein-
andersetzt. „Entscheidende Höhepunkte“
des vergangenen Bühnengeschehens werden
vom renommierten Choreographen und Re-
gisseur Faustin Linyekula in einer Perfor-
mance vorgestellt und mit der leidvollen Be-
freiungsgeschichte des afrikanischen Konti-
nents in Beziehung gesetzt. Ein historischer
Abend also, der aber Bedeutung in die Ge-
genwart hinein hat, denn was wissen wir
schon wirklich vom Theater der Welt? Wie
viele Namen der afrikanischen Theaterszene
aus den siebziger Jahren sind uns geläufig?
Könnte es nicht sein, dass die derzeitigen
Diskurskämpfe um die Repräsentation ver-
schiedener Identitäten auf Bühnen auch des-
halb so unbefriedigend verlaufen, weil sie
nur mit der – wahlweise bejubelten oder ver-
femten – Gegenwart ihrer diversen Protago-
nisten rechnen, aber nichts wissen wollen
von ihrer Geschichte, ihrer vielfältigen Ver-
gangenheit?
Milo Rau setzt dem mit seiner „Histoire“-
Reihe etwas entgegen und stellt damit gera-
dezu provokativ eine Behauptung auf: Zeit-
genössisches Theater und Rückblicke auf die
Theatergeschichte schließen sich nicht aus,
sie passen sogar zusammen. Provokativ ist
das deswegen, weil ja Schillers Kalender-
spruch vom Mimen, dem die Nachwelt kei-
ne Kränze flicht, landläufig zu der Ansicht
geführt hat, dass Theater – anders etwa als
bildende Kunst, Architektur oder Kino – im-
mer nur heute, also im Hier und Jetzt Bedeu-
tung hat und alles, was vorher war, als wir-
kungs- und sinnlos gilt.
Was Rau in Gent für den globalen Süden
macht, macht Karlheinz Braun in Frankfurt
für das deutschsprachige Theater der vergan-
genen sechzig Jahre: In seinem fundamenta-
len Theaterbuch „Herzstücke“ sammelt der
ehemalige Suhrkamp-Lektor und Gründer
des Verlags der Autoren seine vielfältigen
Theatererfahrungen und erzählt auf unter-
haltsame Weise von seinem Leben mit Dra-
matikerinnen und Dramatikern. Braun, der
1932 in einem Vorort von Frankfurt als Sohn
eines Fahrzeugmechanikers geboren wurde
und noch die „abenteuerlichen“ Facetten des
Kriegsendes erlebte, fühlte sich schon früh
zur darstellenden Kunst hingezogen. In der
Oper und bei Fritz Rémonds Zootheater –
einer frühen Frankfurter Institution – über-
kam ihn ein wohliger Schauer, so dass er von
da an wusste: „Immer wenn es den Rücken
herunterrieselt, ist es Kunst.“
In Frankfurt bekam er von Adorno eine
„rite“ für seine Dissertation über Max Frisch
und verbrachte die Zeit vor allem im Studen-
tentheater, das sich als eine jugendliche Ge-
genbewegung zum etablierten Theater ver-
stand und bald schon mit außergewöhnli-
chen Entdeckungen und provokativen Auf-
führungen auf sich aufmerksam machte.
Erstmals wurde hier etwa das 35-seitige
Stück eines unbekannten Autors namens
Günter Grass gezeigt, wurde der im regulä-
ren Spielplan noch verrufene Brecht insze-
niert und um die antithetischen Positionen
eines realistisch-gesellschaftskritischen ver-
sus absurden Theaters gestritten. Der erneu-
ernde Impuls, der in den fünfziger und sech-
ziger Jahren von den sich überall gründen-
den Studententheatern ausging, lässt sich
kaum überschätzen. Regiegrößen wie Peter
Stein, Claus Peymann oder Jürgen Flimm
unternahmen dort ihre ersten Gehversuche,
genauso wie sich das Theater hier einen neu-
en intellektuellen Vorhof schuf, der unter an-
derem von revolutionslustigen Geistern wie
Hans Magnus Enzensberger, Klaus Völker
oder Dieter Sturm bevölkert wurde. Eine
Stimmung des Aufbruchs und Neuanfangs
beflügelte auch den jungen Braun, der nach
einem kurzen Aufenthalt am Frankfurter
Schauspiel mit knapp dreißig Jahren bei
Suhrkamp als Lektor mit dem Aufbau einer
deutschsprachigen Theaterabteilung betraut
wurde und dort Autoren wie Thomas Bern-
hard, Martin Walser, Peter Weiss und Mar-
tin Sperr, aber auch Autorinnen wie Marie-
luise Fleißer oder die kürzlich verstorbene
Gerlind Reinshagen betreute.
Daneben verantwortete er die wirkmächti-
ge Theaterstück-Anthologie „Spectaculum“,
die das zeitgenössische Drama vorstellte und
in einer heute unvorstellbaren Auflage von
40 000 Exemplaren erschien. Nur neun Jah-
re später revoltierte Braun zusammen mit ei-
nigen Kollegen gegen den Alleinherrscher
Siegfried Unseld und gründete seinen eige-
nen Verlag, dessen leicht tautologischer Fah-
nenspruch lautete: „Der Verlag der Autoren
gehört den Autoren des Verlags.“ Das revolu-
tionäre Bewusstsein war 1969 so weit, dass es

sich vorstellen konnte, auch die literarischen
Produktionsverhältnisse zu vergemeinschaf-
ten, also alle Einnahmen gerecht unter den
Eigentümern zu verteilen. Der junge Peter
Handke, dessen „Publikumsbeschimpfung“
1966 im legendären „Theater am Turm“ ur-
aufgeführt wurde und sich schnell zum agita-
torischen Paradestück einer Generation im
Aufbruch entwickelte, war ebenso bei der
Gründungsversammlung anwesend wie etwa
Tankred Dorst oder Bazon Brock.
Nur Peter Weiss scheute sich, weil er nicht
glaubte, „dass ein solcher Verlag in einer kapi-
talistischen Gesellschaft mehr werden kann
als ein Zwitterwesen“. Er sollte damit zu-
nächst unrecht haben – der Verlag der Auto-
ren entwickelte ein erfolgreiches Programm
mit neuen Übersetzungen fremdsprachiger
Klassiker und vertrat bald die wichtigen Stim-
men einer jungen Dramatikergeneration.
Das Prinzip, die eine Hälfte des Gewinns
nach dem Gleichheitsprinzip, die andere
nach dem Leistungsprinzip auszuschütten,
führte allerdings schnell zu Konflikten. Bis
2003 leitete Braun den Verlag – unterbrochen
nur von einem kurzen Intermezzo als ge-
schäftsführender Direktor des Frankfurter
Schauspiels Ende der siebziger Jahre –, dann
übergab er ihn und die „schwierige Aufgabe,
ein Theater für neue Autoren und Stücke zu
gewinnen“, in die Hände seiner Nachfolge-
rin Annette Reschke.
Sein jetzt erschienener Rückblick auf sech-
zig Jahre deutschsprachige Theatergeschich-
te ist nicht einfach eine Chronik, wo nach-
schlagen kann, wer antiquarisches Interesse
hat. Es ist mit seinen kurzen, chronologisch
angeordneten Kapiteln viel mehr ein Kalei-
doskop aus unterschiedlichen Erinnerungs-
stücken und der Versuch, die wichtigsten Er-
eignisse eines reichhaltigen Theaterlebens
grob zu überschlagen. Das Buch lebt von ei-
ner Eindringlichkeit der Erinnerung, die
nicht immer frei von Nostalgie ist. Aber da-
für ist es entschieden in seiner Sache, näm-
lich, das Theater als den wichtigsten Sitz im
Leben vorzustellen. Hier, wo das eigentliche
„Gewissen einer Nation“ sitzt, wo das, was
die Gesellschaft verdrängt, verhandelt wird,
hier, auf der bespielten, umstrittenen, glän-
zenden Bühne, ist für Braun der Ort, dem er
sein „Herz zu Füßen legen“ will – wie es im
titelgebenden Kurzmonolog von Heiner
Müller heißt, zu dem ihn Braun angeblich
animiert haben will.
Schön sind die immer wiederkehrenden
Reflexionen über das Rollenbild des Lek-
tors, dieser oft zum Dienstleister degradier-
ten „dritten Person“, die stets im Hinter-
grund bleibt und im Vertrauen redet. In ge-
wisser Weise liest sich Brauns Buch wie die
lang zurückgehaltene Erzählung eines stillen
Unterhändlers, der über seine Geschäfte
erst sprechen darf, wenn er kein Amt mehr
hat. Immer wieder sprudeln Anekdoten aus
ihm heraus, wird Information mit Illustrem
gemischt, treten große Dramatiker neben Fi-
guren auf, die einmal eine Wirkung hatten,
aber inzwischen längst vergessen sind. Und
doch bleibt am Ende nicht das Gefühl von
Verlust, sondern von Möglichkeit. Was könn-
te man nicht alles für ein Theater machen,
wenn man es so ernst und wichtig nimmt,
dass einem auch seine Vergangenheit etwas
bedeutet. SIMON STRAUSS

Karlheinz Braun: „Herzstücke. Leben mit Autoren“. Schöffling
& Co., 680 Seiten, 32 Euro

Da hilft auch


Aristoteles nicht


In Denys Arcands Film „Der unverhoffte


Charme des Geldes“ wird ein Paketbote reich


Maxim Roy (links) und Maripier Morin in „Der unverhoffte Charme des Geldes“ Foto MFA Film / Cinémaginaire Inc.

Theater ist der


wichtigste Ort


In „Herzstücke“ erzählt der Verleger


Karlheinz Braun von seinem Leben mit Autoren


Uraufführung von Peter Handkes „Publikumsbeschimpfung“ 1966 im Theater am Turm in Frankfurt Foto Ullstein
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