Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung - 21.07.2019

(Tina Meador) #1

FRANKFURTER ALLGEMEINE SONNTAGSZEITUNG, 21. JULI 2019, NR. 29 wirtschaft 19


H


eute kann fast jeder zwischen
Dutzenden Fernsehsendern
wechseln und im Internet stän-
dig Filme und Filmchen nach Gusto abru-
fen. Nicht weit ist der Weg, um selbst
zum Sender zu werden und eigene Clips
zu verschicken. Überall finden sich be-
wegte Bilder. Da spielt das Fernsehkabel-
netz wohl kaum noch eine Rolle, oder?
Doch das Gegenteil ist richtig.
Zunächst hat das Kabelnetz die Fern-
sehlandschaft belebt. In Zeiten des Über-
flusses lässt sich der einstige Mangel
kaum noch vorstellen. Aber Anfang der
achtziger Jahre hatten viele bloß drei
Fernsehprogramme. Vor 35 Jahren brach-
ten die ersten Privatsender flache Unter-
haltung, mehr Vielfalt und noch weitere
Kanäle in die deutschen Wohnzimmer.
Das Fernsehkabel war dabei stets ein treu-
er Helfer und erreichte 1995 mehr als 15
Millionen Haushalte. Seither ist der Ka-
belanschluss in Deutschland so zentral
für das Fernsehen wie der Satellitenemp-
fang. Im Gegensatz zum Satelliten auf
dem Dach kostet der Kabelanschluss in-
des eine Gebühr und bringt den Betrei-
bern daher stete Einnahmen.
Noch wichtiger wird das Kabel jetzt
aber für den schnellen Internetverkehr.
Das zeigt das Milliardengeschäft der ver-
gangenen Woche. Der Telefonanbieter
Vodafone, die Nummer zwei im schnel-
len Internet hierzulande, kauft für etwa
18 Milliarden Euro das Kabelnetz von
Unitymedia in Nordrhein-Westfalen, Hes-

sen und Baden-Württemberg mitsamt
dem Geschäft von Liberty Global in
Tschechien, Ungarn und Rumänien. In
Deutschland besitzt Vodafone so fast
überall das Fernsehkabelnetz, verdoppelt
die Zahl seiner Fernsehkunden fast auf 14
Millionen und kommt zugleich von 6,
auf 10 Millionen Internetkunden. Das ist
ein Angriff auf die Deutsche Telekom,
den Platzhirschen bei den Telefonan-
schlüssen, der sich immer noch zu einem
Drittel im Staatsbesitz befindet.
Der Vorteil für Vodafone: Das Fernseh-
kabel ist meist schneller als das herkömm-
liche Telefonkabel. Es ermöglicht an vie-
len Orten Übertragungen von bis zu 400
Megabit in der Sekunde oder mehr. Die
Telekom kommt mit ihrem Telefonnetz
auf Kupferbasis auf bis zu 250 Megabit in
der Sekunde. In der Praxis werden diese
Werte nicht immer erreicht. Dennoch
lockt der Kabelanschluss mit Internetlei-
tung zunehmend Kunden an. Heute gibt
es in Deutschland fast 8 Millionen Tele-
fon- und Internetanschlüsse über Kabel-
fernsehnetze. Ihre Zahl hat sich in zehn
Jahren verfünffacht. Für Vodafone soll es
so weitergehen. Das Unternehmen will
in den nächsten drei Jahren 25 Millionen
Gigabit-Anschlüsse für mehr als 50 Millio-
nen Menschen in Deutschland bauen.
Vor allem in den Städten, weil sich das
Geschäft auf dem Land selten lohnt.
„Durch die Fusion von Vodafone und
Unitymedia ist ein starker Konkurrent
zur Deutschen Telekom entstanden, der

fast bundesweit nun ein eigenes Festnetz
und Mobilfunknetz anbieten kann“, ur-
teilt Achim Wambach, der Vorsitzende
der Monopolkommission. Die EU-Kom-
mission hat Vodafone zur Bedingung ge-
macht, Telefónica als Wettbewerber eben-
falls Zugang zum Fernsehkabelnetz zu ge-
währen. Allerdings darf dieser Geschwin-
digkeiten von bis zu 300 Megabit in der
Sekunde anbieten, was schneller als die
Telekom, aber langsamer als Vodafone
sein sollte. Christian Rusche, Ökonom
am Institut der deutschen Wirtschaft
Köln, rechnet mit einem positiven Effekt
im Festnetz für die Kunden in Form von
voraussichtlich verbesserten Leistungen
bei tendenziell konstanten Preisen. Ähn-

lich erwartet der FDP-Fraktionsvize
Frank Sitta, dass sich mehr Leute schnel-
lere Anschlüsse leisten können als bisher.
Die Konkurrenten ärgern sich. Andere
Internetanbieter klagen, dass nur ein Wett-
bewerber und nicht jeder das Kabelnetz
nutzen darf. Fernsehsender fürchten eine
mächtige Gegenseite, da Vodafone künf-
tig rund 80 Prozent der Kabelanschlüsse
in Deutschland bündeln wird und da-
durch Bedingungen dafür diktieren könn-
te, wie und wo Inhalte aufzufinden sind.
Laut EU-Auflage dürfen vorerst die Ge-
bühren für frei empfangbare Fernsehsen-
der nicht steigen, die ihr Programm über
Vodafones Kabelnetz übertragen und Ein-
speiseentgelte zahlen. Die EU bewertet

Fernsehen und Internet nämlich so hoch
wie nie zuvor. „Der Zugang zu bezahlba-
ren und hochwertigen Breitband- und
TV-Diensten ist in unserer modernen Ge-
sellschaft fast genauso gefragt wie der Zu-
gang zu fließendem Wasser“, sagt Wettbe-
werbskommissarin Margrethe Vestager.
Deutsche Politiker beurteilen das in-
zwischen ähnlich. Die Bundesregierung
bemüht sich um schnellere Internetleitun-
gen, auch wenn sie die eigenen Vorgaben
für Internetgeschwindigkeiten bisher ver-
fehlt. Nun lautet das Regierungsziel, bis
2025 Gigabit-Netze in alle Regionen zu
bringen. „Auch aufgerüstete TV-Kabel-
netze können dazu beitragen, die Men-
schen mit gigabitfähigen Internetan-
schlüssen zu versorgen“, sagt Digital-
Staatsministerin Dorothee Bär (CSU). Al-
lerdings: Für den Netzausbau setzt die Re-
gierung auf Glasfasernetze, um zukunfts-
fähige digitale Infrastrukturen zu errei-
chen. Für die ganz schnellen Internetlei-
tungen gilt Glasfaser, das dem Kabel tech-
nisch überlegen ist, als entscheidend. Al-
lerdings braucht das hohe Investitionen.
Vorerst bestimmen die bestehenden
Netze über die schnellsten Internetleitun-
gen, und hier liegt das Kabel vorn. Und
manch einer in der Telekom dürfte sich
ärgern, weil das Unternehmen lange
selbst über das Kabelnetz verfügte und es
nach der Jahrtausendwende verkauft hat


  • auch auf Drängen der EU-Kommissi-
    on, die mehr Wettbewerb wollte. Nun ist
    das Netz – unter veränderten Vorzeichen

  • wieder weitgehend in einer Hand.


E


s war das Bild der Woche, min-
destens, und sein Zustandekom-
men beruhte auf einer ganzen
Reihe von Zufällen – von der
verschlungenen Kompromissfindung in
Europa bis zu dem Umstand, dass die
Bundeskanzlerin wegen ihrer Zitteranfäl-
le bei feierlichen Anlässen lieber nicht
mehr aufrecht steht. Also saßen die drei
Spitzenpolitikerinnen auf Stühlen, die
Beine in schönster Symmetrie übereinan-
dergeschlagen, was den Eindruck größt-
möglicher Harmonie unterstrich: Ursula
von der Leyen, die sich aus dem schwieri-
gen Gelände des Verteidigungsministeri-
ums in ihren europäischen Traumjob ret-
tet; Annegret Kramp-Karrenbauer, die
den Ärger im Parteivorsitz durch den
Sprung ins Kabinett zu überwinden
hofft; und eine glückliche Angela Mer-
kel, die bei der Regelung ihres Nachlas-
ses ein gutes Stück vorangekommen ist.
„So haben wir uns das Ende des Patri-
archats nicht vorgestellt“, schrieb die Ber-
liner „taz“ über das Foto, voller Erstau-
nen, dass ausgerechnet die Konservati-
ven nun an der Speerspitze des feministi-
schen Fortschritts marschieren. Man
mochte an eine vergleichbare Szene den-
ken, die sich 17 Jahre zuvor abgespielt hat-
te. Damals erschienen drei Männer im
Schloss Bellevue, um ebenfalls einen
Wechsel im Verteidigungsministerium
zu vollziehen: Bundeskanzler Gerhard
Schröder ließ Rudolf Scharping aus dem
Amt verabschieden und Peter Struck
zum Nachfolger ernennen. Letzterem,
obwohl Sozialdemokrat, trauerten viele
Männer im Bendlerblock und auf der
Hardthöhe übrigens noch lange nach.
Die gegenwärtige Harmonie, die das
Foto aus dem Amtssitz des Bundespräsi-
denten ausstrahlt, kann allerdings nicht
über das künftige Konfliktpotential hin-
wegtäuschen, das in den Rollen der drei
Frauen angelegt ist. Auch das lässt sich
am Bild bereits ablesen: Die Kanzlerin
lacht befreit. Die künftige Kommissions-
präsidentin lächelt etwas angespannt.
Und die neue Verteidigungsministerin
schaut geradezu skeptisch.
Das liegt nicht nur an den Untiefen des
Wehrressorts, die in der zurückliegenden
Woche oft genug beschrieben wurden,
und auch nicht bloß an der Doppelrolle,
die Kramp-Karrenbauer als Ministerin
und CDU-Parteichefin jetzt bewältigen
muss. Es liegt an den jeweils unterschiedli-
chen Interessen, die Inhaberinnen dieser
drei Ämter natürlicherweise vertreten
müssen. Besondere innenpolitische Kon-
stellationen kommen hinzu, auch individu-
elle Leidenschaften der Akteurinnen.
Am weitesten hat sich mit einer Positi-
onsbestimmung schon Ursula von der
Leyen hervorgewagt – notgedrungen,
weil sie als Kommissionspräsidentin
nicht bloß ein Ernennungsschreiben be-
nötigte, sondern die Zustimmung des Eu-
ropaparlaments mit seiner unübersichtli-
chen Gliederung in nationale Gruppen
und weltanschauliche Fraktionen. Sie hat
dabei Vorschläge gemacht und Verspre-
chen abgegeben, die mit der bisherigen
Haltung der Bundesregierung frontal kol-
lidieren, vor allem, was deren christdemo-
kratischen Teil angeht – also das Revier
Merkels und Kramp-Karrenbauers.
Das beginnt schon mit einer Idee, die
seit Jahren wie ein Untoter durch die
Brüsseler Debatten geistert: „Ein europäi-
sches Rückversicherungssystem für Ar-
beitslosigkeit wird unsere Volkswirtschaf-
ten und unsere Bevölkerung in Zeiten ex-
terner Schocks unterstützen“, sagte von
der Leyen. Die Grundidee ist simpel: In
guten Zeiten zahlen alle EU-Staaten in ei-
nen Krisenfonds ein, aus dem Mitglied-
staaten mit vorübergehend hoher Arbeits-
losigkeit einen Kredit beziehen können,
um den Konjunktureinbruch abzufedern
und den privaten Konsum zu stabilisie-


ren. Voraussetzung ist allerdings, dass es
ein ausgebautes System der Arbeitslosen-
unterstützung überhaupt gibt, was zum
Beispiel in Griechenland oder Italien bis
vor kurzem gar nicht der Fall war. Die
Idee ist nicht so weit hergeholt, wie sie
auf den ersten Blick aussieht. Dass es ein
ähnliches System für die amerikanischen
Bundesstaaten schon lange gibt, darauf
verweisen selbst Ökonomen, die einer
haltlosen Umverteilungspolitik unver-
dächtig sind, etwa Clemens Fuest an der
Spitze des Münchener Ifo-Instituts. Auch
gibt es bei der Unterstützung von Arbeits-
losen ein objektives Problem, das andere
Zweige der Sozialversicherung nicht ken-
nen: Weil in Zeiten hoher Arbeitslosig-
keit nicht nur die Beitragseinnahmen
krass sinken, sondern auch die Unterstüt-
zungszahlungen stark steigen, handelt es
sich im Grunde um eine Schönwetterver-
sicherung, die bei jedem Konjunkturein-
bruch sofort in die Krise gerät. Daran ist
das System schon in der Weimarer Repu-
blik gescheitert.
Die Idee der europäischen Arbeitslo-
senrückversicherung hat der deutsche Fi-
nanzminister Olaf Scholz, ein Sozialde-
mokrat, schon im vorigen Jahr vorange-
trieben, als Teil einer deutschen Antwort
auf die europapolitischen Vorschläge des
französischen Präsidenten Emmanuel
Macron. Bei den Unionskollegen lief er
damit ins Leere. Vor allem viele Bundes-
tagsabgeordneten von CDU und CSU
sperren sich gegen ein Instrument, das
sie als neuen Transfermechanismus in

Europa betrachten. Auch Kanzlerin Mer-
kel war bisher skeptisch. Im Herbst ihrer
Amtszeit mag sie sich über Widerstand
aus den eigenen Reihen hinwegsetzen
können. Die Parteichefin Kramp-Karren-
bauer kann es kaum.
Ähnlich steht es mit dem europawei-
ten Mindestlohn, den von der Leyen pro-
pagiert. „In einer sozialen Marktwirt-
schaft sollte jeder Vollzeitbeschäftigte ei-
nen Mindestlohn erhalten, der für einen
angemessenen Lebensunterhalt sorgt“,
sagte sie am Dienstag in Straßburg. Es
gehe um einen Rahmen, der „selbstver-
ständlich“ die Unterschiede der Arbeits-
märkte berücksichtige, fügte sie zwar hin-
zu, und „optimal“ sei es, wenn die Tarif-
parteien die jeweilige Höhe des Mindest-
satzes aushandelten. Das ginge zwar
nicht über die Regeln hinaus, die in
Deutschland jetzt schon gelten. Gleich-
wohl dürfte auch dieser Vorstoß für Teile
der Union zu viel europaweite Vereinheit-
lichung beinhalten.
Vergleichsweise harmonisch präsen-
tiert sich das deutsch-europäische Füh-
rungstrio dagegen beim Klimaschutz.
„Wir haben uns verpflichtet, unsere
CO2-Emissionen um 55 Prozent mit
Blick auf unsere CO2-Emissionen im Jah-
re 1990 zu reduzieren“, versicherte Mer-
kel auf ihrer sommerlichen Pressekonfe-
renz am Freitag – im Einklang mit den ur-
sprünglichen europäischen Zielen. Und
auch Kramp-Karrenbauer hat ihre anfäng-
liche Opposition gegen den CO2-Preis
nach dem Debakel ihrer Partei bei den

Europawahlen aufgegeben. Allerdings ist
in der Union der Widerstand gegen die
bisher diskutierten Modelle nach wie vor
groß. Zudem bleibt unklar, inwieweit von
der Leyens ambitioniertere Klimaziele
auch von Deutschland ein schnelleres
Tempo verlangen. Schon wenn die Union
nach der Sommerpause ihre Klima-Pläne
präzisieren und mit der SPD über das
neue Klimaschutzgesetz verhandeln will,
sind die Konflikte programmiert – vor al-
lem für Kramp-Karrenbauer in ihrer
Funktion als Parteichefin.
Zugleich droht ihr Ärger in ihrer neu-
en zusätzlichen Eigenschaft als Verteidi-
gungsministerin. Dabei geht es gar nicht
so sehr um die sattsam bekannten Skan-
dale um das marode Segelschulschiff
„Gorch Fock“ oder um Aufträge an exter-
ne Berater, mit deren Hilfe von der Ley-
en den trägen Apparat auf Trab bringen
wollte. Nein: Kramp-Karrenbauer wird
sich womöglich bald in Fragen der euro-
päischen Verteidigungspolitik mit ihrer
nach Brüssel beförderten Vorgängerin an-
legen müssen. Denn die innenpolitische
Stimmungslage und der koalitionspoliti-
sche Zwang stehen auf diesem Feld wie
kaum irgendwo sonst im Kontrast zu
den europäischen Anforderungen.
Das gilt vor allem für Waffenexporte
und die damit verbundene Zukunft der
deutschen Rüstungsindustrie. Es war das
Thema, an dem der lange schwelende
Streit zwischen Deutschland und Frank-
reich zuletzt offen eskalierte und die Ber-
liner Koalition an den Rand des Bruchs
brachte. Die deutschen Exportbedenken,
so sah man es in Paris, drohten gemeinsa-
me Rüstungsprojekte unmöglich zu ma-
chen. Am Ende einigte man sich, damals
noch mit der SPD-Chefin Andrea Nah-
les, auf einen befristeten Kompromiss,
der den Koalitionsfrieden notdürftig wie-
derherstellte.
Das Thema ist also nur aufgeschoben,
und die SPD sieht in demonstrativem An-
timilitarismus ein geeignetes Wahlkampf-
thema, das womöglich sogar als Vorwand
für einen Koalitionsbruch taugt. Und
während Merkel, einst eine Befürworte-
rin des Irak-Kriegs, im Laufe ihrer Amts-
zeit alles Militärische zunehmend skepti-
scher sah, tickt von der Leyen da anders.
Ihr ist die militärische Zusammenarbeit
mit Frankreich genauso wichtig wie der
Schutz der östlichen EU-Grenzen, wes-
halb sie ja auch bei den Regierungen in
Polen oder dem Baltikum hohes Ansehen
genießt. Schon als Verteidigungsministe-
rin nutzte sie den Rückzug der integrati-
onsskeptischen Briten, um die militäri-
sche Zusammenarbeit der verbleibenden
Mitgliedstaaten voranzutreiben.
Bei Kramp-Karrenbauer weiß man
nicht so genau, wie sie zu dieser Frage
steht. Mit ihrem Vorstoß für eine allge-
meine Dienstpflicht demonstrierte sie
eine gewisse Nähe zu militärischen Ide-
en. Aber der Zeitungsbeitrag, mit dem
sie auf Macrons Europa-Vorschläge ant-
wortete, stieß Paris vor den Kopf – mit
der unrealistischen Idee eines gemeinsa-
men Flugzeugträgers und der fast schon
unverschämten Forderung, das Nachbar-
land solle seine Position im Sicherheitsrat
der Vereinten Nationen für einen gemein-
samen europäischen Sitz aufgeben. Zwi-
schen der entschieden pro-französischen
von der Leyen und der skeptischen
Kramp-Karrenbauer könnte es noch kräf-
tig knirschen, zumal Letztere in ihrem
Handlungsspielraum durch den Parteivor-
sitz eingeschränkt ist: Sie muss viel stär-
ker auf politische Stimmungen im Inland
Rücksicht nehmen als ihre Vorgängerin.
Angela Merkel muss sich über all die-
se Fragen nicht mehr allzu viele Sorgen
machen. Aber für Kramp-Karrenbauers
nächsten Wahlkampf, sofern sie denn die
Spitzenkandidatin der Union sein sollte,
könnte die Vorgängerin von der Leyen
und deren neues Brüsseler Amt durchaus
zu einem Problem werden.

Ein


Kabel


für alle


Fälle


Vodafone zahlt


Milliarden fürs deutsche


Kabelnetz und denkt


dabei nicht nur ans


Fernsehen, sondern


vor allem ans


schnelle Internet.


Von Jan Hauser


Mindestlohn, Arbeitslosenversicherung,


Rüstungsexporte: Die


mächtigsten Frauen Europas könnten


sich bald in die Quere kommen.


Von Ralph Bollmann


Noch herrscht Eintracht: Kramp-Karrenbauer, von der Leyen und Merkel am Mittwoch im Schloss Bellevue Foto Imago


Harmonie


auf Zeit


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Der Kampf um das schnelle Internet

Internet via Fernsehkabel

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Deutsche Telekom

Vodafone
(Kabel und DSL)

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Unity Media

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Andere

Anschlüsse in Millionen

Marktführer Telekom
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Quellen: Bundesnetzagentur; DSLWEB.de/F.A.Z.-Grafik Niebel

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