Die Welt - 02.03.2020

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02.03.20 Montag,2.März2020DWBE-HP


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DIE WELT MONTAG,2.MÄRZ2020 WIRTSCHAFT 11


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iemand findet im Auto-
land Deutschland etwas
dabei, einen Gebraucht-
wagen zu kaufen. Es ist
der Normalfall. Auf jeden
verkauften Neuwagen kommen etwa
fünf Gebrauchte. Dieselbe Idee auf
Handys anzuwenden, findet die Mehr-
heit der deutschen Konsumenten dage-
gen abwegig – noch.

VON MICHAEL GASSMANN

Thibaud Hug de Larauze möchte das
ändern. Der Franzose ist Geschäftsfüh-
rer und Mitbegründer von Back Market,
einem Online-Marktplatz, der sich aus-
schließlich wiederaufbereiteten Elek-
troprodukten widmet, allen voran
Smartphones. Das Unternehmen, nach
eigenen Angaben europäischer Markt-
führer beim Auffrischen abgelegter
Elektrogeräte, steht vor einer Offensive
in Deutschland. „Wir wollen das Wachs-
tum auf dem deutschen Markt be-
schleunigen, indem wir in die Marken-
bekanntheit investieren“, sagt Hug de
Larauze WELT. Geplant sei eine 15 Mil-
lionen Euro schwere Werbekampagne
mit Plakaten, TV-Spots und in den so-
zialen Medien.
„Viele potentielle deutsche Kunden
wissen nicht, dass es eine Alternative
zum Neukauf gibt. Das wollen wir be-
kannter machen“, so der 31-jährige Fir-
menchef, der die alten Handys aus den
Schubladen holen will, in denen sie ver-
stauben – in der Regel nicht, weil sie ka-
putt sind, sondern weil modernere Al-
ternativen auf den Markt kommen.
„Jahr für Jahr werden viele Millionen
Tonnen an Tech-Produkten auf den

Markt geworfen, die nicht zirkulieren.
Wir wollen die Kreislaufwirtschaft in
diesem Segment viel größer machen
und den Markt der neuen Produkte
überflügeln“, so Hug de Larauze. „Es er-
gibt einfach keinen Sinn, Rohstoffe zu
fördern, sie nur einmal zu benutzen und
die Produkte dann wegzuwerfen.“ Mit
seinen Zielen ist er nicht allein. In den
vergangenen Jahren ist eine Wiederauf-
arbeitungsindustrie entstanden, die
sich erst langsam ins Bewusstsein der
Verbraucher fräst. Unternehmen wie
Back Market, Asgoodasnew, Refurbed,
Janado oder bb-net fungieren als Ver-
triebskanal für Konsumenten, die die
Kombination aus gutem Umweltgewis-
sen und Schnäppchenpreisen dem psy-
chologischen Zwang vorziehen, immer
das neueste Modell besitzen zu müssen.
Durchgeführt wird die eigentliche
Wiederaufarbeitung von zertifizierten
und oft hochspezialisierten Betrieben,
die die technischen Funktionen auto-
matisiert testen, Komponenten bei Be-
darf ersetzen und eine Einteilung in
Qualitätsklassen vornehmen. Auf die
komplette Funktionsfähigkeit der auf-
gefrischten Geräte geben die Verkäufer
in der Regel eine zwei- bis dreijährige
Garantie. Der Preis richtet sich nach Al-
ter und Aussehen. Ob das Gehäuse neu-
wertig glänzt oder sichtbare Kratzer ein
Display verunzieren, ist ein Unter-
schied. So lässt sich beispielsweise ein
Iphone X („Zustand: genutzt“) für 408
statt für 709 Euro erstehen oder ein
Samsung Galaxy S7 ab 199 Euro.
Firmen wie Back Market oder Refur-
bed fungieren dann als Vertriebsplatt-
form im Internet. Allen Wettbewerbern
ist gemeinsam, dass sie um die günstigs-

te Startposition in einem riesigen
Wachstumsmarkt kämpfen. „Wir wollen
das Amazon der Kreislaufwirtschaft
werden“, sagte etwa Refurbed-Gründer
Kilian Kaminski kürzlich. Weltweit er-
reicht das Marktvolumen aufgearbeite-
ter Geräte nach Schätzungen jährlich
rund 80 Milliarden Dollar. Doch das
entspricht nur sechs Prozent des
Markts für Neugeräte. In Deutschland
liegt die Marktdurchdringung für Se-

cond-Hand-Smartphones nach einer
Studie im Auftrag von Back Market ge-
rade einmal bei 1,7 Prozent. Andere sind
da schon weiter. In den USA werden be-
reits fünf von hundert Geräten aus
zweiter Hand gekauft, in Frankreich
sind es sogar acht.
Doch der deutsche Markt wächst
schnell auf vergleichsweise niedrigem
Niveau. Der Marktbeobachter Persis-
tent Market Research (PMR) taxiert das

Marktvolumen in diesem Jahr auf ein-
einhalb Milliarden Euro, doppelt soviel
wie noch vor sechs Jahren. Bis 2025, er-
wartet PMR, sei nochmals ein Zuwachs
um gut 40 Prozent drin. Das Welt-
marktvolumen nähert sich nach Ein-
schätzung der Marktforschungsfirma
Gartner Group der Marke von 50 Milli-
arden Dollar. In Europa liegt Back Mar-
ket nach eigenen Angaben vorn. Das
Unternehmen ist in sieben Ländern –

sechs europäischen und den USA – tä-
tig. „Unser Ziel ist, die Marktführer-
schaft in Europa zu festigen. Deutsch-
land ist der größte europäische Markt,
wir erzielen dort die höchsten Wachs-
tumsraten“, begründet Hug de Larauze
die Offensive hierzulande. Im vergange-
nen Jahr habe die französische Firma in
Deutschland 120.000 Geräte verkauft,
eine Vervierfachung gegenüber dem
Vorjahr. Back Market ist seit 2017 in der
Bundesrepublik vertreten. Unter den
250 Beschäftigten seien derzeit zehn
Deutsche in den Firmenzentralen Paris
und Bordeaux tätig. Jetzt suche man je-
doch auch einen deutschen Standort
und wolle hier einige zusätzliche Ar-
beitsplätze schaffen, kündigte der Un-
ternehmenschef an. In der engeren Aus-
wahl seien die Städte München, Berlin
und Frankfurt am Main.
Hinter Back Market steht eine Grup-
pe finanzstarker Investoren. Vor an-
derthalb Jahren sammelte das Jungun-
ternehmen 41 Millionen Euro ein. Zu
den Geldgebern zählte die Groupe Ar-
nault des französischen Milliardärs Ber-
nard Arnault, der unter anderem hinter
dem Luxusgüterkonzern LVMH(Mar-
ken „Louis Vuitton“, „Moët Hennessy“
und andere) steht. Der nächste Schritt
könnte bald folgen. „Wir sehen einen
Börsengang als eine mögliche Option.
Eine Entscheidung müssen wir aber frü-
hestens in zwei bis drei Jahren treffen“,
sagt Hug de Larauze. Von der Profitabi-
lität sei Back Market derzeit nicht mehr
weit entfernt.
Das Unternehmen arbeitet mit rund
1000 Händlern zusammen, davon über
400 in Deutschland. Die Händler kaufen
die gebrauchten Mobiltelefone ihrer
Kunden auf, geben die Wiederaufarbei-
tung in Auftrag und sorgen auch für den
Versand der aufgefrischten Geräte. Ge-
rade die Deutschen wollen erst noch da-
von überzeugt werden, dass ein Mobil-
telefon aus zweiter Hand ein guter Deal
sein kann. „Viele Kunden wollen ökolo-
gisch verantwortungsvoller konsumie-
ren, aber sie wollen keine Kompromisse
bei der Qualität machen“, weiß der
Back-Market-Chef. Nach einer Umfrage
im Auftrag des Unternehmens vertraut
die Mehrzahl der Skeptiker nicht da-
rauf, dass die Geräte aus zweiter Hand
wirklich so gut funktionieren wie ver-
sprochen.

Milliarden für


alte Smartphones


Massen ausrangierter Mobiltelefone lagern in


deutschen Schubladen. Ein Start-up will sie


einsammeln und an neue Nutzer verkaufen


Smartphone-Laden: Das Geschäft mit gebrauchten Geräten wandert ins Internet

SOUTH CHINA MORNING POST VIA GETTY IMAGES

/SOUTH CHINA MORNING POST

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Das Stilmagazin in


am 8. März 2020


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