Süddeutsche Zeitung - 02.03.2020

(Nora) #1

London– Es ist gerade mal zwölf Wochen
her, da prophezeite Boris Johnson einen
Baby-Boom. „Amors Pfeile werden flie-
gen, wenn wir den Brexit umgesetzt ha-
ben. Im ganzen Land wird die Romantik er-
blühen“, sagte er derSunday Times.Nun
ist es ja so, dass Johnson schon vieles ver-
sprochen hat, was am Ende dann doch
nicht eingetreten ist; aber in diesem Fall
kann man ihm nicht vorwerfen, dass er sei-
nen Teil nicht dazu beigetragen hätte. Und
so ließ der britische Premierminister am
Samstag verkünden, dass er und seine
Partnerin Carrie Symonds sich verlobt ha-
ben und im Frühsommer ein Kind erwarte-
ten.
Glaubt man der britischen Yellow Press,
hat Johnson seine 31-jährige Freundin im
Weihnachtsurlaub auf der Karibikinsel
Mustique gefragt, ob sie ihn heiraten wol-
le. Der 55 Jahre alte Johnson wickelt gera-
de seine zweite Scheidung ab, ihm wurden
immer wieder Affären nachgesagt.
Wie viele Kinder er tatsächlich hat, ist
nicht ganz klar. Bei einem Radiointerview
im vergangenen Jahr weigerte er sich, de-
ren genaue Anzahl zu nennen. Britische
Medienberichten zufolge sollen es mindes-
tens fünf sein. Johnson wäre der erste Pre-
mierminister seit 250 Jahren, der sich wäh-
rend seiner Amtszeit vermählt.
Symonds und Johnson kennen sich seit
seiner Zeit als Londoner Bürgermeister.
Als er 2012 erfolgreich um seine Wieder-
wahl kämpfte, arbeitete sie in seinem Kam-
pagnenteam. Bevor Johnson Premiermi-
nister wurde, war sie in der Kommunikati-
onsabteilung für die Konservative Partei
tätig und engagierte sich für die Umweltor-
ganisation Oceana. Im Wahlkampf tourte
sie mit ihrem Hund Dilyn durch Wahlkrei-
se, um für die Tories zu werben. Aufgrund
ihrer politischen Erfahrung gilt sie als je-
mand, auf deren Rat Johnson hört. Im Lon-
doner Regierungsviertel wird sie „Flotuk“
genannt; die Abkürzung steht für „First La-
dy of the UK“.
Zuletzt gab es im Jahr 2010 Nachwuchs
in 10 Downing Street. Damals konnten sich
Premierminister David Cameron und sei-
ne Frau Samantha über die Geburt ihrer
Tochter Florence freuen. Johnsons Verlob-
te Carrie Symonds teilte ihre Vorfreude am
Wochenende über ihren Instagram-Ac-
count. „Ich fühle mich unglaublich geseg-
net“, schrieb sie unter ein Foto, das sie lä-
chelnd mit einem Strohhut zeigt. Neben
ihr: ein blonder Wuschelkopf, der ihr mit
geschlossenen Augen einen Kuss auf die
Wange gibt. alexander mühlauer


Oldenburg- Am Anfang des Abends steht
ein Schauspieler auf der Bühne und stellt
eine Frage an das Publikum im Oldenburgi-
schen Staatstheater: „Können Sie sich an
den Zeitpunkt erinnern, an dem Sie ge-
merkt haben, dass da was Größeres im Gan-
ge ist?“ Was der Schauspieler mit „im Gan-
ge“ meint, ist die wohl größte Mordserie
der deutschen Nachkriegsgeschichte. Zwi-
schen den Jahren 2000 und 2005 spritzte
der Pfleger Niels Högel in den Kliniken Ol-
denburg und Delmenhorst mindestens 85
Menschen mit Medikamenten zu Tode. Im
Staatsschauspiel kann man nun einem ge-
wagten Unterfangen beiwohnen: Mit Mit-
teln des Theaters wird hier versucht, einen
Teil zur Aufarbeitung dieser Verbrechen
beizutragen.

„Überleben“ heißt eine als „dokumenta-
risches Theaterprojekt“ angekündigte Pro-
duktion des freien Theaterkollektivs
„Werkgruppe2“, das mithilfe von Inter-
views mit Hinterbliebenen der Ermorde-
ten, Juristen, Überlebenden und Klinikmit-
arbeitern ein Gespräch über das anstoßen
will, was Regisseurin Julia Roesler nicht
weniger als eine „kollektive Katastrophe“
nennt.
Die Kontroversen, welche die Ankündi-
gungen des Stücks im vergangenen Jahr
hervorriefen – es gab unter anderem das
Gerücht, es handele sich um ein kommerzi-
elles Musical – erweisen sich als unbegrün-
det. Es geht auch nicht in erster Linie, wie
so oft in solchen Fällen, um den Täter, son-
dern um die Menschen, die nun mit den
psychologischen Folgen der Mordserie le-
ben müssen.
Frei von jener Peinlichkeit, die Mitmach-
theater sonst häufig begleitet, sind die di-
rekten Interaktionen der Darsteller mit
den Zuschauern, die sie zuvor schon an
den Saaltüren persönlich begrüßt hatten.
Auf die Frage von der Bühne, wie man der
Toten gedenken solle, meint eine Frau im
Publikum, eine Gedenkstätte solle etwas
über die Persönlichkeit der Toten aussa-
gen: „Wenn da zum Beispiel steht, dass ei-
ner gerne Fußball gespielt hat, dann füh-
len viele sicher eine Verbindung zu ihm.“

Ein anderer sagt, man müsse das Denk-
mal ins Foyer der Oldenburger Klinik stel-
len, mit einer chronologischen Liste aller
Morde – „damit jeder, der da reinkommt,
sieht, was da mal war“. Die Kollagen aus
O-Tönen von Betroffenen, die sich nach an-
fänglicher Skepsis vom Konzept der Thea-
termacher überzeugen ließen und mit ih-
nen zusammenarbeiteten, und die nun
von den Schauspielern wiedergegeben wer-
den, zeichnen ein Bild der Ratlosigkeit und
einer bei Weitem nicht bewältigten Trau-
matisierung: „Mein Opa hat den Zweiten
Weltkrieg überlebt, und dann kommt so ei-
ne Wurst und ermordet ihn!“
Besonders das Versagen der Institutio-
nen vor der Aufdeckung der Morde und ihr
als taktlos empfundenes Vorgehen danach
quittieren viele mit Verbitterung. Sehr ein-
dringlich etwa die Schilderung des Falls ei-
nes Herzinfarktpatienten aus Bremen, von
dessen Ermordung sein Sohn erst zehn Jah-
re später erfuhr.
Als Lehrbuchbeispiel für behördliche In-
sensibilität erscheint, wie lapidar die Son-
derkommission „Kardio“ ihm erst telefo-
nisch mitteilte, dass sein Vater vielleicht
„nicht eines natürlichen Todes gestorben“
sei und ihm dann kurz vor Weihnachten
durchgab, die Leiche werde zur Obduktion
Anfang Januar exhumiert. Man gewinnt
den Eindruck, dass hier Menschen zum ers-
ten Mal Gelegenheit bekommen haben,
über Traumata zu sprechen, welche durch
die späten Ermittlungen neu aufgerissen
wurden oder durch sie überhaupt erst ent-
standen – und mit denen sie dann oft allein
gelassen wurden. Wohl auch, weil der Ef-
fekt einer punktuellen Katastrophe oder
Schreckenstat wie bei einem Flugzeugab-
sturz oder Terrorakt fehlt, gab es bisher kei-
ne kommunale Bewältigung.
„Überleben“ leistet diese Bewältigung si-
cher noch nicht; auch die Umsetzung ist in
Teilen durchaus diskutabel – so sind die
O-Töne zum Teil begleitet durch ein Bläser-
trio, was als inszenatorisches Element
eher störend wirkt. Aber der einhellige Ap-
plaus zum Schluss signalisiert, dass die Ol-
denburger diesen Anstoß zu einer öffentli-
chen Debatte zu schätzen wissen, die der
Stadt als ganzer wohl noch bevorsteht.
alexander menden

von kai strittmatter

Am Anfang habe sie pure Freude gespürt,
schreibtdie Schriftstellerin Elin Anna Lab-
ba, die selbst zum Volk der Samen gehört,
in einem Essay: Sie erzählt von „alten Män-
nern, die weinten“ und „einem kollektiven
Lächeln“, das sich durch die Gemeinde der
Samen verbreitet habe. Und das alles we-
gen eines Urteils des schwedischen Obers-
ten Gerichtshofes vom 23. Januar, das vie-
le Beobachter als historisch bezeichnen.

Das Gericht hatte den in der Gemeinde Gir-
jas zusammengeschlossenen Samen, viele
davon Rentierzüchter, das Recht zurückge-
geben, über die Kleinwildjagd und die Fi-
scherei auf ihrem Gebiet selbst zu entschei-
den. Ein Ringen von David gegen Goliath
sei das gewesen, so Elin Anna Labba. Und
diesmal, so sahen es die Betroffenen, hatte
David gewonnen, obwohl in diesem Lande
Schweden „Goliath alle Gesetze geschrie-
ben hat“.
Die Freude blieb nicht allzu lange unge-
trübt: „Nicht einmal einen Tag später kam
der Hass“, schreibt die Schriftstellerin.
Hasserfüllte Kommentare und Morddro-
hungen gegen die Kläger und die Samen
im Allgemeinen zirkulierten bald nach
dem Urteil in den sozialen Medien. „Ihr ego-
istischen, widerlichen Arschlöcher“, zitier-
te die Nachrichtenagentur TT eine der an-
onymen Botschaften: „Ich hoffe, ihr wisst,
dass ihr jetzt einen Krieg losgetreten habt.“

Straßenschilder in der Sprache der Samen
wurden heimlich abmontiert. Kinder der
Samen berichteten zu Hause, andere Kin-
der hätten ihnen in der Schule zugerufen,
nun würden ihre Rentiere abgeschossen.
Vergangene Woche dann war es so weit.
Die ersten Kadaver von Rentieren wurden
gefunden, zum Teil in Mülltüten gestopft,
und gut sichtbar liegen gelassen entlang
der Europastraße 10 nördlich des Ortes Gäl-
livare. Offenbar waren die Tiere einen grau-
samen Tod gestorben. „Eines der Rentiere
hatte eine Schusswunde weit unterhalb
des Halses“, sagte Sara Skum, eine der
Frauen der Gemeinde Girjas, der Zeitung
Expressen, die als Erste landesweit über
die Vorfälle berichtete. Man habe an den
Spuren im Schnee gesehen, dass das ange-
schossene Tier viele Stunden strampelte,
bevor es verendete. „Es war noch immer
ein wenig warm als wir es fanden, obwohl
es minus 15 Grad hatte.“
Die bewusste Misshandlung der Tiere,
und die Tatsache, dass ihre toten Körper
zur Schau gestellt wurden, löste Entsetzen
überall in Schweden aus, vor allem aber in
der betroffenen Gemeinde selbst. Der oder
die Täter hätten sich ganz offensichtlich
„an wehrlosen Tieren vergangen, die wohl
uns symbolisieren sollen“, sagte Matti
Blind-Berg, der Vorsitzende der Samen-Ge-
meinde. „Jetzt reicht es“, schrieb Kulturmi-
nisterin Amanda Lind in einer Nachricht
auf ihrer Facebookseite. Sie nannte die Tat
„bestialisch und erbärmlich“. Rassismus
und Hass gegen die Samen gebe es schon
lange in Schweden, schreibt sie: „Mittler-
weile ist er allerdings sichtbarer gewor-
den“. Sie endet mit dem Satz: „Das gehört
nicht in unser Schweden.“

Das Volk der Samen treibt schon seit
Tausenden von Jahren seine Rentiere
durch das nördliche Skandinavien und die
russische Kola-Halbinsel. In Schweden le-
ben wahrscheinlich 20000 oder mehr von
ihnen, nur in Norwegen gibt es heute noch
mehr Samen. Das schwedische Königreich
begann im 16. Jahrhundert mit der Kolonia-
lisierung der nördlichen Gebiete, bald kam
es zu Konflikten zwischen den nomadi-
schen Rentierzüchtern und den Interessen
der Mehrheitsgesellschaft, die Bauernland
und den Abbau von Bodenschätzen für
wichtiger befand. Zu den dunkelsten Kapi-
teln im Umgang des Staates mit den Sa-
men zählt das frühe 20. Jahrhundert, als
die Rassenbiologie auch in Schweden Fuß
fasste, die Samen als minderwertiges Volk
angesehen und gedemütigt wurden: Es
kam zu Zwangsumsiedlungen, Kinder wur-
den ihren Eltern weggenommen und ihrer
Kultur und Sprache beraubt.

Girjas Sameby, die samische Gemeinde
Girjas, liegt am nördlichen Ende von
Schweden. Es ist eine von 51 „Sameby“, wie
die Gemeinden von Samen heißen, die der
Rentierzucht nachgehen – im Falle von Gir-
jas umfasst sie ein Gebiet von 5500 Qua-
dratkilometern, mehr als doppelt so groß
wie das Saarland. Ein Landreformgesetz
des Parlamentes in Stockholm hatte 1993
auch Nicht-Samen das Recht gegeben, in
den Samen-Gebieten zu jagen und zu fi-
schen, und die jeweilige Entscheidung dar-

über den Sameby weggenommen und den
lokalen Kreisverwaltungen gegeben. Dage-
gen hatte die Gemeinde Girjas mehr als ein
Jahrzehnt geklagt - und vor fünf Wochen
überraschend eindeutig Recht bekom-
men: „Der Oberste Gerichtshof beschließt,
dass die Gemeinde Sirjas das alleinige Ent-
scheidungsrecht über Kleintierjagd und Fi-
scherei in der Gegend hat“, sagte nach dem
einstimmigen Beschluss des Gerichtes
Sten Andersson, einer der Richter. Das Ge-
richt verwies zur Begründung auf die histo-
risch angestammten Rechte der Samen in
dem Territorium.
Es ist eine Entscheidung mit wohl weit-
reichenden Folgen. Ein „Urteil mit Präze-
denzwirkung“, nannte es Jennie Nilsson,
die Ministerin für den ländlichen Raum.
Andere Samen-Gemeinden werden nun
dieselben Rechte fordern. Konflikte sind
nicht ausgeschlossen: Nicht-Samen fürch-
ten um ihre Jagd- und Fischereigründe,
aber auch viele Samen sind keineswegs
Mitglieder der Sameby. Åsa Larsson Blind,
die Vorsitzende der Vereinigung der schwe-
dischen Samen, hat öffentlich erklärt, es
sei nicht das Ziel der Sameby, andere auszu-
schließen vom Fischen und Jagen, es gehe
vielmehr um „nachhaltige Jagd und Fische-
rei, die auf die Bedürfnisse der Rentiere
Rücksicht nimmt“. Wie auch das schwedi-
sche Samen-Parlament macht sie das weit
verbreitete Unwissen der schwedischen
Bürger über die Samen mit verantwortlich
für den nun wieder stärker aufblitzenden
Rassismus: Es sei ein Problem der schwedi-
schen Demokratie, „dass die Schulen
nichts über unsere Geschichte lehren und
die Politiker sich nicht unserer Probleme
annehmen.“

STERNENHIMMEL MÄRZ


Highlight: Am29. März zieht die Sichel
des zunehmenden Mondes an Aldebaran
vorüber. Der Hauptstern der Konstellation
Stier leuchtet in zartem Orange. Um ihn
gruppieren sich V-förmig ein halbes Dut-
zend weniger auffällige Sterne. Sie gehö-
ren zu den Hyaden, einem offenen Stern-
haufen mit etwa 350 Mitgliedern. Benannt
sind die Hyaden nach den Töchtern der
Okeanide Aithra und des Titanen Atlas, der
in der griechischen Mythologie das Him-
melsgewölbe stützt. Für die Forschung ist
der Haufen wertvoll, weil alle Sterne darin
mit etwa 600 Millionen Jahren gleich alt
sind und sich an ihnen sehr gut die Ent-
wicklung von Sonnen unterschiedlicher

Massen studieren lässt. Zudem können Ast-
ronomen den Abstand der Hyaden mit ein-
fachen geometrischen Methoden recht ge-
nau messen. Damit eichen sie die erste
Sprosse der Entfernungsleiter, die dazu
dient, die Distanzen von fernen Galaxien
zu bestimmen. Die Hyaden gehören zu den
Bewegungshaufen: Ihre Sterne konzentrie-
ren sich nicht um ein gemeinsames Zen-
trum, sondern streben alle in dieselbe Rich-
tung auf einen Punkt zu, der östlich von Be-
teigeuze im Orion liegt.

Sterne und Sternbilder: Während die klas-
sischen Winterbilder wie Stier, Fuhrmann,
Zwillinge, Kleiner und Großer Hund sowie

Orion im Süden und Südwesten leuchten,
blinkt im Südosten als Frühlingsbote be-
reits die markante Figur des Löwen. Der
Große Wagen rollt rückwärts hoch im Nord-
osten dahin. Kassiopeia, Andromeda und
Perseus bestimmen die Szenerie im Nord-
westen. Der Kleine Wagen mit dem Polar-
stern am Ende der aufgerichteten Deichsel
schimmert über dem nördlichen Horizont.

Planeten, Mond, Sommerzeit: Während
Merkur unsichtbar bleibt, glänzt Venus als
Abendstern. Am 24. März erreicht sie die
größte östliche Elongation – den maxima-
len Abstand von der Sonne – und geht En-
de März erst gegen Mitternacht unter.

Mars leuchtet am Morgenhimmel und wan-
dert am 20. März dicht an Jupiter vorbei. Ei-
nen netten Anblick bietet der Sternenhim-
mel schon zwei Tage zuvor, am 18. März ge-
gen 5 Uhr morgens: Zum Duo Mars und
Jupiter gesellt sich dicht über dem Südost-
horizont die Sichel des abnehmenden Mon-
des, und auch Saturn ist nicht weit ent-
fernt. Der Fahrplan des Mondes: Erstes
Viertel am 2., Vollmond am 9., Letztes Vier-
tel am 16. und Neumond am 24. März. Der
astronomische Frühling beginnt am 20.
März um 4.49 Uhr. In der Nacht zu Sonn-
tag, 29. März, werden die Uhren vorge-
stellt, von nun an gilt die Mitteleuropäi-
sche Sommerzeit. helmut hornung

Viele Schweden wissen wenig
über dasLeben der Samen. In
Schulen ist es kein Lehrstoff

Es geht in dem Stück nicht um den
Täter. Sondern um die Menschen,
die mit den Folgen leben müssen

Boris Johnson: Verlobung


und Vaterfreuden


Barbara Becker, 53, Schauspielerin
und Mutter von Noah, 26, und Elias, 20,
spürt das Empty-Nest-Syndrom, nach-
dem ihre Kinder nicht mehr bei ihr
leben. „Es ist ein Abschiednehmen.
Diesen Weg muss jeder gehen“, sagte
sie in einem Interview mit derBild-Zei-
tung. Immerhin hat sie eine Möglich-
keit gefunden, um über den Trennungs-
schmerz hinwegzukommen: „Ich habe
mir vorgenommen, wieder Fotoalben
zu kleben und die alten Kindervideos zu
digitalisieren.“


Jan Delay, 44, Musiker, darf jetzt auch
ans Steuer. Auf seinem Instagram-Ac-
count postete er ein Bild von sich in
Jubelpose. Nach Tagen mit „Schweißrü-
cken, Übelkeit und Trockenmaul“ sei er
nun erleichtert, die Fahrprüfung bestan-
den zu haben. In
seinem Post dankte
er seinem Fahrleh-
rer Steffen und gab
gleichzeitig eine
Warnung an die
Verkehrsteilnehmer
im Raum Hamburg
und Berlin ab: „Äu-
ßerst vorsichtig
fahren: Ich könnte
unterwegs sein.“
FOTO: DPA


Paulina Porizkova, 54, ehemaliges
amerikanisches Supermodel und Ehe-
frau des vor fünf Monaten verstorbene-
ne New-Wave-Musikers Ric Ocasek,
steht mit leeren Händen da. Das Paar
war fast 30 Jahre verheiratet und hat
zwei Söhne. 2018 trennten sie sich,
ließen sich aber nicht scheiden. In sei-
nem Testament verfügte Ocasek, dass
Porizkova nichts von seinem Vermögen
bekommen soll, weil sie ihn „verlassen“
habe. In einem Interview mit dem Fern-
sehsender CBS sprach Porizkova nun
das erste Mal darüber. Der Umstand,
sagte sie darin, mache es „kompliziert“,
zu trauern.


Gisele Bündchen, 39, Model, liebt den
Sohn aus einer früheren Beziehung
ihres Mannes, dem Football-Star Tom
Brady, wie ihren eigenen. „Ich bin sehr
glücklich, dass ich diesen wundervollen
kleinen Extra-Engel
in meinem Leben
habe“, sagte Bünd-
chen lautPeople
über den 12-jähri-
gen John Edward
Thomas. Stiefmut-
ter wolle sie aber auf
keinen Fall genannt
werden, so Bünd-
chen. Sie bevorzuge
den Begriff „Bonus
Mum“.FOTO: DPA


Prinz Harry, 35, Noch-Royal, scheint
gerne zu singen. In einem Video auf
seinem Instagram-Kanal sieht man ihn
mit dem Sänger Jon Bon Jovi, wie sie
gemeinsam ein Lied anstimmen.


Das Volk der Samen treibt schon seit Tausenden Jahren seine Rentiere durch das nördliche Skandinavien und die russische Kola-Halbinsel. In Schwedenkämpfte ein
Teil von ihnen jahrelang für weitreichendere Rechte in ihrem Land. FOTO: MAURITIUS IMAGES

Einen Tag später kam der Hass


Seit einemwegweisenden Urteil darf ein Teil der Samen in Schweden bestimmen,
wer auf ihrem Gebiet jagt und fischt. Nun werden sie angefeindet – und landen Rentierkadaver in Mülltonnen

Es ist ein historisches Urteil.
Eines, in dem David gegen
Goliath gewonnen hat

8 HF2 (^) PANORAMA Montag,2. März 2020, Nr. 51 DEFGH
Versuch einer
Aufarbeitung
Theaterstücküber den Fall Högel:
Angehörige kommen zu Wort
Wie soll man der Toten gedenken? Das
Stück „Überleben“ versucht eine Antwort
darauf zu geben. FOTO: STEPHAN WALZL
LEUTE

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