Frankfurter Allgemeine Zeitung - 02.03.2020

(Steven Felgate) #1

FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG Sport MONTAG, 2.MÄRZ 2020·NR.52·SEITE 25


Ergötzen am


Leid eines


Sportlers


V


erlassen und einsam stand
AlexanderNübel dortunten
auf demRasen, als in der
Schlussphase derPartie des
FC SchalkeinKöln eineWel-
le der Feindseligkeit über ihn herein-
brach. „Nübelraus!“, brüllteder Gäste-
blockmit denFans aus Gelsenkirchen,
währendvonallen anderenTribünen iro-
nisch-böse „Alexander Nübel“-Anfeue-
rungen derKölner zu hörenwaren. Be-
trächtlicheTeile des Publikums ergötzten
sichamLeid eines Sportlers, Jochen
Schneider schämtesichzutiefst. In seiner
Fassungslosigkeit legteersichmit einem
der Zuschauer auf derTribüne an, erzähl-
te der Sportvorstand des FC Schalkeet-
wasspäter :„Vorzehn Jahrenwardas The-
ma RobertEnkesogroß, und wir überzie-
hen einen 23-jährigen Jungen, der einen
Fehler macht, mit dieser Artvon Häme“,
habe er zu dem Menschengesagt, der sich
an den Schmähungen beteiligt hatte.
Die einen ließen ihrer tiefenAbnei-
gung freien Lauf, die anderen amüsierten
sichals Beobachter und Profiteureeines
tragischenKonflikts.UndNübel kämpfte
mit den Tränen. Es warein absurder
Schlusspunkt eines denkwürdigenFuß-
balls amstags. „Ichweiß nicht, aufwasfür
einemWegunsereGesellschaftist“, sagte
Schneider auchinAnspielung auf dieVor-
kommnisse in Hoffenheim.„Aber wir im
Fußball sind davornemit dabei.“ InKöln
warenesnämlichnicht nur ein paarweni-
ge Verirrte, die jede Empathieverloren
hatten, nachdem Nübel ein harmloser

Schus svon FlorianKainz erst durch die
Arme und anschließend auchnochdurch
die Beinegeflutschtwar.
Es warder Trefferzum 3:0, der das
Spiel endgültig entschied und dasvorerst
letzt eKapitel einer langen SerievonFeh-
lerndes Torhüter sindieser Saison.Die
Anhängersind ja schon länger sauer,weil
ihreNummer eins sichentschlossen hat,
im kommenden Sommer zum FC Bayern
zu wechseln. Expertenund Fans halten
diesen Schritt für einenFehler,weil Nü-
bel womöglichmehrer eJahreals Ersatz-
mann hinter ManuelNeuer und damit ein
Karriereknickdrohen, auchdas macht
ihn wohl zu einem Opfer für Häme. Am
kommenden Dienstagsind die Münchner
nun auchnochimDFB-Pokal zu Gastauf
Schalke. „Da treffenzweiWelten aufein-
ander“, sagteAlessandroSchöpf, „bei uns
sieht esschle chtaus,bei de nBayernüber-
ragend.“
Dass Nübel da abermals spielen wird,
mochteDavid Wagner am Samstagnoch
nicht bestätigen. Er müsse die Erlebnisse
vonKöln „erstmal sackenlassen“ sagte
der Trainer.Schließlichbelastetdie Situa-
tion nicht nurNübel, wassichanden vie-
len Unsicherhei tenzeigt, sonderndas gan-
ze Team. „Ichkann beideParteien verste-
hen“, sagteBastian Oczipkazum Zorn
der SchalkerFans und derReaktionNü-
bels, der zunächstindie Kabine flüchten
wollte. Es dauerte lange, bis dieKollegen
Trostspendeten, ir gendwann überredete
Amine Harit den zukünftigen Münchner,
dochmit in dieKurvezukommen, sich

mitten in denSturmder Beschimpfungen
zu stellen. Dem GesichtNübels waranzu-
sehen, wie schwer diese Momentefür ihn
waren. WomöglichwirdErsatzmann Mar-
kusSchubertnunerstmal zum Stammkee-
per,umzumindestdiesenUnruheherdei-
nigermaßen in den Griffzubekommen.
Die Schalkerhaben jagenug anderePro-

bleme. Seit sechs Bundesligapartien sind
sie nun schon ohne Sieg, dieTordifferenz
in dieser Phase lautet 1:14. Keinen einzi-
genAngriff spielten sie inKöln bis zu ei-
nem klarenTorabschlusszuEnde. „Mo-
mentanfehlt einfachein bisschen Selbst-
vertrauen, die Genauigkeit, die Zielstre-
bigkeit, dasswir uns Chancenrausarbei-
ten“, sagteSchöpf.
Das Team steckt in einemStrudel des
Niedergangs und wirktwehrlos, zumal
sich die Lagedurch ein sagenhaftesVerle t-

zungspechimmerweiter verschlimmert.
Im Abschlusstraining amTagvor derRei-
se an den Rhein hattesichOmar Masca-
rell schwerverletzt, der wichtigeMittel-
feldspielerfällt für denRest der Saison
mit einemAdduktorenrissaus. Zudem
brac hsichSuat Serdar amFreitag einen
Zehund is tebenfallsvorerstnicht einsatz-
fähig. OzanKabak mussteamSamstag
nacheinemSturzauf denRücken ins
Krankenhaus,etliche andereProfissind
scho nlängerverletzt.Darin sehen dieVer-
antwortlichen den Hauptgrund für den
Absturz, der in derRückrunde auf den er-
staunlichenAufschwung der erstenSai-
sonhälfte gefolgt war. Undnun droht
auchnochein anderer zentralerFaktor
der gutenZeit verlorenzugehen: derZu-
sammenhalt.
Die Einbindung dergroßen positiven
Emotionen, die auf Schalkeentstehen
können,warein zentrales MotivvonDa-
vid Wagner seit seinem Amtsantritt.Zu-
nächs tklappte das auchbestens. DerUm-
gang mitNübel is tnun ein Indiz dafür,
dassdie königsblaue Gemeindevonim-
mer tieferen Rissen durchsetzt ist. „Was
Schalke04immer nochausmacht, istder
Zusammenhalt in schwierigen Phasen“,
sagteSchneider,„Alexmacht denFehler
ganz gewissnicht mitAbsicht .Das is tein
Spielervonuns, da müssen wir zusam-
menhalten.“ Solche Appelle scheinen zu-
nehmend ins Leerezulaufen. Eswäre
nachvollziehbar, wenn Nübel angesichts
dieser Stimmungslagevorer st auf die
Bankversetzt würde.

Auch Augsburg hattesein eAufregung
am Samstagnachmittag.Aber eineDrei-
viertelstundespäter als Sinsheim mit den
VorkommnissenumDietma rHopp,die
den Spieltag bestimmten.InAugsburg
wardie Partie gegenBorussia Mönchen-
gladbachlängst beendet, als per automa-
tisier ter Durchsageallenochanwesen-
den Zuschauer aufgefordertwurden,das
Stadion umgehend zuverlassen. Es wur-
de komplett evakuiert, auch die Mann-
schaften hatten sic hvor die Arenazube-
geben, es fuhren drei Löschzügeder Feu-
erwehr vor. Im Business-Bereichwar ein
„Defekt eines Haushaltsgeräts“ aufgetre-
ten, so ein Sprecher de sFCAugsburg,
ein Pizzaofenkokeltevor sichhin, und
um einenversteckten Schwelbrand im
verbor genen Teil derStadioninfrastruk-
tur auszuschließen,mussteein Brand-
schutzprotokoll absolviertwerden. Da-
nach durftendie VI P-Gäste wieder an
die Töpfe, und der AugsburgerTrainer
Martin Schmidt konnte endlichseine
Analyseloswerden.„Punkte-Fehlalarm“,
kommentierte er die 2:3-Niederlagedes
FCA. Sie stand imZeichen defensiver
Schwächen.Von „selbstgestrickten Ge-
gentref fern“sprac hder Schweizer.
Die Augsburger begingen individuelle
Fehler, doch vorallem einMönchenglad-
bacher stand für individuellen Glanz:
LarsStindl erzieltezweiToreund be reite-
te einesvor.Stindl ist31, er hattein der
jüngeren Vergangenheit zwei schwere
Verletzungen,man würde ihn eher einen
früheren als einen aktuellenNational-
spieler nennen, imVerein is terkeine be-
dingungsloseStammkraft mehr.„Persön-
liche Glücksgefühle“ empfindeerjetzt,
denn seineTrefferbewirktenetwasBe-
sonderes: Erstmalskonnt edie Borussia
ein Bundesligaspiel in Augsburggewin-
nen, im neuntenVersuch. Stindls zweites
Tor(zum 3:1)war einKunststück, „ich

dreh emichumdie eigene Achse, habe
dannaber auch Glück“, sagte er.Kollege
Jonas Hofmann befand: „Im Training
macht er öftersolche Sachen,die Quali-
tät dafür hat er ja.“Das au ßergewöhnli-
cheTor warinsofernwertvoll, als es Mön-
chengladbachdavor be wahrte, wie sonst
in Augsburg die Punkte nochaus der
Handzugeben.„Wir warenstabil im
Kopf un dinder Formation“, analysierte
JonasHofmann,der selbstzweigroße
Torchancenvergab un dspaßte, „dassich
auf Larsneidisch bin wegenseinerbei-
den Tore.Aber er darf natürlichgerne
nochzehn solche schießen.“
Vorallem Borussia-Trainer Marco
Rose reagierteauf eine ereignislose erste
Halbzeit mit einerkomplettentaktischen
Umstellung,die dieAugsburgerannah-

men und ihrenTeil zu einemSpektakel
beitrugen. De rFCA,dem Kapitän Daniel
Baierwegen einerGelb-Sperrefehlte
und dererstmals denvon HerthaBSC ver-
pflichteten Eduard Löwenaufbot,war
für seineVerhältnisse initiativ,„in der
zweiten Halbzeit hatten wir sogar mehr
Ballbesitz“, soTrainer Martin Schmidt.
Doch letztlichblieb ihm als positive
Erkenntnis nur,„dass wir nachdem
0:2-Rückstand nichtweggesackt sind“.
Zweimal schaffteAugsburg den An-
schluss, durchLöwen und den eingewech-
selten AlfredFinnbogason. LarsStindl er-
laubte sichdie Kritik in Richtungder ei-
genenMitspieler,bisweilenseiensie
„schon nochein wenig sorglos“ gewesen.
Die Mönchengladbacher bleiben jeden-
falls ein Mitspieler im Titelka mpf, Jonas
Hofmannnahm sich vor, dasSonntags-
spiel zwischenLeipzig und Leverkusen,
zweiKonkurrenten, „gelassen aufder
Couchzuverfolgen“ .KommendesWo-
chenende erwartet man dannDortmund,
es is tdas Samstagabendspiel, und es
schauen die anderen Mitbewerber zu.
„Wir freuenuns aufDortmund“.versi-
chertLarsStindl. „Ichhoffe,ich kann
auchanDortmundwie anAugsbur gei-
nen Haken machen“, sagtHofmann,der
frühereDortmunder,der no ch nie gegen
den BVBgewonnenhat.
Der FCAugsburg mussamSonntag
beim FC Bayern Münchenantreten,und
danach warten mitSchalkeund Wolfs-
burgzweiTeams,gegendie die Schwa-
ben auchnicht derFavoritsein werden.
Trainer Martin Schmidt istnachfünf Nie-
derlagen aussiebenRückrundenspielen
Realist:„Wir haben nocheinen Vor-
sprung aufdie unteren Plätze.Aber der
Proviant wirdweniger, wir müssten den
Rucksackmal wieder auffüllen.“ Bitte,
der Pizzaofen imStadion funktioniertwe-
nigstens wieder.

F.A.Z. FRANKFURT. Auch so kann es
also gehen –aber bei einem Spiel zwi-
schen RB Leipzig und BayerLeverku-
sen hatteauchniemandernsthaftir-
gendwelche Schmäh-Transparentein
den Fankur venerwartet. Beide Mann-
schaf tengehören schließlichwegen ih-
rerFinanzierungsmodelle zu jenen
Klubs, die den Ultras derTraditionsver-
eine mehr als nur ein DornimAuge
sind. DerStimmung im LeipzigerStadi-
on tatdas aberkeinen Abbruch. Das
1:1 allerdings hilftbeidenVereinen in
der Tabelle nichtrichtig weiter .Leipzig
verlor zweiweiter eZähler auf Bayern
München und hat nun drei PunkteRück-
stand auf denTabellenführer.Leverku-
sen wiederumverpasstees, mit einem
Sieg amTabellenviertenBorussia Mön-
chengladbachvorbeizuziehenund da-
mit in die Champions-League-Ränge
vorzurücken.
Wenn der Zweitegegen denTabellen-
fünften antritt,wenn eines der heim-
stärksten Teams der Ligaauf die mit sie-
ben Siegen bislanggefähr lichste Aus-
wärtsmannschafttrifft–dann darfman


ein rasantes Spiel erwarten. Oftgenug
bleibt es bei der Erwartung, und das
Ganze gerät zu einer Enttäuschung,
weil die taktischen Ausrichtungen alles
im Keim er sticken. Die Befürchtung al-
lerdings hält sichinGrenzen, sobald
BayerLeverkusen mit im Spiel ist. Denn
auchgegen RB hatteBayer-TrainerPe-
terBosz keineswegs im Sinn, sichirgend-
wie in der eigenen Hälfte einzuigeln
und nur ein paarNadelstiche zu setzen:
Bayerattackierte forsch,versuchteLeip-
zig zu Ballverlustenzuzwingen. RB
hielt spielerischdagegen, die Zutaten
für ein attraktives Spiel lagen parat.
Insgesamtwirkte Leverkusen etwas
gefährlicher,etwas zielstrebiger,und
der Lohnwardie durchaus verdiente
Führung nacheinem sehenswertenVor-
tragaus der eigenen Hälfte über Amiri,
der Havertzden Ball in den Lauf spielte
und dessenRückpassBaileyzum 0:1
(29. Minute) nutzte.Wo könnte Bayer
nur stehen, wenn es nicht diese uner-
klärlichenAussetzer gegenschwä chere
Teams gehabt hätte, dürftemancher Le-
verkusenerFan nochsinnierthaben, da
stand es schon 1:1. DenFreistoßvon
Nkunkubeförderte Schic k(32.) weni-
germit demKopf als mit der Schulter
zum Ausgleic hins Tor.
Nachder Pause ging es zunächstmit
der gewohnten Dynamikweiter ,aller-
dings hinterließ nun RB, wie so oftin
zweiten Halbzeiten, zunächstden for-
scheren Eindruck. Nku nku(47.) zwang
Hradecky früh zu einergeko nnten Flug-
einlage.Nachund nachaber schien bei-
den Mannschaftendochbewusst zu wer-
den, dassein zweiterTreffereine große
Wirkung haben würde, und das Risiko
wurde heruntergeschraubt.Vor allem
RB kamsonicht wiegewohnt dazu, den
Gegner früh anzulaufen.Auch deshalb
hatteDemirbaynacheiner Stunde die
Chance zum zweiten Bayer-Treffer–al-
lerdingskamerihm nur nahe,weil sein
Schus svon Klostermann gefährlic hab-
gefälscht worden war. Zeitgleich(71.)
versuchten beideTrainer noch, wieder
etwa smehr Zugindie eigenen Aktio-
nen zu bringen. Bei RBkamPoulsen für
NationalspielerTimo Werner,bei Le-
verkusen ersetzteDiabyden müdege-
wordenen Bailey. Es blieb beimVer-
such.

Der Schalker Sportvorstand Schneider


schämt sichfür di eFans seines Klubs.


Wird der verspott eteTorwart Nübel


nun ausgetauscht?


VonDanielTheweleit,Köln


Immer auf die Kleinen Fotodpa

dme. MAINZ. Daspassende Bildzur be-
freiendenWirkung des 2:0-Siegsvon
Mainz 05gegenden SCPaderbornlie-
ferteamSamstagRouven Schröder.
Der Mainzer Sportvorstand hattesich
nachknapp einer halbenStunde dieses
wichtigen Duells imKampfumden
Klassenverbleib einen Ballgeschnappt.
Dieser warherrenlos vomheftigen
Wind über denRasen getriebenwor-
den. Schröder eiltealso kurz aufsSpiel-
feld und sammelte das Spielgerät ein.
Keine 60 Sekunden später droscheres
in Torwartmanier wieder auf den Platz,
bemerkenswerthochund weit.Schrö-
der,einstselbstProfi mit Einsätzenin
der Ersten und Zweiten Bundesliga, ze-
lebrierte so den befreiendenTreffer
vonRobin Quaison (29. Minute). Der
Schwede hattevor 24 000Zuschauern
durch seinen zwölftenTrefferper Flach-
schus saus 20 Metern sein Team 1:0 in
Führung gebracht.Wieder einmal er-
wies er sichdamit als der vielleicht ent-
scheidendeTorgarant im MainzerBe-
mühen um den Klassenverbleib.Acht
Minuten später erhöhteKarim Onisiwo
nachVorlag evon Quaison auf 2:0. Die
Mainzerverschafften in einemwenig
sehenswerten, abervonihrer Seiteaus
souverängeführtenSpiel alsTabellen-
Fünfz ehnter ein kleinesPolsterauf die
Abstiegsränge.Vier Punkte sind es nun
vorFortuna Düsseldorf, das am Sonn-
tagimnächs tenHeimspiel im Mainzer
Stadion antreten wird.
Beierlorzer wirddann darauf hoffen,
dasssein Team endlichmal wieder ei-


nem Sieg eineweiter epassable Leis-
tung folgen lassenkann. Genau daran
haperteesnämlichimbisherigen Sai-
sonverlauf. Lediglicheinmal, justnach
BeierlorzersDienstantritt, imNovem-
ber gewann Mainz zwei Spiele in Serie.
Ansonstenfolgten SiegenstetsTief-
schläge, wieetwa beim 0:4vorWochen-
fris tinWolfsburg. „SolcheAufs und
Absindiesergroßen Heftigkeit habe
ichinmeiner Laufbahn nochnie er-
lebt“,sagteQuaison.
Trainer Beierlorzer arbeitet deshalb
seit Monaten daran, seinemTeam Ver-
lässlichkeit einzuimpfen. Seit einigen
Wochen verzicht et er dabeiauffällig oft
aufseine vermeintlichbegabtestenSpie-
ler.Der Niederländer Jean-Paul Boetius
kamgegen Paderbornbeispielsweise
abermals nicht zum Einsatz. „Es muss
jeder begreifen: Essteht kein einziger
Spieler über demVerein. Esgeht nur
um Mainz 05, jeder musssichunterord-
nen, undweramEnde die Punkte holt,
der holt sie für uns alle. Da gibt eskeine
Befindlichkeiten“, sagteBeierlorzer.
Der Trainer will deshalb nachdem Sieg
gegenPaderbornganz bewusst keine
Zufriedenheit aufkommen lassen.Viel-
leichtkommt ihm daganz gelegen, dass
sein Team nun einerechtvergleichbare
Aufgabevorzubereiten hatgegenDüs-
seldorf.Das Duell mit dem direkten
Verfolger istdie große Chance, dass
Mainz05sichimAbstiegskampfweiter
befreienkann. Wenn Rouven Schröder
einen Ball zur Hand haben sollte, dürf-
te er imFall des Sieges nochhöher und
weiter fliegen als schon am Samstag.

Dämpfer fürLeipzig


Gegen Leverkusen reicht es nur zu einem 1:1


Nationalspieler unter sich:
JonathanTahund TimoWerner F otoAFP


Fotos dpa

„Punkte-Fehlalarm“ in Augsburg


ErsteHeimniederlagegegen Mönchengladbach/ VonGünter Klein,Augsburg


sid. BERLIN.Kaumwar das Spielzu
Ende,rolltenFansvon Union Berlin
abermals ei nTransparent aus. „Jahre-
lang dieKritik überhörtund sichnun
an Ausfälligkeiten gestört“, standauf
dem Banner, daseindeutig aufden
DeutschenFußball-Bund(DFB) und
desse nReaktionauf die Schmähungen
gegenDietma rHopp zielte.Zuvorhat-
tenUnion-Anhängerbeinah efür ei-
nen Spielabbruch gesorgt. Weil auch
sie kurz vorder Halbzeit des2:2 gegen
den VfLWolfsbur gein beleidigendes
Bannergegen Hoppund das Konter fei
des HoffenheimerMäzens imFaden-
kreu zhochhielten,schickteSchieds-
richterDankert beide Mannschaften
für zehnMinuten in dieKabinen.Ein
weitererVorfall in derzweiten Hälfte
hättedasSpielvorzeitigbeendet.„Pro-
test ja,kannman mal machen.Aber
wenn Personenbeleidigtwerden,
hört’sauf“, sagteUnion-Kapitän
Chris topher Trimme lbei Dazn: „Esist
eineLinie überschrit ten. Es istwich-
tig,dasswir gemeinsam dahingehen
und sagen,dasswir dagegen sind.“Zu-
nächs tallerdings hatten dieUnion-
Fans ihr eMeinun gzud en Hass-Aktio-
nen mehrerer Ultra-Gruppierungen
gegenHopp –vor allemamSamstag
im Bayern-Blo ck in Sinsheim–ohne
Beleidigungengegenden Hoffenhei-
merMehrheitseigner kundgetan.
„2017Kollektivstrafen abgeschafft,
nun Hopphofier tund zw ei Sch rittezu-
rückgemacht“,stand auf denersten
Transparenten. Dankert unterbrach
das Spiel zumerstenMal un dließ eine
Du rchsage machen. DieBerline rTore
vonSebastian Andersson ( 41. Minute)
und MarvinFriedrich (56.) sowie die
Trefferder Vf L-ProfisYannic kGer-
hardt (60.) undWoutWeghor st (81.)
warendanur Fußnoten.

sid. KÖLN.Arminia Bielefeld hat die
Ausrutscher seinernamhaftenKonkur-
renten genutzt und eilt dem achtenAuf-
stieg in dieFußball- Bundesligaentge-
gen. Die Mannschaftvon Trainer Uwe
Neuhaus setztesich1:0 gegenden Ab-
stiegskandidaten SV Wehen Wiesba-
den durch und hat an derTabellenspit-
ze nun sechs PunkteVorsprungvorden
zweitplaziertenVfB Stuttgartsowie
neun auf den HamburgerSV. Die bei-
den VerfolgerStuttgartund Hamburg
sowie der viertplazierte 1. FC Heiden-
heim hatten zuvor am 24. Spieltagverlo-
ren. Torjäger Fabian Klos (74. Minute)
bescherte der Arminia mit seinemTref-
ferinder Schlussphase den viertenSieg
nacheinander.ImerstenDurch gang hat-
tendie Bielefeldergroße Problememit
der defensivstarkenWiesbadener
Mannschaftvon CoachRüdigerRehm.
Auch zu Beginn der zweiten Hälfte fiel


den Bielefeldernnicht allzu viel ein,
ehe Klos perKopf sein 16. Saisontor er-
zielte.
Unterdessenverspielteder VfL Bo-
chum am Sonntag beim spektakulären
4:4 gegenden SV Sandhausengleich
zweimal eine Zwei-Tore-Führung und
mussteinder Nach spielzeit denAus-
gleichhinnehmen. Bochumgenügten
drei Tore vonDannyBlum (6.,Foulelf-
meter/8./49.) und einTreffervon Jordi
Osei-Tutu (65.) nicht zum Sieg, weil
Sandhausen durch Julius Biada
(13./45.),Kevin Behrens (85.,Foulelf-
meter) und PhilipTürpitz (90.+4, Hand-
elfmeter) zurückschlug. Der FCSt.Pau-
li bezwang dagegen mit dem Derbysieg
gegenden HSVvom vergangenen Spiel-
tagimRückenauchden VfL Osnabrück
souverän 3:1. HenkVeerman (23.),Wal-
demar Sobota (35.) und Dimitris Dia-
mantakos (48.) trafen fürSt.Pauli.

Suche nachder Serie


Mainz 05verschafftsichLuft


Trainer BeierlorzerkämpftgegenBefindlichkeiten
SchwereMomentefürTorwartNübel


Union-Spiel


am Rande


einesAbbruchs


Bielefeld nutzt seine Chance


Tabellenführer bautVorsprung aus

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