SEITE 28·MONTAG,2.MÄRZ2020·NR.52 Sport FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG
F.A.Z./sid.FRANKFURTFrancesco
Friedrich hat am Sonntag bei derWelt-
meisterschaftauf der Bahn im sächsi-
schen Altenbergauchdas Vierer-Bob-
Rennengewonnen. „Das istWahn-
sinn, mit so einem Herzschlagfinale.
Wirhaben dasgerade soüberdie Klin-
ge gebracht“, sagteFriedric hder
ARD. Der Entscheidungwareines der
engstenRennen dervergangenen Jah-
re vorausgegangen.Nurfünf Hunderts-
telsekundenlag Friedric hmit seinen
AnschiebernBauer,Grothkopp und
Schüller nachvier LäufenvorJohan-
nes Lochner,weiter e18Hundertstel
dahinter landeteNico Walther auf
Rang drei.Der 29-jährigeWaltherver-
kündete wenig später das Ende seiner
Karriere. NacheinemschwerenTrai-
ningsunfall imvergangenen Herbst,
bei dem ein Halswirbelverletzt wur-
de, sei er nicht mehr bereit, das nötige
Risikoeinzugehen. „MeinArzthat
mir gesagt, dassich kurz voreiner
Querschnittslähmungstand.“
Am Sonntag trug er nocheinmal
zu einemKampfumHundertstelbei.
Alles wurde dabei überstrahltvom
historischen SiegFriedrichs. Mit ins-
gesamt neunTiteln imVierer und
Zweier liegtFriedric hnun gleichauf
mit dem legendären Italiener Euge-
nio Monti, dervorrund 60 Jahren
zum König der Bobfahrer aufgestie-
genwar.Ausgerechnetauf seiner
Heimbahn in Altenbergschien Fried-
richsWM-Serie zureißen. Erst nach
dem drittenvonvier Läufen lagen
Friedric hund Walthergleichauf an
der Spitze, Lochner brauchtebis da-
hin nur eine Hundertstelsekunde län-
gerals die beiden Landsleute.Fried-
rich leistete sichzwarmehr Fahrfeh-
ler,blieb aberwegenseinerstarken
Startzeiten dank seiner Anschieber
dochauf Kurs.
dpa.ALTENBERG. Als Alexander
Gassner mitTempo 117 durchs Ziel
schoss, brachder Jubel aus Jacque-
line Löllingheraus. Die Ampel
sprang aufGrün–und eine Hun-
dertstelsekundewar am Ende Gold
wert.Das Sauerland-Duo Lölling/
Gassner hat mit demdritten Titelim
drittenWettbewerb fü rdie maximale
Ausbeute des deutschen Skeleton-
Teams bei denWeltmeisterschaften
in Al tenberg gesorgt. Nach demDrei-
fach-Erfolg der Männer amFreitag
sowie derTitel verteidigungvonTina
Hermann am Samstag konnten die
Skele toni sic hauchamSonnt ag bei
der Premiere des Mixed-Team-Wett-
bewerbs überGold freuen. „Daswar
etwasBesonderes, auch mal zuzweit
an de nStartzu gehen. Ic hfreue mich
darauf,wenn wirdas öf ters machen
können“,sagte Lölling nachdem
Siegmit ihrem Trainingskollegen
Gassner ausWinterberg. Mit dem
hauchdünnenVorsprun gvon einer
Hundertstelsekunde siegten dieWelt-
meister vorKanada und Italien. Be-
sondersfür die Gesamtweltcup-Sie-
gerinendeten die Titelkämpfever-
söhnlich, nachdem Lölling in den
vierLäufen im Einzel sehrfehlerhaft
gefahren war. Das Weltmeister-Duo
Chris toperGrotheerundTina Her-
mannkamnur auf dem fünftenPlatz
an. Grotheer beklagte, wie auch Her-
mann, einenschlechtenStart. Die
dreimaligeWeltmeisterinhabezu-
dem beim „Material danebengegrif-
fen“,sodassder Schlitten nicht opti-
mal für die Bahnverhältnissewar:
„DerReif hat uns einenStric hdurch
die Rechnung gemacht.“
Undnochein
Titel: Bob-
pilot Friedrich
stellt den
Reko rd des
Italieners
Monti ein.
Foto ImagoSiegesschrei :
Tina Hermann
bejubelt bei
der WM in
Altenberg
ihreTitel-
verteidigung.
Foto EPA
IhreStärkeliegt auf der Geraden. Das
istnicht unbedingt einKompliment
für einen Rennfahrer.Schon gar
nicht für ein so berühmtes For-
mel-1-Team wieFerrari. Aber 2019ras-
tendie Boliden der Scuderia derKonkur-
renz immer auf und davon, wenn dieKur-
venhinter ihnen lagen. Diese Beschleuni-
gungquasi aus demWindschattenkam
der Konkur renz spanischvor.Und so in-
sistiertenRed Bull und Mercedes vom
Spätsommer an beim InternationalenAu-
tomobil-Verband (Fia), munitionierten
dieFia-Ingenieureschließlichmit bohren-
den Fragen so intensiv,dassdie Regelbe-
hörde zu prüfen begann. HatteFerrari
trickreichmehr Benzin als erlaubt einge-
spritzt und so dieAbtriebsschwäche in
den Kurven auszugleichen versucht?
Red-Bull-PilotMax Verstappensprac hda-
mals, bislang unbestraft, öffentlichvon
Betrug.Ferraris Sprintstärkeließ nach,
als dieFia dasBenzinsystem zwischen-
zeitlichkonfiszierte und einen zweiten
Sensorvorschrieb. Bis heuteist der Fall
nicht nachprüfbargeklärtworden.Und
dabei soll eswohl bleiben: AmFreitag
versendete die Fiaum17:49 Uhr ein Mail,
die, wörtlichvom Englischen ins Deut-
sche übersetzt, so beginnt:„Die Fia hat
nachgründlichentechnischenUntersu-
chungen ihreAnalysedes Betriebs des
Formel-1-TriebwerksScuderiaFerrariab-
geschlossen und eine Einigung mit dem
Team erzielt.Die Einzelheiten de rVerein-barung bleiben zwischen denParteien be-
stehen.“Frei übersetzt:Nachhaken lohnt
sichnicht.
Ferrarireagierte auf entsprechende
Fragen am Sonntag so:„Wir wissen, dass
die Pressemitteilung zwarkur zund prä-
gnant aussieht, abertatsächlichkann nur
gesagt werden, wasdarin enthalten ist.
Dankefür dasVerständnis.“ Bis zumRe-daktionsschluss dieserAusgabe antworte-
te die Fia unteranderem nichtauf dieFra-
ge,obsie denn einenVerstoßfestgestellt
habe.Undwie dieweiteren Erklärungen
in der Mitteilung zuverstehen sind. Denn
Fiaund Ferrarivereinbarten„eine Reihe
technischer Verpflichtungen, die die
Überwach ung allerFormel-1-Aggregate
für die kommende Saisonverbessern“
soll. Ohne dieKonkur renz zu beteiligen?
Großen Spielraum für Spekulationen hin-
terließ auchder dritteTeil derNach richt:
Demnachwird Ferraridie Fia„bei ande-
renregulatorischenAufgaben in derFor-
mel 1und bei ihrenForschungsaktivitä-
tenzuCO 2 -Emissionen“,etwa bei der
Entwicklung „nachhaltiger Kraftstoffe“,
unter stützen.Steckt einAblassdahinter?
Auch daraufgabesbis zum Sonntag-
abendkeine Antworten. Dabeigabschon
die Benzinaffäre zum SaisonfinaleRätsel
auf. Kurz vordem Rennen inAbuDhabi
hatteder Technis cheDelegierte,JoBau-
er,imTanksystem des Ferrarivon
Charles Leclerc4,48 Kilogramm mehr
Benzin entdeckt als erlaubt.Die Scuderia
wurdekur zvor dem Startinformiertund
erklärte nachdem Rennen den–nicht ver-
brauchten–Überschussals ir rtümlichein-
gefüllt.Einen Regelverstoß im Wett-
kampfwollten dieKontrolleureder Fia
deshalb nicht erkennen. DieRegelhüter
entschieden sichmit Verweis auf die
Rechtslagefür ein Bußgeld wegenfal-
scher Angaben: umgerechnetgut 45 000
Euro. EinTaschengeld. Das Budget vonFerrarisoll, geschätzt,bei etwa 300 Millio-
nen Euroliegen.
Mercedes, dasteilteein Sprecher am
Samstagauf Anfragemit, hatForm und
Inhalt derFia-Mail „schockiert“. Laut Ar-
tikel 1.3 derFia-Statuten istder Verband
verpflicht et,den höchstenAnsprüchen
zu genügen,wenn es um eine guteFüh-
rung, Transparenz und demokratische
Grundlagengeht.Obund wie dieFerrari-
Konkur renz gegendas „Agreement“vor-
geht, blieb offen. Inzwischenblühen nahe-
liegende Spekulationen.Wermöglichst
wenig auffallen will mit schlechtenNach-
richten,aber nicht um eineVeröffentli-
chung herumkommt, lässt sie amFreitag-
nachmittagverschicken. Of fenbar dran-
genRed Bull und Mercedes auf ein Ergeb-
nis derUntersuchung. DasFachmagazin
„AutoMotor und Sport“ schreibt,Ferrari
habe alsFolgeder Fia-Untersuchungen ei-
nen neuen Motorbauen müssen imWin-
terund leitet aus derVereinbarung einen
Deal ab. Genährtwirddiese Theorie
durch die ErklärungenvonTeamchef Mat-
tia Binotto zu den ernüchterndenLeistun-
genseinesTeams während derTestfahr-
teninBarcelona bis zumvergangenen
Freitag. DasAuto sei besser in schnellen
Kurven als dasVorgängermodell, die Be-
schleunigungwerdeaber mit einemVer-
lustanEffektivität bezahlt:Der Windwi-
derstand seigestiegen. Das würde die
Tempoverschleppung auf denGeraden er-
klären. Es sei denn, der neue Motorwäre
nicht sostarkwie der alte.A
ls vorsieben Jahren Japan
den Zuschlag für die Olym-
pischen Spiele in diesem
Jahr erhielt,warder Jubel in
der Hauptstadt groß. Zum
zweiten Mal nach1964 sollten die Spiele
in Tokio stattfinden.Weniger als fünf Mo-
natevor demgeplanten Beginn und im
Schatten der Coronavirus-Epidemie
droht J apan eineandere,weniger erfreuli-
cheWiederholung.Tokio könnteals die
Stadt in die Sportgeschichteeingehen, die
zweiMalfürdieOlympischenSpieleabsa-
genmusste.
Das ersteMal geschah dasvormehrals
80 Jahren.Japan, dasfür 1940 denZu-
schlag fürdie er sten Olympischen Spielein
Asien erhaltenhatte, drohte wege nseiner
mili tärischenAggression in China ein Boy-
kott un teranderemder VereinigtenStaa-
ten. In derAufrüstung undgesellschaftli-
chen Mobilmachung warfür da sSportfest
ohnedieskein Raum mehr,und Japan sag-
te 1938 die Spiele fürTokio ab. Helsinki
solltedann für1940 übernehmen,dochfiel
auchdieserPlandem ZweitenWeltkrieg
zum Opfer,und die Spielefielen aus.
So weit is tesindiesem Jahr nochnicht,
dochmedizinische FachleuteinJapan
schließen nichts mehr aus. Die Ausbrei-
tung des Coronavirus lasse sich nur noch
verlangsamen, aber nicht mehrverhin-
dern, heißt es schon seitTagenunisono
vonVirologen. Oftweichen sievorJourna-
listender Frageaus, ob das Virus bis zum
Sommer unterKontrollegebrachtwerden
könne. Erkönne nicht prognostizieren,
wie die Lageinfünf Monaten aussehe,
sagt Hitoshi Oshitanivonder Tohoku-Uni-
versität, der früher für dieWeltgesund-
heitsorganisation arbeitete. In Coronavi-
rus-Zei tvergehen bis zum Beginn der Spie-
le noch6bis 10 Inkubationsperioden.
Gemessen an derZahl derViruspatien-
tenund derTodesfälle, istdie LageinJa-
pan weniger dramatischals in China mit
rund 80 000, Südkorea mit mehr als 3700
oder Italien mit mehr als 1100 Infizierten.
Japan erregtezunächstAufsehenwegen
des unter Quarantänestehenden Kreuz-
fahrtschiffs Diamond PrincessimHafen
vonYokohama, auf dem letztlichmehr als
700 Passagiereund Besatzungsmitglieder
infiziertwaren.Fürden Sportkalender
wichtiger istdie Zahl der Infektionen im
Inland, die bis Sonntag auf mindestens
232 stieg. Tagfür Tagkletter tsie einwe-
nig nachoben, und eswerden neue Gebie-
te erfasst. In 23 der 47 Präfekturen gibt es
schonViruspatienten.Fachleutewarnen,
dassdie Übertragung auf lokaler Ebene
begonnen habe. Ein Schwerpunkt der In-
fektion liegt mit 72Fällen auf der nördli-
chen Hauptinsel Hokkaido, in deren
HauptstadtSapporoimSommer der olym-
pische Marathonstattfinden soll.Tokio
meldet37Infektionen.Die Nähe der inter-
nationalenAthletenund Zuschauer wür-
de bei den Olympischen Spielen auchdas
Risiko erhöhen,dasseingeschleppteCoro-
naviren sichausbreiten. Einreisende
Sportler undFans lassen sichnicht zwei
Wochen lang unter Quarantänestellen.
Für die Spiele istdeshalb nicht nur die
LageinJapan relevant.Dahilftder Hin-
weis wenig, dassdie Spiele 2016 in Rio de
Janeirotrotz des Zika-Virusstattfanden.
Jeder Gedankeaneine Absageoder
Verschiebung der Olympischen Spiele
wirdinTokio scharfzurückgewiesen. Als
der Londoner Bürgermeisterkandidat
Shaun Baileyvorschlug, dassdie britische
Hauptstadt fürTokio einspringenkönne,
schos sTokios GouverneurinYuriko Koi-
ke schar fzurück. Es sei ein unangemesse-
ner Vorschlag, kritisierte Koikeund ver-
wiesmit nationalem Unterton darauf,
dassJapansVirussorgenmit einem briti-
schen KreuzfahrtschiffimHafen vonYo-
kohama zu tun hätten.
AlsRichardPound, einkanadisches Mit-
glied desInternationalen Olympischen
Komitees (IOC),vorwenigenTageneine
Absageder Spielenicht mehr ausschloss
und feststellte, dasseine Entscheidungdar-über bis Ende Maigetrof fenwerden müs-
se, reagierte Japan sofort. In einer eiligst
einberufenen Pressekonferenz betonte der
Chef des Organisationskomitees,Toshiro
Muto, man denkenicht an eineAbsage.
Die Vorbereitungengingenweiter und
man werdefür sichereSpielesorgen. IOC-
PräsidentThomas Bachgab Schützenhilfe
in einem Interviewmit japanischen Jour-
nalistenund betonte, dasKomiteestehe
voll hin terdem Starttermin 24. Juli. Er
wolle kein Öl insFeuer der Spekulation
gießen, wichBachder Fragenachmögli-
chen Alternativenaus. DasIOC berät sich
mit derWeltgesundheitsorganisation über
Risiken für die Spiele. Ministerpräsident
ShinzoAbe bekräftigt, dieRegierungwer-
de dafür sorgen, dassdie Spielesicher sei-
enun ddassdie Athletenohne Sorge anrei-
sen könnten.
Mit demvehementenNein zu einerAb-
sagefliehen Tokios Organisatoren nur
scheinbarvorder Realität .Esist eher ein
bedingtes„Weiter so“ angesichts dergro-
ßen Unsicherheit.Halbsätze undRandbe-
merkungen lassen erkennen, dasssie tat-
sächlich für denNotfall garnichts mehr
ausschließen. „Wir sind nochnicht an
dem Punkt“, an dem man über Änderun-gendes Zeitplans nachdenken müsse,
sagt Gouverneurin Koike. „Ichhoffe,
dassdas Coronavirusverschwindet“, sagt
YoshiroMori, der Präsident des japani-
schen Organisationskomitees. „Ichbete
jedenTagzuden Göttern.“
Die OrganisatoreninTokio haben nach
eigenerAussagekeinen Plan Binder
Schublade.Wenn sieihn hätten, würden
sie es nichtkundtun.Die Vorbereitungen
gehen weiter undwerden nachBedarfan-
gepasst.AmSamst ag gabesein Boccia-
Testereignis, ohneAthlet en un dZuschau-
er.Vertr eter des Organisationskomitees
übernahmenindem Test die Rolle der
Sportler.Indieser Wochewirddas Komi-
teedarlegen, wie der Fackellauf quer
durch Japan, der Ende Märzinder Präfek-
tur Fukushimastart en soll,inverkleiner-
temMaßst ab stattfinden kann. BeimAuf-
takt könnten nur 1000statt 3000Zuschau-
er dabeisein, heißt es in Medienberichten.
Die Hoffnungen der japanischen Olym-
pia-Organisatorenruhen darauf, dassdie
Regierung zusammen mit einer einsichti-
genBevölkerung dasVirusinden kom-
mendenWochen in den Griffbekommt.
RegierungschefAbehat drastische Maß-
nahmen empfohlen. Sport-und Kulturver-anstaltungen, diegrößereMenschenmen-
genanziehen, sollen in denkommenden
beiden Wochen abgesagt, verschoben
oder imUmfang verkleinertwerden. Lan-
desweit sollen die Schulen vorzeitig
schon jetzt bis zum Beginn des neuen
Schuljahres im April schließen.Unte rneh-
men werden aufgefordert, ihre Mitarbei-
terweitestgehendvonzuHause per Com-
puter oderTelefon arbeiten zu lassen. Die
Regierung will zwischenmenschliche
Kontakt efür zwei bis dreiWochen mög-
lichs tbegrenzen, um dieAusbreitung des
Viruszumindestzuv erringern.
Die „Empfehlungen“ der Regierung
wirken. Museen,Zoos und dasTokio-Dis-
neyland sindgeschlossen. Am Samstag
schienen Einkaufs-und Vergnügungsvier-
telinTokios Innenstadt weniger starkfre-
quentiertals üblich. Pferderennen und
Baseball-Spielefanden ohneZuschauer
statt, Fußballspiele in der J-Ligaund Box-
wettkämpfesind vorerstabgesagt.Weni-
gerZuschauer als in denVorjahren säum-
tenamSonntag dieStreck edes Tokio-Ma-
rathons, bei dem nurrund 250 Eliteläufer
an denStartgingen.Fast 40 000 Hobby-
läuferwarenzuvor ausgeladenworden.
Das Rennengewann Birhanu Legese aus
Äthiopien in 2:04:15Stunden. Das bevor-
stehende Frühjahrs-Sumo-Turnier wird
hinter fürZuschauerverschlossenenTü-
renstattfinden.
Eine Garantie, dassdas Virusgestoppt
werden kann, is tall das nicht.„Wirste-
hen in unserem Land an einem Scheide-
weg“, sagtNorioOhmagari, der Direktor
der Abteilung für ansteckende Krankhei-
tenimNationalenZentrum für Gesund-
heit und Medizin.Falls Japan die sekundä-
renÜbertragungen eindämmenkönne,
sei das ein sehr gutes Signal für die Olym-
pischen Spiele.Falls nicht,stehe dieRe-
gierungvoreiner großen Entscheidung,
sagtOhmagari:„Im Falle einersignifikan-
tenVerbreitung desVirusoder einerPan-
demie müssen wir uns wirklichfragen, ob
es möglichist,solchein Großereignis
stattfinden zu lassen.“MauscheleienmitFerrari?
KryptischeEinigung mitdemWeltverband in derBenzin -Affäre/ VonAnnoHecker,Barcelona
Mager-Marathon
und Geister-Sumo
Dreßenverletzt
Nach dem SturzimSuper-G am Sams-
tag, bei dem Thomas Dreßen beide
Oberarme ausgekugelt wurden, hielt
er sichmit einer Prognose zurück.
„Die Schmerzen sindstarkinbeiden
Schultern“, sagteder beste deutsche
Skirennfahrer:„Jetzt müssen wir
nachschauen, wie schlimm dasgenau
ist.“ImschlimmstenFall is tDreßens
Saison, seine bislang beste mit allein
drei Abfahrtssiegen, beendet. Der 26
JahrealteSpeed-Spezialistwar bei
schwierigen Pistenverhältnissenweg-
gerutscht und auf die Seitegestürzt.
dpaKombination abgesagt
Wegenstarker Schneefälle imAosta-
talhat der Ski-Weltverband (Fis) die
für Sonntaggeplante AlpineKombi-
nation der Damen in La Thuile abge-
sagt.Weil dasRennen in denverblei-
benden dreiWeltcup-Wochen nicht
mehr nachgeholt wird,steht Federica
Brignone als Gewinnerin der Diszi-
plin-Wertung fest.Die Italienerin hat-
te die beiden einzigenKombi-Ren-
nen in Altenmarkt-Zauchensee und
Crans-Montanagewonnen. Sie istzu-
dem Favoritin auf denWeltcup-Ge-
samtsieg.„Wir hatten 50Zentimeter
Neuschnee am Start. Bei solchen
Mengenwaresunmöglich, einRen-
nen abzuhalten“, sagteDamen-Renn-
chef PeterGerdol. DerWeltcupwar
schon durch den Ausbruc hdes Coro-
navirus inNorditaliengefährde tge-
wesen. Der Super-G am Samstag
fand deswegenvorwenigerZuschau-
ernals zunächstgeplantstatt. sidGeigergewinntinLahti
Deutschlands zurzeit bestemSki-
springerKarl Geiger hat istimfinni-
schen OrtLahti der vierte Saisonsieg
gelungen.DamithaterweiterChan-
cen auf den Gesamtsieg. Der 27 Jahre
alteAllgäuer setztesichamSonntag
mit Sprüngen auf 121,5 und 130 Me-
tervor den ÖsterreichernStefan
Kraf tund Michael Hayböckdurch.
GeigersRückstand auf denFühren-
den Kraft, der amFreitag nochge-
wonnen hatte, beträgt vier Einzel-
springenvorEnde der Saison noch
118 Punkte.AuchConstantin Schmid
(4.) undStephan Leyhe (5.) erzielten
einenTagnachdem Teamsieg ein or-
dentlichesResultat. dpaLochwiedergeschlagen
RekordweltmeisterFelix Lochhat
zum Endeeines frustrierendenRodel-
wintersden versöhnlichenAbschluss
auf seiner Heimbahnverpasst.Am
Königssee wurde Lochineinem sehr
engenWeltcupfinale Vierter, nach
zwei Läufen lag er 83Tausendstelse-
kunden hinter Sieger SemenPawlit-
schenko. Lochschließt die Saison
ohne einen Sieg aufRang sieben ab.
Julia Taubitz dagegen gewann am
Samstagden Gesamtweltcup. Der
23-Jährigengenügte beimFinal eam
Königssee dafür der zweitePlatz.
Den viertenGesamtsieg nacheinan-
der sichertensichToni Eggertund
Sascha BeneckenimDoppelsitzer.
Auch die deutscheTeamstaffel er-
reichteden Sieg im Gesamtklasse-
ment.Inder Besetzung Anna Berrei-
ter, Felix Lochund Eggert/Benecken
gewann die MannschaftamSonntag
vorden Vereinigten Staaten undRuss-
land. sid/dpaAlles sauber: Ferrari-Chef Binotto FotodpaNoch wird gebetet.AberTokiokönnte
als dieStadt in die Sportgeschi chte eingehen,
die zwei Malfür die O lympischen Sp iele
absagenmusste. VonPatrickWelter,Tokio
Klasse und Masse: Tokio Marathon 2020–undTokio-Marathon 2019. FotoReutersG
laubt der InternationaleAuto-
mobil-Verband (Fia) ernsthaft,
dassermit diesem Spiel durch-
kommt?Sein Verhalten in der Ben-
zinaffärevon Ferrari(SieheText auf
dieser Seite) erinnert an die dreisten
Verschleierungsversuche anderer
Sportverbändebei einemManipulati-
onsverdacht.Esscheintinzwischen
undenkbar,dassein hinreichend
etwa des DopingsverdächtigerAth-
let, der (bewiesen)falsche Angaben
gemacht hat, sich hinterverschlosse-
nen Türen mit denen auf eine besse-
re gemeinsame Zukunfteinigt, die
sein Geschäftorganisieren. Lance
Armstrong, der Superdoper, hat das
seinerzeitgetanund is tmunterwei-
tergeradelt,vollges topftund unent-
deckt .Dem Rad-Weltverband ließ er
zwei Spenden überweisen–für besse-
re Kontrollen beimKampfgegen Do-
ping.
Ob es so zynischinder Formel 1
zugeht, ist(noch) nichtgeklärt. Aber
wersichsoverhält wie dieFia, for-
dertdiesenVergleichgeradezu her-
aus: DasVerschweigen der Details,
die Verweigerung,das Er gebnis der
Ferrari-Untersuchung en Detail,
nachprüfbar zu präsentieren, die für
Ferrariteureneue Kooperation, der
Zeitpunktder Veröffentlichung die-
ser Nachricht, die Nähe desFia-Präsi-
dentenTodt zumFerrari-Fahrer-Ma-
nager ,seinemSohn, das allessind
keine Beweise für einenBetrugim
großenStil. Aber werineinem sol-
chem Fall die Öffentlichkeit scheut,
mussetwas zuverber genhaben.Und
sei es nur dieUnfähigkeit, herauszu-
finden,waswirklic hgeschehen ist.
ahe.DRITTEPROGRAMME UNDEUROSPORT1:
Bayern 3, 9.25 Uhr und 12.25Uhr: Skialpin,
Weltcup in Hinterstoder/Österreich, Riesen-
slalom der Herren.
SPORT1: 20.15Uhr: Fußball,Regionalliga
Südwest, 22. Spieltag: VfRAalen –FC08
Homburg.
Friedrich Winter reise
der Große
Neunter WM-Titel
für den Bobfahrer
Skeleton: Gold
für Mixed-Duo
Verdächtig
HeuteGestern
SportliveimFernsehen