Frankfurter Allgemeine Zeitung - 16.03.2020

(coco) #1
FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG Wirtschaft MONTAG,16. MÄRZ 2020·NR.64·SEITE 15

Seite17SSeite18 eite

Immobilien in Deutschland sind


teuer undwerden teurer .Lässt das


Virusdaeine Blase platzen?


Fürdie Bundesligageht es mit


Corona plötzlichumalles. Die


Branche fürchtetumihreExistenz.


Der Bombardier-Konzernwar einst


bewundert–heuteist es in Notund


auf einem radikalen Schrumpfkurs.


HOCHPREISIGEHÄUSER SCHWANKENDERSPORTKLAMMERKONZERN

G


erade zwei Wochen is tes
her,dassLuftfahrt- undUr-
laubsmanageremotionaldis-
kutierten, ob man sichnochzur größ-
tenReisemesse derWelt, der ITB in
Berlin, treffenkann. Nunstell en die
Auswirkungen desVirusFlügeund
Reisen für eine Phase unbekannter
DauergrundsätzlichinFrage.Dass
die Lufthansa frühradikaleKürzun-
genimFlugplan ankündigte, erwies
sichals keineswegs zu belächelnder
Schritt.Eswar eineweise Voraus-
sicht, als anderenochDurchhaltepa-
rolenverkündeten.MancherReiseun-
ternehmer macht das übrigens auf
eine nicht nachvollziehbareWeise –
zumindestgegenüber der Öffentlich-
keit –bis jetzt.Tatsächlicherweisen
sichdie zweiWochen alten Schre-
ckensszenarien als viel zu optimis-
tisch.
Die Flug- undReisewelt erlebt ih-
renCorona-Schock. Nachfrage-
schwund in ungekanntem Ausmaß,
Kurzarbeit und Bitten umStaatshilfe
gehören dazu. Diegroßen Luftfahrt-
konzerne Europas wie Lufthansa
dürftendennochallegewappnetsein,
über zwei bis drei Monatetrotz aller
Widrigkeitenzubestehen.Undsicher
ist: Wenn der Corona-Schockendet,
wirdwieder mehrgeflogen. Doches
istkeineswegs ausgemacht, dassdie
Reisewelt dann wieder dieselbe ist
wie vorher und dieLuftfahrtdirekt
auf dasVorkrisenniveau aufsteigt.
AufUrlauberkönnen die Airlines
weiter bauen. Siewerden auchnach
der Corona-Krise in denFerien in die
Ferneschweifen. Auchdie Klimade-
battehat daran nichtsgeändert. 2019
sankübrigens derAnteilderHauptur-
laube, die innerhalb Deutschlands
blieben–trotz allerFridays-for-Fu-
ture-Proteste .DassCorona ein sehr
wirksames Mittel zum Klimaschutz
ist, stimmt mit Blickauf denUrlaubs-
markt nurkurzfristig, solangemas-
senweise Flügeausfallen.
Für Airlines is tdas kein Grund zur
Entwarnung.DerDur chschnittsurlau-
ber fliegt genau einmal im Jahr hin
und zurück. Außer in denKabinen
der Ferienfluganbieterwie TUI fly
oder Condor spielt er eine deutlich
unter geordneteRolle. Über Wohl
undWehederBranche insgesamtent-
scheidetdie Zahl der dienstlichRei-
senden.UndBetriebe als Geschäfts-
reise-Großkunden tickenandersals
Pauschalurlauber.Dreivon vier deut-
schenUnternehmen sehenNachhal-
tigkeit als Wettbewerbsfaktor.Den
CO 2 -Fußabdruckzuverringer ngilt
alsattraktivundlässt sichgut in Nach-
haltigkeitsberichten unterbringen.
Fast ebenso viele Unte rnehmen
prüfen ihrenReisekostenetat.Schon
vordem CoronaviruswurdenOnline-
Konferenzen als guter Ersatz für un-
ternehmensinterneTermine angese-

hen. Noch sorgendiese Treffenfür
mehr als ein Drittel aller Geschäfts-
reisen. Die aktuelle Krise istfür Un-
ternehmen eine attraktiveLernzeit,
wie gut der Betrieb mit virtuellen
stattpersönlichenTreffenfunktionie-
renkann.
Für Fluggesellschaftenist das eine
toxische Erkenntnis. Sie befanden
sichineinem Wachstumsrausch. Seit
derFinanzkrise2009bekamen siekei-
nen tiefen Schlagvonaußen. Blind-
euphorischbeste lltensie gigantische
MengenanFlugzeugen.IndenOrder-
büchernvon Airbus und Boeing zu-
sammensteht die fast wahnwitzig an-
mutendeZahl vonmehrals 12000Be-

stellungen. Das sind mehr Flugzeuge,
alsdieFlottealleraktivenAirbus-Pas-
sagierjets umfasst.Dassdie 737 Max
vonBoeing immer länger am Boden
steht, wandelt sichangesichts dessen
vomÄrgernis zur Chance für eine
Kurskorrektur.
Weitere Abbestellungen sind zu er-
warten. Sie haben nichts mit Sicher-
heitsbedenken zu tun. Dasswegen
der großen VerzögerungenVerträge
ohnehin nochmal besprochenwer-
den, erleichtertAirlines den Schritt.
DochauchKonkur rent Airbus muss
sichdarauf einstellen, dassnicht alle
GesellschaftenihreFlugzeugezum
vereinbartenZeitpunkt imWerk ab-
holen. Analystenwarnen zuRecht,
dasseine schnelleFreigabe der 737
Max eine fatale Flugzeugschwemme
auslösenkann, für die eskeine Nach-
frag egibt.SinkendeTicketpreise und
mehr umstrittene Billigflügewären
nureineFolge. DiePreisefürFlugzeu-
ge würden ebenso abstürzen, Leasin-
ganbieternbrächen dann Erlöseweg,
Airlinesfehlten dann Einnahmen aus
dem Verkauf gebrauchter Jets.
Die Lageist erns t. Sogar einvorge-
zogenes Ende derkurzen Geschichte
des A380, über das Scope-Analysten
schon sinnieren, gehörtnicht mehr
ins Reichder Märchen. Als Alarmsi-
gnal für die wirtschaftlichenPerspek-
tiven gilt auch, alleForderungenvon
Passagieren im Zusammenhang mit
demVirusabweisenwollen. Zuvorha-
ben sie jede Kleinigkeitgenutzt, um
gegenAirlines zusticheln.Paragra-
phenreiterei soll aber nicht nochIn-
solvenzen förd ern. Zahlreiche Beför-
derer warenschon vorCorona ange-
schlagen, die aktuelle Krise wirddie
Auslese in der Branche sowieso be-
schleunigen–auchStaatshilfen än-
derndaran nichts. Für dieLuftfahrt
istdas Viruseine Zäsur.

D


ieCorona-Kriseschreibtmit-
unter erstaunliche Geschich-
ten. Be vorsichdas Virus
auchdes Alltags in Deutschland be-
mächtigte, prangten in hiesigen Fuß-
ballstadien extrem hässliche Plakate,
aufdenenderMäzendesBundesligis-
tenTSG Hoffenheim insFadenkreuz
genommen wurde. Dietmar Hopp,
Mitgründer des Softwarekonzerns
SAPund deshalb einreicher Mann,
istzum Gesicht derKapitalismuskri-
tik vieler Ultrasgeworden.Ebenjener
Hopp investiertseit langem auchei-
nen erheblichenTeil seinesVermö-
gens in Biotechnologie-Unterneh-
men, wasweitausweniger Beachtung
findet. Eines davongilt nun als Hoff-
nungsträger auf der Suche nachei-
nem Corona-Impfstoff. Der amerika-
nische Präsident DonaldTrump, der
die Gefahr öffentlichlangeherunter-
gespielt hat,wollteCurevac sogar mit
viel Geld nachAmerik alocken. Für
einen Investor auf der Suche nach
dem schnellen Profitwäre das ein at-
traktiver Dealgewesen. DochDiet-
mar Hopp hat DonaldTrumpeinen
Korb gegeben. Weil er es sichleisten
kann, bleibt dieseForschung wohl in
Deutschland. Gelingt Curevac der
Durchbruch,gehörtdem Mann in der
Tatein Denkmalgesetzt.

Zäsur für die Luftfahrt


VonTimo Kotowski

Z


ur Erinnerung: Der Euro-Kri-
senfonds ESM, als permanen-
te Einrichtung in der Eurokri-
se 2012gegründet, dient derAbschir-
mungüberschuldeterEuro staaten. Er
isteine Art„Lender of LastResort“
für den Euroraum. Die Idee, aus
ESM-Mittelnschonjetztdieökonomi-
schen Folgen derCoronakrise abzufe-
dern,istaus mehrerenGründen nicht
zielführend.Zumeinen machtdasVi-
rusnichtan denGrenzender Eurozo-
nehalt,deshalbkannsic hdiegemein-
same Antwortder EU auchnicht auf
die Währungsunion beschränken.
Zumanderen istzumindestderzeit
nicht absehbar,dasseinEu rostaatwe-
gender Krise in Finanzierungs-
schwierigkeiten seinkönnte. Für eine
ESM-Interventiongibt esdaherkeine
Geschäftsgrundlage. Einevorsorgli-
cheESM-Kreditlinie an ein einzelnes
Land –der of fensichtlicheKandidat
wäre Italien–liefeeher auf das fatale
Signal an die Finanzmärktehinaus,
dasssichdiesesLandnichtmehrselb-
ständigfinanzierenkönnte.Ehrlicher-
weise kann derzeit niemand wissen,
welche Belastungen wegenCorona
auf den ein oder anderenStaatshaus-
halt nochzukommen. Gerade des-
halb sollte der ESM jetzt sein Pulver
troc kenhalten.

D


ietmar Hopp,Hauteigentümer
des Tübinger Biotechunterneh-
mensCurevac,hatsic hgegenei-
nen Verkauf derFirmaund de-
renForschungsergebnisse nachAmerika
ausgesprochen.EinExklusivvertragmitei-
nemeinzigenLandfüreinenCorona-Impf-
stoff, kommt für ihn nacheigene mBekun-
dennicht in Betracht.„Wenn es uns hof-
fentlic hbald gelingt, einen wirksamen
Impf stoffgegen das Corona-Viruszuent-
wickeln,sol ldieserMenschennichtnurre-
gional ,sondern solidarisch auf derganzen
Welt er reichen, schützen und helfenkön-
nen“, erklärte Hopp am Sonntagabend.
Hopp sagte, erwäre froh, wenn dies durch
seinelangjährigen Investitione naus

Deutschlandheraus erfolgen würde. Hopp
warlangeder einziges Investor und istbis
heutemit einem Anteilvon80Prozent der
größteGeldgebervonCurevac. Seit Janu-
ar forschtdas Pharmaunternehmen mit
Hochdruck an einem Impfstoffgegen das
neuartigeCoron avirus und arbeitet dabei
unter anderem mit dembundeseigenen
Paul-Ehrlich-Institutfür Impfstoffe und
biomedizinischeArzneimittel zusammen.
Das Unternehme nselbsterklärte am
Sonntagebenfalls,esseidaraninteressiert,
einenImpfstofffür alleMenschen derWelt
zu entwickeln und habe deshalbKaufint e-
ressen zurückgewiesen. Deshalbstehtman
nuninKontakt insbesonderemit de rImpf-
stoffallianzCepiund„vielenanderenOrga-
nisationen und Behörden auf derganzen
Welt“.Cepi warimJahr 2017 auf Anre-
gung vonBundeskanzlerin Angela Merkel
undMicroso ft-GründerBill Gatesgegrün-
detwurden. DieAllianz hat bereits sechs
Einrichtungen mitder Entwicklung eines
Corona-Impfstoffsbeauftragt,darunterCu-
revac. DasForschungsministerium hat die
Mittel dafürkürzlic hauf 190 Millionen
Euro erheblichaufges tockt.
Das Buhlen des amerikanischen Präsi-
dentenTrump umdieExklusivrechtedürf-
te damit gescheitertsein. Am 3. Märzwar
der mittlerweile abgelöste Curevac-Chef
Daniel Menichella aufEinladung desWei-
ßen Hauses mitTrumpund Mitgliedern
derCoronavirus-Task-Forcezusammenge-
trof fen, um die schnellenEntwicklung
und Produktion eines Impfstoffs auf Basis
vonCurevacs sogenannter MRNA-Platt-
form zu besprechen. Curevacsei sehr zu-
versichtlich, innerhalbwenigerMonateei-
nen wirksamen Impfstoffkandidaten ent-
wickeln zu können, hieße es damalsnach
dem Treffen. Mit klinischenStudien wer-

de manvoraussichtlichimFrühsommer
2020 beginnenkönnen. Eine Produktions-
anlage,die Impfdosen millionenfachher-
stellenkönnten, sei schon zertifiziert. Mit
MRNA wirdein sogenanntesinstabiles
Biomolekülbezeichnet,dasinjedemMen-
schen vorkommt.EskannbeidirekterVer-
abreichung ins Gewebe als Impfstoffein-
gesetzt werden, wobei nur niedrigeDosen
nötig seien.Nach Angaben desUnterneh-
menistdamiteineneueKlassevonMedi-
kamentenund Impfstoffenmöglich.Was
nicht in der Pressemitteilungstand und
nun vonder „Welt am Sonntag“ öf fentlich
gemacht wurde:Trumpwolltedie Top-
Leutevon Curevac für viel Geld auf seine
Seiteziehen, umso die Ergebnis der deut-
schen High-Tech-Forschungexklusiv für
Amerikanutzen zukönnen. In derPolitik
aber auchinsozialen Medienmachten
sichamWochenende nach Bekanntwer-
den derAvancen lautstarkerÄrgerbreit.
Man habe ein hohes Interesse daran,
„Wirkstoffeund Impfstoffe in Deutschland
und Europa zu produzieren“, hieß es im
Wirtschaftsministerium. Die notwendigen
Mittelgegeneinen Verkauf hätteman in
Berlin mit demAußenwirtschaftsrecht in
der Hand. Ein Sprecher desForschungsmi-
nisteriums, das über Cepi ebenfalls die Cu-
reva c-Aktivitäten unterstützt, bestätigte:
Die Entwicklungsförderung eines Impf-
stoffsgegen das Corona-Virusund vonMe-
dikamentengegendieLu ngenkrankheitCo-
vid-19 habe für Berlin „höchste Priorität.“
Die Bundesregierungstehe in eineminten-
siven Kontakt mit Curevac. „Derexklusive
Verkauf eineseventuellen Impfstoffesan
die VereinigtenStaatenmussmit alle nMit-
teln verhinder twerden. DerKapitalismus
hat Grenzen“, schrieb der SPD-Gesund-
heitsexperteKarl Lauterbachauf Twitter.

Curevac-Chef Daniel Menichellawar
vergangene Wocheohne Angaben von
Gründenabgelöstworden.Seitherführt
UnternehmensgründerIngmar Hoerrwie-
der dasUnternehmen. DassHoerr–ob-
wohl insgesamt nicht übermäßig aufTwit-
teraktiv –einen Trump-Satire-Account
retwee tethat,lässtseinepolitischeEinstel-
lung erahnen. DerWissenschaftler hatte
Curevac im Jahr 2000gegründet.Bis zum
Jahr 2014 wurde dieFirmanahezu im Al-
leingang vonHopp finanziert.ImJahr
2015 stieg die Bill&Melinda GatesFoun-
dation ein. Zudemkooperiertdas Unte r-
nehmen mit multinationalenKonzernen
und Organisationen, darunter Boehringer
Ingelheim und der amerikanischen Phar-
makonzernEli Lill y. Hopps Holdingist
nochimmergrößter Anteilseigner.Cure-
vachat bislangrund 550 MillionenEuro
an In vestitionen eingesammelt, um die
Forschung mit aktuellrund 450 Mitarbei-
tern voranzutreiben, Gewinnhat dieFir-
ma nochkeinen gemacht.
Im Internetwurde amWochenende so-
garheftigdarüberdiskutiert,obeinUnter-
nehmen, das für die Bewältigung einer
Pandemieeine so tragendeRolle spielen
könnte, nichtverstaatlichtwerden sollte.
„Daswäredas Endeeiner innovativen Fir-
ma. Der Staatkann und solltedas nicht
selbst machen“, antwortetBoris Palmer,
der bekannteTübinger Oberbürgermeis-
terauf einenFacebook-Kommentar m it
der entsprechenden Forderung. Dieser
Zeitung sagtePalmer: „Die Stadt tut nicht
erst seitgesternalles,umCurevacgut eBe-
dingungen zu bietenund sie inTübingen
zu halten.“ Man darfgetrost davonausge-
hen, dassPalmer längstalle Hebel in Be-
wegung gesetzt hat,umCurevacFlanken-
schutz zugewähren.

itz.BERLIN.Die Pharmaforschung
wehrtsichgegen denVorwurf, diePande-
miegefahren langeignoriertzuhaben und
deshal bmit de rEntwicklungvon Corona-
Medikamenten jetztnicht schnellgenug
voranzukommen.„Noch nie haben Phar-
ma-Unternehmen undForschungseinrich-
tungensoschnell auf einen neuenErreger
reagier twie de rzeit“, sagte derPräsident
des VerbandsForschender Arzneimittel-
hersteller,HanS teutel,derF.A.Z. „Corona
istüberhauptkeinguter Beleg, um das Ge-
schäftsmodellvonPharma als untauglich
zu kritisieren. Sowohl mi tImpfstoffenals
auchmit Medikamentenist die Branche
ausgesprochen schnellaktiv geworden.“
Zuvorhatteesgeheißen, die Epide-
mienfrüherer Jahre,etwa Sarsoder Mers,
seien für die Pharmahersteller wirtschaft-
lichuninteressantgewesen, weshalb sie
dieProduktionvonVakzinenundantivira-
lenArzneien vernachlässigthätten.Indie-
sem Zusammenhangwarvon „Marktver-
sagen“ dieRede, verbunden mit derAuf-
forderung, dassder Staat eingreifen soll-
te.Das „British Medical Journal“ fragt in
seiner aktuellenAusgabe ganz of fen: „Ist
esan derZeit,diePharmaindustrie zuver-
staatlichen?“
Steutel lässt diese Vorwürfe nicht gel-
ten. Im Gegenteil sei es so, dassdie Bran-
chebeim Kampfgegen das neuartigeCo-
ronavirus namens Sars-CoV-2 sehrwohl

auf Forschungen zu den anderen Epide-
mienaufbaue.„Geradewerden in Rekord-
geschwindigkeit neue Impfstoffegegen
Sars-CoV-2 entwickelt.Diese Geschwin-
digkeit istunter anderem deshalb mög-
lich, weil bereits Impfstoffe gegenSarsin
Entwicklungwarenund gegenMersin
Entwicklung sind–inUnternehmen wie
Forschungsinstituten“, sagteSteutel. Hilf-
reich sei auch, dassesbereits Plattform-
technologien mit Protot yp-Impfstoffen

gebe, die sichschnell an neueVirenadap-
tieren ließen.
Dem Verband derforschendenPhar-
maunternehmen sind 37 Unternehmen
und Forschungseinrichtungen bekannt,
dieanImpfstoffengegenSars-Cov-2arbei-
ten. Darunter sind nur zwei deutsche Ge-
sellschaften,dasDeutscheZentrumfürIn-
fektionsforschung in Braunschweig sowie
das UnternehmenCurevac aus Tübingen,
um dessenVerlagerung in dieVereinigten

Staaten sichdie Regierung inWashington
derzeit bemüht.Dabei dominier tAmerika
mit 15Unternehmen und drei Instituten
die Liste jetzt schon.Auch China,wod as
Viruszuerst auftrat, iststark vertrete n.
AusEuropawerden StandorteinF rank-
reich, Großbritannien, Belgien und Däne-
markgenannt (sieheTabelle).
Den Angaben zufolgewill der Herstel-
ler Moderna schon im Märzmit einer Er-
probungdesImpfstoffsan Freiwilligenbe-
ginnen, Inovio dürfteim April folgen, da-
nachNovavax.AlledreiUnternehmensit-
zen in Amerika. CureVac als nächst-
schnellsterProduzent wird mit der An-
kündigung zitiert, die Erprobung „früh
im Sommer“ zu beginnen.
Steutel erinnerte daran, dasszur Be-
handlung derCovid-19genanntenKrank-
heitmitvorhandenenantiviralenMedika-
ment en experimentiertwerde(„Repurpo-
sing“). Dazu zählengegenHIV,Ebola,
Sarsund Malaria entwickelteArzneimit-
tel(F.A.Z. vom11. März).Überdies hät-
tendie forschenden Arzneimittelherstel-
ler„mehrereMillionenEuro“inGeld und
SachwertennachChina gespendet, um
das dortigeGesundheitswesen zu unter-
stützen.Zu den beteiligten Herstellern
zählten AbbVie, Astra Zeneca, Bayer,
Boehringer Ingelheim, Bristol-Myers
Squibb, Eisai,Roche, Takeda und die Pfi-
zer Foundation.

Die Krise wirddie
Auslese beschleunigen.
Staatshilfen ändern
darannichts.

Ein Mann nachTrumpsGeschmack: IngmarHoerrhat Curevac gegründetund gerade auchwieder den Chefposten in Tübingenübernommen. FotoRainer Wohlfahrt

WerforschtamCorona-Heilmittel?


Die Arzneimittelhersteller weisen denVorwurfzurück,zu langsamzuforschen /Erste Freiwilligentests im März


DietmarHoppgibt TrumpeinenKorb


Hopp kontert Trump


VonSvenAstheimer

Zur falschen Zeit


VonWerner Mussler

Deramerikanische


Präsidenthätte gern


schnellstmöglic heinen


Corona-Impfstoff


exklusi vfür Amerika.


Sein Buhlen um die


Tübingerpralltaberam


Widerstand des


Großinvestors ab.


VonSusanne Preuß,


Christian Geinitz und


BerndFreytag


37ProjektefürImpf stoffe gegenSars-CoV-2bekannt


Pharma-Unternehmen Forschungseinrichtungen
Cure-Vac *(Deutschland) ZydusCadila (Indien) Univ.ofQueensland *(Australien)
Janssen (USA) Codagenix/Serum Dt. Zentrum für
SanofiPasteur (Frankreich) Instituteof India (USA/Indien) Infektionsforschung (Deutschland)
Moderna *(USA) GeoVax/BravoVax (USA/China) University of Oxford *(UK)
Inovio *(USA) Greffex (USA) University ofCambridge (UK)
Novavax *(USA) CanSino Biologics (China) University of Hongkong (China)
CloverBiopharmaceuticals / Generex/EpiVax (USA) VIDO-InterVac (China)
GSK (China/Belgien) Arcturus/Duke-NUS (USA/Singapur) USAMRCD/WRIAIR (USA)
Tonix Pharmaceuticals (USA) ExpreS^2 ion (Dänemark) GalileeResearchInstitute (Israel)
Altimmune (USA) iBio/CC-Pharming (USA/China) Baylor,NYBlood Center,
LineaRx+TakisBiotech (USA) ImmunoPrecise (USA) FudanUniversity (USA/China)
Vaxart (USA) Vaxil (Israel) China CDC/TongjiUni./Stermine (China)
Imperial College London (UK)
University of Pittsburgh (USA)
DohertyInstitute (Australien)
*gefördertvon der CoalitionforEpidemicPreparedness Innovations (Cepi) Quelle VFA
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