Frankfurter Allgemeine Zeitung - 16.03.2020

(coco) #1

FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG Sport MONTAG, 16.MÄRZ 2020·NR.64·SEITE 25


F.A.Z.FRANKFURT. MaxVerstappen
und LandoNorris traten virtuellgegen-
einanderan, inAutorennen auf der
Konsole:„NottheAUSGP“hießdievir-
tuelle Veranstaltung.Wiepassend. Ihre
Rennautos,VerstappensRed Bull, der
McLarendesEngländersNorris, stehen
still, ausgebremstvon der Corona-Pan-
demie.Kein Raddreht sich. DieFormel
1hatsic hverzockt.„Wirwaren optimis-
tisch, das swir es würden durchziehen
können“,sagteFormel-1-Sportdirektor
Ross Brawnineinem vonder Renn-
serie produziertenInterview. „Was alle
überrascht hat, istdie schnelleAuswei-
tung des Problems, die Eskalation der
Fälle, gerade in Ländernwie Italien.
Daskonnteniemandvorhersehen.“Tat-
sächlich?Umgerechnet30Millionen
Eurosoll dieFormel 1für denStartin
Australien bekommen. Montag früh,
Schlag Mitternacht, justzum Ende des
geplanten Grand-Prix-Wochenendes,
verfügteAustraliensRegierungdieQua-
rantäne für jeden Einreisenden.
Frühestens Ende Mai, heißtes, wolle
man einen neuenAnlauf auf die Saison


nehmen. Damit dürften die ersten sie-
ben in diesem JahrgeplantenRennen,
biseinschließlichdesRennensinMona-
co amvorletzten Mai-Wochenende,ab-
geschrieben sein, darunter die lukrati-
venPremieren inZandvoortund Ha-
noi. Brawnkündigteden Versuchan,
Rennen nachholen zu wollen: „Die
Teams überleben durch das Geld, das
die Rennen einspielen.Wirwerden ver-
suchen, so viele der abgesagtenRennen
wie möglichnochnachzuholen. Die
Leutewerden da einegewisse Toleranz
aufbringen müssen, und ichglaube, bei
den Teams gibt es da im Moment viel
Verständnis.“
Es wir düber verkürzt eRennwochen-
enden nachgedacht, eineVerlängerung
der Saison,drei Rennwochenenden am
Stück.Esbleiben Wuns chvorstellun-
gen. FerrarischlossamSonntag seine
Fabrikenin MaranelloundModena,we-
nigstens bis 27. März. „Es isteine Frage
desRespektsvor den Mitarbeitern,dass
wirim SinneihresWohlsunddem ihrer
Familien diese Entscheidunggetrof fen
haben“, sagteGeschäftsführer Louis
Camilleri.

Es warein kleinerTriumph unter sehr
speziellenBegleiterscheinungen.Radpro-
fi Maximilian Schachmannhattegleich
bei der erstenEtappe derFernfahrtPa-
ris–Nizza dasTrikot des deutschen Meis-
tersgegendasGelbeTrikot desSpitzenrei-
ters eingetauscht.Und er trug es bis zum
EndeamSamstag.„EsisteinsuperGe-
fühl, das typische Gelbe Trikot mit nach
Hause zu nehmen. Dageht ein kleiner
Traum in Erfüllung“, sagteSchachmann
im kleinen SkiortValdebloreLaColmia-
ne. Viele Menschenware nnicht Zeuge
seinerFreude.Der Etappenortwar weit-
räumig abgesperrt.Ein mehrere100 Me-
terbreiter Sicherheitskordon warzwi-
schenZuschauer undPelotonbei Start
und Zielgelegt.Sosolltedie Ansteckung
mit dem Coronavirusverhindertwerden.
Die Fahrer verzicht eten auchbei denwe-
nigenZuschauern, die dennochkamen,
auf Selfies undAutogramme.
Es wareine denkwürdigeRundfahrt.
Während überall in Europa zahlreiche
Wettkämpfeabgesagt wurden, fraß sich
durch Frankreich das buntePelotonder
Radprofis. Das löste Unverständnis aus.
Sieben Mannschaftenhatten sichdafür
entschieden,demStartinParis fernzublei-
ben. DasTeam UAEhatteeinen eigenen
positiven Coronafall und befand sichdes-
halb in Quarantäne. Zweiweiter eTeams
stiegen unterwegs aus, darunter auchder
Rennstall desKölner Klassikerspezialis-
tenNils Politt. „Eswardie einzigeSport-
veranstaltung,die überhauptnochstatt-
fand. Überall sonstwurde gesagt, man

soll zu Hausebleiben undgrößereMen-
schenansammlungenvermeiden.Wirwa-
renaber allein mehr als 100Fahrer .Und
mit den Betreuernund Begleiternkamen
wir sicherlichauf mehr als 1000 Men-
schen.Unterdenenwaren aucheinige,
die bei demRennen in denVereinigten
Arabischen Emiratenwaren, wo es schon
positiveFälle gab. Da mussman einfach
vorsichtigsein.Unddeshalb habenwirdie
Entscheidung zurAbreise getrof fen“, sag-
te Politt dieserZeitung.
Als er zumRennen fuhr,amvorletzten
Wochenende,warzumindestdie Situation
in Frankreichselbstnochnicht so kritisch.
Restaurants und Barswaren nochoffen.
DochTag fürTagschlitter te das Rennen
in eine immergrößereAusnahmesituati-
on hinein.Warenanfangs nochZuschauer
erlaubt, so mussteRennausrichter ASO
später neuesPersonal fürAbsperrungen
mobilisierenund auchmehr Gitter als er-
wartet ausleihen. DieUnruhe unter den
Fahrer nnahm ebenfalls zu.„AmAnfang
wurde schon nochetwas gescherzt,wenn
jemand imRennen hustete. Aber das wur-
de immerweniger im Laufeder Tage“, er-
zählteRadprofiNico Denz. Erverließ sich
darauf: „Wenn jemand Symptome hat,
dann geht erganz sicher nicht an den
Start.“ RennarztOlivierAubrynotierte ei-
nigeFälle mitverdächtigen Symptomen:
„Es waraber kein einziger positiverCoro-
na-Fall darunter.“
WerbiszumEndedabeiblieb,versuchte
sichvoralle maufdenSportzukonzentrie-
ren. Schachmanngelang dies meisterhaft.

ChristianPömer,Sportlicher Leiter bei
Borahansgrohe, sieht Schachmann auf
dem Weg, ein echterRundfahrer zuwer-
den. Der Gelobteselbstwägt seineWorte
ab. „Ic hwar schon im letzten Jahr bei ein-
wöchigenRennengut und habe dies auch
jetzt bewiesen.Wiegut ic hbei dreiwöchi-
genRennenseinkann,wirdsichinderZu-
kunftzeigen“, sagteer.
Wann diese Zukunftanbricht, istaber
äußerst ungewiss. Nicht nur,weil derRad-

sportviele vielversprechende Talente
kennt, die den letztengroßen Schritt nicht
vollziehenkonnten. Aktuell istnicht ein-
mal klar,wann es die nächste große Rund-
fahrtgeben wird. Schachmannwareigent-
lichfür den Giro d’Italiavorgesehen. Der
wirdauf jedenFall verschoben, weil Un-
garn,GastgeberlandderGrandePartenza,
angesichts des Coronavirus auf Großver-
anstaltungen dieser Artverzichtet. Ein
Ausweichtermin istschwerzufinden.
„Bei ausgefallenen Eintagesrennen wie
Mailand–Sanremofindetman sicher spä-
ternocheinen Platz imKalender.Jel än-
gerdie Rennen aber dauern, umso schwe-
rerwirddies“, sagteKjell Carlström, Ma-
nager desPolitt-Rennstalls IsraelStartUp
Nation.
In Fragegestellt is tauchdie Klassiker-
saison.Politt, imvergangenen Jahr Zwei-
terbei Paris–Roubaix, glaubt nicht so
recht, das sesimAprilzumKampfumden
Pflas terstein kommt.Schwierig istfür die
Radprofis deshalb auchdie Trainingsge-
staltung. Aufwelche Höhepunktesoll
man sichnochvorbereiten? „Die Situati-
on is tschwierig.Viele Rennen sind abge-
sagt.Möglicherweise wirdesdann aber
schlagartig wieder losgehen. Dafür die
Form zu timen wirdsehr speziell“, sagte
Schachmann. Derzeit istangesichts der
Ausbreitungsdynamik desVirusimGast-
geberlandderTourde Francenichteinmal
klar,obdortdas „echte“ GelbeTrikot ver-
geben wird. Gut möglich,dassMaximilian
Schachmann fürlängereZeitderletzteBe-
sitzer einesgelben Leibchensgewesen ist.

D


onald Trumphat bislang nicht
den Eindruckhinterlassen, ein
Eishockey-Fanatiker zu sein.
Nungut:Als sic hjüngstdas
„Miracle On Ice“ zum 40. Mal jährte,hat
der Präsident derVereinigtenStaaten die
Überraschungs-Olympiasiegervon1980
mit seinenrotenKappen ausgestattetund
auf eineWahlkampfbühnegestellt.Was
den Spielern Kritik einbrachte–und den
Scherz, nun hätten sie Jahrzehntespäter
dochnochgegen die Russ en verloren.
Dochansonstenwar Trumps Einflussauf
das Eishockey überschaubar.
Das ändertesichvergangeneWoche.
Als Trump verkündete,wegen des Coro-
navirus baldkeine Menschen aus Europa
mehr ins Land zu lassen, herrschte Hek-
tik unter den mehr als 100Nordamerika-
nerninder Deutschen EishockeyLiga
(DEL), da hatten sie„Angst, nicht mehr
in ihr Heimatland zukommen, dakam
Stressrein, um nicht zu sagenPanik“, er-
zählteNiki Mondt, der Manager der Düs-
seldorferEG. Noch in derselbenNacht
buchten die Spieler Flügeund packten
ihreSachen. Daverzicht eten dieVereine
darauf,diegestellten WohnungenundAu-
tosgründlichzui nspizieren, auchdie Sai-
sonabschlussgespräche wurden auf ein
Minimumreduziert.
Dassorgt bei einigen Spielernnun für
Zukunftsangst. Längst nichtjederhat ei-
nen Vertrag überdas Saisonende hinaus,
und übereine eventuelleVerlängerung
konntekaum gesprochenwerden.Hinzu
kommt ein Problem, dasaucheuropäi-
sche Spieler ohneAnschlussvertrag ha-
ben: Siekonnten die Playoffsnicht für
Werbung in eigener Sache nutzen,weil
die DEL die Saisonwegender Verbote
für Veranstaltungen mitmehr als 1000
Besuchernabbrach.Eishoc keyklubsver-
dienten„60 bis 70 Prozent“ ihres Etats
durch dieZuschaueramSpieltag, rechne-
te Ligachef Gernot Tripcke vor, der von
einer„wirtschaftlichen Katastrophe“
sprach.Esfehlenjan icht nur dieEinnah-
men ausden Pla y-offs,über die Emotio-
nen des Titel kampfs sollten auch neue

Sponsoren für die nächste Saisongewon-
nen werden. Dochnun weiß niemand, ob
ein ebenfalls leidendes Unternehmen
nachderCorona-KrisenochGeldfür Eis-
hockey übrig hat.Zudem steigtder Liga-
Hauptsponsor aus, die Beiträgeder Be-
rufsgenossenschaftsteigen. Manchei-
nemDEL-Klubkönntenächste Saison
eineMillion Eurofehlen –mehr als zehn
Prozent seinesGesamtetats.Tripcke
konntenicht mal ausschließen, dass es
bei einigen um die Existenz geht undfor-
derte Staatshilfen.
Leidtragende werden vorallem die
Spieler sein. Der Durchschnittslohn in
der DEL liegt laut Branchenkennernbei
60 000 bis 70 000 Euronetto im Jahr,bei
kleinerenVereinen sollen selbstSpitzen-
spieler für nur 30 000 bis 40 000 Euro
aufsEis gehen. Da istesschwierig, das
Festgeldkontonachhaltig zu füllen. Aktu-
ell sind sie nochbis 30. April angestellt,
und siewerden tr otzdes Abbruchs be-
zahlt, sagenVereinsvertreter.„Ichhabe
aber voneinem Klubgehört, dasserdie

Verträgejetzt auflöst. Die Spieler kriegen
eine Abfindung, damit diekeinen Nach-
teil daraus haben, derVerein spartdie So-
zialabgaben“, sagt Klaus Hille undgeht
davonaus, dassdas bald mehrereKlubs
so handhabenwerden. Hille isteiner der
einflussreichstenSpielerberater in der
Branche,rund 40 DEL-Profisstehen bei
ihmunterVertrag, darunterNationalspie-
ler.„Geschockt undratlos“ seien seine
Klienten ob des plötzlichen Saisonendes,
sagt Hille.Vorallem die, die bald ohne
Vertrag dastehen. Dann bleibt nur der
Gang zum Arbeitsamt.
Früher warder im SommerStandard.
Zahlreiche Eishockeyprofis warenin
Deutschland nur für neun Monateange-
stellt –auchwenn sieoffiziell längerfristi-
ge Verträgehatten. Da ließen sichselbst
GroßverdienerinderspielfreienZeitvom
Staat aushalten. Heutegibt esNeunmo-
natsverträgefastnur für ausländische
Spieler,weil sie den Sommer in der Hei-
matverbringen.Dochdurch Coronakönn-
tenauchdeutsche Spieler Probleme be-

kommen:Wenn ihrVertrag zum 30. April
ausläuftund sie nicht schon einen neuen
ab 1. Mai unterschrieben hatten,werden
sie warten müssen. Berater Hille habe be-
reitseinen SpielerbeieinemVereinunter-
gebracht, der eine Sonderklausel in den
neuenVertragschrieb: Kann im Septem-
ber nochnicht wiedergespieltwerden,
gilt das Arbeitsverhältnis auchnoch
nicht.
Weiter eEinbußengibtesdurch die
fehlenden Prämien.Fürdas Er reichen
derPlayoffswürden die eigentlic hbei
zehn der14Vereinefällig. „DieFrage ist
aber :Könnenwir die überhauptbezah-
len“,sagtStefanAdam, der Geschäfts-
führer derDüsseldorferEG. Man habe
die Prämien ja „für bestimmteZieleaus-
gelobt, weil manweiß, dassnormalerwei-
se ein Erlösdagegens teht,der dieseDin-
ge deckt.“Nun fehltder Erlös aber, auch
mancher Sponsorenvertrag istandie An-
zahl derSpiele gekoppelt .Wovon sollen
die Prämien alsogezahl twerden? Liga-
chef Tripcke erwartet darüberDiskussio-
nen, kann sichaber nicht vorstellen,
dassderStreit eskalier t: „Der Spieler hat
ja auchkein Interesse daran,dassder
Klub vordie Wand fährt.“Inder
Schweiz,wodie Saisonebenfallsabge-
brochenwurde, haben einigeMannschaf-
tensignalisiert, au fPrämien zuverzich-
ten. Auch in Deutschlandkönnte es so
kommen:„Angesichts derfinanziellen
Einbußen, die derVerein jetztverkraf-
tenmuss, is tesschon möglich, dass die-
se Geldernunnicht ausgezahltwerden
können. Aber für uns Spieler istdas aktu-
ell nicht der primäreGedanke“,sagt der
Düsseldorfer Nationaltorwart Mathias
Niederberger.
Auch BeraterHille hatbei denSpielern
„einegewisse Solidarität und ein Ver-
ständnis für die Vereine“ festgestellt.
Auch er selbstwürde verzichten: „Natür-
lichwill ic hfür meine Dienstleistungen
bezahltwerden, aber da lasse ichmit mir
drüberreden. Ichsägejanicht an dem
Ast, auf dem ichsitze.“ Ein Ast, der für
alle Beteiligten immerkürzer wird.

dpa. DORTMUND.Das Geistertur-
nier in der DortmunderWestfa lenhalle
istamSonntag dochnochabgebrochen
worden. Bis zum Sonntagmorgenwar
die Dreisterneverans taltung derReiter
das einzigeinternationale Event des
olympischen Sports, das trotzder Aus-
breitung des Coronavirus amWochen-
ende in Deutschland stattfand. Die
Nach wuchs-Dressurreiterin Sophie
Dammeyerwar die letzteSiegerin der
viertägigen Veranstaltung, ehe derVer-
anstalter denAbbruc hverkünden muss-
te.Kurznachzehn Uhr traf dieVerfü-
gungderStadtDortmundein.„DerAuf-
forderung der Behörden leistenwir
selbstverständlichFolge, so wie wir
auchdieAuflagenderÄmterindenver-
gangenenTagenumgesetzthaben“,sag-
te Veranstalter Kaspar Funke.
„Es is tein Trauerspiel, aber esgeht
nicht anders“, sagtedie sechsmalige
Olympiasiegerin IsabellWerth. Die er-
folgreichs te Reiterin derWelt warzu-
nächs tnachs’Hertogenboschgereist,


um dortdie Weltcup-Prüfung zureiten,
und pendelte dann nachDortmund.
Dochnicht nur dasWeltcup-Turnier in
den Niederlanden wurde abgesagt, son-
derndie ganze Serie beendet. A uchdas
Final-Turnier in LasVegasimApril
wirdnicht stattfinden. IsabellWerth
fuhr also direkt nachDortmund und
ritt dor t. „Ichhabe dasvorallem für
den Veranstalter gemacht, um ihm den
Rück en zu stärken“, erklärte die 50 Jah-
re alteDressurreiterin: „So einTurnier
istjaein wahnsinniges Investment.Da
geht es um Schadensbegrenzung.“
Turnieror ganisatorFunke erklär te:
„EineAbsagehätteuns rund 600 000
Eurogekos tet. Mit der Möglichkeit, un-
terAuflagen dasTurnier durchzufüh-
ren, is tder Verlustzumindest zu verrin-
gern.“ Zu den Gewinnerndes Turniers
gehörte IngridKlimke. Die Mann-
schafts-Olympiasiegerin in derVielsei-
tigkeitgewannin derWestfale nhalleim
Sattel vonFranziskus einen Grand
Prix.

DerWegnachTokio –oder einWegindie Sackgasse? Fotodpa


In der Zwickmühle: Manchen Eishockeyprofiplagen dezeit Zukunftsängste. FotoImago

SiegerimSchattendes Virus


MaximilianSchachmanngewinnt Paris–Nizza–dochdie Zukunftist völlig ungewiss/ VonTom Mustroph, Nizza


Ganz in Gelb. FotoRoth

dpa/sid.LONDON.Fieb ermessen ist
die erstePflichtaufgabe des Tages.
Wenn die deutschen Bo xerderzeit in
LondonumihreOlymp ia-Ticketskämp-
fen, wird jeden Morgendie Temperatur
gemessen. Es isteine der Maßnahmen
gegendas Coronavirus. Allerdings ist
für Außenstehende viel erstaunlicher,
dassdas Turnier am Samstagüberhaupt
gestartetwordenwar, sogar Zuschauer
inder CopperBoxArenazugelassenwa-
ren. „Wir hatten alle einwenig Schiss,
dassdie Qualiganz abgesagt wirdoder
dasskeineZuschauerdasind“, sagteNa-
dine Apetz.Für die Welter gewichtlerin
soll in der britischen Hauptstadt der
Olympia-Traumwahrwerden–allesan-
dereist offenbar zweitrangig.
„Im Gegensatz zu Deutschland ist
man hierrelativ entspannt“, berichtete
sie. Andernortswarman das nicht.Das
Qualifikationsturnier in BuenosAires
(26. Märzbis 3. April) istabgesagtwor-
den. Völlig of fenist,wie undwann die
Veranstaltung nachgeholtwerden soll.
Die deutschen Boxerhaben sichüber
Wochen intensiv auf dasTurnier vorbe-
reitet.„Wirhaben mit den besten
Teams derWelt zusammengearbeitet,
warenimTrainingslager inKasachs tan,
haben mitKuba in Schweringearbeitet
und zuletzt in Sheffield mit den Boxern
aus Großbritannien“, sagteCheftrainer
Eddie Bolger.
Für fünf Pfund –ermäßigt sogar nur
die Hälfte –könnenFans in der Olym-
pia-Arenavon2012 dabei sein–noch.


Denn auchdie britischeRegierung be-
rätüber dasVerbotvon großen Veran-
staltungen. Welche Auswirkungen das
für die europäische Olympia-Qualifika-
tion hätte,warzunächstunklar.Der
Deutsche Box-Verband (DBV) ent-
schied sich,keine weiterenStatements
mehr zum Thema Coronavirus zuge-
ben. Manwolle sic hauf die Wettkämp-
fe konzentrieren, hieß es.
NotfallplänederOrganisatorenexis-
tieren, siewerden allerdings unterVer-
schlus sgehalten. Die Corona-Gefahr
lässt sichnatürlichnicht abstreiten. Al-
lein im HolidayInn Ho telamOlympia-
parkwohnen Boxeraus etwa 30 Natio-
nen. Insgesamt nehmen 342Kämpfer
aus 45 Ländernandem Turnier teil, bei
dem 77 Quotenplätze für die Sommer-
spiele inTokio (geplantvom 24. Juli bis


  1. August) vergeben werden. Weres
    dortnicht schafft,dem bleibt nochdie
    globale Qualifikation inParisimMai,
    solltesie dennstattfinden.Undsollte
    Olympia überhauptstattfinden.Auch
    Boxeraus Italien sind in London dabei.
    Das Team is tallerdings schon seitWo-
    chen zurVorbereitung in England und
    vorTurnierbeginngetestet worden. Am
    Samstagabend warenzweiDBV-Boxer
    gegenItaliener im Einsatz.
    Ungeacht et dessen hat der DBVvor-
    gesorgt .Der Verband hat in London ei-
    nen eigenen Bus, istnicht an Flugpläne
    gebunden. ImFalle einesAbbruchs der
    Qualifikationkann dasTeam nachVer-
    bandsangabeninnerhalbvonzweiStun-
    den Londonverlassen. „Geschockt


undratlos“


Fieber-Check, Notfallplan


–Kartenfür2,50Pfund


In LondonkämpfenBoxer tatsächlichumdie


Olympia-Qualifikation–noch


Das pl ötzliche SaisonaAus trifft dieEishockeyprofis


hart. Vorallem jene,die bal dohneVertrag


dastehen. Dann bleibtnur der Gang


zum Arbeitsamt.


VonBernd Schwickerath,Düsseldorf


DieFormel1hatsic hverzockt


Stillstand bis Ende Mai?Undwasdann?


Reitturnierabgebrochen


Verfügung derStadtDortmund am Sonntagmorgen

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