Die Welt - 14.03.2020

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14.03.20 Samstag,14.März2020DWBE-VP1


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DIE WELT SAMSTAG,14.MÄRZ2020 KUNSTMARKT 35


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D


er Kalender der Kunst-
sammler ist bekannter-
maßen voll. Messen, Auk-
tionen, Biennalen, Ver-
nissagen. Das Pensum ist
kaum zu schaffen. Aber natürlich buh-
len sie alle um die großen und kleinen
Sammler, besonders aber um die „high-
net-worth individuals“ (HNWI) und
„ultra high-net-worth individuals“
(UHNWI). So nennt die Finanzbranche
Personen mit einem Nettovermögen
über einer beziehungsweise über 30
Millionen Dollar. Banken richten für
deren Vermögensverwaltung mitunter
eigene Family Offices ein. Auch Aukti-
onshäuser und Megagalerien suchen ih-
re Aufmerksamkeit. Und Messeveran-
stalter laden die VIP-Sammler regelmä-
ßig zu den wichtigen Kunstmessen
rund um den Erdball ein. Wenn sie
denn stattfinden.

VON MARCUS WOELLER

AAAusgerechnet die Furcht vor derusgerechnet die Furcht vor der
Lungenkrankheit Covid-19 verschafft
dem erhitzten Kunstbetrieb nun näm-
lich eine Atempause. Die ersten Mes-
sen sind schon wegen der Corona-Epi-
demie in Asien abgesagt worden. Jetzt,
da Sars-CoV-2 auch auf anderen Konti-
nenten angekommen ist, werden auch
in Europa Messen verschoben oder ab-
gesagt. Auf der Arco Ende Februar in
Madrid und in der vergangenen Woche
auf der Armory Show in New York fühl-
ten sich Besucher und Aussteller noch
sicher, die Messen fanden statt.
Rund 30 Prozent weniger Gäste wur-
den dagegen bei der Eröffnung der Te-
faf am vergangenen Wochenende ge-
zählt. Die große Kunst- und Antiquitä-
tenmesse in Maastricht wollte dem Vi-
rus trotzen und die üblicherweise zehn
Tage dauernde Veranstaltung noch bis
Sonntag laufen lassen. Und so ging es
ruhiger als sonst, aber doch sehr gut
los. Der Händler Dickinson (London/
New York) konnte etwa ein auf 12 bis 15
Millionen Euro beziffertes Gemälde
von Vincent van Gogh („Kleinbäuerin
vor ihrem Bauernhaus“, 1885) an einen
Privatsammler verkaufen. Doch als
dann am Mittwoch bekannt wurde,
dass ein Aussteller nach seiner Rück-
kehr in seine Heimatstadt positiv auf
das Virus getestet worden sei, musste

Messechef Nanne Dekking die Tefaf
vorzeitig beenden.
Im „Art Market Report“, den die Art
Basel alljährlich mit ihrem Hauptspon-
sor UBS herausgibt und der Anfang
März erschienen ist, spielt das Corona-
virus noch keine Rolle. Kunstmessen
werden im aktuellen Baseler Bericht
noch unangefochten als „kritischer Teil
der Infrastruktur des Kunstmarktes“
genannt. Sie sind also für das Geschäft
unverzichtbar. Die Zahl der etablierten
internationalen Veranstaltungen habe
sich rasch erhöht, von rund 55 im Jahr
2000 auf aktuell fast 300 Messen. 2019
gab es einige neue Messen wie die Tai-

pei Dangdai, die Chicago Invitational
und die Frieze Los Angeles. Die Paris
Photo plant eine Dependance in New
York, und in London ist das neue Mes-
seformat Eye of the Collector geplant.
Art Stage Singapore, Independent
Brussels und Art Berlin sind mittler-
weile wieder Geschichte, ohne dass sie
von der Corona-Krise betroffen wären.
Die Schweizer Messegesellschaft
MCH ist dagegen empfindlich getrof-
fffen. Zur Unzeit, da das Unternehmenen. Zur Unzeit, da das Unternehmen
auf schwierige Jahre zurückblickt.
Nach Problemen mit dem Launch der
AAAutomobilmesse Grand Basel und Ab-utomobilmesse Grand Basel und Ab-
sagen von Ausstellern auf dem
Flaggschiff Baselworld, musste jene
wichtige Uhren- und Schmuckmesse in
diesem Jahr wegen der Ausbreitung
des Coronavirus ebenso abgesagt wer-
den wie die Art Basel in Hongkong. Das
habe „wirtschaftliche Folgen für die
MCH Group“, heißt es in einer Mittei-
lung. „Trotz der negativen Auswirkun-
gen ist die Stabilität des Unterneh-
mens gewährleistet, wir haben eine
starke Liquidität“, so der Geschäfts-
ffführer Bernd Stadlwieser. Doch zurzeitührer Bernd Stadlwieser. Doch zurzeit
kann niemand sagen, wie sich die Epi-
demie entwickeln wird und wie lang sie
dauert. Den Messekalender wird sie in
jedem Fall noch einige Zeit durchei-
nanderwirbeln und vielleicht nachhal-
tig verändern.
Der aktuelle „Art Market Report“
schätzt den Umsatz, der auf Kunstmes-
sen erzielt wurde, für das Jahr 2019 auf
16,6 Milliarden Dollar, 2015 waren es
noch 12,7 Milliarden Dollar. Im Durch-
schnitt nehmen Galeristen an vier
Kunstmessen im Jahr teil. Interessan-
ter ist dabei der Punkt, der auf Recher-
chen bei Galeristen zurückgeht, näm-
lich, dass deren Anteil der auf Messen
getätigten Umsätze seit dem Jahr 2010
von 30 Prozent auf 45 Prozent gestie-
gen ist. Für Händler, die mehr als zehn
Millionen Dollar im Jahr umsetzen
(und durchschnittlich bei acht Messen
als Aussteller dabei sind), ist der Pro-
zentsatz sogar noch etwas höher. Das
bedeutet, für die Kunsthändler ist die
Teilnahme an Messen gerade in den
letzten Jahren immer wichtiger gewor-
den. Selbst wenn nun die Messebetrei-
ber bei Corona-bedingter Absage also
Gebühren erstatten, sind die Ausfälle
und Verschiebungen von Kunstmessen

für die Händler mit empfindlichen Um-
satzeinbußen verbunden, die geschäfts-
gefährdend ausfallen dürften, wenn die
Corona-Krise länger anhält.
Bislang gehört gerade für die High-
net-worth-Sammler der Besuch von
KKKunstmessen genauso zum sozialenunstmessen genauso zum sozialen
Leben wie der Besuch von Vernissagen.
Befragungen von 1300 Angehörigen
dieser besonders solventen Sammler-
schicht haben laut „Art Market Re-
port“ ergeben, dass sie an rund 40
„kunstbezogenen Veranstaltungen“
teilnehmen, darunter seien sieben
Messen und ebenso viele Galerieaus-
stellungen. Deutsche und französische
Sammler seien dabei am umtriebigs-
ten, heißt es weiter.
Der Anstieg der Zahlen besonders
wohlhabender Besucher habe zudem
sehr positive wirtschaftliche Auswir-
kungen auf die Städte, die diese Kunst-
messen ausrichten, da sie einer Reihe
von anderen Unternehmen wie Restau-
rants, Hotels, Transport und anderen
Dienstleistungen wachsende Einnah-
men bescherten. Insgesamt sollen im
Jahr 2019 mehr als 1,2 Millionen Men-
schen die großen Kunstmessen besucht
haben, was einem Anstieg von vier Pro-
zent im Vergleich zum Vorjahr ent-
spricht.

Insgesamt macht der „Art Market Re-
port“ deutlich, wie „Event-driven“ der
kommerzielle Kunstbetrieb ist, weil er
so den Lifestyle seiner wichtigsten
Klientel bedient. Gleichwohl ist auch
den Verfassern um die Kunstwirtschafts-
analystin Clare McAndrew bewusst, dass
sich eine gewisse „Messemüdigkeit“
breitgemacht hat. Die Sensibilität gegen-
üüüber dem miserablen ökologischen Fuß-ber dem miserablen ökologischen Fuß-
aaabdruck des hypermobilen Kunstpubli-bdruck des hypermobilen Kunstpubli-
kums führe trotzdem noch nicht dazu,
das eigene Verhalten maßgeblich zu ver-
ändern. „Auf die Frage nach ihren Reise-
plänen für die nächsten zwölf Monaten
gab die Mehrheit der Sammler (67 Pro-
zent) an, dass sie zu mehr Messen, Aus-
stellungen oder Veranstaltungen reisen
wollen als im vergangenen Jahr.“ Nur
neun Prozent hätten vor, ihr Reisepen-
sum zu reduzieren. Nun werden viele
aaaus anderen Gründen nicht mehr reisen.us anderen Gründen nicht mehr reisen.
Das positive Fazit für die Bedeutung
der Kunstmessen für den Handel wird
in Anbetracht der Corona-Epidemie
vielleicht nicht zu halten sein: „Mit
Blick auf die nächsten fünf Jahre geht
die Hälfte der befragten Händler davon
aus, dass die Verkäufe über Kunstmes-
sen steigen werden, während etwas
mehr als ein Drittel prognostiziert,
dass sie in etwa gleich bleiben werden.“

Die Arco kam Ende Februar noch ungeschoren davon: Besorgte Besucher auf
der großen Kunstmesse in Madrid

EUROPA PRESS VIA GETTY IMAGES

/EUROPA PRESS NEWS

Jetzt droht mehr als


MESSEMÜDIGKEIT


Großveranstaltungen wie Tefaf oder Art Basel sind für den Kunsthandel


unverzichtbar. Viele müssen nun abgesagt oder verschoben werden


Tefaf Maastricht,vorzeitig
beendet
Art Basel Hong Kong,abgesagt
Art Fair Tokyo,abgesagt
Art Dubai,abgesagt
Art & Antique Salzburg,abge-
sagt
Mia Photo Fair Milan,verscho-
ben ohne neuen Termin
Affordable Art Fair Brussels,
verschoben ohne neuen Termin
Paris Photo New York,hält noch
am Debüttermin 2. bis 5. April
fest, New York, Pier 94
Art Brussels,hält noch am Ter-
min 23. bis 26. April fest, Brüssel,
Tour & Taxis
Art Cologne,verschoben auf
1 9. bis 22. November, Köln,
Koelnmesse
Berlin Gallery Weekend,
hält am Termin 1. bis 3. Mai fest,
verschiebt alle großen Events
auf ein Wochenende am 11. bis
1 3. September
PAD,verschoben auf 12. bis
1 7. Mai, Paris, Tuileries
Art Paris,verschoben auf 28. bis
3 1. Mai, Paris, Grand Palais
Drawing Now,verschoben auf
2 9. Mai – 1. Juni, Paris
MiArt,verschoben auf 11. bis
1 3. September, Mailand, Fiera
Art Vienna,verschoben auf 11.
bis 13. September, Wien, Hofburg

Aktueller
Messekalender 2020

E


ine von Kulturstaatsministerin
Monika Grütters beauftragte
Expertenkommission empfiehlt,
das geplante Bundesinstitut für Foto-
grafie in Essen anzusiedeln. Der Haus-
haltsausschuss des Bundestags hatte
im November 41,5 Millionen Euro für
den Bau eines Fotoinstituts bewilligt.
Nordrhein-Westfalen hatte eine Kofi-
nanzierung in gleicher Höhe zugesi-
chert. Grütters kündigte nun an, eine
Machbarkeitsstudie für den Standort
Essen in Auftrag zu geben.
Ein solches Institut tritt als staatli-
cher Nachlassverwalter von Fotografen
naturgemäß in den Wettbewerb mit
dem Kunsthandel. Für viele Galerien,
aber auch Auktionshäuser, werden
Nachlässe von Künstlern und Fotogra-
fen immer wichtiger. Manche beschäf-
tigten mittlerweile eigene Kuratoren,
um Vermächtnisse von Fotografen zu
übernehmen. Seit 2017 vertritt etwa die
Galerie Hauser & Wirth aus Zürich den
Nachlass eines der wohl einflussreichs-
ten deutschen Fotografen: August San-
der. Seit 2018 repräsentiert die New
Yorker Paula Cooper Gallery den Nach-
lass von Bernd und Hilla Becher, den
Lehrern der Düsseldorfer Schule.
Es bestehe Zeitdruck, sich nach dem
literarischen und filmischen Erbe nun
auch um das fotografische Erbe als kol-
lektivem nationalen Bildgedächtnis zu
kümmern, sagte Grütters bei der Vor-
stellung des Konzepts des Fotoinsti-
tuts. Ohne den Handel gäbe und gebe
es den Bereich einer „Museumskunst
Fotografie“ zwar gar nicht. Es solle
aber nicht allein dem Handel überlas-
sen sein, mit den Nachlässen von Foto-
grafen umzugehen. Um das Fortleben
der Fotografie zu sichern, wären
„Kunsthändler und Galeristen ohne
Hilfe des Bundes oder eine staatliche
Zuständigkeit überfordert“, so Grüt-
ters gegenüber WELT. Der Staat müsse
seiner Verantwortung gerecht werden.
Der Handel stehe aber „ganz klar“ in
Konkurrenz zum Institut sagte Ute Es-
kildsen. Als Mitglied der Expertenkom-
mission hatte die langjährige Leiterin
der Fotosammlung am Museum Folk-
wang das Konzept mitverfasst. Deut-
lich benannte Eskildsen den Nachteil,
den man gegenüber dem Kunsthandel
habe: „Das Bundesinstitut wird keine
finanziellen Mittel zur Verfügung ha-
ben, um Vor- und Nachlässe ankaufen
zu können.“ Es sei eine Frage der Ehre,
diese Vermächtnisse dem Bundesinsti-
tut zu übergeben, kommentierte Moni-
ka Grütters. MARCUS WOELLER

Eine Frage


der Ehre


Wie das neue Fotoinstitut


zum Kunsthandel steht


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