National Geographic Germany - 03.2020

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KORALLENRIFFE sind durch Klima-
wandel, Stürme und Korallenbleiche
bedroht. Doch Touristen können
Anbauprogramme unterstützen.
NATIONAL GEOGRAPHIC- Explorer
Paola Rodríguez-Troncoso hat sich an
einem mexikanischen Programm betei-
ligt, das über sechs Jahre lang mehr als
6000 Korallenfragmente nachhaltig
angesiedelt hat. Dabei haben Taucher
Korallenfragmente vom Meeresboden
aufgesammelt und die gesunden Stü-
cke an einem intakten Riff angebracht.
In Regionen, in denen Riffe Lagunen
begrenzen, beispielsweise in Franzö-
sisch-Polynesien (Bild), ziehen Mitar-
beiter die Korallenfragmente zunächst

in Unterwassergärten auf und bringen
sie erst dann in die Riffe aus.
Ferienresorts und Naturschutzgrup-
pen beziehen Gäste in die aktive Arbeit
mit ein. Um Programme zu vermeiden,
die mehr Schaden anrichten als zu
helfen, warnt Paola Rodríguez-Tron-
coso vor Anbietern, die Stücke von
gesunden Korallen abbrechen oder die
erforderliche Erlaubnis nicht vorlegen.
Auch wenn die eingesetzten Frag-
mente nur langsam wachsen, kann
jedes Stück zur Lebensspanne eines
Korallenriffs beitragen, die Jahrhun-
derte überspannen kann. „Jeder kleine
Setzling“, sagt Rodríguez-Troncoso,
„wird wirklich helfen.“

EXPLORER (^) | UMWELTSCHUTZ
RETTER DER RIFFE
TEXT: THERESA MACHEMER
Auf Moorea, Französisch-Poly-
nesien, züchtet die Nonprofit-
Organisation Coral Gardeners
Korallen. Einen Monat lang
wachsen die zerbrochenen
Stücke auf einem speziel-
len Tisch heran, bevor sie an
das Riff angesetzt werden.
Besucher können vor Ort die
Patenschaft für ein Korallen-
fragment übernehmen.
32 NATIONAL GEOGRAPHIC FOTO: CHRISTINA MITTERMEIER/NATIONAL GEOGRAPHIC IMAGE COLLECTION

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