National Geographic Germany - 03.2020

(backadmin) #1
ANREISE
Jahrhundertelang
erreichte man Roussanou
und die anderen Meteora-
Klöster ausschließlich über
ausklappbare Leitern oder
man wurde in einem Korb
hinaufgezogen. Der einge-
schränkte Zugang hielt die
Gläubigen im Inneren und
die Ungläubigen außer-
halb der Klostermauern.
Heute eröffnen neue Tun-
nel, steile Straßen und
Treppenaufgänge allen
den Zugang. Auf einer
geführten Tour lässt sich
die historische Bedeutung
dieses Ortes am besten
erfahren.

SEHENSWERT
Innen: Byzantinische Fres-
ken aus dem 16. Jahrhun-
dert schmücken Wände
und Decke der Kapelle von
Roussanou. Die Bilder zei-
gen Planeten, Pfaue und
Seraphen. Straußeneier
sind Symbol königlicher
Herrschaft, der Auferste-
hung und des Heils.

Außen: Wer das Kloster
über die Brücke betritt,
sollte den Klostergarten
darunter betrachten, sagt
der Griechenlandexperte
George Kourelis. Am Him-
mel sieht man Adler, Fal-
ken und seltene Geier.

IN DER UMGEBUNG
Nahe Roussanous gibt es
16 alte abgelegene Höh-
len (unbedingt die Klet-
terschuhe einpacken) und
fünf andere aktive Klip-
pen-Klöster (von ehemals
24). Im Kloster Megalo
Meteoro finden sich die
Schädel verstorbener
Mönche, ebenso farben-
prächtige Gemälde und
ein Backofen aus dem


  1. Jahrhundert. Die
    meisten Kirchen wurden
    bei Plünderungen und
    während der Kriege des

  2. Jahrhunderts beschä-
    digt, sind inzwischen
    jedoch renoviert.


DIE GRIECHISCHEN METEORA-KLÖSTER sind architektonische Wunder. Sie
sitzen auf Klippen aus Sandstein, die Wohnbereiche liegen in Spalten


verborgen. Diese orthodoxen Heiligtümer spiegeln die Einsamkeit wider,
wie sie die Mönche zwischen dem 14. und 17. Jahrhundert erlebt haben


müssen. Das bekannteste heißt Roussanou (links) und wird von 16 Nonnen
bewohnt. Hier sind auch die Reliquien der heiligen Barbara verwahrt.


HEILIGE HÖHEN


MÄRZ 2020 39
Free download pdf