Handelsblatt - 24.02.2020

(Martin Jones) #1

Antwort auf Libra


Warum die EZB an digitalem
Zentralbankgeld arbeitet. S. 12

G 02531 NR. 38 PREIS 3,10 €

Dax
13 579,
-0,62 %

E-Stoxx 50
3 800,
-0,59 %

Dow Jones
28 992,
-0,78 %

S&P 500
3 337,
-1,05 %
Gold
1 643,41 $
+1,47 %

Euro/Dollar
1,0847 $
+0,57 %
Schlusskurs Freitag

Kurz notiert


·


Suche nach Steuergerechtig-
keit: Im Ringen um die globale
Mindestbesteuerung kommen
die G20-Staaten auf ihrem Tref-
fen in Riad voran. Deutschland
sitzt dabei zwischen den Stüh-
len, ist aber „verhalten zuver-
sichtlich“, lässt Finanzminister
Olaf Scholz wissen: Geplant ist
ein Mindeststeuersatz von 12,
Prozent, der weltweit zu zusätz-
lichen Einnahmen von 100 Milli-
arden Dollar führen könnte,
schätzt die OECD. Seite 10

·
Corona-Ausbruch: Nach ei-
nem sprunghaften Anstieg der
Zahl der Infizierten herrscht in
Italien Alarmstimmung. Die Re-
gierung lässt ganze Städte ab-
riegeln. Südkorea hat wegen
des Sars-CoV-2-Virus derweil
die höchste Alarmstufe ausge-
rufen. Auch hier sind die Zahlen
der Infizierten sprunghaft ge-
stiegen. Rund 50 000 Men-
schen sind betroffen. Seite 11

·
Weiterer Sieg für Bernie
Sanders: Der „demokratische
Sozialist“, wie sich der US-Poli-
tiker selbst nennt, hat auch die
Vorwahl in Nevada gewonnen
und wird so zum wahrscheinli-
chen Kandidaten für die Präsi-
dentschaftskandidatur der De-
mokraten. Seite 13

·
Das Angebot von
Doc Morris an die
Apotheken: Die Ver-
sandapotheke will mit
den einstigen Geg-
nern, den Vor-Ort-Apo-
theken, eine Medikamentenplatt-
form aufbauen und dort sogar
auf die umstrittenen Rezeptra-
batte verzichten. Kunden sollen
auf der Plattform Arzneimittel
direkt bei Doc Morris bestellen
oder sie alternativ über eine
Apotheke vor Ort beziehen kön-
nen. Seite 16

·
Finanzinvestoren werden
vorsichtiger: Hohe Preise und
ein harter Wettbewerb drücken
bei den erfolgsverwöhnten Fi-
nanzinvestoren auf die Stim-
mung. Die meisten von ihnen
rechnen nicht mehr damit, dass
sich das zuletzt starke Wachs-
tum der Branche in diesem Jahr
fortsetzt. Viele halten die Preise
am Markt für zu hoch. Seite 30

le die Sozialpolitik der Großen Koalition: „Wir ge-
ben im Bundeshaushalt einen immer größeren Teil
für Soziales aus. Das ist nicht besonders weitsich-
tig.“ Eine Rentenpolitik wie in den vergangenen
Jahren werde „auf Dauer nicht gut gehen“.
Über solche Fragen müsse seine Partei nun reden,
sagte das CDU-Präsidiumsmitglied. „Wir müssen
jetzt über die inhaltliche Positionierung der CDU
sprechen, über das Grundsatzprogramm – und erst
danach die Personalfrage klären. Das reicht Ende
des Jahres oder Anfang des kommenden Jahres völlig
aus“, sagte Schäuble. Damit stellt er sich unter ande-
rem gegen CSU-Chef Markus Söder, der eine schnelle
Entscheidung über den CDU-Vorsitz fordert.
Angesichts der Anschläge im hessischen Hanau
forderte Schäuble einen entschlossenen Kampf ge-
gen Rechtsterrorismus. S. Afhüppe, J. Hildebrand,
T. Sigmund

Der Bundestagspräsident sieht die Volksparteien in der Krise – nicht nur in


Deutschland. Der CDU rät er, sich in der Nachfolgedebatte Zeit zu lassen.


„Das ist eine Krise des Westens“


Bundestagspräsi-
dent Schäuble:
Besorgt über den
aktuellen Zustand
der Demokratie.

picture alliance/dpa

> Schwerpunkt Seiten 4–

Doc Morris

B


undestagspräsident Wolfgang Schäuble
(CDU) hat sich angesichts des schleichen-
den Niedergangs der SPD und der Er-
schütterungen in der CDU besorgt über
den Zustand der Demokratie geäußert.
„Wir haben keine Staatskrise, sondern eine Krise in
den Volksparteien“, sagte Schäuble im Gespräch mit
dem Handelsblatt. In vielen europäischen Staaten ge-
be es Minderheitsregierungen, und in den USA unter
US-Präsident Donald Trump funktioniere die Gewal-
tenteilung nicht mehr. „Dieser Zustand der Demokra-
tie bereitet mir Sorgen“, sagte Schäuble. Das sei auch
eine Krise des Westens.
Zur Krise des politischen Systems trägt aus Sicht
des Bundestagspräsidenten auch der lange Auf-
schwung bei. „Alles, was wir glauben, im Überfluss
zu haben, ist nichts wert.“ Das gelte derzeit auch
für die Politik, die so tue, als gäbe es unendlich viel
Geld. In diesem Zusammenhang kritisierte Schäub-

SPD gewinnt die Wahl in Hamburg


Grüne legen deutlich zu und werden zweitstärkste Kraft – Schlappe für die CDU.


Die im Bund kriselnde SPD festigt in Ham-
burg ihre Macht. Nach der ersten Hoch-
rechnung von ARD und ZDF erreichten die
Sozialdemokraten mit 37,5 bis 38 Prozent
klar Platz eins. Werte, die sie sonst in kei-
nem anderen Bundesland haben. Die Grü-
nen mit ihrer Spitzenkandidatin Katharina
Fegebank verdoppelten zwar ihr Ergebnis
annähernd auf 25,5 Prozent, landeten je-
doch weiter hinter der SPD als zu Beginn
des Wahlkampfs erwartet.

Die in Hamburg oppositionelle CDU sack-
te auf rund elf Prozent ab. Damit unterbot
die CDU sogar ihr historisches Negativ -
ergebnis von 2015. Zittern um den Verbleib
im Landesparlament musste die FDP. Auch
ob die AfD die Fünfprozenthürde über-
springt, war bei Redaktionsschluss noch un-
klar. Sie lag in der ersten Hochrechnung bei
4,7 Prozent. Vor fünf Jahren waren die
Rechtspopulisten in Hamburg erstmals in
ein westdeutsches Landesparlament einge-

zogen. Einstellig, aber klar drin in der Bür-
gerschaft ist die Linke mit 9,5 Prozent.
Die Schlussphase des Wahlkampfs wurde
von dem Anschlag in Hanau überschattet.
Außerdem beeinflusste der Eklat um die
Ministerpräsidentenwahl in Thüringen die
Wahl. Diese Vorgänge dürften für das
schlechte Ergebnis von CDU und FDP mit-
verantwortlich sein.
T. Sigmund, G. Waschinski

MONTAG, 24. FEBRUAR 2020

DEUTSCHLANDS WIRTSCHAFTS- UND FINANZZEITUNG


> Bericht Seite 8, Kommentar Seite 15

Fasten, aber zeitgemäß


Das junge Führungstrio der Buchinger-
Wilhelmi-Kliniken im Interview. S. 26

Dahinter


steckt eine


Erschöpfung


unserer


Wohlstands -


gesellschaft.


Wolfgang Schäuble
Bundestagspräsident

Mutige Innovatoren


Konzerne suchen Manager mit
Start-up-Verbindungen. S. 20

Handelsblatt GmbH KundenserviceTel. 0800–2233110, [email protected]

Monatsabonnement:
Handelsblatt Print: 66,70 Euro Handelsblatt Print + Premium: 76,69 Eurowww.handelsblatt.com/angebot

Belgien, Luxemburg, Niederlande u. Österreich 3,70 € / 3,90 €, Frankreich 4,10 € / 4,50 €, Großbritannien 3,70 GBP / 3,90 GBP, Schweiz 5,80 CHF / 6,20 CHF, Polen 22,90 PLN / 23,90 PLN

‹+DQGHOVEODWW0HGLDURXSPE+ &R.*$OOH5HFKWHYRUEHKDOWHQ=XP(UZHUEZHLWHUJHKHQGHU5HFKWHZHQGHQ6LHVLFKELWWHDQQXW]XQJVUHFKWH#KDQGHOVEODWWJURXSFRP

Free download pdf