Handelsblatt - 24.02.2020

(Martin Jones) #1
Norbert Häring Frankfurt

U


m Libra, die angekün-
digte globale Digitalwäh-
rung von Facebook, ist
es in den letzten Wo-
chen still geworden.
Aber die Wellen, die Facebooks An-
kündigung geschlagen hat, ebben
nicht ab. Um die Gefahr einer solchen
privaten Konkurrenz für ihre Währun-
gen abzuwenden, haben die Europäi-
sche Zentralbank (EZB) und die Zen-
tralbanken von Schweden, Kanada,
Großbritannien und der Schweiz zu-
sammen mit der Bank für Internatio-
nalen Zahlungsausgleich eine Arbeits-
gruppe gebildet. Sie soll die Vorausset-
zungen und die optimale Ausgestal-
tung von digitalem Zentralbankgeld
untersuchen.
„Libra hat viele Zentralbanken in-
spiriert, ihre Arbeit an einer eigenen
digitalen Währung für den allgemei-
nen Zahlungsverkehr zu intensivie-
ren“, analysierte jüngst Harvard-Öko-
nom Ken Rogoff. Er sieht allerdings
noch etwas anderes dahinter, nämlich
die berechtigte Angst vor Konkurrenz
aus China. Chinas Zentralbank hat an-
gekündigt, schon bald mit einer eige-
nen Digitalwährung zu starten.
Wenn es China gelänge, mit einer
eigenen staatlichen Digitalwährung in-
ternational Fuß zu fassen, dann sei
das eine große Gefahr für die Fähig-
keit der USA, die globale Rolle des Dol-
lars zu nutzen, um die eigenen inter-
nationalen politischen Ziele durchzu-
setzen, schrieb Rogoff im November
in einem international verbreiteten
Kommentar. „Die westlichen Staaten
müssen sich überlegen, wie sie darauf
reagieren wollen“, forderte er.
Dabei bezog er sich auf Finanzsank-
tionen, die die USA weltweit nur
durchsetzen könnten, solange Zahlun-
gen in Dollar stattfänden.
Die Europäer mussten allerdings
jüngst mehrfach erleben, dass sich
diese Dollar-Macht auch gegen sie
wenden kann. So blieben ihre Versu-
che erfolglos, den Zahlungsverkehr
mit dem Iran trotz US-Sanktionen auf-
rechtzuerhalten. Sie streben danach –
nicht ganz im Sinne Rogoffs –, sich im
Zahlungsverkehr unabhängiger zu
machen.
Noch im Sommer 2018 machte der
damalige EZB-Chef Mario Draghi ge-
genüber dem EU-Parlament deutlich,
dass seine Notenbank in absehbarer
Zeit nicht an die Ausgabe eines digita-
len Bargeldersatzes denke. Würde
man allen Bürgern die Möglichkeit er-
öffnen, Konten bei der Zentralbank zu
unterhalten, dann könnte das den
Banken Probleme bereiten, argumen-
tierte er.
Deren Kosten und Risiken würden
sich durch die Konkurrenz der Zen-
tralbank erhöhen, und im Krisenfall
würden möglicherweise massenhaft
Kunden ihre Guthaben bei den Ban-
ken abziehen und bei der Zentralbank
parken.

Neue Chefin offener
Draghis Nachfolgerin, Christine Lagar-
de, scheint das anders zu sehen. Sie
hat in Reaktion auf Facebooks Libra-
Vorstoß gefordert, dass die Zentralban-
ken bei der Entwicklung von digitalem
Geld vorangehen müssten. Ganz in die-
sem Sinne hat der Generaldirektor der
EZB für Zahlungsverkehr, Ulrich Bind-
seil, nun in einem Arbeitspapier zu-
sammengefasst, wie man das Problem
der Banken mit digitalem Zentralbank-
geld relativ leicht lösen könnte.
Sein Grundgedanke: Jeder be-
kommt bei der Zentralbank ein Konto
für den Zahlungsverkehr. Die Gutha-
ben darauf sind eins zu eins mit Gut-
haben bei Geschäftsbanken oder Bar-

geld austauschbar. Wie Bargeld sind
diese Guthaben nicht insolvenzgefähr-
det, weil die Zentralbank und nicht ei-
ne Geschäftsbank dahintersteht. Die
Zentralbank sorgt dafür, dass man mit
diesen digitalen Euros bezahlen und
Überweisungen tätigen kann.
Bisher können nur Banken und der
Staat Konten bei der Zentralbank un-
terhalten und ihre Zahlungen unterei-
nander damit abwickeln.
Damit nicht massenhaft Guthaben
von den Banken abgezogen werden
und zur Zentralbank wandern, schlägt
Bindseil vor, höhere Guthaben als
3 000 Euro unattraktiv zu machen.
Guthaben bis 3 000 Euro will er mit
dem gleichen Zinssatz vergüten, wie
ihn Banken für ihre Guthaben bei der
Zentralbank bekommen, mindestens
aber mit null Prozent. Für alles über
3 000 Euro gäbe es dagegen nur einen
Zins deutlich unterhalb des für Bank-
guthaben üblichen und höchstens
null Prozent.

Den Leitgedanken hinter dem Vor-
schlag formuliert Bindseil so: „Es ist
essenziell, dass man die Emission von
digitalem Zentralbankgeld so steuern
kann, dass es der Effizienz des Zah-
lungsverkehrs dient, ohne zwangsläu-
fig die Währungsordnung dadurch in-
frage zu stellen, dass es zu einer wich-
tigen Form der Wertaufbewahrung
wird.“ Er will sowohl strukturelle Ver-
schiebungen von Bankguthaben zur
Zentralbank verhindern als auch kri-
senhafte, die im Zuge eines sogenann-
ten Bankruns entstehen.
Bei einem Bankrun versuchen alle,
ihr Geld möglichst schnell von einer
als unsicher geltenden Bank abzuzie-
hen, solange noch Geld da ist. Damit
treiben sie die Bank in die Schließung,
weil kurzfristig nie genug Geld da ist,
um alle Guthaben auszuzahlen.
Damit grenzt Bindseil seinen Vor-
schlag ausdrücklich von allen Reform-
vorschlägen ab, die darauf abzielen,
das Finanzsystem stabiler und siche-
rer zu machen, indem die Fähigkeit
der Banken beschnitten wird, mit ih-
rer Geschäftspolitik das Ausmaß der
Geldvermehrung zu bestimmen. Un-
ter Ökonomen gilt die positive Rück-
kopplung von starker Kreditgewäh-
rung und starkem Wirtschaftswachs-
tum sowie steigenden Preisen von
Vermögenswerten als wichtige Ursa-
che wiederkehrender Finanzkrisen.

Kein Vollgeld
Vertreter des Vollgeld-Gedankens
möchten den gesamten Geldumlauf
mit von der Zentralbank selbst he-
rausgegebenem Geld bestritten sehen.
Die von Bindseil vorgesehene Diskri-
minierung größerer Guthaben auf
dem Zentralbankkonto schließt das
weitgehend aus. „Es ist sehr irritie-
rend, wenn Bankruns als ein Problem
der Einführung digitalen Zentralbank-
gelds behandelt werden, wo sie doch
in der Realität ein inhärentes Problem
des Bankengelds sind“, kritisiert der
Ökonom Joseph Huber vom Verein
„Monetative“.
Letzteres räumt Bindseil durchaus
ein. So stellt er fest, dass im Zuge der
letzten Finanzkrise Bargeldabhebun-
gen bei Bankruns eine untergeordnete
Rolle gespielt hätten. Das meiste Geld
sei einfach von als unsicher geltenden
Banken zu solchen überwiesen wor-
den, die als solider galten.
Auch Anhänger des libertären Öko-
nomen Friedrich August von Hayek
und der von ihm propagierten Wäh-
rungskonkurrenz sind mit Bindseils
Variante des digitalen Zentralbank-
gelds nicht glücklich. Durch sie werde
„behindert, dass eine der Staatswäh-
rung Euro Konkurrenz machende
Massennachfrage nach privaten digita-
len Währungen entsteht“, kritisiert
Norbert Tofall, Ökonom am Flossbach
von Storch Research Institute.
Bindseil geht es stattdessen aus-
schließlich darum, „effizientes, siche-
res und modernes Zentralbankgeld
für jeden verfügbar zu machen“. Das
habe den Vorteil, dass bei digitalem
Zentralbankgeld besser als bei Bargeld
kontrollierbar sei, ob damit Geldwä-
sche oder Terrorfinanzierung betrie-
ben wird. Vor allem aber könne da-
durch die Robustheit des Zahlungs-
verkehrs erhöht und Konkurrenz
sichergestellt werden – auch dann,
wenn die Bargeldnutzung weiter zu-
rückgeht.
Denn wenn Bargeld verschwunden
wäre, gäbe es ohne digitales Zentral-
bankgeld keinen Zugang der Bürger
zu von der Zentralbank herausgegebe-
nem Geld mehr: „Dann würde das
Vertrauen in die Währung vollständig
vom Vertrauen in die Finanzinstitute
abhängen, die das umlaufende Geld
herausgeben und verwalten.“

Zahlungsverkehr


Die Antwort auf


Facebooks Libra


Die Europäische Zentralbank zeigt sich offen


dafür, Bargeld durch digitales Zentralbankgeld


abzulösen oder zu ergänzen.


Europäische
Zentralbank:
Eine Arbeitsgruppe
soll die optimale
Ausgestaltung
von digitalem
Zentralbankgeld
untersuchen.

dpa

Getty Images News/Getty Images

Libra hat


viele Zentral -


banken


inspiriert,


ihre Arbeit an


einer eigenen


digitalen


Währung zu


intensivieren.


Ken Rogoff
Universität Harvard

Wirtschaftswissenschaften
MONTAG, 24. FEBRUAR 2020, NR. 38
12

Energie

Wasserstoff statt Erdgas


Die niederländische Regierung
will eine umfangreiche
Wasserstoff-Wertschöpfungs -
kette aufbauen – und nimmt
Deutschland ins Visier.

Klaus Stratmann Berlin

W


er auf die Karte schaut, mit
der Noé van Hulst die Plä-
ne der Niederländer für
den Aufbau einer Wasserstoff-Infra-
struktur veranschaulicht, erkennt
schnell, dass die Projekte nicht an der
niederländischen Grenze enden. Sie
reichen vielmehr weit nach Deutsch-
land hinein. „Unser Ziel ist es, beim
Thema Wasserstoff die Zusammenar-
beit über Ländergrenzen hinweg zu in-
tensivieren. Wir denken dabei global.
Die Kooperation mit Deutschland hat
allerdings Priorität“, sagt van Hulst.
Deutschland sei wegen seiner zen-
tralen Lage in Europa und wegen sei-
ner starken Industrie „Dreh- und An-
gelpunkt einer künftigen europäischen
Wasserstoff-Infrastruktur“. Van Hulst
ist der „Wasserstoff-Botschafter“ seines
Landes. Im Auftrag der niederländi-
schen Regierung wirbt er für den Auf-
bau einer grenzüberschreitenden Was-
serstoff-Infrastruktur.
Die Niederländer haben eine Reihe
konkreter Vorhaben definiert. Sie ha-
ben die gesamte Wertschöpfungskette
von der Wasserstoffherstellung über
die Speicherung bis zum Transport im
Blick. Regionale Schwerpunkte bilden
der Hafen von Rotterdam und die Re-
gion Groningen. Das Nachbarland ver-

sucht, aus einer Not eine Tugend zu
machen. Seit im Januar 2018 im Be-
reich des Erdgasfeldes Groningen ein
Erdbeben massive Schäden verursacht
hat, sind die Tage der Erdgasprodukti-
on in den Niederlanden gezählt. Der-
zeit ist das Land – nach Russland und
Norwegen – noch Deutschlands dritt-
wichtigster Erdgaslieferant. Bereits Mit-
te 2022 soll aber Schluss sein mit der
Erdgasförderung.
Die Zukunft der niederländischen
Erdgasinfrastruktur ist daher unge-
wiss. Doch van Hulst sieht gerade da-
rin eine Chance: „Das Gasnetz kann so
umgerüstet werden, dass es für den
Transport von Wasserstoff genutzt
werden kann.“ Die Voraussetzungen
für den Aufbau einer Wasserstoff-Infra-
struktur seien nirgendwo auf der Welt
besser als in den Niederlanden, ist van
Hulst überzeugt.
Zugleich sei die künftige Wasserstoff-
Infrastruktur gut mit dem deutschen
Gasnetz verknüpfbar. Die Pläne der
deutschen Ferngasnetzbetreiber, ein
Wasserstoffnetz aufzubauen, begrüßt
er daher ausdrücklich: „Sie lassen sich
sehr gut mit unseren Plänen verbin-
den“, sagt van Hulst. Die Betreiber der
deutschen Ferngasleitungen hatten
Ende Januar entsprechende Konzepte
präsentiert.
Wasserstoff spielt eine Schlüsselrolle
bei der Dekarbonisierung, insbesonde-
re für die Industrie, wo sich bestimmte
Prozesse nur mithilfe von Wasserstoff
klimaneutral gestalten lassen. Auch in
der Luft- und Schifffahrt oder im
Schwerlastbereich auf der Straße dürf-
te der Einsatz von Wasserstoff an Be-

deutung gewinnen. Entscheidend ist,
dass der Wasserstoff CO 2 -frei herge-
stellt wird („grüner Wasserstoff “) oder
aber das bei der Produktion entstehen-
de CO 2 abgetrennt und dauerhaft un-
terirdisch gespeichert wird („blauer
Wasserstoff “). Doch im Moment gibt
es weder blauen noch grünen Wasser-
stoff in nennenswerten Mengen. Um
einen Markt entstehen zu lassen, sind
verschiedene Instrumente denkbar, et-
wa Beimischungsquoten für syntheti-
sches Kerosin, das auf der Basis von
Wasserstoff hergestellt wird. „Markt-
hochlauf und Skalierung sind die ent-
scheidenden Faktoren, um voranzu-
kommen. Wenn möglichst viele Län-

Auf dem Weg in die Wasserstoffwelt

Nieder-
lande

Pipelines
für
Wasser-
stoff

1.

2.
3.

Ausgewählte Projekte in den Niederlanden,
angestrebte Realisierung bis 2030


  1. Hafen von Rotterdam
    Einsatz von Wasserstoff in
    Kraftwerken, Raffinerien und
    in der Chemieindustrie, Spei-
    cher für CO2 (Porthos-Projekt)

  2. Region Groningen
    Einsatz von Wasserstoff in
    Kraftwerken, Bau von Elektro-
    lyseuren, Speicherung v. CO

  3. Zuidwending
    Nutzung von Salzkavernen
    als Wasserstoffspeicher

  4. Nordsee
    Bau von Offshore-Windparks
    auf künstlichen Inseln mit
    Wasserstoffproduktion


HANDELSBLATT Quelle: Gasunie

4.

Noé van Hulst: Für
den niederländischen
Wasserstoff-
beauftragten hat die
Kooperation mit
Deutschland Priorität.

Emre Somcag

der kooperieren, vergrößern sich die
Möglichkeiten“, so van Hulst.
In Deutschland wird derzeit noch
um eine Wasserstoffstrategie gerun-
gen. Das Bundeswirtschaftsministeri-
um hatte kürzlich den Entwurf einer
Strategie vorgelegt, der sich noch in
der Abstimmung mit den anderen Res-
sorts befindet. Während das Wirt-
schaftsministerium sowohl blauen als
auch grünen Wasserstoff als Teil der
Lösung ansieht, ist in den Augen des
Forschungsministeriums und des Um-
weltministeriums allein grüner Wasser-
stoff akzeptabel.
Derlei Berührungsängste sind den
Niederländern fremd. „Wir brauchen
blauen Wasserstoff, um schnell voran-
zukommen. Parallel wird Schritt für
Schritt der grüne Wasserstoff an Be-
deutung gewinnen“, sagt van Hulst.
„Das Gute ist, dass wir auf der Basis
von blauem Wasserstoff schon mit
dem Aufbau der Infrastruktur begin-
nen können. Die Industrie braucht ra-
sche Lösungen, um klimaneutral zu
werden“, so der Niederländer.
Weil blauer Wasserstoff mit der Ab-
scheidung und Speicherung von CO 2
(Carbon Capture and Storage, kurz
CCS) verbunden ist, wollen die Nieder-
länder ihren Partnern in Deutschland
auch dafür eine Lösung anbieten: „Die
Investitionsentscheidung für das CCS-
Projekt ,Porthos‘ in Rotterdam soll in
diesem Jahr fallen. Das Interesse deut-
scher Unternehmen ist groß. Der Spei-
cher wird auch das Depot für das CO 2
sein, das bei der geplanten Produktion
von blauem Wasserstoff anfällt“, sagt
van Hulst.

US-Vorwahlen

Das Wunder des


Bernie Sanders


Der „demokratische Sozialist“
siegt auch in Nevada.

Jens Münchrath Washington

S


eine Fans schreien elektrisiert
„Bernie, Bernie, Bernie“. Ber-
nie Sanders tritt zu später Stun-
de an der Seite seiner Frau Jane auf
die Bühne in San Antonio, Texas.
„Hier ist die zukünftige First Lady
Amerikas“, ruft der Senator. Der
78-Jährige hatte in Nevada einen erd-
rutschartigen Sieg errungen und war
frühzeitig nach Texas abgereist. Nach
Auszählung von 50 Prozent der Stim-
men erzielte Sanders in Nevada 46
Prozent. Weit abgeschlagen dahinter
lagen der ehemalige Vizepräsident
Joe Biden mit 19 Prozent und der frü-
here Bürgermeister von South Bend,
Pete Buttigieg, mit 15 Prozent.
Nichts – so schien es – konnte San-
ders‘ Glück an diesem Abend trüben.
Nicht sein Furor darüber, dass der
Milliardär Michael Bloomberg mithil-
fe gigantischer Investitionen in TV-
Spots in nationalen Umfragen inzwi-
schen auf Platz drei vorgerückt ist.
Nicht die Tatsache, dass sich Russ-
land nach Angaben von US-Geheim-
diensten in die Vorwahlen einmischt,
um Sanders zu stärken. Das Kalkül
Moskaus: Eine Wiederwahl Donald
Trumps sei gesichert, wenn der
selbst ernannte „demokratische So-

zialist“ Kandidat der Demokraten
würde.
Wichtiger für Sanders ist: In Neva-
da hat er gezeigt, dass er bei Minder-
heiten wie Latinos, Afroamerikanern
und Asiaten punkten kann, die in Ne-
vada knapp die Hälfte der Bevölke-
rung stellen. In Iowa und New Hamp-
shire, wo Sanders zuvor stark abge-
schnitten hatte, sind rund 90 Prozent
der Bevölkerung weiß.
Wer oder was könnte Sanders jetzt
noch bremsen – kurz vor den Wahlen
am „Super Tuesday“ Anfang März,
wo in 14 Bundesstaaten gleichzeitig
gewählt wird? Und Joe Biden? Er hat
zwar in Nevada ein Lebenszeichen
gesendet. Wirkliche Chancen werden
ihm aber nicht mehr eingerechnet.
Pete Buttigieg? Er ist ein starker
Wahlkämpfer. Dass der 38-Jährige
sich am Ende durchsetzen könnte,
glauben die wenigsten. Seine zuneh-
menden Attacken auf den „Ideologen
Sanders, der eine Revolution“ wolle,
wirken eher hilflos. Und Elizabeth
Warren, die ebenso links wie Sanders
ist, gilt mit ihren zehn Prozent inzwi-
schen als weit abgeschlagen.
Die Chancen für „Crazy Bernie“,
wie Trump den Kandidaten nennt,
stehen also alles andere als schlecht.
Ein „Sozialist“ als Präsidentschafts-
kandidat in dem kapitalistischsten al-
ler Länder – das ist das eigentliche
Wunder dieser Vorwahlen.

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Wirtschaft & Politik
MONTAG, 24. FEBRUAR 2020, NR. 38
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