Frankfurter Allgemeine Zeitung - 22.02.2020

(C. Jardin) #1

ZEITUNGFÜR DEUTSCHLAND


Samstag, 22.Februar 2020·Nr.45/8D2 HERAUSGEGEBENVONGERALD BRAUNBERGER,WERNER D’INKA, JÜRGENKAUBE,BERTHOLDKOHLER 3,20 €D295 4A F.A.Z. im In ternet:faz.net


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In Thailand wurde eine


aufstrebende Oppositionspartei


verboten, die derRegierung ein


DornimAugewar.


Politik,Seite


„Hassist bei weitem dasgrößte


menschlicheVergnügen“,


schrieb LordByron. Doches


gibt Ausweg eaus dieserFalle.


Feuilleton, Seit e


Im Kernland desFracking


sprießen dieWindräder


und machen sichSolarpanele


breit.


Wirtschaft, Seite 19


Der Stürmer OssiRohr wollte


nur Tore schießen.Trotzdem


geriet er ins Räderwerk der


Politik und wurde eingesperrt.


Sport, Seite


E-Mailsverschickenumhalb


fünf Uhr morgens, keine Zeit


für Freunde undFamilie: Wenn


die Arbeit zur Drogewird.


Beruf und Chance, SeiteC


Der 17 JahrealteKai Wallraf


istAutist–und wollteschon


immer malKarnevalsprinz sein.


In diesenTagenist es so weit.


Deutschland und dieWelt, Seit e


F.A.Z. FRANKFURT. Der HammerPoli-
zeipräsidentErich Sievert hat Fehler im
Fall des unterTerrorverdacht stehenden
undverhaftete nMitarbeitersderBehörde
zugegeben. Es sei Hinweisen auf eine
möglicheextremistische Gesinnung nicht
konsequent nachgegangenworden, sagte
SievertamFreitagin Hamm.DerBeschul-
digtewar am 14.Februar imRahmen ei-
nes in mehreren Bundesländernlaufen-
den Einsatzesgegeneine Gruppe mut-
maßlicherRechts terroris tenfestgenom-
men worden. Bei derPolizei warer, laut
Angaben Sieverts, mitwaffenrechtlichen
Erlaubnissen befasst.

D


ie AfD mimt wiederdie ver-
folgte Unschuld. „Schäbig“
sei es, dieTatvon Hanau zu
instrumentalisieren, s agteihr Frakti-
onsvorsitzender Gauland. DerPartei-
vorsitzende Meuthen nannte „jede
Form politischer Instrumentalisie-
rung dieser schrecklichenTat“ einen
„zynischenFehlgriff“.BeideÄußerun-
genbezogen sichauf Vorwürfe,die
AfD tragezur Ausbreitung einesRas-
sismus bei, der auchvor Massenmord
nicht mehr zurückschrecke.
Das mussman sich auf der Zunge
zergehen lassen: Hier beklagen zwei
Politiker eine angeblichzynische In-
strumentalisierung, deren Partei
selbstkeine Gelegenheit auslässt,
Straftaten, dievonMigranten began-
genwurden, für ihrepolitischen Zwe-
cke„zu instrumentalisieren“. BeiVer-
brechen an Menschen mit ausländi-
schenWurzeln aberwäscht die AfD
die Hände inUnschuld.Warder mut-
maßlicheTätervon Hanau AfD-Mit-
glied? Nein, er warnur ein einsamer
Irrer! Undwas kann die AfD dafür,
wenn einWahnsinniger glaubt, das
völkischeGedankengut ernstnehmen
zu müssen, das in derPartei kursiert
und vonihren Höckesverbreitet wird,
nicht mehr nur in homöopathischen
Dosen? Höckes„Fassungslosigkeit“
über dieAusbreitung des„Wahnsinns
in diesem Land“inseinem Gedenk-
Tweetzum AmoklaufvonHanau ist
der Gipfel desZynismus. Höcke trägt
in erheblichem Maße zurAusbreitung
des politischenWahnsinns in diesem
Land bei.Fehlt nur noch, dasserfor-
dert: Deutschland,gedenke!
Die Gaulands, Höckesund Klonov-
skyskannmannic htbekehren.Dieha-
ben Blutgeleckt, diewollen mehr.Ihr
Geschäftsmodell isteines derAufwie-
gelung, derUntergrabung der libera-
len Demokratie und der Selbstzerflei-
schung ihrer Bürgergesellschaft. Sie
werden so langeanihm festhalten,
wie sie Zulauf haben,von rechts wie –
da soll sichkeiner täuschen–von
links. Die AfDverdankt ihreWahl-
ergebnisse aber auchinerheblichem

Maße Bürgern,die früher CDU,FDP
oder SPDwählten, sichvon den„Alt-
parteien“ jedochenttäuscht bis em-
pörtabwandten. Ein zentrales Motiv
für die Hinwendung zur AfDwarder
Protestgegen die Flüchtlingspolitik
derRegierungMerkelunddes„Partei-
enkartells“, das sie unterstützte.
Viele der Befürchtungen, die da-
mals geäußertwurden, haben sichbe-
wahrheitet; anderenicht .Dochwar-
um verschließen jene, die sich seiner-
zeit –berechtigte–Sorgenumdie Zu-
kunftdes Gemeinwesens machten,
jetzt dieAugendavor,dassdie AfDal-

lenfalls nochander Oberfläche für
eine Partei gehaltenwerden kann, der
es um ein möglichstfriedliches Zu-
sammenleben in Deutschlandgeht?
Die AfD wirdweiter behaupten, sie
habe nichts mitVerrohung undRadi-
kalisierung zu tun.UndWähler kön-
nen sich sagen, sie stimmten für die
AfD nichtwegenHöcke, sondernwe-
genMerkel. Dochweder Täuschung
nochSelbsttäuschung ändern etwas
an denFolgen: WerAfD wählt, stärkt
radikalen, völkischenWahn in den
Parlamenten und auf denStraßen. Er
sollteauchnicht überrascht sein,
wenn leichtverführbare Menschen –
nützlicheIdiotenineinemneuenSinn
–das exekutieren,wasVolksverhetzer
wie Höcke mehr oder minder deutlich
vordenken.
Die AfD mussals das entlarvtwer-
den, wassie is t. Dazu kann die Beob-
achtung durch den Verfassungsschutz
beitragen.DochamEndeis tnichtdes-
sen Urteil entscheidend, sonderndas
des mündigen Bürgers und Wählers.
Derkannjetztwahrli chnichtmehrgu-
tenGewissenssagen,erhabenichtge-
wusst,wie schlimm es schon ist.

W


as is tjetzt zu tun?Wie
kann manrechtsterroristi-
sche Anschlägeverhin-
dern? Hätteman den MördervonHa-
nau stoppenkönnen?Auch Ermittler
sind ratlos. Eine einfache Antwort
gibt es nicht, eine Musterlösung unter
dem Schockdes Anschlags schongar
nicht .DiePolitikstehtaberstet sunter
Zugzwang, und sei es nur der,sichzu
äußern;dabei istauchkurzes Innehal-
tenoder eine leichtverunglückteers-
te Reaktion nichtgleichals Unterstüt-
zung desTerrorismus zu deuten.
Aber einiges liegt dochauf der
Hand:DieVergiftungdesöffentlichen
Klimaskann mangeißeln, aber nur
schwer bekämpfen–konkreteGrenz-
überschreitungen dagegen schon. Das
öffentlicheAufrufen zu Gewalt gegen
Andersdenkende hätteschon viel frü-
herunterbundenwerden müssen. Das
reicht vonderkaumverhohlenenAuf-
forderung zurLynchjustiz aufPegida-
Demonstrationen bis hin zukonkre-
tenrechtswidrigenDrohungen und
Beleidigungen imNetz, die ohneFol-
genblieben.
Wenn hier auchdie Justiz ihreHän-
de gebundensieht, wenn schon das
geltende Rechtnicht durchgesetzt
wird, können eine Änderung derVer-
folgungspraxis und eine Erweiterung
der Strafbarkeit durchaus sinnvoll
sein, wie sie nun zumTeil im Kampf
gege nRechtsextremismus und Hass-
kriminalität schon beschlossen wur-
den. Zumindestdie Dur chsetzung des
schon verschärften Waffenrechts
mussauchüberprüftwerden.Viele
„Schützen“werden nichtkontrolliert,
selbstwenn sie sichjahrelang nicht in
Vereinen blickenließen.Aber gene-
rell gilt :Eine „Nulltoleranz“-Politik
istnichtohnemehrPersonaloderbes-
serenPersonaleinsatz zu haben.
Auch der Ruf nachmehr Polizei ist
sicherlichnicht falsch. In derTatfragt
man sich,warumgefährdete Orte,zu
denen leiderwiederSynagogen wie
die in Halle zählen, nicht zumindest
zeitweise besondersgeschützt wer-
den. Aber hättesich derAttentäter

vonHanau durchmehr Polizei auf
den Straßen abschreckenlassen?
Der Einzelgänger,der sich imNetz
selbstradikalisiert, bleibtdie große
Unbekannte. Gruppen und Struktu-
rendagegen, wie die dergerade zer-
schlagenenrechtsterroristischenVer-
einigung,lassen sichimNetzleichter
aufspüren. Aber auchdas geschieht
nicht selten eher zufällig. Hierstellt
sichdie Frage, ob wirklichalle rechts-
staatlichen Mittel bei der Überwa-
chung desNetzes ausgeschöpftsind.
Aufein Hase-und-Igel-Spiel zwischen
Umstürzler nund Behörden will man

sichnicht einlassen,wenn es umTer-
rorgeht, dessen Ziel dieAbschaffung
diesesRechtsstaats is t.
DerRechtsstaat darfdemaber auch
nicht selbstzuvor kommen. Er muss
imKernerselbstbleiben,geradeauch
in Zeiten akuter Gefahr.Alles, was
geht –das geht für denRechtsstaat
nicht .Wie schon der ObersteGe-
richtshof desstarkbedrohtenStaates
Israel entschieden hat, mussdas
RechtauchimKrieg und im Antiter-
rorkampf die Oberhand behalten.
Eine totale Überwachung können
nur Feinde derFreiheitwollen. Man
kannwederGesinnungennochabstru-
se Ansichtenverbieten. Weraber den
unveräußerlichen menschenrechtli-
chen Kern des Gemeinwesens be-
kämpft,gehörtbeobachtet und be-
straft und als Organisationverboten.
DieGleichheitallervordemRechtso-
wie Würdeund Freiheit des Einzel-
nen stehen höher als jedeStaatsorga-
nisationsfrage.Der Staat kann nicht
jeden Anschlagverhindern.Aber er
kann allen das glaubhafteVerspre-
chen machen, dasserdas Rechtnach
innen und außen durchsetzt.

frs./T.G./Her.MOSKAU/BRÜSSEL/AN-
TAKYA. Russ land will die Ende Januar
begonnene Offensivegegen Aufständi-
sche in der syrischen Provinz Idlibweiter-
führen. DmitriPeskow,der Sprechervon
Präsident Wladimir Putin, sagteamFrei-
tag, „terroristische Gruppierungen, die
ständig syrische Soldaten angreifen“,
müssten „neutralisiertwerden“. Laut
Kremlforderte auchPutin selbstineinem
Telefonat mit Bundeskanzlerin Angela
Merkelund dem französischen Präsiden-
tenEmmanuel Macron am Donnerstag-
abend „effektiveMaßnahmen zurNeutra-
lisierung derterroristischen Gefahr“,wo-
beidie„SouveränitätundterritorialeInte-
grität“ Syriens zu beachten seien.
In dieseFormel kleidetMoskau seine
Unterstützung für Baschar al Assad, der
mit Waffengewalt dieKontrolle überganz
Syrien zurückgewinnen will. Merkelund

Macron hattenvonPutin wegender „kata-
strophalen humanitären Lage“ in Idlib
„ein sofortiges Ende derKampfhandlun-
genund einen ungehinderten humanitä-
renZugang zu den Bedürftigen“gefor-
dert, wie die Bundesregierung mitteilte.
SieerklärtensichaußerdemzueinemTref-
fenmit Putin und dem türkischen Präsi-
dentenRecep Tayyip Erdogan bereit, „um
eine politische Lösung für die Krise zu er-
reichen“. BeidetelefoniertenamFreitag
auchmit Erdogan. DieStaats- undRegie-
rungschefsder EUflankiertendies mit ei-
nerErklärung,indersiediejüngsteOffen-
sive„durch das syrischeRegime und seine
Unterstützer“verurteilten. Sie bekräftig-
tenihreForderung, „den Internationalen
Strafgerichtshof mit der LageinSyrien zu
befassen“. Erdogan und Putinwollten am
Freitag telefonieren. DieTürkei bat der-
weildie VereinigtenStaatenumUnterstüt-

zung in ihremKampfumIdlib. Verteidi-
gungsminister Hulusi Akar sagtedem
Nachrichtensender CNNTürk,esk önnten
Patriot-Raketen an der Grenze zu Syrien
stationiert werden, um möglicheLuftan-
griffe gegendie Türkei zuverhindern.
Die Nachrichtenagentur Bloombergbe-
richtete, Ankarahabe in dervergangenen
WocheinWashington zweiRakete nbatte-
rien angefragt, die in der Grenzprovinz
Hatay stationiert werden sollen. Dann
könntedie Türkei mit F16-Flugzeugenge-
gendie Armee des syrischenRegimes in
Idlib vorgehen. In Idlib spitzten sichdie
Kämpfe weiter zu. Zwei türkische Solda-
tenwurden mutmaßlichdurchein russi-
sches Kampfflugzeuggetötet. Es warsyri-
schen Streitkräften zu Hilfegeeilt, die
nachMoskauer Angabenvontürkischer
Artillerie beschossen wurden.(Siehe Seite
6; Kommentar Seite8.)

cmei. FRANKFURT. In Afghanistanbe-
ginnt an diesem Samstageine sieben
Tage langePhase der „Gewaltreduzie-
rung“, die in einAbkommen zwischen
den VereinigtenStaaten und denTaliban
münden soll. Der Sprecher des afghani-
schen NationalenSicherheitsratsbestätig-
te dies. Er hoffe,dassdie Taliban sichan
ihreZusagen hielten. Der amerikanische
AußenministerMikePompeoteiltemit,
solltedie „signifikanteund landesweite“
Reduzierung der Gewalt er folgreich sein,
wolle man dasAbkommen über denAb-
zugderausländischenTruppenam29.Fe-
bruar unterzeichnen.(Siehe Seite8.)

bub./mwe.BERLIN.Nachdem Anschlag
vonHanau wird zum Schutz der Bevölke-
rung diePolizeipräsenz inganz Deutsch-
land erhöht.BundesinnenministerHorst
Seehofer (CSU)kündigteamFreitag in
Berlin an, „sensible Einrichtungen“, ins-
besondereMoscheen, würdenverstärkt
überwach t. Die Polizeipräsenz soll auch
anBahnhöfen,Flughäfenundimgrenzna-
hen Raum erhöhtwerden. Er habe dieses
Vorgehen mit den Landesinnenministern
abgestimmt, sagteSeehofer.Die Bundes-
polizeiwerdedie Länder dabei unterstüt-
zen.
Ein weiteres Maßnahmenpaket gegen
Rechtsextremismus wie nachdem rechts-
extremistischen AnschlagvonHalle im
OktoberkündigteSeehofer nicht an.„Wir
fordernnicht mehrPersonal oder mehr
Paragra phen“, sagteer. Es gehe vielmehr
darum, dassdie bes tehenden Möglichkei-
tentatsächlichgenutzt würden.Damitwa-
renauchdie Regelungengemeint, die
schon jetzt imWaffenrechtvorgesehen
sind, etwa einenWaffenbesitzer bei Be-

denkengegenseine psychische Gesund-
heit zu verpflichten, ein medizinisches
Gutachtenvorzulegen.DasBundesinnen-
ministerium will prüfen, inwiefernInfor-
mationen, die bei Behörden über einen
Waffenbesitzervorliegen, zusammenge-
führtwerdenkönnten. So berichteteGe-
neralbundesanwalt PeterFrank amFrei-
tag, der mutmaßlicheTäter hätteimNo-
vembereine Strafanzeige gegeneine „un-
bekannteGeheimdienstorganisation“ge-
stellt, die sich„in die Gehirne der Men-
schen“ einklinke, um „dasWeltgeschehen
zu steuern“.
Der Rechtsextremismus sei derzeit „die
größteBedrohung für die Sicherheit der
Bundesrepublik Deutschland“,sagteSee-
hofer .Ersprac hvoneinem„eindeutigras-
sistisc hmotiviertenTerroranschlag“,der
nicht durch die mutmaßliche psychische
Erkrankung desVerdächtigenrelativiert
werden könne. Bundesjustizministerin
Christine Lambrecht (SPD) hob hervor,
der„Nährboden“fürHassundHetzemüs-
setrockengelegtwerden.Seehoferwarnte

vorder Gefahr,dasseszuNachahmungs-
tat en sowie Zwischenfällen aus„Wut“
über den Hanau-Anschlagkommenkön-
ne. Anschuldigungen, die Sicherheitsbe-
hördennähmendieGefahrnichternstge-
nug, wies er zurück.
SPD-Generalsekretär LarsKlingbeil
forderte nachdem AnschlagvonHanau
eine Beobachtungder gesamten AfD
durch den Verfassungsschutz. „Da hat ei-
ner geschossen in Hanau, danachsieht es
aus, aber eswarenviele, die ihn munitio-
nier thaben, unddagehörtdieAfDdefini-
tiv mit dazu“, sagteKlingbeil in der ARD.
Die Partei habe dasgesellschaftliche Kli-
main denvergangenen MonatenundJah-
renvergif tet. Es sei „völlig klar,dassdie
AfD einePartei ist, die beobachtet wer-
den mussvom Verfassungsschutz“. Er sei
dafür,dassdas sehr schnell in den Sicher-
heitsorganen entschiedenwerde. Bisher
werden derrechtsnationale „Flügel“ der
AfD und die „JungeAlternative“ alsVer-
dachtsfallvomVerfassungsschutz beob-
acht et.(Siehe Seiten 2,3und 8.)

maf. FRANKFURT. Die Schulden der
Staaten steigen angesicht sniedriger Zin-
sen auf einenRekordwert.Die Rating-
agenturStandar d&Poor’s (S&P) erwar-
tet, dass die amKapitalmarktgehandel-
tenStaatsschulden, alsoinder Regel
Staatsanleihen,indiesemJahr53Billio-
nen Dollar erreichenwerden. Das ent-
spricht einem Anstieg der Gesamtver-
schuldunggegenüber demVorjah rvon 5
Prozent undgegenüber 2015von30Pro-
zent.Ursache ndafür sind das schlechte-
re konjunkturelleUmfeld unddie schwä-
chere Haushaltslage vielerStaaten.(Sie-
he Wirtschaft, Seite17.)

Zeichen der Anteilnahme:Blumen undKerzen auf dem Marktplatz in Hanau Fotodpa

EimolPrinz


zo sin


Talibanwollen Gewalt in


Afghanistanreduzieren


F.A.Z. FRANKFURT. In mehreren
chinesischen Gefängnissen hat sich
das Coronavirus unter den Häftlin-
genausgebreitet.Insgesamtseien in
fünf Haftanstalten mehr als 500Per-
sonen infiziert, sagteamFreitag der
Leiter der nationalen Gefängnisver-
waltung, He Ping, inPeking. Offen-
bar warendie Fälle zuvorgeheim ge-
haltenworden, denn bisFreitag war
keine einzigeInfektion in einem Ge-
fängnis gemeldet worden. In Südko-
reaist eine sektenartigeReligionsge-
meinschaft, die Shinchonji-Kirche,
der Kern der sichschnell ausbreiten-
den Coronavirus-Infektionen. Am
Freitag meldetedie nationale Ge-
sundheitsbehörde 100 neue Infekti-
onsfälle. In denvergangenen dreiTa-
genhat dieZahl sic hdamit mehr als
versechsfacht.Mehr als die Hälfte al-
ler Infektionsfälle wirdmit der Shin-
chonji-KircheinVerbindung ge-
bracht.InStuttgartkamen amFrei-
tag15weiter eDeutsche aus dem be-
sondersstark vomCoronavirus be-
trof fenen GebietinChina an. Die
Rück kehrer wurden umgehend medi-
zinischuntersucht und sollen isoliert
in einem HotelinKirchheim/Teckin
der Nähe vonStuttgartunter gebracht
werden. Alle 15Personen wurden
nachBehördenangaben in China auf
das Coronavirusgetestet.Die Tests
seien negativ ausgefallen.(Siehe Sei-
te 4sowie Deutschland und dieWelt.)


Seehofer:Rechtsextremismus


größte Bedrohung für Sicherheit


Nach MassenmordinHanauPolizeipräsenzinganzDeutschlandverstärkt


So hoheStaatsschulden


wie nochnie


Blut geleckt


VonBerthold Kohler

bin. HANNOVER.Das mutmaßliche
Mafiamitglied, dessen Aufenthalt inder
Medizinischen Hochschule Hannoverhef-
tigen Stre it hervorgerufen hatte, hat
Deutschland mit dem Ziel Istanbulverlas-
sen.IgorK.undseineFrau,beideausMon-
tenegro,seien amFreitag per Privatflug-
zeug abgereist,teilteein Sprecher des nie-
dersächsischen Innenministeriums mit.
AufIgor K.warinseiner Heimat mit ei-
nem Sturmg ewehr geschossenworden.
Die niedersächsischePolizei schütztedie
MedizinischeHochschulemiteinemGroß-
aufgebot, da ein Mordanschlag befürchtet
wurde.(Siehe Deutschland und dieWelt.)


HammerPolizeipräsident


gibt Fehler zu


Brief eandie Herausgeber,Seite


Glaubwürdig bleiben


VonReinhardMüller

Mutmaßlicher Mafiaboss


verlässt Hannover


Kreml will OffensiveinIdlib fortsetzen


MerkelundMacronfordernWaffenruhe/Türkeibittet AmerikaumPatriot-Raketen


Coronavirus


inchinesischen


Gefängnissen


WerAfD wählt, stärkt
völkischenWahn. Davor
kann niemand mehr die
Augenverschließen.

Die Vergiftung des
öffentlichen Klimas
kann mangeißeln, aber
nur schwer bekämpfen.

Den Gegner ausschalten


Gegen die Barbarei


Öko- Wunder vonTexas


„Er warein toller Typ“


Tüchtig und süchtig

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