Das neue Konzept des Prinzessinnengarten kannte ich zunächst
gar nicht, war zugegebenermaßen etwas traurig über den Verlust
des Biergartens mit Life-Musik und der zahlreichen Veranstaltungen,
die ich dort besucht hatte. Ich war also nicht unvoreingenommen,
als ich zusammen mit einer Gruppe, einem Aktionsbündnis
‚Volle Breitseite‘ aus mehreren bezirklichen Initiativen, das erste
Mal im Prinzessinnengarten war.
Dort wurde uns von Anbeginn an großes Vertrauen entgegen
gebracht. Wir erhielten einen Schlüssel zum Gartentor und sollten
uns einfach eintragen, wenn wir einen Freiraum für weitere Gespräche
brauchten. So saßen wir sehr häufig abends in einem Garten,
der sich wohltuend vom geschäftigen Umfeld abhebt.
Viele Familie aber auch einzelne Gartenneulinge legten Beete an
oder pflegten diese, ein Imker kümmerte sich um Bienenstöcke,
Pflanzen wurden mit selbst hergestelltem Humus gedüngt. Durch
Gespräche habe ich einige mir bis dahin unbekannte, einheimische
Pflanzen kennengelernt und wir wurden zum Essen der ersten
Ernte eingeladen. Dabei wurde nicht nur übers Gärtnern
gesprochen sondern über Orte im Freien, die Menschen ohne
Konsumzwang zusammen führen, ihnen die Möglichkeit gibt, etwas
zu gestalten, wachsen zu sehen, sich verbindlich zu kümmern
und zusammen weiter zu planen. Natürlich kam auch die Frage
auf: Was passiert im Winter? Dazu wurde bereits ein geschützter
Raum geplant, vielleicht ein Holzhaus für Aktivitäten. Es wird
sich zeigen. Wir sind gespannt. Zumindest ist uns in der Gruppe
klar geworden: Wir brauchen auch Flächen, die in uns ein Gefühl
von Miteinander wachsen lässt.
Cheerio
Connie Wagner
(Bündnis Volle Breitseite / NaGe) Die kooperierenden Initiativen, die aktiv für
den Erhalt des Kulturstandort Oranienstr. 25
zusammenarbeiten, haben eine Reihe von inein-
ander greifende Kampagnenteile erarbeitet:
Im Pandemie-Sommer des Jahres 2020 wurde u.a.
eine 14-tägige Protestkundgebung auf der Straße
ins Leben gerufen, zu der mit abwechslungs-
reichem Kulturprogramm und Redebeiträgen einge-
laden wird. Die übergreifende Problematik
der Kündigung von wichtigem Kleingewerbe, wie
auch sozialen Einrichtungen und damit der
trotz dem Coronavirus weitergehende Ausverkauf
der Kieze, wird im Rahmen der Kampagne vor dem
Kulturstandort Oranienstr. 25 alle zwei Wochen
ganz konkret thematisiert. Viele Projekte,
Initiativen, Hausgemeinschaften, einzelne
Betroffene können hier öffentlich zu Wort kommen,
um ihre eigene Situation darzustellen und damit
selbstverständlich gleichzeitig die Oranien-
str. 25 mit all deren kulturellen Aktivitäten
zu unterstützen.”
#Volle Breitseite, nage-netz.de
Bündnis Volle Breitseite