Der Stern - 13.02.2020

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schwere Unfälle bei Tiertransporten

zählte das Deutsche Tierschutzbüro

2019, dabei starben zwölf

Menschen und Tausende Tiere.

In der industriellen Landwirtschaft

wird Schlachtvieh oft über

Hunderte Kilometer verfrachtet.

ZAHL DER WOCHE

FOTOS: AMR NABIL/AP; KUNSTSAMMLUNG NRW/SUCCESSION PICASSO/VG BILD-KUNST, BONN; CARTOON: NEL/STERN

KULTUR

Er hätte die Stadt verlassen können,

doch er trotzte der Gefahr und blieb

vom August 1940 bis zur Befreiung

durch die Alliierten im besetzten

Paris. Die Ausstellung „Pablo Picas-

so. Kriegsjahre 1939 bis 1945“ zeigt,

wie der Spanier in seinen Werken

auf die Bedrohungen, auf Tod und

Zerstörung reagiert hat. Zu sehen in

der Düsseldorfer Kunstsammlung

NRW K20, vom 15. Februar bis 14. Juni.

Genie in Zeiten des Krieges

Ägyptens

kinderreiche

Familien

werden zur

Belastung für

das Land

100 MILLIONEN ÄGYPTER

WELTERKLÄRER

Warum?

Das Land kann seine Menschen

kaum noch ernähren. Schon jetzt

sind Wasser, Ackerland, Jobs und

Wohnungen knapp. Es fehlen

Schulen und Krankenhäuser. Be-

reits 2017 warnte Präsident Abd

al-Fattah as-Sisi, die beiden größ-

ten Bedrohungen für sein Land

seien Terrorismus und Überbe-

völkerung. Jedes Jahr drängen rund eine

Million junge Ägypter auf den Arbeits-

markt. Doch das kann die Wirtschaft un-

möglich auffangen. Es drohen Unruhen.

Was unternimmt die Regierung?

Das Programm „Zwei sind genug“ soll Paa-

re davon überzeugen, weniger Kinder in die

Welt zu setzen. Verhütungsmittel werden zu

Im Lauf dieser Woche erreicht

Ägyptens Einwohnerzahl die

Schwelle von 100 Millionen. Ein

Grund zur Freude für das Land

am Nil?

Ganz Ägypten wartet auf das

„100-millionste Baby“. Die Sta-

tistikbehörde des Landes hat

eigens einen Onlinezähler ein-

gerichtet, auf dem sich in Echt-

zeit verfolgen lässt, wie die Bevölkerungs-

zahl steigt. Die Anzeige muss ständig ak-

tualisiert werden, denn statistisch kommt

in Ägypten alle 15 Sekunden ein Kind zur

Welt, pro Jahr macht das 2,5 Millionen

Babys. Am Montagmittag stand der Zäh-

ler bei 99 994 761. Viele Ägypter verfolgen

die Entwicklung mit Sorge.

Steffen Gassel,

stern-Auslands-

reporter

subventionierten Billigpreisen ausgegeben.

Vergangenes Jahr hat die Regierung ange-

kündigt, Familien nur noch für die ersten

beiden Kinder staatlich zu unterstützen.

Doch schon jetzt lebt ein Viertel der Bevöl-

kerung in Armut. Gerade die Armen sehen

Kinderreichtum als soziale Absicherung.

Warum hat das Land nicht früher gegen-

gesteuert?

Das hat es. Zwischen 1976 und 2008 sank

die Geburtenrate von 5,6 auf 3 Kinder pro

Frau. Doch nach Ausbruch des Arabischen

Frühlings stieg sie wieder auf 3,5 im Jahr

2014. Laut offizieller Planung soll sie bis
      2030 auf 2,4 sinken. Selbst wenn das gelän-
      ge, hätte Ägypten in 30 Jahren mehr als 150
      Millionen Einwohner. Bei einer Geburten-
      rate von 3,4 wären es fast 200 Millionen.

20 13.2.

KOS MOS