Die Welt - 20.02.2020

(avery) #1
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Montags bis Sonntags: 9 Uhr - 17 Uhr

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Unsere vollständigen Geschäftsbedingungen fi nden Sie unter imaginecruising de.
Die Preise gelten pro Person, basierend auf einem Abfl ug ab Frankfurt und zwei
Erwachsenen, die sich eine Kabine teilen. Imagine Cruising ist vollständig ABTA- und
ATOL-gebunden. Die Preise und Hotelaufenthalt sind zum Zeitpunkt des Drucks korrekt
und können sich jederzeit ändern. Regionale Abfl üge verfügbar gegen Aufpreis. Imagine
Cruising Ltd: 2nd Floor, Nucleus House, 2 Lower Mortlake Rd, Richmond TW9 2JA,
United Kingdom

Die Traumziele des Mittelmeeres


zum Greifen nah


Inklusive 5-Sterne Hotelaufenthalten in Rom und Venedig


Erleben Sie das Mittelmeer in all seiner Pracht und
besuchen Sie die schönsten Städte dieses Kontinents mit
Holland America – einer der besten Reedereien der Welt.
Sie fliegen zuerst nach Rom, der ewigen Stadt, wo Sie zwei
Nächte in Ihrem 5-Sterne Hotel verbringen und diese
einzigartige Stadt in all ihren Facetten erkunden können.
Genießen Sie die italienische Küche, besuchen Sie das
Kolosseum oder lassen Sie einfach die Seele während eines
Spaziergangs durch die Historie der Stadt baumeln. Zu
Ihrem Aufenthalt gehört auch eine City Bus Tour, die Ihnen
die Möglichkeit gibt, schnell von A nach B zu kommen. Aus
Rom geht es anschließend nach Neapel, wo Sie Pompei
bestaunen können. Weiter geht es über griechische und

türkische Schönheiten wie Santorin, Piräus oder Kusadasi
nach Montenegro und die wundervolle Stadt Kotor. Von
hier aus laufen Sie schließlich im Hafen Venedigs ein und
verbringen die erste Nacht an Bord Ihres Schiffes, was
Ihnen Gelegenheit gibt erste Eindrücke dieser
romantischen Metropole zu sammeln. Tags drauf beziehen
Sie dann für zwei Nächte ein weiteres 5-Sterne Hotel und
erleben alles, was Venedig so besonders macht. Dazu
gehört natürlich auch eine Kanalfahrt, die Sie Dank ihres
inbegriffenen Tickets selbst gestalten können, um somit
eine einzigartige Rundfahrt durch die Kanäle Venedigs zu
erhalten. In Venedig endet schlussendlich Ihre Reise und
Sie fliegen nach Deutschland zurück.

Dauer: 16 Nächte
Abreise: 20. Mai 2020

Innenkabine
€ 2999,-p.P

Außenkabine
€ 3499,- p.P

Verandah
€ 3999,- p.P

Suite
€ 5399,-p.P

Preise ab:

Alle Flüge, Steuern und
Transfers inklusive

Eingeschlossene
Leistungen:


  • 12-nächtige Kreuzfahrt an Bord der
    Nieuw Amsterdam

  • Deutschsprachige Gästebetreuung,
    Tagesprogramme und Menükarten
    an Bord vorhanden


Kreuzfahrt


  • 2 Nächte, 5-Sterne Hotelaufenthalt
    in Rom

  • 2 Nächte, 5-Sterne Hotelaufenthalt
    in Venedig


Hotelaufenthalt (inkl. Früstück)


  • City Tour Ticket für Rom

  • Hop-on und Hop-off Kanalboot Tour
    durch Venedig

  • Tagesaufenthalte in Piräus,
    Santorini u.v.m.


Venedig Rom

Touren

Nieuw Amsterdam

Ihre Reiseroute



  • Tag 1 Abfl ug aus Frankfurt*
    (Ankunft und Hotelaufenthalt)

  • Tag 2Rom
    (Hotelaufenthalt und Tour)

  • Tag 3 Rom (Einschiff ung)

  • Tag 4 Neapel

  • Tag 5 Auf See

  • Tag 6Thira (Santorin)

  • Tag 7 Kusadasi

  • Tag 8 Iraklion

  • Tag 9 Piräus

    • Tag 10 Nafplion

    • Tag 11 Katakolon

    • Tag 12 Kerkira (Korfu)

    • Tag 13 Kotor

    • Tag 14 Venedig

    • Tag 15 Venedig
      (Ausschiff ung und Hotelaufenthalt)

    • Tag 16 Venedig
      (Hotelaufenthalt und Tour)

    • Tag 15 Venedig
      (Rückfl ug nach Deutschland)




Santorin

Tour Ticket für Rom sowie eine Hop-on und Hop-off  Kanalboot Tour durch Venedig

15



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    Belichter: Farbe:Belichter: Farbe:Belichter:






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20.02.2020.02.2020.02.20/1/1/1/1/Boer2/Boer2 GVOLLBOR 5% 25% 50% 75% 95%

DIE WELT DONNERSTAG, 20. FEBRUAR 2020* FINANZEN 15


A


ngesichts weiterer Hilfen für
Chinas Wirtschaft durch die chi-
nesische Regierung rückten die
Sorgen vor einem längerfristigen Kon-
junkturabschwung infolge des Corona-
virus zur Wochenmitte wieder etwas in
den Hintergrund. Für Erleichterung
sorgte zudem die niedrigere Zahl an
Neuinfektionen auf dem chinesischen
Festland. Positive Impulse lieferten
nach Jahreszahlen die Aktien der Deut-
schen Telekom und Covestro. Der Dax
kletterte bis auf 13.788 Zähler und lag
damit nur knapp unter seiner Bestmar-
ke von 13.795 Punkten. Zum Schluss
wies der Leitindex ein Plus von 0,8 Pro-
zent auf 13.789 Zähler aus. Der MDax
markierte bei 29.365 Punkten ein Re-
kordhoch. Zuletzt notierte der Index
mit 29.355 Zählern 1,0 Prozent höher.
Für den TecDax stand ein Aufschlag von
1,9 Prozent auf 3295 Punkte zu Buche.
Die Kurse der deutschen Bundesan-
leihen bewegten sich nur wenig. Der
richtungweisende Bund-Future zog um
21 Ticks auf 174,67 Zähler an. Die Rendi-
te zehnjähriger Bundespapiere lag am
Abend bei minus 0,420 Prozent. Der Eu-
ro wurde bei 1,0797 Dollar gehandelt,
nachdem er zuvor zum ersten Mal seit
April 2017 bis auf 1,0785 Dollar gesunken
war. Den Referenzkurs der Gemein-
schaftswährung setzte die Europäische
Zentralbank am Mittwoch auf 1,
(Dienstag: 1,0816) Dollar fest.

Mit deutlichen Zuwächsen bei Um-
satz und Gewinn sorgte die Deutsche
Telekomfür gute Stimmung. In einem
eher durchwachsenen Ausblick auf das
Jahr 2020 werteten Anleger das ange-
peilte zweistellige Wachstum beim frei-
en Barmittelzufluss als starkes Signal.
Die Aktie gewann an der Dax-Spitze 4,
Prozent.
Anteile von Covestroverteuerten
sich nach Zahlenvorlage um 2,9 Pro-
zent. Händler verwiesen vor allem auf
die stabil gehaltene Dividende von 2,
Euro. In einem weiterhin schwierigen
Umfeld tritt der Kunststoffspezialist
noch stärker auf die Kostenbremse.
Verluste von bis zu 3,3 Prozent lösten
Informationen von Adidaszu den rück-
läufigen Geschäften in China aus. Zu-
versichtliche Aussagen des Rivalen Pu-
mazum laufenden Geschäftsjahr trotz
des Coronavirus halfen aber im Verlauf
auch Adidas wieder 2,5 Prozent ins Plus.
Puma übernahmen im MDax mit einem
Aufschlag von 11,3 Prozent die Führung.
Anteilscheine vonGerresheimerver-
loren bis zu 5,6 Prozent. Der Verpa-
ckungshersteller hat den Stopp eines
Entwicklungsauftrags des französi-
schen Pharmakonzerns Sanofi zu spü-
ren bekommen. Zuletzt lag das Minus
bei 3,1 Prozent. Adva Opticalsetzten
Lieferengpässe durch die Coronavirus-
Epidemie in China zu. Die Aktie büßte
8,8 Prozent ein. WEJ./RTR

Dax nähert sich wieder


seiner Bestmarke


Deutsche Telekom und Covestro in der Anlegergunst


Im HDaxverzeichneten gestern zum Schluss folgende Titel die größten Kursausschläge
(Basis: Schlusskurs Vortag)
1 .Puma 8 0,25 (+11,5%) 1 .Gerresheimer 6 8,65 (-5,38%)
2 .Siltronic 1 08,00(+6,04%) 2 .ProSiebenSat.1 1 2,04 (-3,91%)
3 .Dt. Telekom 1 6,57(+4,28%) 3 .Thyssenkrupp 1 0,07 (-1,71%)
4 .Dialog Semicond. 3 8,61(+4,07%) 4 .Dt. Euroshop 2 4,68 (-1,44%)
5 .Aixtron 1 1,09(+3,45%) 5 .MTU Aero Eng. 2 72,30(-1,16%)

2 Gewinner 4 Verlierer

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sich nun eben die langfristigen Folge-
kosten, wenn die Steuermoral verloren
geht und Steuervermeidung oder Steu-
ertricks zum Normalfall werden –
kann eine Rechtsverschärfung besten-
fffalls kurzfristig, nicht aber nachhaltigalls kurzfristig, nicht aber nachhaltig
eine wirkungsvolle Gegenreaktion
sein. Ohne ein in der Bevölkerung fest
verankertes (Un-)Rechtsbewusstsein
sind und bleiben strengere Gesetze
nämlich Symptombekämpfung. Not-
wendig jedoch wäre es, an die Wurzeln
des Übels zu gehen und bei den Ursa-

endig jedoch wäre es, an die Wurzeln
es Übels zu gehen und bei den Ursa-

endig jedoch wäre es, an die Wurzeln

chen einer schwindenden Rechtstreue
anzupacken.
Das „Kassengesetz 2020“ liefert be-
stes Anschauungsmaterial, dass mit
mehr Gesetzen die grundsätzlichen
Probleme einer schwindenden Rechts-
treue nicht gelöst, hingegen neue Pro-
bleme zusätzlich geschaffen werden.
Nicht nur, dass es eine Reihe von Aus-
nahmen und Befreiungen von der Kas-
senbonpflichtgibt – so können etwa
Kioske, Verkaufsstände auf Volksfesten
oder Stadionbewirtschaftungen einen
entsprechenden Antrag stellen. Kriti-
scher ist es, dass ausgerechnet in Zeiten
eines steigenden Umweltbewusstseins
und einer um sich greifenden Verzichts-
mentalität neuer Abfall geschaffen wird.
Die Kassenbons lassen sich wegen der
Konzentration von Schadstoffen nur
teilweise recyceln und müssen als zu-
sätzlicher Restmüll entsorgt werden.
Vor allem aber – und das ist der ent-
scheidende Punkt – wird auch ein „Kas-
sengesetz 2020“ die Tricksereien nicht
wirklich verhindern, solange bei den Be-
teiligten der Glaube herrscht, dass es
sich eh nur um eine Bagatelle handle,
und die Einsicht fehlt, dass sich Rechts-
treue für alle rechnet. Zu erwarten ist,
dass sich Regulierung und Gegenreakti-
on der Regulierten gegenseitig hoch-
schaukeln, sodass am Ende Bürokratie-,
Verwaltungs- und Überwachungskosten
für alle steigen. Dabei verlangen und er-
lauben neue Technologien genau das
Gegenteil. Damit Digitalisierung und
Datenökonomie rasch vorankommen,
Algorithmen und künstliche Intelligenz
dafür sorgen, dass Abläufe optimiert,
Verschwendung minimiert und Effi-
zienz maximiert werden, sodass Roh-

stoffe eingespart werden können, CO 2 -
Ausstoß verringert und vermieden und
der Klimawandel nachhaltig verhindert
werden kann, sind weniger Bürokratie
und weniger Verwaltung bei Planungs-
und Bewilligungsverfahren, bei Bau und
Betrieb moderner Betriebsstätten und
auch bei der Abwicklung von Transak-
tionen vonnöten.
Bleibt die Frage offen, wieso in
Deutschland die Steuermoral im Spe-
ziellen und die Rechtsmoral im Allge-
meinen auf die schiefe Bahn geraten
sind. Die Antwort dürfte sich am ehe-
sten in einer Vielzahl von Gesetzen und
Vorschriften finden, die weder gesun-
dem Menschenverstand noch dem heu-
tigen Stand der Technologie entspre-
chen – wofür die Kassenbonpflicht ein
Paradebeispiel liefert. Dazu kommt,
dass oft gerade bei Bagatellen Gerichts-
verfahren (zu) lange dauern und die
Durchsetzung von Recht und Gesetz
aus der Sicht der Bevölkerung an man-
chen Stellen zu wünschen übrig lässt.
Folge davon ist eine sich selbst ver-
stärkende Negativspirale. Eine (schein-
bare) Unfähigkeit des Rechtsstaates,
seine Vorgaben im Alltag durchzuset-
zen, führt zu schwindender Akzeptanz
allgemeingültiger Regeln – erst im Klei-
nen. Dann reagiert der Gesetzgeber –
wie bei der Kassenbonpflicht – mit
einer Verschärfung. Dadurch steigt der
Kontrollaufwand, und noch einmal
mehr Bagatellfälle beschäftigen die Ge-
richte. Andererseits fragen sich mehr
und mehr Personen, ob im Zeitalter di-
gitaler Technologien die allgemeine
Steuermoraltatsächlich mit einem Aus-
drucken von Kassenbons gesteigert
werden kann. Eher als eine allgemeine
Rückkehr zur Rechtstreue ist dann eine
weitere Abkehr zu erwarten. So dürften
Rechtsbewusstsein und Verständnis,
auch um Mitternacht Recht und Gesetz
zu achten, geschwächt anstatt gestärkt
werden.

TThomas Straubhaar ist Professor für
Volkswirtschaftslehre, insbesondere
internationale Wirtschaftsbeziehun-
gen, an der Universität Hamburg. Er
hält auch Vorlesungen an der Hamburg
School of Business Administration.

bezahlt, im Nachhinein jedoch zweimal
eine entsprechende Rückforderung bei
der Steuerbehörde geltend gemacht
wird, tatsächlich nur als sichtbare Spit-
ze des Eisbergs Anzeichen dafür sein,
wie viele Steuern, Abgaben und Gebüh-
ren im Dunkeln insgesamt hinterzogen
werden. Besonders krass muss die Steu-
ertrickserei in Handel und Gewerbe
sein. Wie sonst lässt sich erklären, dass
Ende 2016 der Bundestag mit Zustim-
mung des Bundesrates ein neues „Ge-
setz zum Schutz vor Manipulationen an
digitalen Grundaufzeichnungen“ erlas-
sen hatte.
Mit dem „Kassengesetz 2020“ wurde
die Umstellung der Kassensysteme und
eine Kassenbonpflicht ab dem Jahr
2020 festgeschrieben. Absicht der neu-
en Vorschrift war und ist es, den Steuer-
betrug im Einzelhandel zu bekämpfen,
der insbesondere dann entsteht, wenn
Geschäfte bar, ohne Rechnung und Be-
leg und damit ohne Mehrwertsteuerab-
gaben und ohne Relevanz für Umsatz,
Gewinn und Einkommen abgewickelt
werden. In der Begründung des Gesetz-
entwurfes wird von Steuerausfällen in
Höhe von bis zu zehn Milliarden Euro
jährlich ausgegangen.
Dass sich das weder der Fiskus noch
die Steuern zahlende Bevölkerung ge-
fffallen lassen will, ist mehr als ver-allen lassen will, ist mehr als ver-
ständlich. Allerdings – und da zeigen

G


egen Mitternacht, wenn
die Straßen nahezu men-
schenleer sind, zeigt sich
an kleinen Dingen oft,
wie es um das große Gan-
ze steht. Wie weit beachten auch spät-
abends einsame Fußgänger das rote
Ampelverbot und warten auf das grüne
Signal für die Querung, obwohl weit
und breit niemand zu sehen ist, der sei-
nerseits freie Fahrt beansprucht? In
welchem Ausmaße halten sich in der
Finsternis Autofahrende strikt an Ver-
kehrsregeln, Tempobeschränkungen
und Parkvorschriften, wenn wirklich
gar nichts gegen ein Abweichen zu spre-
chen scheint, kaum jemand davon Notiz
nimmt und auch kein Schaden verur-
sacht wird?
Die Vermutung ist: Wer das Kleine
nicht ehrt, dem ist auch das Große nicht
viel wert. Wer Gesetze nicht aus innerer
Überzeugung respektiert, wird sich jen-
seits des Verkehrs auch mancherorts
sonst das eigene Recht herausnehmen,
Regeln nach eigenem Gusto zu inter-
pretieren. Was für den Einzelfall eine
Bagatelle ist, kann sich in Summe für
eine Gesellschaft zu einem grundsätzli-
chen Problem mit der Rechtstreue auf-
addieren. Das jedoch ist keine Kleinig-
keit mehr.
Die Missachtung von Verkehrsregeln
wird dann zum Indiz dafür, dass in der
Bevölkerung Einsicht und Überzeu-
gung schwinden, allgemein akzeptierte
Regeln des gemeinsamen Zusammenle-
bens einzuhalten und durchzusetzen.
WWWas im Verkehr gang und gäbe wird,as im Verkehr gang und gäbe wird,
schwappt danach auf andere Bereiche
über – erst im Alltag, später auch im
Geschäftsleben. Wenn haushaltsnahe
Dienstleistungen vom Putzen über
Kinderbetreuung bis Gartenpflege häu-
fffig ohne Rechnung, Steuern und Abga-ig ohne Rechnung, Steuern und Abga-
ben an Fiskus und Sozialversicherun-
gen vorbei abgerechnet werden, sagt
das einiges darüber, wie es um Steuer-
ehrlichkeit und um breite Akzeptanz
von Steuervermeidungsmodellen als
allgemein anerkannte Geschäftsmodel-
le steht.
Dann dürften Cum-Ex-Geschäfte, bei
denen zunächst mit Leerverkäufen ein-
mal Kapitalertragsteuer ans Finanzamt

KOLUMNE

NNNicht mehr,icht mehr,


sondern bessere


Gesetze!


THOMAS STRAUBHAAR

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