Die Welt - 20.02.2020

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2 FORUM DIE WELT DONNERSTAG,20.FEBRUAR


EU-Geld


fffür denür den


Klimaschutz


KATJA LEIKERT

D


ie Mitgliedstaaten der EU ver-
handeln über den mehrjährigen
Finanzrahmen (MFR). Dabei
geht es auch um die Frage, wie die EU
in Zukunft mehr Souveränität erhält.
Es ist ein Ringen um Besitzstands-
wahrung und Zukunftsfähigkeit. Mehr
als 1000 Milliarden Euro umfasst das
Budget für sieben Jahre. Der Austritt
der Britenschafft eine Finanzierungs-
lücke von schätzungsweise 60 Milliar-
den Euro und wird bekannte Konflikt-
linien zwischen Nettozahlern und
-empfängernverstärken. Und die Men-
schen erwarten viel von der EU, gerade
bei Themen wie Migration, Grenz-
schutz, Klima. Am Ende geht es um die
Wettbewerbsfähigkeit in einer multi-
polaren Welt. Es geht um Prioritäten.
Ursula von der Leyen hat es deutlich
gesagt: Alle Politikbereiche müssen
sich der Klimaneutralität verpflichten,
auch die Landwirtschaft. Die EU gibt
das meiste Geld für den Agrarbereich
aus. Und auch im aktuellen Vorschlag
des Ratspräsidenten Michel soll dies so
bleiben. Es ist wichtig, dass auch hier
modernisiert wird. Zukünftig sollen 40
Prozent der Ausgabenim Agrarsektor
dem Klimaschutz dienen. Aber dieses
Geld muss bei den Landwirten an-
kommen. Deshalb sollen diejenigen
stärker unterstützt werden, die sich für
Tierwohl und Umweltschutz einbrin-
gen. Die Direktzahlungen aus der ers-
ten Säulesind zur Einkommenssiche-
rung der Landwirte gedacht und nicht
zur Verteuerung der Pachtpreise. Viel-
leicht kann die vorgeschlagene Be-
grenzung auf einen jährlichen Betrag
von 100.000 Euro je landwirtschaftli-
chem Betrieb hierzu einen Beitrag
leisten. Aber diese Kappung darf unse-
re internationale Wettbewerbsfähigkeit
nicht gefährden oder gar zu Beschäfti-
gungsverlusten zum Beispiel in Ost-
deutschland führen. Hier bedarf es
noch entsprechender Sicherungsnetze.
Einige Kritikpunkte sind berechtigt.
Der Vorschlag begünstigt eine Klima-
schutzpolitik à la carte, die spalten
kann. Zwar sollen insgesamt 25 Pro-
zent aller EU-Ausgaben zukünftig dem
Klimaschutz dienen. Das ist deutlich
mehr als bisher. Allerdings soll der
Kern des Green Deal, der mit 7,5 Milli-
arden Euro ausgestattete Just Tran-
sition Fund, der Regionen beim Über-
gang zu einer klimaneutralen Wirt-
schaft bis 2050 unterstützen soll, zu
einer Umverteilungsmaschine werden.
Demnach sollen auch die Länder davon
profitieren, die sich nicht eindeutig zur
Klimaneutralität bekennen. Ihnen
sollen großzügige Finanzhilfen in Höhe
von 50 Prozent der für sie vorgesehe-
nen Mittel gewährt werden, obwohl
ihre Klimaziele nicht im Einklang mit
den EU-Zielvorgaben stehen. Dies
widerspricht der Solidarität und ge-
fährdet den Green Deal. Die Vergabe
von Mitteln europäischer Steuerzahler
müssen an konkrete Zusagen geknüpft
werden. Ohne Strukturreformen darf
es kein Geld aus Brüssel geben.
Die Verknüpfung der Einhaltung von
Rechtsstaatlichkeit mit dem EU-Haus-
halt darf nicht aufgeweicht werden. Im
neuen Vorschlag wurden die Hürden zur
konsequenten Sanktionierung entspre-
chender Vergehen verwässert und der
Anwendungsbereich enger gefasst. Es
muss klar sein, dass es um eine ernste
Frage geht – unabhängig, ob in großen
oder kleinen, in west- oder in osteuro-
päischen Mitgliedstaaten. Der Haushalt
ist kein unverbindlicher Ausblick, son-
dern schafft einen festen Rahmen für
Bürger, Unternehmen und die Regierun-
gen für die nächsten sieben Jahre.

TKatja Leikert, CDU, ist stellvertreten-
de Vorsitzende der Unions-Bundes-
tagsfraktion mit dem Zuständigkeits-
bereich Europapolitik.

GASTKOMMENTAR


N


orbert Röttgen hat es auf den
Punkt gebracht: „Alle sind
immer für Team. Wie soll
man da dagegen sein?“ Mit
dem Team ist es so wie mit
dem Konsens. Den findet
auch jeder gut. Anders als
den Kompromiss. Teamlösungen werden als
Konsenslösungen gelobt – dass dazu immer
auch eine gehörige Portion Kompromiss gehört,
wird dabei gerne ausgeblendet.
Am Dienstag und Mittwoch traf sich Noch-
CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer mit
den inzwischen vier möglichen Kandidaten um
ihre Nachfolge. Es soll ein Team gefunden wer-
den, das die CDU in die Zukunft führen kann.
Am Dienstag war Ex-Fraktionschef Friedrich
Merz an der Reihe. Am Mittwoch der Außen-
politiker Röttgen, danach Gesundheitsminister
Jens Spahn und schließlich der nordrhein-west-
fälische Ministerpräsident Armin Laschet.
Glaubt man allen Vieren, so waren die Gesprä-
che natürlich ganz erquicklich. Details wurden
freilich nicht verraten.
Doch eine Team-Lösung ist zum Scheitern
verurteilt. Denn die Kandidaten ergänzen sich
nicht, sie unterscheiden sich vielmehr in ihren
Profilen teils heftig oder konkurrieren um die
gleiche Klientel. Auch menschlich passt es nicht.
Die Team-Lösung verstärkt zudem den Ein-
druck, dass die CDU eine Partei ohne klares
Profil geworden ist. Fünf Gründe, warum die
Team-Lösung im Fall der Christdemokraten
keine Lösung ist.

MENSCHLICH


Kramp-Karrenbauer kann gut mit den einzelnen
Kandidaten. Heißt es. Doch auf diese Beziehung
kommt es nicht mehr an. Kramp-Karrenbauer
ist eine Vorsitzende, die sich mit ihren Ankündi-
gungen aus dem Spiel genommen hat. Ihre Be-
teuerung, den Prozess „weiter von vorne“ steu-
ern zu wollen, ist Autosuggestion. Sie ist allen-
falls die Moderatorin, doch wird sich an ihren
Sympathien kaum entscheiden, wer nächster
CDU-Chef oder in der Zukunft Kanzlerkandidat
wird. Kramp-Karrenbauers Autorität ist dahin.
Das Zustandekommen einer funktionierenden
Team-Lösung hängt an den Bewerbern selbst
und dem Verhältnis der vier untereinander.
Laschet, Merz, Spahn und Röttgen haben eine
Zweckbeziehung. Keiner ist mit dem anderen
befreundet, ungeachtet der Tatsache, dass alle
aus Nordhrein-Westfalen kommen. Einige waren
im Laufe ihres politischen Lebens auch immer
wieder Konkurrenten. Es gibt Verletzungen.
So hat Röttgen Laschet 2010 in einer Mitglie-
derbefragung ausgestochen. Damals entschied
die Mehrheit im Landesverband sich für Röttgen
als Landesvorsitzenden und späteren Spitzen-
kandidaten für die Landtagswahl. Das hat das
Verhältnis nachhaltig belastet. Ausgerechnet an
Laschets Geburtstag am Dienstag erklärte Rött-
gen nun seine Kandidatur um den CDU-Vorsitz.

Ein schwieriges Verhältnis haben auch La-
schet und Jens Spahn. Laschet wollte 2014 ver-
hindern, dass Spahn in das CDU-Präsidium
aufsteigt. Er favorisierte den damaligen Ge-
sundheitsminister Hermann Gröhe. Spahn hatte
sich mit Laschet, immerhin Landesvorsitzender
von NRW, nicht abgesprochen. Und Spahn setz-
te sich gegen Gröhe – und damit auch gegen
Laschet – durch. Solche Vertrauensbrüche wie-
gen schwer in der Politik.
Merz und Spahn waren schon einmal Konkur-
renten um den CDU-Vorsitz und wurden von
Kramp-Karrenbauer besiegt. Das hat aus den
beiden aber keine verschworene Gemeinschaft
gemacht. Es gab für die Stichwahl seinerzeit auf
dem Parteitag 2018 auch keine Empfehlung des
drittplatzierten Spahn oder aus seinem Unter-
stützerlager für Merz. Dabei wartete mancher
Merz-Anhänger auf diesen Schritt. Vielleicht
auch Merz selbst.
Doch da hätte sich Spahn wohl verbiegen
müssen. Merz geht so weit, hinter vorgehalte-
ner Hand Spahns Homosexualität als Problem
fffür eine hohes CDU-Amt zu benennen. Als we-ür eine hohes CDU-Amt zu benennen. Als we-
niger distanziert gilt das Verhältnis zwischen
Laschet und Merz. Immerhin band der Minis-
terpräsident Merz als „Brexit-Beauftragten“ in
seine Regierung ein. Doch auch in diesem Ver-
hältnis gab es Friktionen. Solange Angela Mer-
kel noch Vorsitzende war, hielt Merz Laschet
über eventuelle Pläne auf dem Laufenden. Doch
an dem entscheidenden Tag, als Merkel ihren
Rückzug erklärte, kündigte Merz, ohne sich ein
weiteres Okay von Laschet zu holen, seine ei-
gene Bewerbung an.

INHALTLICH


WWWas sie inhaltlich wollen, dazu haben die Be-as sie inhaltlich wollen, dazu haben die Be-
werber außer Röttgen noch nichts gesagt.
Team-Player sollen einander ergänzen, ohne
hart zu konkurrieren. Das ist bei den vier Be-
werbern nicht der Fall. Röttgen kritisierte etwa
bei seiner Vorstellung am Dienstag klar die
russische Außenpolitik. Sie sei der Grund, wa-
rum derzeit in Syrien eine Million Flüchtlinge
unterwegs seien. Dagegen plädiert Laschet seit
Langem für ein stärkes Zugehen auf Russland.
Die harte europäische Reaktion auf die mut-
maßlich von Russland legitimierte Vergiftung
des früheren russischen Agenten Sergej Skripal
2 018 kritisierte er.
AAAuch Merz steht als überzeugter Transatlan-uch Merz steht als überzeugter Transatlan-
tiker für eine harte Linie gegenüber Russland.
Transatlantiker ist auch Röttgen.
Zur inhaltlichen Positionierung gehört auch,
wofür die Kandidaten innerparteilich stehen.
Laschet gilt als Wegbereiter von Schwarz-Grün.
Röttgen hatte diese Rolle aber auch einmal
inne, er war gar der Kopf dieser Bewegung, bis
er 2012 von der Kanzlerin aus dem Kabinett
entlassen wurde. Spahns Sympathie für das
schwarz-grüne Modell ist bekannt, ebenso wie
Merz’ Abneigung dagegen.
Dabei haben Spahn und Merz ähnliche Po-
sitionen in puncto einer liberalen Wirtschafts-
politik und mit Blick auf eine konservativere
AAAusrichtung der CDU. Dass Spahn hier ein we-usrichtung der CDU. Dass Spahn hier ein we-
nig wie die Kopie des 25 Jahre älteren Merz
wirkte, hat ihm bei der Bewerbung vor ein-
einhalb Jahren auch durchaus geschadet. Daran
hat sich wenig geändert. Auch wenn Spahn als
Minister nun bewiesen hat, dass er praktische
Politik ins Werk setzen kann. Immerhin, alle
vier sind der Auffassung, dass die Steuerbelas-
tung für die Bürger gesenkt werden müsste. Ein
gemeinsames Programm entsteht daraus aber
noch lange nicht.

PRAKTISCH


Alle vier sind zweifelsohne Alpha-Männer, die
fffür sich beanspruchen, selbst am besten zuür sich beanspruchen, selbst am besten zu
wissen, was richtig ist. Das ist für einen Par-
teichef sicher eine notwendige Eigenschaft.
AAAber für die Mitglieder eines Teams? Abspra-ber für die Mitglieder eines Teams? Abspra-
chen verschlingen unter diesen Vorausset-
zungen wohl noch mehr Zeit als ohnehin
schon. Der Weg zur Einigkeit dürfte ein müh-
samer sein. Alle müssen zudem von der Not-
wendigkeit beseelt sein, die Absprachen auch
wirklich zu treffen. Gegenseitiges Vertrauen ist
dafür Grundvoraussetzung. Daran scheiterte
es, wie erwähnt, schon bisher.
Parteien wie die Grünen, die eine lange Tra-
dition von Doppelspitzen haben, wissen, wie
mühselig der Abstimmungsprozess ist und wie
oft er misslingt. Das erleben derzeit ja auch die
neuen SPD-Vorsitzenden. Nicht umsonst weh-
ren sich die vier CDU-Männer, wenn ihnen

ANALYSE


THOMAS VITZTHUM

Die CDU strebt eine


Team-Lösung für die


Nachfolge von


Kramp-Karrenbauer an


der Parteispitze an.


Eine schlechte Idee –


denn dafür müssten


sich die Kandidaten


ergänzen. Das


Gegenteil ist der Fall


DPA

/ KLAUS-DIETMAR GABBERT

Fragen nach einer ganz offiziellen Doppel-
spitze gestellt werden, eine solche zu fordern.

POLITISCH


Hinzu kommt, dass ein Team aus lauter CDU-
Politikern gar keine vollgültigen Absprachen
untereinander treffen kann. Da es keine vier
VVVorsitzenden oder Kanzlerkandidaten gebenorsitzenden oder Kanzlerkandidaten geben
kann, müssen für einige andere Positionen
gefunden werden. Und bei diesen, eben dem
Kanzlerkandidaten oder dem Unions-Frakti-
onschef im Bundestag, beansprucht immer
auch die CSU ein Mitspracherecht. CSU-Chef
Markus Söder hat darauf am Montag unmiss-
verständlich hingewiesen. Er hat die CDU ge-
warnt, irgendwelche Teams ohne die CSU auf-
zustellen.
Die CSU fordert in einem ersten Schritt eine
gemeinsame Präsidiumssitzung von CDU und
CSU. Das ist ein unmissverständlicher Hinweis
darauf, dass die CDU kaum allein entscheiden
kann. Auch den Zeitplan will die CSU mitbe-
stimmen. So favorisiert Söder eine Kür des
Kanzlerkandidaten erst Anfang 2021, deutlich
später als die CDU. Bis dahin könnte ein Team
nicht zusammengestellt werden. Auch will einer
der Vier, Norbert Röttgen, wohl gar nicht Teil
eines Teams werden. Es gehe um den „Team-
Führer“, sagte er am Dienstag. Und fügte am
Mittwoch warnend hinzu: „Keine Hinterzim-
mer-Lösungen.“

HISTORISCH


Schließlich verwundert die Begeisterung für ein
Team mit Blick auf die historischen Vorbilder.
Das wohl berühmteste Team der jüngeren Ge-
schichte stellt die SPD-Troika der 90er-Jahre
dar. Das Bild von Gerhard Schröder, Oskar La-
fffontaine und Rudolf Scharping, wie sie lachendontaine und Rudolf Scharping, wie sie lachend
durch die Säulen auf der Berliner Museumsinsel
schlendern, ist legendär.
Doch diese Troika, mit der die Partei 1994 zur
WWWahl antrat, war Resultat einer Krise – wie jetztahl antrat, war Resultat einer Krise – wie jetzt
das intern gepriesene Team der CDU. 1993 war
der potenzielle Kanzlerkandidat Björn Engholm
zurückgetreten. Rudolf Scharping versuchte ihn
zu beerben, es formte sich das Dreiergespann.
Doch anstatt als Angebot für möglichst viele
aufzutreten, präsentierte sich die SPD damit als
zerrissene, uneinige Partei. Der Wahlsing ging
noch einmal an Helmut Kohl, die Troika war
bald Geschichte.
Mit weiteren Troiken etwa 2012/13 mit Sigmar
Gabriel als Parteichef, Frank-Walter Steinmeier
als Fraktionsvorsitzendem und Peer Steinbrück
als Kanzlerkandidat lief es nicht besser. Die
Teams bei der SPD waren immer Folge von
Uneinigkeit und gerade nicht von Einigkeit.
Gemeinsam waren sie schwach. Nicht stark.
Die CDU betont dieser Tage oft, von der SPD
gelernt zu haben, wie man einen Vorsitzenden
nicht bestimmt. Das sollte sie lehren, dass das
mit dem Team keine gute Idee ist.

Gemeinsam sind wir schwach


DPA

/ KAY NIETFELD

DPA

/ MICHAEL KAPPELER

REUTERS

/ MICHELE TANTUSSI

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