Frankfurter Allgemeine Zeitung - 20.02.2020

(Darren Dugan) #1
SEITE 28·DONNERSTAG, 20.FEBRUAR2020·NR.43 Sport FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG

E

sgibt wenigeMenschen, die
besser mit den Extremsitua-
tionen der Champions
Leaguevertrautsin dalsPepGuardio-
la.Der spanischeFußball-Intellektu-
elle hat den berühmten Henkelpott
einmal als Spieler und dreimal als
Trainermitdem FCBarcelonagewon-
nen.Noch besserkenntersichmitbit-
terenNiederlagen aus, die er als
Coachdes FC Bayern und vonMan-
chesterCity erlebte.VoreinigerZeit
hat Guardiola ein paar interessante
Gedanken zur K.-o.-Phase derKö-
nigsklasseformuliert: In dengroßen
Duellenwerdedie Bedeutung von
Taktiken und Systemen überschätzt,
auchdie individuelle Qualität der
Spieler sei nicht der wichtigste As-
pekt.Die Spiele in so einemAchtel-,
Viertel- oder Halbfinale würden
„über dieKontrollevonEmotionen“
entschieden,verkündete Guardiola.
In dieserWochewurde ThomasTu-
chel mit dieser Thesekonfrontiert.
Sein Kollege„weiß, wovoner
spricht“, sagteder Trainer vonParis
St.-Germainvordem 1:2 beimBVB.
Tuchel selbsthat allerdingsgrößte
Mühe, die destruktiven emotionalen
Kräf te zu bändigen, die in dervonEi-
telkeiten, Geltungssucht und Selbst-
überschätzung geprägten Welt des
Spitzenfußballs wirksam sind. Wo
dieserTrainer ist, sind auchstarke,
oftmals negativeGefühle. Daswar
am Ende in Mainz so, in Dortmund
überwarf Tuchel sic hgleichmit meh-
rerenwichtigenPersonen, monate-
lang brodeltenKonflikte.UndinPa-
risist esauc hnicht ruhig.Gleichmeh-
rere Brandherdefingen in denStun-
den nachder Niederlagevon Dort-
mundFeuer.
In einem auf Instagram veröffent-
lichtenVideo, das am Mittwochmor-
gengelöschtwar, warf Manu Kim-
pembe, der Bruder des PSG-Verteidi-
gers Presnel Kimpembe,Tuchel in ei-
nem Video übelste Beleidigungen an
den Kopf. DerTV-Experte Johan Mi-
coud, der einstfür Werder Bremen
spielte, kritisierte Tuchel heftig,weil
die Pariser ihrgewohntes System mit
einer Vierer kette umgestellt hatten,
um mit dreiVerteidigernzuspielen.
UndNeymar warf dem Coachvor,
ihn in denvergangenenWochen –of-
fenbar ohne triftigen Grund–ge-
schont zu haben: „Mir hat es über-
hauptnicht gefallen, wassiemir ange-
wiesen haben.Aber der Klub hat das
Sagen. Ichmussdie Entscheidungre-
spektieren. Leider“, sagteder Super-
star einem brasilianischenTV-Sen-
der.Neymar litt zwar unter einer
schmerzhaftenRippenprellung, aber
„eine WochePause warokay“, sagte
er.Inden drei Spielen danachhätte
er gern mitgemacht.Das warenbri-
santeBemerkungen, zumal Tuchel
die schwache LeistungNeymarsmit
dessenfehlender Spielpraxis begrün-
dethatte:„GeradefürNey“seies „un-
heimlichwichtig, im Rhythmus zu
bleiben, ein Gefühl für das Spiel zu
haben.UndNey istdann wiederum
wichtig für Kilian (Mbappé),weil es
da eine Symbiose gibt.“ Das klingt,
als werdeinParis derzeit fröhlichan-
einandervorbeigeredet. Statt Dinge
inter nzuklären,werden Konflikte
medial breitgetreten. Daswarschon
in Dortmund ein Problem,wo viele
Personen Fehler gemacht haben.
Aber ir gendwie scheintTuchel Turbu-
lenzen dieser Artanzuziehen.Auf
der Ebene der Emotionskontrolle ist
derBVBdaherklarerFavoritimRück-
spiel vonParis.

kell. MADRID.„Der GlaubeAtléticos
streck tden Champion nieder“.„Atléti-
co is twieder Atlético“. Oder„Simeone
in the sky with diamonds“. Eswar„nur“
ein 1:0, mit dem Atlético Madridgegen
den FC Liverpool das Hinspiel im Ach-
telfinale der Champions Leaguegewon-
nen hatte.Fürdie spanischeSportpres-
se aberwaresein Triumph mit einem
großenSieger:demzuletztsosehrin die
Kritikgeratenen Trainer Diego Simeo-
ne. Der einwenig frustriertwirkende
JürgenKlopp fragtenach dem Spiel, ob
AtléticosTrainervielvomSpiel gesehen
habe. Er habe ja dieganze Zeit mit dem
Rücken zumRasen vorder Tribüne ge-
standen und mit den Armengerudert,
um das Publikum zu pushen. Das
stimmt, hätteKlopp aber nicht erstau-
nendürfen,hatt eerdochschonvordem
Spielgesagt, dassSimeone in der Adre-
nalin-Skala schon längst auf zwölf sei,
wenn er nochauf vierverweile.
Tatsächlichforder te Simeonevon
den Fans immerwieder,sein Team wei-
terzuunter stützen.Aber er kümmert
sichbei Atlético sowieso u mjede Klei-
nigkeit, die Einflussauf das Spiel haben
könnte. Im Spielgegendie Liverpooler
rief er denKoordinator der Balljungen
zusich. SiewürdendemGegnerdie Bäl-
le viel zu schnell zuwerfen, beschwerte
er sich. Die Ansagewurde sofortweiter-
gegeben.
„Wir begannen das Spiel zugewin-
nen, als wir auf das Stadion zufuhren“,
sagteSimeonein se iner Analyse. Tau-
sendeFans warteten auf derZufahrt,
eingehüllt inrote nRauch. Der Enthusi-
asmus habe sichsofor tauf die Mann-
schaf tübertragen, erklärteSimeone
und sagtedann einenfürihn typischen
Satz:„In der Gruppewurde ein wunder-

bares Gefühlgeweckt:Wenn wir jetzt
leiden müssen, dannleidenwir all ezu-
sammen.“
Tatsächlichfälltesschwer, ausSimeo-
nes Kollektiv einen Matchwinner her-
vorzuheben.Jeder ordnetsichunter,
auchKapitänKoke,U-23-Europameis-
tervon 2013, der auchMittelfelddiri-
gent sei nkönnte.Erwirbeltezusammen
mit Saúlund Correaander Außenlinie,
und schon frühbrachte Koke einen Eck-
stoß herein–imGetümmelfiel der Ball
Saúl vordie Füße, der ihn überlegt ins
Torschoss. Auch Saúl is teinSpieler,der
dieGegner nicht nur wegenseines
Kampfgeistes beeindruckt.Damit das
Spiel vonAtlético erfolgreichist,müs-
sen auchKokeund Saúl ihreSpielweise
wie alle anderen anpassen,Positionen
nachhinten verlegenundgleichzeitigzu
Konter nbereit sein. Das Publikum ist
vonsolchen Spielenbegeistert. Und
stolz schrieb die spanische Sportpresse
auch, dassdie Liverpooler Stürmerkein
einziges Mal frei zumAbschlus skamen.
Kloppkonnte darüber nur denKopf
schütteln.Erverwiesaufeineganzande-
re Statistik.Sein Team habe 70 Prozent
Ballbesitzgehabt, sagteerund schien
sichdarüber zu ärgern,dassAtlético
nachdemTorsogarnichtmehrmitspie-
len wollte. Dabeihatteder Coachdoch
vorder Begegnungnochgesagt, erver-
stehe die Kritik am Auftrete nAtléticos
nicht –Fußball sei gut,wenn er erfolg-
reichsei. Unddas warSimeonesTeam
an diesemAbend ja auch.Während die
Liverpooler nachlangerZeit mal wie-
der erlebenmussten, wie sicheine Nie-
derlag eanfühlt .AberinetwadreiWo-
chen kann die Sache begradigt werden.
„Warum also“, fragteKlopp, „sollten
wir aufgeben?“

Destruktive


Emotionen


VonDaniel Theweleit

Die dramatischstenBilder vonjenem Tag
erzählen die Geschichte einer Niederlage.
Der Moment in der 101. Minute, alsTor-
wart Hans Tilkowski dem Ball hinterher
starrt,der vonder Querlatteabprallt und
RichtungBodenschießt.DieAufnahmeei-
nes niedergeschlagenen UweSeeler auf
dem Wegzur Siegerehrung. „Still und
ohne Hassund Hader“, wie derFotograf
Sven Simon notierte, der die Szene am 30.
Juli 1966 im LondonerWembley-Stadion
festhielt.„An einem Irrtum zerbrochen.“
Dassesbeim Finale derFußball-Welt-
meisterschaftauchauf englischer Seite
mindestens einenVerlierer gab, wurde an-
gesichts dessen in Deutschland nieregis-
triert. Zumal es nur eine Handvollvon
Schnappschüssen gibt, die diesen Mann
zeigen.Aufeinem steht er in Anzug und
KrawatteamSpielfeldrand,währendande-
re neben ihmLuftsprüngeveranstalten.
Aufeinem zweiten legt er nach dem
Schlusspfiffeinem Teamkameradenwohl-
wollenddieHandaufdieSchulter .VonBe-
geisterung is tjedoch nichts zu spüren.
„Selbstindiesem Augenbli ck des Tri-
umphs und des Glücks“, sagteJimmy
Greavesspäter ,dervermutlichbeste engli-
scheStürmer seiner Generation, habe er
„Trauer gefühlt.Ich hatteständig im Laufe
meinerKarrieredavon geträumt,ineinem
WM-Finalezustehen.IchhattedieseGele-
genheit verpasst.Und dastatweh.“
In jedem WM-Kadergabesd amals bei
jedem Spiel elf Aussortierte, die nur zu-
schauenkonnten.DenndieRegelnerlaub-
tennochkeine Auswechselmöglichkeit.
Aber nureiner wurdezurSymbolfigurdie-
serKonstellation:WeilerbeimgrößtenEr-
folg einesenglischenTeams iminternatio-
nalen Fußball nicht zu denAuserwählten
gehörte, istGreavesheutenahezuverges-
sen.Greaveswarder torgefährlichste Stür-

merinderGeschichtedes englischen Spit-
zenfußballs. In derStatistiksteht er noch
heutemit seinen 357Toreninseiner Kar-
riereind er FirstDivision, die heutePre-
mier League heißt, unangefochten auf
Platzeins.VonseinenQualitätenprofitier-
te auchEnglandsTeam. Seine 44Tore in
57 Spielen sind als Durchschnittswertun-
übertroffen. Weshalb Zeitzeugen im Blick
zurückauf die Jahrevon 1957 bis 1971, in
denen Greavesfür FC Chelsea,Totten-
ham Hotspur undWest Ham United und
bei einemkurzen Abstecher zwischen-
durch für AC Mailand spielte, nochimmer
ins Schwärmenkommen. „Erwarder Lio-
nel Messi seiner Ära“, sagt der englische
Altinternationale
Alan Mullery. Einer,
der „jedesWochenen-
de und oftnochhäufi-
ger“Ausnahmeleistun-
genliefer te,wie Har ry
Redknapp, heuteTrai-
ner, einsteiner seiner
Mitspieler,unter-
streicht .Kein bloßer
Abstauber,sondern
auchGestalter mit Sinn für denNeben-
mann.Unddabei völlig intuitiv:„Ichden-
ke in keinem Moment darüber nach, wie
ichein Torschieße. Ichkann michspäter
auchnicht daran erinnern, wie ichesge-
macht habe undwasfunktionierthat.“
Trotzsolcher Elogen wurde Greaves,
der an diesem Donnerstag 80 Jahrealt
wirdund seit einem Schlaganfall im Jahr
2015 mit einemstarkreduzierten Sprach-
vermögen imRollstuhl sitzt, zum Muster-
beispiel des „vergessenen Genies“, so der
„IrishIndependent“.Undallesnur,weiler
1966 im dritten Spiel der WM-Vorrunde
gegenFrankreic hverletzt wurde und aus-
setzenmusste.GreaveswarzwaramFinal-

tag wiederfit. Aber Trainer AlfRamsey
hatteGefallen an Ersatzmann Geoff
Hurst gefunden und kreierte eineTaktik,
die zur goldenenVerhaltensmaßregel des
Teamsports wurde: „Never changeawin-
ning team.“ Hurst recht fertigtedie Ent-
scheidung mit einem Hattrickinklusive
desberühmtendrittenToresinderVerlän-
gerung. DasTeam wurde mitRuhm und
Ehreüberschüttet,Ramsey, Hurst und
BobbyCharlton wurden zu Ritternge-
schlag en.AndereimTeamerhieltenkönig-
liche Orden.Wasbekam Greaves? Eine
Medaille, und das auchnur,weil der Inter-
nationaleFußballverband2009übergange-
nen Kadermitgliedernvon Teams aus al-
ler HerrenLänder dieses Souvenir nach-
träglic hzukommen ließ. Eine Auszeich-
nung, die er nachseiner schweren Erkran-
kung, weil finanziellgebeutelt, bei einer
Auktion für 44 000 Pfund (heuteetwa
53 000 Euro) wieder losschlug.
Grea veshatsic hindemhalbenJahrhun-
dertnur verhalten zum zentralen Thema
seinesLebensgeäußert.ObwohldasErleb-
nisvermutlicheinerderFaktorenwar, wes-
halb er in den Alkoholismusabrutschte.
Erst ab 1978wareine Rehabilitation er-
folgreich. Damals begann er seine zweite
Karriereals Fußball-Kolumnistund Teil
einer populären Fernsehsendung, der
„Saint and Greavsie Show“. Der Bezahl-
sender „BT“ hat den Dokumentarfilm
„Greavsie“produziert, in dem das Auf
und Ab seiner Karriere skizziert wird.
DazuläufteinePetition,diemehralszehn-
tausendFußballanhänger unterzeichnet
haben, damit er endlicheine offizielle
Würdigung für seineVerdienste um den
englischenFußball bekommt.Für den
Rest derWeltdür fteGreavestr otzdemwei-
terhin ein großer Unbekannter bleiben.
JÜRGEN KALWA

A


lsseier ineinfremdes,faszinie-
rendes Wunderland sozusagen
hineingehextworden, lief Er-
ling Braut Haaland am späten
Dienstagabenddurch dieGänge desDort-
munder Westfalen stadions. Berauscht
voneinem besonderssüßen schwarz-gel-
ben Europapokalzauber ließ sichder
Held desAbends vonInterviewzuInter-
viewführen und wirktefastabwesend,
während er sein Erfolgsgeheimnisver-
riet:„Harte Arbeit, Lebensfreude und ein
Lächeln.“ AlleKameraswarenauf den
Teenagergericht et,wohler fühlters ichof-
fenkundig in derKommunikation über
die sozialen Medien,wo knappe Antwor-
tenniemandenvorden Kopf stoßen. Am
Tagnachseinen zweiTorenbei Borussia
Dortmunds 2:1-Sieg überParisSt.-Ger-
main imAchtelfinal-Hinspiel derFuß-
ball-Champions-League twitterte jeden-
falls ein JournalistvonSkyItaliaüberden
BVB-Stürmer:„Er is tkein Mensch. Er ist
eine Maschine.“ Haaland antwortete läs-
sig: „So sieht‘s aus!“
Das passtehalbwegs, denn schon am
Abend zuvor hatten viele Leuteden Nor-
wegerwie ein übernatürlichesWesen be-
tracht et,von dem sie zwar schon irgend-
wie gehörthatten, an dessen Existenz sie
aber nicht so richtig glaubenwollten.
Nunhatten alle mit eigenenAugengese-
hen,dassdieserwundersameFußballspie-
ler nicht nurexistiert, sonderndasserim-
mer weiter trifft.„Er is tein Tier“, sagte
ThomasTuchel, der deutscheTrainer des
französischen Meisters.Aucherwar be-
eindrucktvonder Sho wund vonzweiau-
ßergewöhnlichenTreffern.Vor dem 1:0
hatteHaaland den Eindruckerweckt, als
könne er zwei, dreiZehntelsekunden in
die Zukunftblicken. Vorallen anderen
schien er in jener 69. Minutezuwissen,
wo der Ball nacheinem Schussvon Ra-
phaelGuerreiroandenFußvonMarquin-
hoshinspringenwürde.DieKöpfederan-
deren Spielerverarbeiteten Informatio-
nen, antizipierten, Haaland agierte und
bugsierte den Ball insTor.
Der zweiteTreffer warsogar ein klei-
nes Kunstwerk. Mit der Bewegungspräzi-
sion einer Ballerina ließ Haaland den
Ball bei der Annahmeexakt in denRaum
springen,vonwoaus er anschließend ei-
nen Schussmit enormer Energie abfeu-
ernkonnte.MeistenslandenGewaltschüs-
se dieser Artirgendwoauf derTribüne,
Haaland jedochschossden Ball unter die
Latte–ein Torals faszinierende Collage
aus filigraner Leichtigkeit und brachialer
Kraf t. Bereits in der Gruppenphase der
Champions League warenHaaland in
sechs Spielen für RB SalzburgachtTore
gelungen, nun hat er sein siebtes Spiel in
diesemWettbewerb bestritten und insge-
samt zehnmalgetrof fen. Ein unerreichter
Wert.„FürNächt ewie diese lebt man“,
sagteer.

„FürNächte wie diese lebt man“

Das warein Satz, der simpel klang, der
abervielüberdieBedingungslosigkeitver-
riet, mit der Haaland seiner Arbeit nach-
geht.Die meistenProfishätten eherge-
sagt, für solcheAbende spiele manFuß-
ball, Momenteseien der Lohn für all die
Mühen, aber nein:FürHaaland sind sol-
cheErlebnisse Lebenssinn. Genauso
spielteerauch. Mit maximaler Intensität
bei jeder Aktion.Kein Spieler auf dem
Platz bestrittwährend der 90 Minuten
mehr Zweikämpfe, immer wiederstresste
HaalanddiePariserVerteidigerbeimAuf-

bauspiel.„Er istjemand miteiner immen-
senmentalenStärke,erwillimmervorne-
weggehen. Er hat eine Supereinstellung,
und das hilftder ganzen Mannschaft“,
sagteBVB-Trainer Lucien Favre.
Das im Herbstimmerweiter gewachse-
neBedürfnis derDortmunder nachgenau
dieser „Supereinstellung“warein zentra-
les Motiv hinter denWintertransfers, die
der Klub unter der LeitungvonSportdi-
rektor MichaelZorc realisierte.Neben
Haaland tratgegenParis St.-Germain
nämlichauchEmreCan den Beweis an,
dasserdieser Mannschaftnicht nur inder
Bundesliga, sondernauchauf dem aller-
höchs tenNiveau weiterhilft. Gemeinsam
mit AxelWitsel dominierte der National-
spieler das Mittelfeld, er führte etliche
Zweikämpfeund raubte Neymar,der ro-
buste Gegnergarnicht mag, alleFreude
am Spiel. „Heutehaben wir die Schlacht
in der Mittegewonnen“, sagteWitsel.

„Einfachein Gewinner“

Dort,wo Haaland ackerte, wo dahinter
Witsel Ballsicherheit erzeugte,wo Can
grätschteund MatsHummelsmitderSou-
veränität einesWeltmeisters verteidigte.
UndwodiePariserZentrumsspielerIdris-
sa Gueye und MarcoVerratti blassblie-

ben.DerAbendlieferteziemlichüberzeu-
gende Indizien für die Annahme, dassdie
DortmundermitihrerwinterlichenTrans-
ferarbeit ihregrößten Schwächen in den
Grif fbekommenkönnten: den Mangel an
Strafraumpräsenzund Gewinner-Mentali-
tät. „Er is teinfac hein Gewinner,erwill
gewinnen“, sagteHummels über Can und
ergänzte: „Gut, dasswir im Winter noch
zwei vonder Sor te gekaufthaben.“
Dassvor Neymars1:1 wieder mal ein
Abwehrfehler passiertwar,weil Dan-
Axel Zagadou höchstungeschickt einen
Zweikampfverlor,ging in derFreude
über die guteLeistung und die allgemei-
nen Fortschritte bei dergemeinschaftli-
chenDefensivarbeitfast unter .Beigenau-
er Betrachtung istdas 2:1 nämlichnur ein
mittelmäßiges Ergebnis –erstrecht wenn
man bedenkt, um wie viel schwächer die
Dortmunder derzeit auswärts spielen.
Zwar erklärte Geschäftsführer Hans-Joa-
chim Watzke, dasssein Klub inParisei-
nen „psychologischen Vorteil“ habe,
denn für diePariser breche „ja dieWelt
zusammen,wenn sie ausscheiden“. Die
Investoren aus Qatarwollen Erfolgein
der Königsklasse für ihr Geld.Aber Hum-
mels erinnerte in all der Haaland- und
Can-Euphorie an das„Auswärtsgesicht“
der Dortmunder,das die Mannschaftim
Rück spiel dringend „verstecken“ müsse.

Spanische Wand


Wieder FC Liverpool beiAtléticoMadridunterliegt


Foto Imago

Wehe,wenn EmreCankommt –daverliertauchNeymar dieFreude am Spiel. FotoAFP

Filig ranundbrachial


Der Meistergenießt: Erling Haaland imWunderland FotoAP

Das vergesseneGenie


Jim my Gre aves, einerder be sten StürmerEnglands, wird 80 Jahrealt


Europa League, K.-o.-Runde, Sechzehn-
telfinale, Hinspiele: EintrachtFrankfurt–
RB Salzburg(18.55 Uhr), BayerLeverkusen
–FCPorto,VfLWolfsburg–Malmö FF (bei-
de 21 Uhr).

ARD: 15.05Uhr: Biathlon,Weltmeisterschaf-
teninAntholz/Italien, Single-Mixed-Staffel.
RTL: 21 Uhr:Fußball, Europa League, Sech-
zehntelfinale, Hinspiel: Bayer04Leverku-
sen–FCPorto.
EUROSPORT1: 10.35 Uhr und 13.20 Uhr:
Langlauf,Weltcup in Meraker/Norwegen,
vierteEtappe,38 kmfreierStil.15.15 Uhr: Bi-
athlon,WeltmeisterschafteninAntholz, Sin-
gle-Mixed-Staffel. 16 Uhr und 19.45 Uhr:
Snooker, Turnier in Watford/Großbritan-
nien, ersteRunde.
SPORT1: 20 Uhr:Darts, Premier League in
Cardiff/Großbritannien,dritterAbend.

JimmyGreaves

DieDortmunder berauschensichanErlingHaaland, aberauchEmreCan is teinegroße Hilfe–


in Pariswollen sie nun ihr„Auswär tsgesicht“ verstecken. VonDaniel Theweleit, Dortmund


Fußball am Donnerstag

SportliveimFernsehen
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