Süddeutsche Zeitung - 21.02.2020

(Barré) #1
Für Jost Vacano ist die Sache noch nicht zu
Ende. Seit Jahren kämpft er um eine höhe-
re Beteiligung am großen Erfolg vonDas
Boot, Wolfgang Petersens Erfolgsfilm, bei
dem Vacano damals die Kamera geführt
hat. Nun hat der Bundesgerichtshof (BGH)
entschieden, es sieht gut aus für Vacano,
aber wie hoch die Summe ausfallen wird,
darüber muss nun das Oberlandesgericht
Stuttgart entscheiden. Klar ist aber: Vaca-
no, inzwischen 85 Jahre alt, hat ein Grund-
satzurteil errungen, das die Sender unter
dem Strich viel Geld kosten dürfte. Denn
es geht nicht nur umDas Bootund nicht
nur um Jost Vacano. Profitieren werden
auch die Kameraleute anderer Erfolgsstrei-
fen, und nicht nur sie, sondern auch Dreh-
buchautoren und Regisseure, manchmal
vielleicht auch die Leute am Ton.
Auslöser der Klage gegen acht ARD-Sen-
der ist der 2002 geschaffene „Fairnesspara-
graf“, der den Beteiligten an einem Filmer-
folg nachträglich eine „angemessene Betei-
ligung“ gewährt, wenn ihr Lohn in einem
„auffälligen Missverhältnis“ zum Erlös
steht. Davon gehen die Gerichte dann aus,
wenn der erhaltene Lohn nur die Hälfte
des Betrags ausmacht, der im Nachhinein
eigentlich angemessen gewesen wäre. Die
Schwierigkeit besteht darin, wie man diese
Angemessenheit berechnet. Dafür hat der
BGH nun Maßstäbe festgelegt, die er aus
den Tarifverträgen der Sender entnom-
men hat. Dort sind Regeln für eine Wieder-
holungsvergütung niedergelegt: Zu zahlen
ist ein bestimmter Prozentsatz der ur-
sprünglichen Entlohnung, dessen Höhe je
nach Ausstrahlungskanal variiert; Wieder-
holungen auf 3sat sind günstiger als im
ARD-Hauptprogramm.
So hatte es bereits das OLG gesehen, das
Vacano 315 000 Euro zugesprochen hatte.
Und der BGH hat dies im Prinzip bestätigt.
Allerdings legt er einen anderen Berech-
nungsmaßstab zugrunde. Ob Vacano da-
durch am Ende weniger Geld bekommt, ist
schwer abzusehen. wolfgang janisch

In einer Abseite der Weltgeschichte leben
die Träume. Im Herbst 1963 empfing John
F. Kennedy im Weißen Haus Jean Daniel
und betraute ihn mit einer ungewöhnlichen
Mission: Ein Jahr nach der Kubakrise sollte
der französische Journalist zum erzbösen
Fidel Castro reisen und die Möglichkeit ei-
ner Wiederannäherung zwischen den USA
und Kuba ausloten. Während er mit dem lí-
der máximo auf der Terrasse saß, kam die
Nachricht, dass Kennedy in Dallas einem
Attentat zum Opfer gefallen war. Der Auf-
trag war damit erloschen, die beiden Län-
der blieben noch weitere fünfzig Jahre un-
versöhnlich verfeindet.
Es war kein Zufall, dass Kennedy sich
den fast gleichaltrigen Journalisten als Un-
terhändler ausgesucht hatte. Daniel, 1920
in der Nähe von Algier in eine jüdische Fami-
lie geboren, stellte sich mit großer Leiden-
schaft zwischen die Fronten. Er unterstütz-
te de Gaulle, der Algerien in die Unabhängig-
keit entließ, wehrte sich aber gegen dessen
monarchische Neigungen. Er kämpfte für
die Befreiung Algeriens, wollte aber die
Rechte der dort angesiedelten Franzosen
gewahrt wissen. Er war Jude, doch lag ihm
nichts mehr am Herzen als die Aussöhnung
mit den arabischen Nachbarn Israels.
Wegen seiner Artikel galt Daniel den Si-
cherheitsbehörden als „wandelnde Zeit-
bombe“. Als Reporter fürL’Expressberich-
tete er aus dem Befreiungskrieg, den der
FLN gegen Frankreich führte, und wurde
dabei sogar verwundet. Da er in der Redakti-
on als einziger de Gaulles Kurs der Versöh-
nung vertrat, musste er sich neu orientie-
ren. 1964, als Robert Silver dieNew York Re-
view of Booksgründete, startete Daniel in

Paris mit Freunden denNouvel Observa-
teur. Ihm schwebte ein eher literarisches Or-
gan mit bescheidener Auflage vor, doch ent-
wickelte sich das Wochenmagazin nicht
bloß zur stilistisch besten Zeitung Frank-
reichs, sondern zu einem einflussreichen
Unternehmen, gegen das selbst für Pompi-
dou und Mitterrand nur schwer zu regieren
war. Die französische Linke entfernte sich
sonst nur zögernd vom totalitären An-
spruch – die einheimische KP war nach Da-
niels Worten die „stalinistischste“ Partei au-
ßerhalb der Sowjetunion –, doch imNouvel
Obswehte die Luft der Freiheit schon vor
der Kehrtwende der „neuen Philosophen“.
Hier wurde die europäische Idee propa-
giert, für Frieden im Nahen Osten argumen-
tiert und die Gleichberechtigung der Frau-
en gefordert. Alice Schwarzers Aktion „Wir
haben abgetrieben!“ imSternfolgte dem
Vorbild des französischen Magazins, in
dem sich Simone de Beauvoir, Françoise Sa-
gan und Agnès Varda dazu bekannt hatten.
Politisch wie literarisch blieb der Algeri-
enfranzose Albert Camus Daniels Vorbild,
denn er verstand sich als Humanist in der
Revolte. Gerade deswegen suchten Politi-
ker seinen Rat, den er gern auch in seiner
Zeitschrift erteilte, für die er bis zuletzt sei-
ne Kolumne schrieb. „Ich hätte mir ge-
wünscht“, sagte er vor einigen Jahren im Ge-
spräch mit derSüddeutschen, „dass Israel
wie ein Pate die Palästinenser in die Uno
führt.“ Ein Traum natürlich, erst recht heu-
te, aber Jean Daniel konnte nicht nur schrei-
ben, sondern auch träumen. Am Mittwoch
ist er wenige Monate vor seinem hunderts-
ten Geburtstag in Paris gestorben.
willi winkler

von claudia tieschky

D


er Rundfunkbeitrag soll am 1. Janu-
ar 2021 um 86 Cent steigen und
dann für die nächsten vier Jahre
18,36 Euro pro Monat kosten. So lautet die
Empfehlung der KEF, der Kommission zur
Ermittlung des Finanzbedarfs der Rund-
funkanstalten, die an diesem Donnerstag
vorgestellt wurde. Die Steigerung ent-
spricht 1,2 Prozent pro Jahr. Nominell er-
höht sich der Rundfunkbeitrag damit zum
ersten Mal seit 2009.
Man habe die Finanzwünsche der Sen-
der „sehr kritisch geprüft“, sagte der KEF-
Vorsitzende Heinz Fischer-Heidelberger,
der den Bericht zusammen mit federfüh-
renden Kommissionsmitgliedern und
dem Geschäftsführer Tim Schönborn vor-
stellte – sieben Männern, sechs davon mit
Krawatte. Das Besondere an dem aktuel-
len Verfahren sei für ihn, „dass es über-
haupt stattgefunden hat“, meinte Fischer-
Heidelberger. Eine Anspielung auf die zeit-
weilig sehr realen Planspiele, den Beitrag
in Zukunft nicht mehr durch die turnusmä-
ßige KEF-Prüfung nach Wirtschaftlichkeit
und Sparsamkeit anzupassen, sondern
nach einem Index automatisch zu stei-
gern. Die jetzige Erhöhung, diesen Hin-
weis auf die wirksame Kostenkontrolle der
KEF erlaubte sich der Vorsitzende noch,
bleibe „weit hinter dem zurück, was jede In-
dexierung gebracht hätte“.
Die unabhängige KEF mit ihren sech-
zehn von den Ländern berufenen Sachver-
ständigen prüft alle zwei Jahre die Finan-
zen von ARD, ZDF und DRadio und alle vier
Jahre die Höhe der Rundfunkabgabe fest.
Jetzt hat die KEF-Prüfung diesmal für
die Jahre 2021 bis 2024 bei den Sendern ei-
nen ungedeckten Finanzbedarf von 1,5 Mil-
liarden Euro festgestellt. Nach den Wün-
schen von ARD, ZDF und Deutschlandra-

dio wäre es fast doppelt so viel gewesen. In
ihrer Anmeldung, also den von den Sen-
dern selbst bei der KEF eingereichten Pla-
nungen, stand ein Finanzbedarf von drei
Milliarden Euro. Das hätte, wie die KEF
ausrechnet, eine Beitragssteigerung von
1,74 Euro auf 19,24 monatlich bedeutet.
Ein so hoher Zuschlag wäre politisch
kaum durchsetzbar. Einen Rundfunk-
staatsvertrag, der die Beitragshöhe fest-
setzt, müssen alle Länder unterzeichnen.
Vor allem Sachsen, Sachsen-Anhalt und
Thüringen müssen überzeugt werden, das
nicht zu blockieren.

Entsprechend verhalten war der Protest
bei den Sendern, als im November erst-
mals aus einem noch nicht öffentlichen
KEF-Entwurf die 86 Cent kursierten. Zu-
mal die Prüfung der Kommission, wie nun
aus dem Bericht hervorgeht, sozusagen
auf Geben und Nehmen beruht: Von den
1,5 Milliarden KEF-Abschlag am von den
Sendern errechneten Finanzbedarf kom-
men lediglich 719,6 Millionen aus Kürzun-
gen beim Aufwand. Insgesamt 790 Millio-
nen erklärte die KEF dagegen für überflüs-
sig, weil genug Eigenmittel der Sender vor-
handen seien oder die Einnahmen aus dem
Beitrag höher ausfallen dürften als ge-
dacht: Die Zahl der beitragspflichtigen
Haushalte steigt demnach.
So gesehen ist die moderate Beitrags-
steigerung von 86 Cent auch mit einer Wet-
te auf die Zukunft verbunden. Unmittelbar
nach Bekanntwerden der Empfehlung kri-
tisierte der Vorsitzende der ARD-Aufsichts-
gremien, Andreas Meyer-Lauber vom
WDR-Rundfunkrat, ihm fehle die Risiko-

vorsorge, „falls sich in den vier Jahren von
2021 bis 2024 irgendetwas ändert. So sorg-
los kann heute kein Medienunternehmen
mehr planen“. Allerdings kann die KEF,
sollten sich die Prognosen nicht erfüllen,
den Beitrag auch nach zwei Jahren wieder
anpassen: Zum Beispiel senkte ihn die
Kommission 2015 zwischen den üblichen
Vier-Jahres-Zyklen von 17,98 auf 17,50 Eu-
ro als sich zeigte, dass die Haushaltsabga-
be für viel mehr Geld sorgte als gedacht.
Aufschlussreich sind einige Erläuterun-
gen, die die KEF ihrem Bericht beifügt. So
tritt sie der von den Sendern oft vertrete-
nen Darstellung entgegen, die 18,36 sei
quasi eine Nullrunde oder sogar eine
Schrumpfung. Hintergrund ist, dass die an-
gesparten Mehreinnahmen aus dem Haus-
haltsbeitrag in den vergangenen Jahren
nach und nach in die Senderbudgets ein-
gingen. Rechne man diese Mittel dazu,
dann liege der Beitrag inzwischen schon
jetzt bei 18,35 Euro und die Sender bekä-
men 2021 also gar nicht mehr Geld, so die-
se Lesart. Dem widerspricht die KEF. Die
Höhe des Beitrags erlaube „nur sehr einge-
schränkte Aussagen zur Finanzausstat-
tung der Sender“. Mit einbezogen werden
müssten höhere Erträge aus dem Beitrag
oder Erlöse aus Werbung und Sponsoring.
Dem bewilligten Aufwand der Sender in
der vorigen Vierjahresperiode von 36,9 Mil-
liarden Euro stünden von 2021 bis 2024
nun 38,7 Milliarden gegenüber. Dabei sei-
en Kostensteigerungen wie die rundfunk-
spezifische Teuerungsrate berücksichtigt.
Ohnehin scheint zumindest die ARD
mehr Geld zu haben, als sie nutzt: Die KEF-
Prüfung hat ergeben, dass die ARD in der
laufenden Beitragsperiode 740 Millionen
Euro weniger ausgegeben hat, als ihr bewil-
ligt wurde, davon mehr als die Hälfte, 413
Millionen , im Programmaufwand – dazu
zählen Auftrags-und Koproduktionen.

Für Unmut in der ARD sorgte bereits im
Vorfeld, dass einige Sender, vor allem SWR
und WDR, hohe Rücklagen von einer Milli-
arde Euro in die Rechnung einbrachten,
das FachblattMedienkorrespondenzhatte
das zuerst berichtet. Zum Teil handelt es
sich nach SZ-Informationen um Geld für
noch nicht realisierte Bauprojekte.
Doch die Summe fließt nun in die Be-
rechnung der Abgabe ein, so erhalten auch
finanzschwache Sender ohne Rücklagen
wegen der Vermögen der Großen weniger
Geld. Intern wurde deshalb bereits der
Finanzausgleich der ARD zugunsten von
Radio Bremen und Saarländischem Rund-
funk geändert. Die Länder hatten das zur
Bedingung dafür gemacht, dass sie einer
Beitragserhöhung zustimmen.
Bereits am 12. März könnten die Minis-
terpräsidenten der Länder bei ihrem Tref-
fen einen neuen Rundfunkfinanzierungs-
staatsvertrag für die neue Beitragshöhe in
Auftrag geben. Anschließend würden die
Länderparlamente unterrichtet. Entschei-
dend wird die Frage, ob dann voraussicht-
lich im Juni alle Länder das Gesetz unter-
schreiben und ob die Landesparlamente,
die zustimmen müssen, das auch tun. Auf
Drängen der mitteldeutschen Länder könn-
te zudem eine Erklärung weitere Reform-
bemühungen von den Sendern verlangen.
Von der Empfehlung der KEF können
die Länder nach der Rechtssprechung des
Bundesverfassungsgerichts nur in extre-
men Ausnahmefällen abweichen. Sollte
die Ratifizierung des neuen Beitrags schei-
tern, würden die Sender die Länder in
Karlsruhe verklagen. Die Folge wäre aber
zunächst ein längerer Stillstand bei der Bei-
tragshöhe. Eher ist damit zu rechnen, dass
ARD, ZDF und DRadio auf Werbetour für
sich gehen, um namentlich die mitteldeut-
schen Länder für einen 86-Cent-Konsens
zu gewinnen.  Meinung

Die Publizisten Roland Tichy und Henryk
M. Broder haben kürzlich ein Video aufge-
nommen. Es trägt den Titel „5 vor 12“, weil,
wie Tichy sagt, „Meinungsfreiheit und De-
mokratie in Deutschland nun wirklich in
Gefahr sind“. Es ist ein wiederkehrender
Topos in seinem politischen BlogTichys
Einblick, der 64-Jährige sieht sich als
Kämpfer für das offene Wort.
Nun hat der frühere Chefredakteur der
Wirtschaftswocheam Stuttgarter Landge-
richt eine Niederlage erlitten – ausgerech-
net beim Thema Meinungsfreiheit. Es geht
um einen Satz der Grünen-Politikerin Clau-
dia Roth, die in einem Interview mit der
Augsburger Allgemeinenzum Thema Bedro-
hungen und Beleidigungen gegen Politiker
gesagt hatte: „Wir müssen die Stichwortge-
ber benennen, alle diese neurechten Platt-
formen, deren Geschäftsmodell auf Hetze
und Falschbehauptungen beruht – von Ro-
land Tichy über Henryk M. Broder bis zu
eindeutig rechtsradikalen Blogs.“ Dagegen
hatte Tichy eine einstweilige Verfügung
beantragt, er warf Roth eine falsche Tatsa-
chenbehauptung vor. Das Gericht stellte
indessen fest, es handle sich um eine Mei-
nungsäußerung, die so unkonkret gehal-
ten sei, dass ein Wahrheitsbeweis nicht zu
erbringen sei. Selbst wenn Roths Äuße-
rung überspitzt sei, müsse sich Tichy diese
gefallen lassen. Claudia Roth äußerte sich
danach erleichtert gegenüber derAugsbur-
ger Allgemeinen: „Es entbehrt nicht einer
gewissen Ironie, wenn ausgerechnet dieje-
nigen mit dem Versuch scheitern, eine
zulässige Meinungsäußerung gerichtlich
verbieten zu lassen, die selbst mehr als ein-
mal in der Kritik standen, die Grenzen des
Sagbaren gezielt verschieben zu wollen.“


Wie kommt Claudia Roth zu ihrer Ein-
schätzung, was wird aufTichys Einblickpu-
bliziert? Tichy selbst nennt seinen Blog
„das liberal-konservative Meinungsmaga-
zin“, es soll das konservative Gewissen der
Republik sein. Doch selbst ein Konservati-
ver wie Friedrich Merz fühlt sich in Tichys
Umgebung offenbar so unwohl, dass er
2018 einen Preis ausschlug, um nicht mit
ihm auf einer Bühne zu stehen. Neben eini-
gen Beiträgen, die fruchtbare Denkanstö-
ße liefern, fallen andere Kommentare bei
Tichys Einblickmitunter polemisch und
herablassend aus oder schüren Angst vor
Verschwörungen. Es geht viel um die Par-
teien links der Mitte, die Medien und Kanz-
lerin Angela Merkel samt ihrer Regierung.
In einem aktuellen Text, überschrieben
mit „Gedanken zu den Morden in Hanau“,
sagt der Autor Dushan Wegner voraus,
dass „Linke und andere ,Demokratiekriti-
ker‘“ versuchen würden, die Tat dem politi-
schen Gegner anzuhängen. Denn: „Wer der
Regierung widerspricht, der ist eben an
allem schuld.“ In einem anderen Text mit
dem Titel „Merkels Neues Deutschland“
geht es um die Wahl in Thüringen. Tichy
schreibt, die FDP wäre aus den Landesre-
gierungen von Nordrhein-Westfalen,
Schleswig-Holstein und Rheinland-Pfalz
geflogen, hätte Parteichef Christian Lind-
ner den von der AfD mitgewählten Minis-
terpräsidenten Thomas Kemmerich nicht
zum Rücktritt bewogen. Merkel und der
Koalitionsausschuss hätten Lindner ent-
sprechend unter Druck gesetzt. Öffentlich
angedeutet oder gar bestätigt hat das so
bislang niemand. Tichy beruft sich bei sei-
ner Behauptung schwammig auf „alle Quel-
len“. Als die rechtskonservative Werte-Uni-
on in der Kritik stand, weil sie ein Bündnis
mit der AfD befürwortete, twitterte Tichy:
„Die Säuberung von unerwünschten Ele-
menten in der CDU geht weiter: Jetzt also
die Werte-Union. Heil Dir, Kanzlerin! Wir
folgen Dir in den Untergang!“
Wer die Kanzlerin so sieht, kann mit der
Ur-Grünen Roth kaum einig werden. Auch
juristisch dürfte der Streit weitergehen: Es
kommt wohl zu einem zweiten Verfahren,
denn auch Broder hat gegen Roths Äuße-
rungen geklagt. thomas hummel


Texte bei „Tichys Einblick“


schüren mitunter Ängste


Das wird teuer


Grundsatzurteil zu Honoraren
bei Wiederholungen von Filmen

Ein großer Träumer


Zum Tod des „Nouvel Observateur“-Gründers Jean Daniel


Mühsamer Kompromiss


Die Empfehlung für die Erhöhung des Rundfunkbeitrags ist vorgestellt worden. Von 2021 an soll jeder


Haushalt 86 Cent mehr im Monat zahlen. Jetzt müssen alle Bundesländer zustimmen


Stichworte


Tichy unterliegt in Streit um
Meinungsfreiheit mit Roth

Der Vorschlag ist moderat,
der Protest verhalten,
man denkt pragmatisch

Jean Daniel (1920 – 2020) schrieb biszuletzt seine Kolumne imNouvel Observateur.Dem politischen Wochenmagazin, das er 1964
mit Freunden in Paris gegründet hatte und das zur stilistisch besten Zeitung Frankreichs werden sollte. FOTO: OTHONIEL PATRICK/JDD/ABACA

DEFGH Nr. 43, Freitag, 21. Februar 2020 (^) MEDIEN 31
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Lösungen vom Donnerstag
SZ-RÄTSEL
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67 43 89
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9 5 18762 34
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83652 7419
52964 1387
17439 8652
Die Ziffern 1 bis 9 dürfen pro Spalte und Zeile
nur einmal vorkommen. Zusammenhängende
weiße Felder sind so auszufüllen, dass sie nur
aufeinanderfolgende Zahlen enthalten (Stra-
ße), deren Reihenfolge ist aber beliebig. Weiße
Ziffern in schwarzen Feldern gehören zu kei-
ner Straße, sie blockieren diese Zahlen aber in
der Spalte und Zeile (www.sz-shop.de/str8ts).
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Schwedenrätsel Sudokumittelschwer
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Str8ts: So geht’s
Str8tsschwer

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