Der Stern - 04.03.2020

(C. Jardin) #1
Genau so beginnt auch Marc-Uwe Klings
Buch „Die Känguru-Chroniken“ – der
Grundstein zu einer sagenhaften Erfolgs-
geschichte. Der Bestseller verkaufte sich
bisher 1,4 Millionen Mal, das von Kling
selbst eingelesene Hörbuch eine Million
Mal. Die bizarre Mischung aus linker
Systemkritik, popkulturellen Erörterun-
gen und absurden Gags begeistert sowohl
Erwachsene als auch Jugendliche und
Kinder. Drei ebenfalls sehr erfolgreiche
Fortsetzungen folgten.
Kling, „irgendwann 1982 geboren“ (das
genaue Datum verrät er nicht), ist ein
schlanker, zurückhaltender Mensch in

D


och, doch“, sagt Marc-Uwe Kling.
„Das war wirklich so. Ich hab nur
mitgeschrieben.“ Und verzieht
dabei keine Miene. Eines Tages,
so vor rund 15 Jahren, erzählt der
Autor, klingelte es an der Tür sei-
ner Berliner Wohnung. „Und da stand
dieses Känguru und fragte, ob ich ihm zwei
Eier zum Eierkuchenbacken leihen könne.“
Das Känguru habe auch um Salz, Mehl,
eine Pfanne und Öl gebeten und sei schnell
bei ihm eingezogen. „Mein, dein“, so habe
das Tier gemeint, „das sind doch bürger-
liche Kategorien“, und es sei im Übrigen
Kommunist.

Die „Känguru-Chroniken“
kommen ins Kino. Ein Treffen mit
ihrem Schöpfer Marc-Uwe Kling

Dann hüpf doch


Von Kester Schlenz

Kriegen alles
gebacken: das
Känguru und
sein Mitbewohner
Kling (Dimitrij
Schaad)


98 5.3.2020

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