Focus - 22.02.2020

(Sean Pound) #1
ONLINE

Fotos: dpa, Dunlap Institute/CHIME Collaboration, Hans Christian Plambeck/laif


FOCUS 9/2020 47

Finden Sie den raschen Rückzug von AKK konsequent?


FOCUS-Leser diskutieren über:

Die Leserdebatte aus Heft 8 von FOCUS und FOCUS ONLINE

Die CDU verharrt im Umfrage-
tief, die Partei streitet über
die Abgrenzung nach rechts
und links – nach nur 14 Mo-
naten im Amt hat Annegret
Kramp-Karrenbauer (AKK)
deshalb entnervt ihren Rück-
zug vom CDU-Vorsitz ange-
kündigt. War das konsequent?

Umbruch überfällig
Der Rückzug von Annegret
Kramp-Karrenbauer war längst
überfällig. Um Deutschland
handlungs- und zukunftsfähig
machen zu können, müssen sich
die vormaligen Volksparteien
SPD und CDU wieder sammeln.
Aufseiten der CDU ist das nur
möglich, wenn jetzt der große
Umbruch in Berlin stattfindet.
Und das heißt: Friedrich Merz
sollte ehestmöglich zum Vorsit-
zenden der CDU und Kanzlerkan-
didaten ernannt werden, spätes-
tens in drei Monaten. Nur mit
ihm sind substanzielle Rückge-
winne von konservativen Wäh-
lern, die sich derzeit in der Union
nicht wiederfinden, zu erreichen.
Prof. Dr. Oliver Brüggemann
4073 Wilhering/Österreich

Kritik statt Hilfe
Angela Merkel hatte den Partei-
vorsitz an ihre Wunschkandi-
datin AKK übertragen. Als Reak-
tion auf Fehler und Schwächen
folgte jedoch bloßstellende
Kritik statt erwarteter Beistand
durch die Bundeskanzlerin.
So etwas konnte keiner gewin-
nen, auch nicht AKK. Deshalb
ist ihr Rücktritt verständlich
und folgerichtig.
Rüdiger Lüttge
15345 Altlandsberg

Toxisches Angebot
AKK hätte niemals das toxi-
sche Angebot Merkels annehmen
dürfen. Sie wurde gebraucht,
um Friedrich Merz zu verhindern.
Jo van Outen
per Mail

Respekt für AKK
Mein Respekt gilt Menschen,
die einsehen, dass sie etwas
nicht können, und schnell die
Konsequenzen ziehen. Andrea
Nahles wie auch AKK, denen
ich beide nicht die Größe zuge-
traut habe, eine Partei zu führen,
taten das einzig Richtige.
Sabine Meyer
per Mail

Sie hatte keine Chance
Konsequenter wäre es gewesen,
wenn AKK das Amt unter der
eigentlichen Chefin Merkel gar
nicht erst angenommen hätte.
Gab es in Brüssel keinen Platz?
Sie kann doch Französisch.
Marta Urbanowicz
per Mail

CDU zurück auf Anfang
Nach dem Rücktritt der Merkel-
Ziehtochter AKK ist die CDU wie-
der am Anfang? Ja, zum Glück!
Da braucht man doch nur die
brillanten Artikel und Kommen-

tare von Jan Fleischhauer und
Helmut Markwort zu lesen. Jetzt
werden hoffentlich die konser-
vativen Kräfte um Friedrich Merz
die Oberhand gewinnen.
Siegfried Wache
31675 Bückeburg

Wie eine Forelle
Eines muss man Frau Kramp-
Karrenbauer lassen: Sie hat
erkannt, dass sie überfordert ist.
Im Haifischbecken Politik/CDU
darf man nicht als Forelle
schwimmen.
Werner Rudolph
per Mail

Das Feld ganz räumen
Es wäre konsequent gewesen,
wenn AKK auch wirklich sofort
zurückgetreten wäre und das
Feld geräumt hätte. Üblicher-
weise gibt es dann eine Über-
gangslösung. So aber wurschtelt
sie weiter, indem sie den Pro-
zess, einen Vorsitzenden und
Kanzlerkandidaten zu finden,

moderiert. Ich weiß nicht,
was es da überhaupt zu mode-
rieren gibt. Also nicht Fisch,
nicht Fleisch.
Leo Unger
per Mail

Radikaler Schnitt
Der Rückzug von AKK ändert
nichts, wenn die Bundeskanzlerin
weiter im Amt bleibt. Wir brau-
chen einen radikalen Schnitt –
raus aus der GroKo, rein in eine
Koalition aus CDU, CSU und FDP
unter Friedrich Merz.
Toro Okada
per Mail

Rückzug zu langsam
Der Rücktritt hätte schon früher
stattfinden sollen. Dafür geht
er jetzt zu langsam. Das ginge
schneller: Sie hört auf, übergibt
ihre Unterlagen der Vertretung
und geht in ihr Verteidigungs-
büro. Das sollte nicht länger
als eine Woche dauern. Dann
könnte sie sich endlich um ihre
Aufgabe als Verteidigungsminis-
terin kümmern, denn sie hat
alle Hände voll zu tun.
Ella Lumpen
per Mail

Nur Worte, keine Taten
Kramp-Karrenbauers Rücktritt
war konsequent, denn sie hat
es nicht fertiggebracht, den
großen Worten auch Taten folgen
zu lassen. Eine Schwäche, die
vielen Politikern zu eigen ist.
Armin Panir
per Mail

Gelegenheit für die CDU
Der Rückzug von AKK ist nicht
nur konsequent und ehrenwert,
sondern eröffnet der CDU die
Möglichkeit, sich durch die
hoffentlich ungeteilte Kon-
zentration auf Friedrich Merz
der Politik Angela Merkels zu
entledigen.
Josef Schwochert
40723 Hilden

Überraschender Schritt
Annegret Kramp-Karrenbauer
kündigte vergangene Woche ihren
Rückzug von der CDU-Spitze an
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