NACHRICHTENFotos: dpa, ESO/M. Montargès et al. Illustration: Matthias Seifarth/FOCUS-Magazin
FOCUS 9/2020 77Nicht nur
Insektenarten
drohen bei uns
auszusterben,
auch für etliche
Vogelarten wird
es eng, berich-
ten Experten
vom Bodensee.46
Prozent
der brütenden
Haussperlinge
sind zwischen
1980 und 2012
verschwunden.
Ursachen: zu
wenig Futter
und Nistplätze.82
Prozent
Rückgang ver-
zeichneten die
Ornithologen
beim Kiebitz.
Ursachen:
zu geringer
Bruterfolg
durch zu frühe
und zu häufige
Mahden, Inten-
sivierung der
Landwirtschaft.100
Prozent
Verlust gab
es bei Rebhüh-
nern. Fehlende
Brachflächen,
Hecken und
Blühstreifen
sowie zu viele
Pestizide
verursachten
das lokale
Aussterben.
Quelle: Ornithologische
Arbeitsgemeinschaft
Bodensee, MPGViele
Vögel sind
schon wegFür Controller-Freaks Stadia ist
Googles Online-Dienst zum ZockenNetflix für Spiele
Was Netflix, Amazon Prime und
dergleichen für Filme sind, möchte
Googles neuer Online-Dienst Stadia
für Spiele sein. Der Vergleich hinkt
etwas, weil Stadia auch gleich noch
Spielkonsolen überflüssig macht.
Wer die Premiere Edition für 129 Euro
kauft, erhält einen Spiele-Controller
und ein lichtschaltergroßes Zusatz-
gerät, das per HDMI an jeden moder-
nen Fernseher passt. Jetzt brauchen
Sie noch ein Smartphone und kön-
nen jedes von Stadia angebotene
Spiel auf PC, Apple, einigen Smart-
phones (derzeit nur Pixel von
Google) oder jedem TV-Gerät spielen.
Die Einrichtung ist etwas kom -
pliziert. Gespielt wird nämlich nicht
in der Stadia-App; diese dient bloß
zur Steuerung und Spieleauswahl.
Das Spiel selbst startet im Chrome-
Browser auf dem PC oder Mac oder
direkt am TV. Es läuft im Netz auf
Google-Rechnern, daher muss Ihr
Computer oder TV nicht besonders
leistungsfähig sein. Nachteil Num-
mer eins: Ihre Internet-Verbindung
muss möglichst schnell sein. Bei
einer 50-Mbps-Leitung liefen Spiele
im Test durchaus flüssig – wenn sie
denn gestartet waren, was nicht
immer klappte. Aber wenn im selben
Netz noch jemand Filme streamte,
ging das Spiel bloß noch stotternd
voran. Nachteil Nummer zwei:
Die Auswahl der Games ist derzeit
etwas mager (27 zum Redaktions-
schluss), und die Preise pro Spiel
sind recht hoch.Matthias Matting
ist FOCUS-Autor und
Technik-ExperteMattings
Warentest
Google StadiaS
chwangere, die parabenhaltige Cremes oder Bodylotions
verwenden, riskieren, dass ihr Nachwuchs an Übergewicht
leidet. Dies ist das Ergebnis einer Langzeitstudie des Helm-
holtz-Zentrums für Umweltforschung. Die Methyl-, Propyl- oder
Butylparaben genannten Zusatzstoffe werden oft als Konservie-
rungsmittel in Kosmetika eingesetzt. Über die Haut aufgenom-
men, gelangen sie auch in den Fötus.
Offenbar beeinflussen die Chemikalien das Sättigungsgefühl
im Gehirn des Kindes. Darauf deuten Parabentests mit trächti-
gen Mäusen hin, deren Junge eine deutlich geringere Aktivität
eines Gens zeigten, das das Hungergefühl beeinflusst. broF
ans der Buchtrilogie „Per
Anhalter durch die Ga-
laxis“ kennen den Stern
Beteigeuze als Heimatsonne
der Protagonisten Ford Prefect
und Zaphod Beebelbrox. Nun
könnte das letzte Stündchen
des Roten Überriesen (1000-
mal so groß wie unsere Sonne)
geschlagen haben, orakeln eini-
ge Astronomen. Seit einem Jahr
hat der zehnthellste Stern des
Himmels fast zwei Drittel seiner
Strahlkraft verloren. In fahlem
Orangegelb glimmt der „Schul-
terstern“ des Orion nun.Ist es das letzte Aufbäumen,
bevor der Stern in einer gewal-
tigen Supernova explodiert?
Nicht alle Experten sind pes-
simistisch. Forscher am Very
Large Telescope der Europäi-
schen Südsternwarte halten
auch zwei andere Szenarien für
denkbar. Erste Variante: Nach
einer außergewöhnlichen Akti-
vität des Sterns hat sich seine
Oberfläche stark abgekühlt.
Zweite Variante: Ein starker
Staubauswurf in Richtung der
Erde verdeckt einen Teil des
Sternenlichts. broHimmelsjäger
Orion ist das bekannteste
Sternbild im WinterÜbergewicht durch Kosmetik
Schwächelnder Riese
AstronomieErnährungSchulterstern
Weniger hell und
außer Form: Be-
teigeuze hat sich
binnen eines Jahres
deutlich verändert