Focus - 22.02.2020

(Sean Pound) #1

KULTUR FILM


Fotos: ddp images, PR

92 FOCUS 9/2020


Erste größere
Rolle 1973 im
Kultfilm „Ameri-
can Graffiti“ von
George Lucas

Die nächste
ikonische Rolle:
1982 als Re-
plikanten-Jäger
in Ridley Scotts
„Blade Runner“

Als unschuldiger
mordverdäch-
tiger Dr. Richard
Kimble 1993 in
„Auf der Flucht“

1977 besetzte
Lucas ihn wieder:
als Han Solo im
Blockbuster
„Star Wars“

Einzige Oscar-
Nominierung:
1985 für Peter
Weirs „Der
einzige Zeuge“

wir tatsächlich mitten in der Wildnis von
Alaska gedreht. Und anstelle eines echten
Hundes habe ich einem Mann namens
Terry Notary das Ohr gekrault (lacht).
Wie das?
Terry hat sich darauf spezialisiert, Tiere
und Kreaturen mittels Motion Capture zu
verkörpern, dieser Tricktechnik, mit der
virtuelle Figuren per Computer animiert
werden können. Faszinierend.
Ist das nicht auch etwas befremdlich?
Für mich ist es letztendlich nicht ent-
scheidend, ob ich in einem echten Wald
drehe oder vor einer blauen Leinwand
simuliere, dass ich in einem Wald stehe.
Ich möchte Geschichten erzählen, die
Menschen bewegen. Die ihnen vielleicht
auch dabei helfen, andere Menschen,
die man nicht kennt, besser verstehen
zu können und Empathie zu entwickeln.
Was soll „Ruf der Wildnis“ bewirken?
Speziell bei diesem Film geht es mir um
die Botschaft, dass Menschen trotz aller
Tiefschläge nie aufgeben sollten, ihren
Platz im Leben zu finden. Und gleich-
zeitig ist der Film auch eine Hommage
an die Schönheit und Einzigartigkeit der
Natur, die wir gerade im Begriff sind zu
zerstören.
Es fällt auf, dass Sie sich nun verstärkt
als Umweltaktivist äußern. Im vergange-
nen Jahr etwa hielten sie eine flammende
Rede beim Klimagipfel der Vereinten
Nationen zum Schutz des Amazonas.
Ich bin schon seit vielen Jahren als
Aktivist tätig, habe bislang aber meist
im Hintergrund Organisationen wie Con-
servation International unterstützt. Aber
mittlerweile traue ich mich auch mehr in
den Vordergrund, denn es ist höchste Zeit,
dass wir lauter über Umweltpolitik debat-
tieren. Aber das muss vernünftig passie-
ren. Ohne Aggressivität und gegenseitige
Schuldzuweisungen.
Spielen Sie auf die Reden von
Greta Thunberg an?
Ich meine das ganz wertfrei. Ideologien
bringen uns nicht weiter, wir müssen
positive Gespräche führen und einen
gemeinsamen Nenner finden. Das muss
möglich sein, denn sonst steht uns das
Wasser bald buchstäblich bis zum Hals.
US-Präsident Donald Trump hat das Budget
für den Umweltschutz im neuen Haushalt
um 26 Prozent gekürzt. Wie würden Sie die-
se Tatsache mit ihm positiv diskutieren?
Okay, das macht mich tatsächlich
wütend. Diese Ignoranz ist nun wirklich
unerträglich. Die Fakten der Wissenschaft
sind ja eindeutig, was den Klimawan-


del betrifft. Aber wer so etwas tut, der
hat seine Aktien in anderen Bereichen
als dem Umweltschutz und sucht seinen
finanziellen Nutzen im Status quo. Tatsa-
che ist: Die Natur braucht uns nicht, aber
wir brauchen sie. Das lernen wir besser
sehr, sehr schnell. Sonst gehen bald die
Lichter aus.
Haben Sie den Eindruck, Sie können
Ihren Ruhm effektiv nutzen,
um Gehör zu finden und am Ende
tatsächlich etwas zu ändern?
Ich hoffe, dass ich einfach nur dazu
beitragen kann, dass dieses wichtige The-
ma auf der Agenda bleibt. Ich bin kein
Anführer oder so was. Aber es ist mir sehr
wichtig, darum tue ich, was ich kann, um

zu helfen. Unser Planet ist wirklich in
Gefahr. Wir müssen aufwachen. Schnell.
In Amerika liegt die Wahlbeteiligung
selbst bei Präsidentschaftswahlen bei
nur etwa 60 Prozent – dabei könnte man
an den Wahlurnen Veränderung auch für
den Umweltschutz erwirken, oder?
Sicher. Das Problem mit den amerika-
nischen Wählern ist komplex. Die Demo-
kratische Partei etwa, mit der ich in mei-
nem Elternhaus aufgewachsen bin, hat
schlichtweg ihr Mandat vergessen.
Wie meinen Sie das?
Sie war mal die Partei der Arbeiter-
klasse und des Mittelstands. Aber dann
wurde sie – wie auch ihre Verbündeten,
etwa die Gewerkschaften – zu einem Un-
ternehmen, bei dem Geld
eine immer wichtigere Rolle
spielte. Und darüber hat man
dann irgendwann vergessen,
welchen Auftrag man eigent-
lich ursprünglich mal hatte.
Man kann die Demokraten
also abschreiben?
Den moralischen Kompass
gibt es sicher noch verein-
zelt innerhalb der Partei. Um
das Vertrauen der Menschen
zurückzugewinnen und sie
zum Wählen zu bewegen,
wäre es notwendig, ihm wie-
der deutlich mehr Beachtung
zu schenken.
Politisches Chaos, Klima-
wandel – was tun Sie, wenn
Sie mal die Nase voll haben von
den negativen Schlagzeilen?
Dann setze ich mich in eines meiner
Flugzeuge und fliege eine Runde. Von
da oben sieht die Welt oftmals sehr viel
freundlicher aus.
Sie fliegen bevorzugt allein?
Ich habe auch manchmal die Familie
mit an Bord. Wenn wir zwischen der Farm
in Wyoming und Los Angeles pendeln.
Aber ich gebe es gerne zu: Ich genieße
es schon sehr, allein zu fliegen.
Das braucht der Klimaschützer dann doch?
Ich fliege inzwischen weit weniger als
früher, aber es ist für mich auch eine Art
von Kunst. Ein Gefühl von Freiheit. Aller-
dings erfordert es viel Konzentration und
Disziplin. Ich jage ständig diesem Streben
nach Perfektion hinterher. Das hab‘ ich mir
übrigens bei George Lucas abgeschaut. Er
sagte bei Dreharbeiten immer: „Das war
gut. Mach es noch mal. Nur besser.“n

INTERVIEW: ANDREAS RENNER

Abenteurer:
1981 als Indiana
Jones in „Jäger
des verlorenen
Schatzes“

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