Frankfurter Allgemeine Zeitung - 19.02.2020

(ff) #1

D


en Menschenkann man nur
vorden Kopf gucken, sagt der
Rheinländer gern in seinem
ihm eigenen Dialekt.Das gilt
zweifellos auchfür Aufsichtsräte. Das gilt
auchfür Paul Achleitner.Was alsogeht
wohl imKopf dieses Mannesvor, wenn
der Aktienkursder Deutschen Bank–wie
in den zurückliegendenTagentatsächlich
geschehen–auf mehr als 10 Eurospringt,
wenn nachrund acht Jahren an der Spitze
des Aufs ichts rates vonDeutschlandsgröß-
temund sy stemrelevantem Kreditinstitut
sichder Himmel am Aktienmarktetwas
aufhellt?
Achleitner würde vermutlicheinen
Kommentar abgeben, wie ihn sehr viele
Manager seines Schlagsformulieren wür-
den. Dassder Aktienkurseine Stichtags-
betrachtung, dieUnternehmensstrategie
aber langfristig ausgelegt sei.Achleitner
schweigtöffentlichzum aktuellen Aktien-
kurs.Aber der Österreicher,der schon vie-
le Strippen in deutschenUnternehmenge-
zogen hat und nochimmer zieht, istauch
nur ein Mensch. Es istschwervorstellbar,
dasserinsgeheim nicht dochsoetwas wie
Genugtuung empfindet.
Wenigstens schon mal 10 Euro, nach-
dem die einstsostolze Deutsche Bank
nicht nur in Sachen Aktienkurseine Gren-
ze nachder anderen durchbrochen hatte
–nachunten. Aktionären,welche die
Deutsche-Bank-Anteile zu Glanzzeiten
hielten, blieb zuletzt nur die einzigever-
lässliche Börsenweisheit:Ein Verlustan
der Börsekann nicht mehr als 100 Pro-
zentbetragen.ZudiesemÄußerstenkam
es nicht, aber dieKursenahe 6Euromar-
kierteneinen echtenTiefpunkt–extern
wie intern.UndmittendrinPaul Achleit-
ner.Der Buhmann, dem es offenbar nicht
gelang, dierichtigenWeichen zustellen.
AusgerechnetAchleitner: der ehemalige
Goldman-Deutschland-Chef,vormaliger
Allianz-Finanzchef, der Multiaufsichts-
rat, der vielleicht am bestenvernetzteMa-
nager in der deutschenUnternehmens-
welt.AusgerechnetAchleitner.
An Anshu Jain alsVorstands chef zu lan-
ge festgehalten, mitNachfolger John Cry-
an einen eherfarblosenZahlenmenschen
ins Amtgehoben, der zwarfleißig Rechts-
baustellen abarbeitete, aber in SachenVisi-
on für den einstigen Platzhirschwenig zu
bieten hatte. Hauptversammlungendürf-
tenfür dengeborenen LinzerAchleitner
schon langenichts mehrmit österrei-
chischer Gemütlichkeit zu tun haben. „Ka-
pitalvernichter“ istvielleichtnochdas
Schmeichelhafteste,was er Jahr für Jahr

zu hören kriegt.Vielleichtgewöhnt man
sichanalles. Vielleicht auchnicht.
Mit Christian Sewing alsVorstandsvor-
sitzendem der Deutschen Bank scheint
ihm 2018 der langersehnteGlücksgriffge-
lungen zu sein. Der 49 JahrealteSewing
bedient–wie man so schön sagt–das
richtigeNarrativ.Geboren und aufge-
wachsen in Ostwestfalen, Banklehre,
über dreißigjährigeTreue zur Deutschen
Bank –nur voneiner kur zen Pause unter-
brochen. Bodenständig, zuverlässig und
dennochmit dem ordentlichenZugnach
vorn.Zudem Bayern-München-Fan wie
Achleitner,was immerhin den Smalltalk
vereinfachen dürfte. Falls dafür bei der
Deutschen Bank nochZeit is t.
Achleitner bekommt jetzt Beifall für Se-
wing und dessenStrategie, die Bank neu
aufzustellen: Kleiner und schlagkräftiger
soll sie sein und möglichstohne Skandale
auskommen. Die haben in denvergange-
nen Jahren Milliarden Eurogekos tet, vor
allem aber einen nicht zu beziffernden
Schaden anReputationverursacht.Nun
der Hoffnungsschimmer.Die Hoffnung
darauf, dassdie neueStrategie greift.
Der stei gende Aktienkursist das eine,
dieAnerkennung bei den Hardcore-Inves-

torendas andere. Dassdie CapitalGroup
einen Anteilvonmehr als3Prozent erwor-
ben hat,dürftewie Balsam wirken. Dass
die amerikanischeFondsgesellschaftda-
beidie meldepflichtigeSchwelle von3Pro-
zent überschritten hat und damitindas
Licht der Öffentlichkeitgeht, anstatt dar-
unter im nicht meldepflichtigenDun kel
zu bleiben,ist für Vorstand und Aufsichts-
rat nicht unerheblich. Die Botschaftlau-
tet: Mankann sichtatsächli ch wiederzei-
genmit der Deutschen Bank.
AchleitnersAmtszeit alsAufsichtsrats-
chefläuftnochbiszurHauptversamm-
lung 2022. Es gilt als ziemlichsicher ,dass
er sic hdann aus demKontrollgremium zu-
rückzieht.Die Großaktionäreaus Qatar
sollen schonvorMonaten einevorzeitige
AblösungAchleitners nicht nurgefordert,
sondernauchaktiv vorangetrieben ha-
ben. Das schien bisher anAchleitner und
dem Institut abgeprallt zu sein. Eswerde
an einemgeordnetenÜbergang gearbei-
tet, heißt es.Wasman sonstinFinanzkrei-
sen hört, ist, dassschon die erstenKandi-
datengefragt sein sollen, es aber auch
schon Absagen gegeben hat.Klar ist
wohl, dassder Posten jenseits derVergnü-
gungsteuerpflicht anzusiedeln ist. Dafür

istervergleichsweise gut dotiert. 2018 wa-
renesrund 800 000 Euro. ObAufwand
und Ertrag da zusammenpassen, liegt
wohl imAuge des Betrachters. Deutsche
Bank-Aktionäresollteman derzeitwohl
lieber nochnicht fragen. Da scheint trotz
der 10 Euronochreichlich Luft nach
oben.
Glaubt man den Gerüchten, dann zieht
sichAchleitner nun erst mal aus demKon-
trollg remium desAutoherstellersDaim-
ler zurück. ZurHauptversammlung 2020
scheint er dortabzutreten, sein Mandat
läuftaus. Undgleichist das schon wieder
Stofffür weiter eLegenden. Die eine, dass
sichder 63-Jährigelangsam wirklichaus
der DeutschlandAG zurückzieht, die an-
dere, dassdies Auswirkungen auf Dieter
ZetschesRückkehr in denKonzernhaben
könnte. Der ehemaligeDaimler-Chef will
ja nachder Abkühlungsphase bekannt-
lichandie Spitze desAufsichtsrats rü-
cken. Dochwer könnteAchleitner viel-
leichtfolgen und so die PläneZetsches
durchkreuzen?Achleitner schweigt.Was
er sic hwohl denkt? Mankann den Men-
schen nurvorden Kopf gucken.(Deut-
sche und Commerzbank haben einen
Lauf,Seite23.) INKENSCHÖNAUER

Osram erhöht Sparziel
Dervorder Übernahme durch den öster-
reichischen Sensorhersteller AMS ste-
hende LichttechnikkonzernOsram
setzt sein Einsparziel bis zum Jahr 2022
nacheigenen Angabenvon220 auf 300
Millionen Eurohinauf. Osramkomme
mit seinen Maßnahmen schnellervor-
an, lauteteder Grund. Allerdings istder
Druc kvor einer im Mai erwarteten
Übernahme durchdie Österreicher
groß. DasUnternehmen wies für das
Jahr 2019 einenNettoverlustvon 467
Millionen Euro aus.Aufder Hauptver-
sammlung kritisiertenAktionäreden
Vorstands vorsitzenden Olaf Berlien,
der nach anfänglichen Widerständen
den Vorstoßvon AMS nun befürwortet.
Bei Osram gingen die Lichter nicht aus,
sagteer. Ein Aktionär erwiderte: „Ihr
Name wirdauf ewig mit derZerschla-
gung vonOsram verbunden sein.“ kön.

Löscher zuTelefónica
Der ehemaligeSiemenschefPeterLö-
scher soll Aufseher beimTelekommuni-
kationskonzernTelefonica Deutschland
werden. Ab April soll er imKontrollgre-
mium dieNachfolgeder ausscheiden-
den LauraAbasolo García de Baqueda-
no antreten, wie dasUnte rnehmen am
Montag in München mitteilte. dpa-AFX

Zwei für Heidelberger Druck
Wegendes Sparzwangsverkleinertder
Druckmaschinenhersteller Heidelber-
gerDruckmaschinen seineKonzernlei-
tung erneut.Nachdem jüngstenAb-
gang des Technikchefsverläs st nun
auchVorstandsmitglied UlrichHer-
manndas Untern ehmen.Vomneuen Bi-
lanzjahr 2020/21 an werdedie Füh-
rungsriegesomit nur nochaus Vor-
standschefRainer Hundsdörferund Fi-
nanzvorstand MarcusWassenbergbe-
stehen. Reuters

VW wirbt um Diesel-Kunden
Im Nachgang zumgeplatztenVergleich
mit denVerbraucherzentralen hat sich
nun auchManfred Döss, der einflussrei-
cheChefjuristvon Volkswagen, zuWort
gemeldet. Er teile die Einschätzung des
BundesverbandsVerbraucherzentralen,
der eine transparenteGestaltung und
eine unabhängigeKontrolle derAbwick-
lung fordert. „Wir wollen schließlich,
dassder Kunde das Angebotannimmt,
wenn er für sichselbstentschieden hat,
dassesdas Richtigefür ihn ist“, sagte
Döss. VW arbeitet an einer eigenenAb-
wicklungsplattform. Offenbar will man
vieleder bis zu 460 000Dieselfahrer ent-
schädigen, bevorder Bundesgerichtshof
am 5. Mai einverbraucherfreundliches
Urteil fällen könnte. mj.

Audi und BMWinChina
Nach den Einschränkungen durch das
Coronavirus produzieren Audi und
BMW in China wieder.Die Produktion
laufeseit Montag wieder,sagteein
BMW-Sprecher am Dienstag. Eine
Audi-Sprecherin sagte, sowohl in der
Produktion im JointVentureals auc hin
allen anderen Geschäftsbereichengebe
es wiederNormalbetrieb. dpa

WenigerAutosinEuropa
Der Autoabsatz in der Europäischen
Union sei im Januar um 7,5 Prozent auf
knapp 957000 Neuwagengesunken, teil-
te der Herstellerverband Acea mit.
GrundwarExperten zufolge, dasseini-
ge Hersteller zum Jahresende 2019 mit
Rabattaktionen große Autos in den
Marktgedrückt hätten. Siewollten so
ihreBilanz aufpolieren, bevor
schär fere CO 2 -Grenzwertegriffen. Die
vorgezogenenVerkäufedrückten dieZu-
lassungen im Januar.Der Acea nannte
zudemKonjunkturschwäche undUnsi-
cherheitenwegendes EU-Austritts von
Großbritannien als Gründe. Reuters

MENSCHENUND WIRTSCHAFT


Paul Achleitner FotoJan Roeder

KurzeMeldungen


Mehr als 300 Millionen Dollar hat der
Milliardär und Unternehmer Michael
Bloombergschon fürWahlwerbung aus-
gegeben fürsgroße Ziel, Präsident-
schaftskandidat der Demokratischen
Partei zuwerden. Bloombergist allge-
genwärtig mitFernseh- und Internetre-
klame und aufTwitter .Und der ungeheu-
re Geldeinsatz trägt Früchte. In den
jüngstenlandesweitenUmfragenkonn-
te er aggregiertknapp 15 Prozent der de-
mokratischenWähler hinter sichverei-
nen. Daswäre Platz drei hinter den füh-
renden Bernie Sandersund Joe Biden.
Dochder Trend spielt aucheine Rolle.
Während BidensWertenachunten wei-
sen, steigen die Sympathien für Bloom-
bergschnell. Die jüngste Umfrag esah
ihn bereits bei 19 Prozent und damit auf
Rang zwei hinter dem selbsterklärten
demokratischen SozialistenSanders.
Die Umfrageergebnisse erlauben es
Bloombergnun, am Mittwoch an der
Fernsehdebatteder demokratischen
Kandidatenteilzunehmen.
Er muss dortmit heftigenAttacken
rech nen, vorallem vonSanders. Dessen
Markenker nist der Kampfgegen Milliar-
däre. Mit BloombergsAufstieg in den
Umfragensteigt auchdie Frequenz der
kritischen Berichterstattung. Als Bürger-
meisterhatteerunnachgiebigePolizei-
taktiken befürwortet,die vorallem Min-
derheiten trafen. DieWall Streetkonnte
sichauf seine schützende Handverlas-
sen. Bloombergist in den Distanzie-
rungsmodusgewechselt, um diePartei-
basis zu beschwichtigen.Fürdie Polizei-
taktik hat er sichentschuldigt.Nun hat
er einen Plan vorgelegt, Wall Street
scha rfzu regulieren. Er siehtunterande-

remeine Finanztransaktionssteuer vor,
die Stärkung vonKonsumenten- und
Kreditnehmerrechten und höhereEi-
genkapitalanforderungen an die Ban-
ken. Sie sollen ihren Puffergegen Fi-
nanzkrisenstärken.
Ob dassdie linkeParteibasis über-
zeugt, istungewiss. Dochdarüber hin-
aus winkt Bloombergmit Geld. Das ist

verlockend angesichts der Bedrohung
durch den Wahlkampfetat derRepubli-
kaner.Erist jetzt schon dreimal so hoch
wie der der Demokraten. Donald
Trumpselbstkann sichauf reiche Unter-
stützerverlassen. Bloomberghat des-
halb angekündigt, seine Millionen je-
nem demokratischenKandidaten zuge-
ben, der die Bewerbung um die Präsi-
dentschaftskandidaturgewinnt.Nur Ber-
nie Sandershat bisher ausrichten las-
sen, erwolle das Geld nicht. wvp.

AusgerechnetAchleitner


Der reichs te Menschder Welt kündigt sei-
ne bislanggrößte wohltätigeInitiative
an. DerOnline-Händler Amazon.com
und seinVorstandsvorsitzenderJeffBe-
zos habeninjüngs terZeit immer mehr
Druc kaus der eigenen Belegschaftbe-
kommen, sichmehr für den Klimaschutz
zu engagieren. Es bildetesicheine inner-
betrieblicheProtestgruppemit demNa-
men „Amazon Employees forClimate
Justice“, diemonierte, derKonzern tue
zuwenigaufdiesemGebiet.Nachfort-
dauernderKritik verkündeteAmazonim
vergangenenSeptembereine Klimainitia-
tive. DerKonzernversprach, 100 000
vollelektrische Lieferfahrzeugekaufen
zu wollen,und gabdas Ziel aus, bis
klimaneutral seinzuwollen.All das ging
der Gruppevon Mitarbeitern abernicht
weit genug.ImJanuarhaben mehr als
300 vonihnenineinem Blogeintrag Kri-
tikpunkteanihrem Arbeitgeber öffent-
lichgemacht und sichdabei mit ihremNa-
men nennenlassen.Unteranderem mo-
nier tensie, dass der Konzerninseiner
auf „CloudComputing“ spezialisierten
SparteAmazonWeb Services mit der Öl-
und Erdgasindustriezusammenarbeitet.
JetzthatauchJeffBezospersönlich
ein spektakuläresVorhabenrund um Kli-
maschutz angekündigt :Wie in einem
Teil unserergestrigenAuflag egemeldet,
willereinen Fondszur Be kämpfung des
Klimawandels mit demNamen„Bezos
EarthFund“ auflegen und ihn mit zehn
Milliarden Dollar ausstatten .Dies is tsei-
ne bislangmit Abstand größtewohltätige
Initiative.Ineinem Eintrag auf derFoto-
seite Instagra mschrieb er: „Diesegloba-
le InitiativewirdWissenschaftler,Akti-
visten und Nichtregierungsorganisatio-
nen unterstützen–jede Anstrengung,die
eineechte Möglichkeit eröffnet, die na-

türliche Welt zu erhaltenund zu schüt-
zen.“Um die Erde zu retten,brauche es
„kollektives Handeln“, und zwarvonUn-
ternehmen,Regierungen undauchvon
Einzelpersonen.Von diesemSommer an
sollen die ersten Spendenaus dem neuen
Bezos-Fondsfließen. Der Amazon-Chef
hatzunächstoffengelassen, wie der
Fonds strukturiertsein soll, also ob es
sich dabeizum Beispiel um eineStiftung
handeln soll.
Bezos, der gegenwärtig reichs te
Menschder Welt,hat sic hbislangweni-
gerals andereMultimilliardärewie Bill

Gates oder Mark Zuckerberg mit karitati-
vemEngagement einenNamengemacht.
Gates, der Mitgründer des Softwarekon-
zerns Microsoft, betreibt zusammenmit
seinerFrau Melindadie größtePrivatstif-
tung derWelt, die sichunter anderem für
die BekämpfungvonKrankheiteninEnt-
wicklungsländerneinsetzt.Die Stiftung
hat seit ihrer Gründung mehr als 50 Milli-
arden Dollar ausgegeben,stellt damit
also auchden neuen Bezos-Fondsweit in
den Schatten. Zuckerberg,der Mitgrün-
der dessozialenNetzwer ks Facebook,
hat 2015 zusammen mit seinerFrau Pris-

cilla Chan die ChanZuckerberg Initiative
ins Lebengerufenund daskühneZiel
ausgegeben, damit biszum Ende desJahr-
hunderts alleKrankheitenzubesiegen.
Chan und Zuckerber ghabenverspro-
chen, im Laufeihres Lebens 99 Prozent
dervon ihnengehaltenenFacebook-Ak-
tienanihrewohltätigeOrganisationflie-
ßenzulassen.
Das bislanggrößtekaritativeProjekt
vonBezos istder „DayOne Fund“,den er
vorrund eineinhalb Jahren mit seiner da-
maligenFrau MacKenziegestartet und zu-
nächs tmit zwei Milliarden Dollar ausge-
stattethat. DieserFonds is tzur Unterstüt-
zung vonOrganisationengedacht, die
sichumjungeobdachloseFamilienküm-
mern, außerdem soll mit ihm einNetz-
werk vonVorschulen in einkommens-
schwachen Gegenden aufgebautwerden.
Der jetztversprochene Klimafonds würde
nochimmer einen nicht allzugroßen Teil
seines Vermögens umfassen, das im
„BloombergBillionaires Index“ mit 130
Milliarden Dollar beziffert wird. Die mitt-
lerweile vonihm geschiedene MacKenzie
Bezos liegt in dieserRanglis te bei 42,
Milliarden Dollar.Sie hat klargemacht,
dasssie ihrenReichtum für guteZwecke
einsetzen will,und schloss sich im vergan-
genen Jahr dem „Giving Pledge“ an, einer
Initiative der beiden Multimilliardäre Bill
Gates undWarren Buffett, mit der das
Versprechenverbunden ist, die Hälfte des
Vermögens fürwohltätigeDingeauszuge-
ben. JeffBezos hat den „GivingPledge“
bislang nicht unterschrieben. Die„Ama-
zon Employees forClimate Justice“ zeig-
tensichjedenfalls in einerStellungnah-
me vonder neuen Bezos-Initiativenur be-
grenzt beeindruckt. „Wir applaudieren
JeffBezos’Philanthropie, aber eine Hand
kann nichtgeben, wasdie andereweg-
nimmt.“(KommentarSeite22.) lid.

Michael Bloomberg FotoReuters

Grünes Gewissen?Amazon-Chef JeffBezos FotoAFP

DieÜberraschung wargroß, als
Christian Arnezeder am Dienstag in
eine rpersönlichenMitteilungseine
Trennungvom Motorradhersteller
Harle y-Davidsonankündigte. Als
„Managing Director Central
Europe“ steuerteder 56 Jahrealte
Österreiche rvon Neu-Isenburgaus
HarleysAktivitäten in Deutschland,
Österreichund der Schweiz,inSkan-
dinavien undBenelux. Über die
Gründedes Weggangs verlaut ete
nichts. Arnezeder, Diplom-Inge-
nieur, Diplom-Wirtscha ftstechniker,
Doktor dertechnischenWissens chaf-
tenund selbstMotorrad fahrer ,wur-
de einetiefeVerbundenheit zurMar-
ke Harley-Davidson nachgesagt.Er
arbeiteteseitdem Jah r1999 für das
amerikanische Unte rnehmen, das
sichineinem tiefenUmbruchbefin-
detund Hoffnungenauf neue Model-
le setzt, die mit klassische nHarle ys
wenig gemein haben.Darunter sind
Sportmotorräder,Reiseenduros und
Elektrofahrzeuge. lle.

Zwei prominentedeutsche Banker
werden befördert, nämlichbei JP Mor-
gan. Deutschlandchefin Dorothee
Blessingsteigt neben Conor Hillery
zur Ko-Europachefin Investmentban-
kingauf,wie au seinerinternen Mittei-
lung hervorgeht, die derF.A.Z. vor-
liegt.BlessingwarimJahr 2014von
Goldman Sachs gekommen. Beför-
dertwirdauchDirkAlbersmeier, Ko-
Europachef fürFusionen undÜber-
nahmen: Erverantwortetdieses Ge-
schäf tkünftigglobal,als Ko-Leiter
mitAnuAiyengar.Die Personalienge-
hören zu einerReihe Beförderungen,
welche die amerikanische Bank be-
kanntgab. Eine Sprecherin bestätigte
den Inhalt der Mitteilung. DemVer-
nehmen nachsoll Blessing ihreFunk-
tion als Leiterin der deutschen JP Mor-
ganAGbehalten.ImSeptemberwar
als neuer Leiter des Deutschlandge-
schäfts mitFusionen undÜbernah-
men Patrik Czornik angetreten, der
vonGoldman Sachs zurückkehrte.
Das deutsche Investmentbanking
führtChristianKames. smo.

Michael Bloomberg


rückt nach links


Die DeutscheBankhat


einen langenAbstieg


hinter sich.Viele


verbindendiesenmit


Aufsichts ratschef Paul


Achleitner. Derzuletzt


steigende Aktienkurs


könnte fürbesse re


Stimmung sorgen.


Jeff Bezosverspricht 10Milliarden DollarfürsKlima


Harley-Davidsons


Europachef geht


Blessingsteigtbei


JP Morganauf


SEITE 20·MITTWOCH,19. FEBRUAR2020·NR.42 Unternehmen FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG

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