Frankfurter Allgemeine Zeitung - 19.02.2020

(ff) #1

W


as machen eigentlichSkior-
te,die sehr auf Schnee ange-
wiesen sind,wenn esten-
denziell immer wärmer
wirdund sichihr Kerngeschäf tzueiner
etwa sunsicheren Angelegenheit entwi-
ckelt? Die CassBusinessSchool aus Lon-
don hat sichineiner Studie jetzt mit einer
Möglichkeit beschäftigt, die auf Anhieb
vielleicht einwenig ungewöhnlichklingt:
Sie analysiert, ob und wie sichSkiorte,
Hotels, Liftbetreiber und all die anderen
am WintersporthängendenWirtschafts-
zweig eeiner Skiregion sinnvollerweise
mit Wetterderivatengegenunzureichen-
de Schneehöhen absichernkönnen.
Der Klimawandel mache die Schneesi-
tuation in vielenWintersportorten unsi-
cherer ,stellt dieStudiefest.Zugleich
gebe es vieleRegionen, in denen diege-
samteWirtschaftdoch sehrstark vomSki-
fahren abhänge. In Österreich und der
Schweiz hingen Schätzungen zufolgeje
nachRegion bis zu 49 Prozent der jährli-
chen ÜbernachtungenamWintersport.

Wenn manvonden ganz grundsätzli-
chen Bemühungen, dem Klimawandel zu
begegnen, absehe, hätten die Skiorte drei
Möglichkeiten: Die im Momentamstärks-
tenverbreiteteStrategie sei die Beschnei-
ung vonPistenmit Schneekanonen. Die-
ser Weghabe allerdings auchviele Nach-
teile, esgebe beispielsweise negativeUm-
weltauswirkungen, unter anderemvonZu-
sätzen, die denKunstschnee länger halt-
bar machten. Eine andereStrategie sei es,
auf andereFormen desTourismus umzu-
schwenken, die sichstärker über das Jahr
verteilten.Aber auchdas sei nicht immer
ganz einfach. Als dritteMöglichkeit
nennt dieStudie Finanzinstrumente, die
zumindestangesichtsstarkschwanken-
der Schneeverhältnisse zurAbsicherung
gegenexistenzbedrohendeVerluste einge-
setzt werden könnten.
AufLetzter enun hat dieStudie einen
genaueren Blickgeworfenund dazu Da-
tenüber Temperatur,Schneehöhe und
Skitouristengenutzt.Die Schneehöhe sei
eine zentrale Größe für die Möglichkei-

tenvon Wintersport; Übernachtungsgäs-
te und Einnahmen in den Skiortenhin-
genwesentlichdavon ab.Unteranderem
wurde eine sehr langeZeitreihe mittägl i-
chen Wetterdatenvonder Messstation
Sonnblickinden Ostalpen in 3106 Meter
Höhe seit dem Jahr 1959verwendet.
Die Finanzinstrumente, die man für sol-
che Fälle braucht, so schreibt dieStudie,
unterscheidensichwesentlich vonnorma-
len Versicherungengegenwetterb edingte
Schäden. HerkömmlicheAbsicherungen
gegenNaturkatastrophen zeichnetensich
dadurch aus, dassdas Risikodes Eintritts
eines Schadenfalls zwar hochist,dessen
Eintrittswahrscheinlichkeit aber niedrig.
Im Falle der Schneeabsicherung aber sei
es fast umgekehrt, die Eintrittswahr-
scheinlichkeit sei hoch, und dieAbsiche-
rung müsse laufende Schwankungen in
den Erträgen ausgleichen.
Die Studie legt nun anhandverschiede-
ner Modelle dar,dasssolche „Hedging-
Strategien fürWintersportorteimPrinzip
möglichsind und einen „sinnvollen, er-

gänzenden Schritt“ zu anderenStrategien
darstellenkönnten–auchwenn sie das
Grundproblem natürlichnicht lösen.
Unterden verschiedenenWetterderiva-
tenböten sic himVergleichder Strategien
vorallem Portfolios mit Schnee-Optio-
nen oder eineKombination aus Schnee-
und Temperatur-Optionen an, heißt es in
der Studie weiter –also Wertpapiere, die
gleichsamWetten auf eine bestimmte
Schneelageoder Temperatur darstellen
und zurAbsicherunggegenSchwankun-
genbei diesen beiden Größen im Jahres-
vergleichoder auchinnerhalb einer Sai-
son eingesetztwerden können. Diese Pro-
duktklassekönne eine „signifikanteRol-
le“ dabei spielen, sichgegen Wetterrisi-
kenabzusichern, die nichtgleichden Cha-
rakter vonKatastrophen hätten.Zudem
könnte dieVerstetigung der Geschäftsla-
ge,die man dadurch erreiche, dieZukunft
für die Skiorte planbarermachen und
auchInvestitionen ermöglichen, die sie
grundsätzlichunabhängigervomWinter-
sportmachten. sibi.

maf. FRANKFURT. Die Europäische
Kommission hat sichvorgenommen,stär-
kerals bishergegenden Klimawandel zu
kämpfen. Das macht sichnun auchamFi-
nanzmarkt bemerkbar,wodie meisten
Emissionen nachhaltiger Anleihenvon
europäischenStaaten, Institutionen und
Unternehmen vorgenommen werden.
Die Ratingagentur Moody’s sagt diesen
Schuldtiteln, mit denen dieUmwelt ge-
schützt, die soziale Entwicklung sowie
guteUnternehmensführung geförd ert
werden sollen, auchimlaufenden Jahr
ein sehr hohesWachstum voraus.
Im vergangenen Jahr beliefen sichdie-
se Anleihen, die amFinanz markt nach
den englischen Begriff en „Environment“,
„Social“ und „Governance“ auchinder
Kurzform als ESG-Bonds bezeichnetwer-
den, auf 323 Milliarden Dollar.Das is tein
neuerRekord,der im laufenden Jahr noch
mal umfast ein Viertelauf 400 Milliarden

Dollargesteiger twerden soll. Dasentsprä-
chegegenüber dem Jahr 2018 einerVer-
dopplung.Diese Zahlen enthaltenauch
Anleihen,die nachden Kriterien dervon
internationalen Organisationen, Institu-
tionen undFinanzdienstleistern gegrün-
detenClimateBonds Initiativenicht als
„Green Bonds“ eingestuftwerdenkön-
nen, weil mehr als5Prozent der Erlöse
nicht ökologischen Zwecken dienen oder
nachden Standards der Initiativenicht
mit diesen in Einklangstehen.
Aber auchnachstrengen Maßstäben
fällt dasWachstum beachtlichaus. Die
Emissionen vonGreen Bonds nahmen
um 50 Prozentauf 258 Milliarden Dollar
zu. Im laufenden Jahr wirdein Anstieg
auf 300 Milliarden Dollar erwartet.Euro-
pa, wo sichdie EuropäischeKommission
über ihren Kriterienkatalog für nachhalti-
ge Finanzierungen –die sogenannteTaxo-
nomie–umeine Vorreiter rolle in Sachen

nachhaltigerStandards bemüht, nimmt
eine Spitzenposition ein. Imvergangenen
Jahr entfielen 45 Prozent aller neuen
nachhaltigen Anleihen auf europäische
Emittenten. Im Jahr 2018 erreichteder
Anteil noch39Prozent. Emittenten aus
Nord amerikatrugenunverändert23Pro-
zent bei. Dagegen nahm die Bedeutung
Asiens im zurückliegenden Jahrvon29
auf 23 Prozent ab.
Staaten emittiertenein Zehntel dergrü-
nen Anleihen,staatliche Einheitenweite-
re 14 Prozent,regionale Behörden4Pro-
zent und diestaatlichen Entwicklungsban-
ken11Prozent.Finanzdienstleister, also
Banken undVersicherer,begaben 21 Pro-
zent der Green Bonds,während aufUnter-
nehmen 23 Prozent entfielen.FürEner-
gieprojektewurden 31 Prozent der Mittel
verwendet, für Gebäude 28 Prozent, für
Transport20Prozent und fürWasser 11
Prozent.

che. SINGAPUR.Gut60Prozent
hatdie Aktiedes australischen Saft-
herstellers The Food Revolution
Grou pamDienstagan derBörse in
Sydneygewonnen. Normalerweise
fülltFOD, wie ihr Börsencode lautet,
Säfte wie„Gimme Green“(Apfel,Ba-
nane, Gurke), „Riseand Shine“
(Orange, Kokosnusswasser) oder
„Smooth Operator“ (Mango,Pfir-
sich, Matcha) ab. Dieseverkauft die
Firmaüber Supermarktkettenwie
Aldi, Coles oderWoolworth. Damit
lässt sichbei de njungen, gesund-
heitsorientierten Büroangestellten
in Melbourne oder Sydney gutes
Geldverdienen. MehrGeld aber als
gepres steGurke,Minzeoder Zitrone
dürften in diesen Monaten Desinfek-
tionsmittel bringen.Deshalb hat das
Unternehmenbeschlossen,seine Ab-
füllanlagen umzustellen. In denZei-
tendes grassie rendenCoronavirus
sollen nun Flaschenmit der Lösung
befülltwerden,die dannvorallem
nachAsien verkauft werden. In einer
Meldung an die Börse in Sydney
spricht dieFirmavon einer „niedage-
wesenenNachfrage“. In ihrer neuen
Abfüllhalle in Melbournekönnten
Flaschenvon bis zu vierLiter nbe-
füllt werden. DasReinigungsmittel
beruhe aufAlkohol undwerde unter
der neuenProduktlinie Sanicarever-
kauftwerden.Der Vorsitzende des
Verwaltungsrates, Richard Li, wird
die neuen Produkteüber seineige-
nes Netzwer kCarelineAustraliaver-
treiben. Danachstieg de rAktienkurs
um 49 Prozent, um dann mit einem
Plus von61Prozent aus dem Handel
zu gehen.

J


eunsicherer dasUmfe ld ist, desto
schwierigerwirdesfür dieUnter-
nehmen, zutreffende Vorhersagen
zu ihrem Geschäftzutreffen. Jüngs-
tesBeispiel istder Technologiekonzern
Apple, der dieUmsatzprognosevorallem
wegender Coronavirus-Epidemie und ih-
rerFolgendeutlichgesenkt und damit am
Dienstagvor allem die Aktienkurse der
Branche aufTalfahr tgeschi ckthat.Im
Jahr 2019 schlugen sichbesondersder
Handelsstreit zwischen den Vereinigten
Staaten und China sowie wirtschaftliche
Sorgenüberraschend deutlichind en Bilan-
zen derKonzernenieder.Und so hat die
Zahlder Warnungenvoreinem schlechte-
renErgebnis oderUmsatz als zunächster-
wartet in Deutschland im vergangenen
Jahr einen neuenHöchstwerterreicht.
Dies ergibteine Analyse vonEY. Die Prü-
fungs- und Beratungsgesellschaft hat dazu
die veröffentlichungspflichtigenKorrektu-
render Gewinn- undUmsatzprognosen
seit dem Jahr 2011 ausgewertet.
Demnachhaben die 306 im Qualitäts-
segment der Deutschen Börse („Prime
Standard“)geführtenUnternehmen im
Jahr 2019 insgesamt 171 Ergebnis- oder
Umsatzkorrekturenangekündigt–ein An-
stieg umrund einViertelgegenüber dem
Jahr 2018. In den Jahren 2014 bis 2016
gabess ogar fastzweiDrittel weniger War-
nungen(siehe Grafik).Rund 40 Prozent
der untersuchtenKonzerne haben imVor-
jahr mindestens einmal ihrePrognosege-
senkt.Positiv ist: Im Daxfiel dieZahl der
Warnungenvon16auf 11. In der zweiten
Aktienreihe hingegen wurdeweit häufi-
gervor schlechteren Geschäftszahlenge-
warntals noch im Jahr 2018 und in allen
Jahren davor. Als Hauptgrund nannten
die Gesellschaftendie Konjunktur.
Erstmals seit fünf Jahrenfiel zudem die
Zahl derKonzerne, die ihreeigenenZiele
verfehlten, höher aus als dieZahl derer,
die bessereNachrichtenverkündeten. Ins-
gesamt gabes125 Meldungen zu überra-
schend höheren Gewinnen oderUmsät-
zen nach137 solcherNachrichtenimJahr
2018 und 189 im Jahr 2017. DieZahl der

positiven Prognoseänderungen im Dax
warmit zehnFällen zuletzt im Jahr 2014
niedriger.„2019 warein sehr schwieriges
Jahr für viele deutscheUnternehmen“,
sagt MartinSteinbach,PartnervonEY.
Die Aussichten seien nicht übermäßigpo-
sitiv gewesen –tatsächlichaber hätten
sichdie Geschäfte oftnochschlechter ent-
wickelt als erwartet.Die Weltwirtschaft
habedeutlic hanKraftverloren, der ameri-
kanisch-chinesische Handelskonflikthabe
an den Börsen für zusätzlicheUnsicher-
heitgesorgt. Esgebe jedochkeine flächen-
deckende Krise, sagt MarcFörstemann,
ebenfallsPartner vonEY. Die Industrie
stehe zwar enormunter Druck. Immobi-
lienanbieter, Pharmakonzerne oder spezia-
lisierteTechnologieunternehmen mach-
tenaber nachwie vorgute Geschäfte und
überträfen die Prognosen.
Die meistenWarnungenkamen imver-
gangenen Jahr aus derAutomobilbran-
che: Zehn der zwölf börsennotiertenAu-
tokonzerne beziehungsweise Zulieferer
musstenlaut EY ihrePrognosen nachun-
tenkorrigieren.Auchin der Industrie,

der Chemie- und derTechnologiebranche
veröffentlichtejeweils mehr als die Hälfte
der Unternehmen imvergangenen Jahr
mindestens eineWarnung. Dieglobale
Autokonjunktur entwickele sichinsge-
samt schwach, und dietechnologischen
Herausforderungen seien enorm, sagt
Förstemann.Vorallem die Jahre2020
und2021 seien herausfordernd.Die ambi-
tioniertenCO 2 -Vorgaben der EU-Kommis-
sionmüssten erreichtwerden, andernfalls
drohten hohe Strafzahlungen. Das„Hoch-
fahren“ der Elektromobilitätkostedie Au-
tokonzerneMilliarden. Gleichzeitig führ-
tendie Nachwehen der Diesel-Krisewei-
terzufinanziellen Belastungen.

D


iese Korrekturen gingen auch
an den Börsen nicht spurlosvor-
über.Und obwohl die Märkte
angesichts der erwarteten wirt-
schaftlichen Eintrübung eigentlich auf
schlechteZahlen vorbereitetgewesen sei-
en, hätten sich die Ergebnissenkungen
deutlichinden Kursen niedergeschla gen,
heißtesvon EY.ImDurchschnitt ging da-
bei der Aktienkursdes je weiligenUnter-

nehmensamTag derWarnung um7Pro-
zent zurück, wobei die Gewinnziele dabei
nachträglichumdurchschnittlich37Pro-
zent gesenkt wurden. EineWoche danach
befand sichder Kurs immer nochauf die-
sem Niveau.KündigtenKonzerne hinge-
genein Übertref fender Prognosen an,
dann stieg de rAktienkursamTag der Mel-
dung im Durchschnitt um4Prozent und
eine Wochespäter um5Prozent. Die
durchschnittliche Anhebung des Gewinn-
ziels betrug 18 Prozent.
Trotzder Entspannung imchinesisch-
amerikanischen Handelskonfliktrechnet
Steinbachmit einer schwachen Entwick-
lung derWeltkonjunktur im ersten Quar-
tal. DieAusbreitung des Coronaviruswer-
de neben den humanitären aucherhebli-
chewirtschaftliche Folgen haben. Derchi-
nesische Markt sei inzwischen als Produk-
tionsstandortund alsAbsatzmarkt enorm
wichtig. Die umfangreichen Maßnahmen
der chinesischen Behörden zur Eindäm-
mung der Krise bremstendie Wirtschaft
des Landes und unterbrächen Lieferket-
tenauf derWelt.China dürfteimersten

Quartalals Wachstumslokomotiveausfal-
len, sagtFörstemann. Das werdeman
auchinEuropa spüren.Neben demTrans-
port- undRohstoffsektor dürften auch
die Konzerne betroffensein, für die Chi-
na ei nwichtigerAbsatzmarkt sei wieKon-
sumgüterhersteller und dieAutobranche.
DerartigeEreignissekönntenUnterneh-
men nur schwervorhersehen, sagtStein-
bach. Im Jahresverlauf dürfteesdaher,je
nachAusbreitungdes Coronavirus, weite-
re Korrekturengeben. Einen ersten Vorge-
schmackdaraufgabnun Apple. Diege-
senkteUmsatzprogno se desKonzerns
schür te Ängste vorLieferengpässen und
Absatzschwierigkeiten in China.Allein
die vergangenenWochen hättengezeigt,
wie vernetzt die Lieferketten auf derWelt
inzwischen seien–und wie anfällig, sagt
Förstemann. DieVersorgung mitTeilen
stocke,erste Werkeauchaußerhalb Chi-
nas drosselten die Produktion. Hektisch
werdenachalternativen Lieferantenge-
sucht. Lieferketten solltendaher nicht nur
auf Kostenminimierung,sondernauchauf
Flexibilitätausgerichtetsein.

Europa is tDrehscheibe fürgrüneAnleihen


Fast die Hälfte allerNeuemissionen entfallen auf europäischeEmittenten/WeitererstarkerAnstie gerwartet


Wetterderivate für Skiorteohne Schnee


Eine Londoner Hochschule analysiertdie Möglichkeiten des„Hedgings“ für Hotels,Skihütten undLiftbetreiber


ham.FRANKFURT. Seit 2018sind
Banken durch die Richtlinie Mifid
gezwungen, für Aktienanalysen Prei-
se zuverlangen. Damit istdie zuvor
üblichePraxis, sie mit Aktienkaufauf-
trägen zuverrechnen, nicht mehr mög-
lich. DochAnleger sindkaum bereit,
für Studien zu bezahlen.Nunerhöht
die BankM.M.Warburgihre Reich-
weite, indem sieeine Kooperation mit
der polnischen BankPKO eingeht.
Diesevertreibe nunWarburg-Studien
an ihreKunden inPolen,Ungar nund
Tschechien. ÄhnlichkooperiertMetz-
ler schon mit CréditAgri cole.

dpa./ins.NEWYORK/FRANKFURT.
Die Fondsbranchesteht voreiner Mil-
liarden-Fusion. So willdie Fondsge-
sellschaftFranklin Templetonden
Konkur renten Legg Masonüberneh-
men. Dasgaben am Dienstag beide
Unternehmen in einergemeinsamen
Presseerklärung bekannt. So will
Franklin Templetonden Legg-Ma-
son-Aktionären 50 Dollar je Aktie bie-
ten. Damit würde derKaufpreis bei
rund 4,5 Milliarden Dollar liegen.
Franklin Templetonwürde zudem
rund 2Milliarden SchuldenvonLegg
Mason übernehmen.Zum Börsen-
schlussamvergangenenFreita ghatte
Legg Mason den Handel bei 40,76
Dollarbeendet. Am Montag warin
AmerikaFeier tag. Konzernchef Greg
Johnson will die Muttergesellschaft
des Fondsanbieters FranklinTemple-
ton, FranklinResources, mit demZu-
kauf diversifizieren, besser ausbalan-
cieren und neueKunden anlocken.
„Die Transaktion bringt uns eine maß-
gebliche Größe,füllt strategi sche Lü-
cken und sorgt bei unserem Geschäft
für ein besseres Gleichgewicht“, sagte
die ChefinvonFranklinTempleton,
JennyJohnson.Kostenersparnisse sei-
en hingegen nicht der Hauptgrund für
die Transaktion. Allerdingsdürften
die Synergien,die aufrund 200 Millio-
nen Dollar im Jahrgeschätztwerden,
gernemitgenommenwerden.
Mit dem Zusammenschlussent-
steht ein neuer Riese auf demFonds-
Markt.FranklinTempletonverwaltet
ein Vermögen vonrund 700 Milliar-
den Dollar.Die größereLegg Mason,
die unter ihrem Dachgleichneun In-
vestmenthäuservereint, bringt es auf
rund 800 Milliarden Dollar.

Zahl der Ergebniskorrekture nso hochwie nie


sibi. FRANKFURT. Gerade erst Ne-
gativzinsen eingeführt, und schon
wieder zurückgezogen: Die Sparkas-
se Vogtland im sächsischen Plauen
hat eine neueRegelung über ein„Ver-
wahrentgelt“ in Höhevon0,7 Pro-
zent auchauf dem Girokontofür Be-
trägevon mehr als 5000 Eurowieder
zurückgezogen.Wieder Mitteldeut-
sche Rundfunk berichtet,hatteeszu-
vorerhebliche Kritik an derrechtre-
striktivenRegelung gegeben. Immer-
hin wolltedie Sparkassevon ihren
Kunden noch mal 0,2 Prozentpunkte
mehr haben, als die EuropäischeZen-
tralbank (EZB)vonBanken für deren
Einlagenverlangt.
Es warnicht der ersteFall, in dem
ein Geldinstitut eineNegativzins-Re-
gelung wieder zurückgezogen oder er-
klärthatte, eine in den Preisaushang
aufgenommeneRegelung in der Pra-
xis nun dochnicht anwenden zuwol-
len. Offenbar istdieser ganze Prozess
für viele Institutenachwie vormit
Versuchund Ir rtum verbunden.
Der Vorsitzende des Zweckver-
bands der Sparkasse, Ralf Oberdor-
fer, sagtedem Sender:„Wirstellen
fest,dassesMenschen gibt, die über
viel Geldverfügen, neueKonten bei
anderen Instituten eröffnen und ihr
Geld verteilen, um dieStrafzinsen zu
vermeiden.“ Dem habe man „einen
Riegelvorschieben“wollen.
Die Verbraucherzentrale Sachsen
hattedie Pläne der Sparkassefrühzei-
tig kritisiert. Sie bezeichnete die ge-
planteErhebung des Verwahrent-
gelts alsrechtswidrig undkündigte
umgehend rechtli cheSchrittean.
„Daran hat sichbis heute–auchnach-
dem die Sparkassevorer st einen
Rück ziehergemacht hat–nichts ge-
ändert“, sagteAndrea Heyervon der
Verbraucherzentrale derF.A.Z. Im-
merhin dürfe es nacheinemUrteil
des LandgerichtsTübingen (Az.:4O
225/17)keine Doppelbelastung aus
Kontoführungsgebühr undNegativ-
zinsengeben, wasbei Negativzinsen
auf Girokontenrelevant wird. „Das al-
les hätteder SparkasseVogtland be-
kannt sein sollen, bevorsie zum 1.Fe-
bruar besagtesVerwahrentgelt einge-
führthat“, sagteHeyer.

Profiteurdes


Coronavirus


Warburgfindet


Researchkanal


Verwalter von


Fondsplanen


Vorallem Autokonzerne Großfusion


musstenihrePrognosen


deutlic hsenken. Nicht


nurdas Co ronavi rus


lässtnunweiteres


Unheil erwarten.


VonKerstin Papon,


Frankfurt


Sparkasse zieht


Negativzins


wieder zurück


Food Revolution


Tagesschlusskurse.
Quelle: Refinitiv F.A.Z.-GrafikHeß

in australischen Dollar ISINAU000000FOD7

0,05

0,06

0,07

0,08

0,09

0,10

17.1.2020 18.2.2020

Warnungen


im Prime Standard


1) Branchenauswahl.

Zahl der Warnungen Gründe der Warnungen 2019 Häufigkeitder Warnungen nachBranche 2019
in Prozent in Prozent derUnternehmen1)

Konjunktur/Markt 60 Automobil 83
Kosten (Personal, Rohstoffe) 18 Industrie 57
Situation der Automobilbranche 13 Chemie 54
Auftrags-/Umsatzverschiebung 11 Technologie 52
GeopolitischeUnsicherheiten, Handelskonflikte 6 Konsumgüter 44
Groß-und Einzelhandel 42
Energieversorgung 40
Software 40
Pharma, Biotechnologie, Medizintechnik 30
Finanzdienstleistungen 28

Mercedes-Benz Vision EQS: Daimler musstefür 2019 mehrere Warnungen veröffentlichen.

Quelle:EY/Foto Daimler/F.A.Z.-Grafik Brocker

20112013201520172019

37

54

65

85

48

(^6561)
137
171
Quelle:Moody’s/F.A.Z.-Grafik swa.
20 152016 201 72 018 2019 2020
Prognose
0
400
300
200
100
GlobaleAusgabe
nachhaltigerAnleihen
(inMilliardenDollar)
Starkes
Wachstum
FRANKFURTER ALLGEMEINEZEITUNG Finanzen MITTWOCH, 19.FEBRUAR 2020·NR.42·SEITE25

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