Frankfurter Allgemeine Zeitung - 19.02.2020

(ff) #1

SEITE N2·MITTWOCH,19. FEBRUAR2020·NR.42 Naturu nd Wissenschaft FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG


Der RiesenhirschMegaloceros giganteus
trug einstein Mega-Geweih, bis zu drei-
einhalb Meterbreit und 40 Kilogramm
schwer.War diese imposanteKonstrukti-
on aberrobustgenug,umsichdamit nach
Artder Hirsche zu duellieren?Wasbis-
her fraglichschien, bestätigen
nun Wissenschaftler um
AdaKlinkhamervonder
University ofNewEng-
land in Armidale.
Die Forscher stu-
diertenzum Ver-
gleichauchandere
Vertreterder
Hirschfamilie. Sie
scannten Schädel
und Geweihe mit
Computertomogra-
phen, um dann mit
der Finite-Elemente-
Methode die Kräfte zu be-
rechnen,die bei typischen
Belastungen auftreten.
WieKlinkhamer und ihre
Kollegen in den „Procee-
dings of theRoyalSociety B“
(doi: 10.1098/rspb. 2019.1873) berichten,
entpuppte sichdas riesigeGeweih als
kampftauglich–allerdings mit Einschrän-
kungen. Die ausgestorbenen Hirsche mit
der Statur eines Elchs hätten nicht so agie-
renkönnen wie Damhirsche, so dieFor-


scher .Diese eher zierlichen Arten sind die
nächsten lebendenVerwandten der Rie-
senhirsche und ebenfalls mit einem Ge-
weih ausgestattet,das handförmig endet.
Wenn sichdie fingerartigen Auswüchse
mit denen des Gegnersverhaken, wird
so langegedrückt undgedreht,
bis ein Duellant niedergerun-
genist.Wären Riesenhir-
sche derartaneinander-
geraten, wäreihr ausla-
dendes Geweih wohl
zerbrochen.
Um ihreKräftezu
messen, hätten Rie-
senhirsche, die in
Europa vor11500
Jahren ausstarben,
Verzweigun gendes
Geweihsmit kürzerem
Hebelarmnutze nmüs-
sen.Den größtenTeilih-
resKopfschmucks stellt en
dieRiesenhirschevermutli ch
bloß spektakulärzur Schau.
Auch Dam-und Rothirsche
versuche nzunächst, mitsol-
chem Imponiergehab eden Sieg zu errin-
gen. Nurwenn sie an einen ebensostattli-
chen Gegnergeraten, istKämpfenange-
sagt .Stets verbundenmit de mRisiko,Ver-
letzungen zu erleiden oderVerlus te am
knöchernen Kopf. DIEMUTKLÄRNER

Zu sperrigfürsDuell


Das Geweih der Riesenhirschewar nicht nur Zierde


Vonder Textverarbeitung bis zurKünstli-
chen Intelligenz–inder Welt der traditio-
nellen Computer basiertalles auf den bei-
denbinären Informationseinheiten „1“
und„0“. Quantencomputer hingegen nut-
zensogenannteQuantenbits,kurz Qubits
genannt.Qubits sind nicht begrenzt auf
zwei Zustände, sondernkönnenallemögli-
chen Einstellungen dazwischen einneh-
men. DieseTatsache lässt die Rechenleis-
tung eines Quantencomputer smit der
Zahl der Quantenbits exponentiell anstei-
gen. Dochnochist diese Technologie nicht
ausgereift.DieSchwierigkeitbestehtinsbe-
sonderedarin, brauchbareQubits zuentwi-
ckeln,die sich in ausreichendem Maße
kontrollieren un dverschalten lassen.
Prinzipiell kommt jedesquantenme-
chanische Zweizustandssystem inFrage,
etwa der Eigendrehimpuls–üblicherwei-
se als Spin bezeichnet–vonElektronen
oder vonAtomkernen. In der Praxiser-
weisen sichviele Ansätzejedochals unge-
eignet, da sie zu störanfällig sind oder
nicht ausreichend manipuliertwerden
können. Hinzukommt, dassdie Sy steme
oftmals nur mit aufwendigen Apparatu-
renfunktionieren,etwa mit leistungsfähi-
genKühlsystemen.
Wissenschaftlervonder University of
NewSouth Wales in Sydneyhaben nunei-
nen vielversprechendenAnsatz für Quan-
tenbits entwickelt, der zur Basiseines all-

tagstauglichen Quantencomputers wer-
denkönnte. Wieder leitendeForscher An-
drew Dzurak und seineKollegen in der
Zeitschrift„NatureCommunications“
(doi: 10.1038/s41467-019-14053-w) be-
richten,schufen sievergleichsweisestabi-
le QubitsinGestalt vonwinzigen Halblei-
terstrukturen aus Silizium,sogenannten
Quantenpunkten. Im Gegensatz zu ande-
renQubit-Architekturen hat dieErrun-
genschaftaus Sydneyden entscheiden-
denVorteil, dasssie mit dengleichen
Halbleitertechnologiengefertigtwerden
kann, die man auchzur Produktion aller
modernenComputerchipsverwendet. Da-
durchist das australischeQuantensystem
skalierbar.
Bei Quantenpunkten (engl.quantum
dots) handeltes sichgenerell um Material-
strukturen, diekeine nennenswerte räum-
liche Ausdehnung haben. In derenInnern
sind Ladungsträgerini hrer Beweglichkeit
derarteingeschränkt, dass ihreEnergie
nichtmehrkontinuierliche,sondernnur
nochdiskreteWerte annehmenkann. Als
Folgebilden sich, ähnlichwie bei den
Elektronenhüllen derAtome, Schalenaus
–der Grund,weshalb man Quantenpunk-
te bisweilenauchkünstli cheAtome
nennt.DerElektronenspin solcherkünstli-
cher Atome lässt sich als Quantenbit nut-
zen: Erkann, vereinfachtgesagt ,entwe-
der nach „oben“ oder „unten“ zeigen be-

ziehungsweise sich in einembeliebigen
Zwischenzustandbefinden.
Im Jahr 2015gelang es denForschern
um Dzurak,erstmalszweisolcher Qubits
in Siliziumbauteilen miteinander zuver-
schalten und so einelementares logisches
Quantengatter zuverwirklichen. In je-
demkünstli chen Atom warjeweils nur
eineinzelnes Elektrongefan gen. Mi telek-
trischen und magnetischen Feldernlie-
ßen sichdie Quantenbitskontrollieren
und manipulieren und so einfacheRe-
chenoperationenausführen. Gleichwohl
erwiesen sichdie Quantenbits bisher als
ziemlichanfällig gegenüber Ladungs-
schwankungen und anderenStörungen.
Das lagvorallem anUnregelmäßigkeiten
derSiliziumbauteile auf atomarerEbene.
Um ihreQuantenpunkterobusterzu ge-
stalten, haben dieForscherumDzurakei-
nemQuantenpunkt sukzessiveweitere
Elektronen zugefügt–bis zu 31Stück. Die
Ladungsträger ordnetensichininsgesamt
vier Schalen an, wie spektroskopischeUn-
tersuchungenoffenbar ten. Tests zeigten,
dassdie entwickelten Quantenpunkte
deutlichrobuster sin dals jene,die nu rein
Elekt ronbesitzen. Alsquantenmechani-
sches Zweizustandssystem diente dabei
der Elektronenspin desElektrons in der
äuße rsten Schale.Die Forscher glauben,
dass bei diesem Aufbau die Elektronen
derinneren SchalenStörungen abschir-

men.Sie würden wie eine Grundierung
auf der unvollkommenen Oberfläche des
Quantenpunktes wirkenund Unebenhei-
tenglätten ,spekuliertRossLeon einer
der Autorender Studie. Dasverleihe dem
Elektron i nder äußeren SchaleStabilität.
Ein weiterer Pluspunkt der Silizium-
Quantenbitsgegenüber anderen Qubit-
Architekturen: Sie funktionieren prinzi-
piell unter alltagsüblichen Bedingungen,
insbesondereauchbei Raumtemperatur.
Der Quantencomputer vonGoogle
„Sycamore“ etwa nutzt supraleitende
Schaltkreise als Qubits, derenquanten-
mechanische Eigenschaften er st bei Tem-
peraturen nahe dem absolutenNullpunkt
auftr eten, beirund minus 270 GradCelsi-
us. Mit insgesamt 53verschalteten Qu-
bits istder Apparat der bislanggrößte
Quantencomputer:Eine Berechnung, für
die herkömmliche Hochleistungsrechner
ungefähr zehntausend Jahregebraucht
hätten, schaffteerinzweihundertSekun-
den. Allerdings taugt „Sycamore“ bislang
nur für eine spezielle Aufgabe,und die
tiefeBetriebstemperatur sprichtgegen
eine künftig eVerwendung im Alltag. Qu-
bits auf Siliziumchipskönnten daher eine
brauchbarereAlternativedarstellen, soll-
te es tatsächlichirgendwanngelingen, sie
in großer Anzahl zu verschalten und
nachBeliebenzumanipulieren.
JANOSCHDEEG

Der Quantencomputer für den Alltag?


„KünstlicheAtome“ auf Siliziumchips dienen alsrobuste Recheneinheiten für eine neue Qubit-Architektur


I


nder letzten Woche dürften
TausendevonFrauen schlaflo-
se Nächte durchwachthaben.
Die aktuelle mediale Hatz auf
das Wehenmittel Misoprostol–
der Handelsname istCytotec –
und dessen Anwendung in der Geburts-
hilfewar geeignet, Schwangereund Müt-
termassiv zu ängstigen. Die öffentliche
Darstellung ließ die Geburtshelfer als
Hasardeureerscheinen, die Schwange-
renohne Skrupel eine nicht zugelassene
Substanz verabreichten und so das Le-
ben vonMutter und Kindgefährdeten.
Wasstimmt, undwasist Pa nikmache?
Misoprostolähnelt den imKörper vor-
kommenden Prostagla ndinen, die für
die Schmerzvermittlung, aber auchfür
die ArbeitvonglattenMuskeln vonBe-
deutungsind, wie sie in Darmund Ge-
bärmuttervorkommen.Das Mittelwar
zunächstzur BehandlungvonMagenge-
schwüren zugelassen worden. Aller-
dings entdeckteman durchZufall, dass
es auchdie Gebärmutter anregt–und
damit eingeeignetes Medikamentdar-
stellt, eine Geburteinzuleiten.
Zu diesem Zweckwar es in Deutsch-
land einmal zugelassenworden, aller-
dingswurde esvomHersteller2006 vom
Marktgenommen.Weil es zugefährlich
war, sagen die aktuellen Medienberichte,
waszurSkandalisierung passt.Aus Renta-
bil itäts gründen, sagen vieleKenner des
Marktes.Undineinem Expertenbrief der
Schweizerischen Gesellschaftfür Gynäko-
logieund Geburtshilfelässt sichdies so-
garschwarz auf weiß nachlesen.
In anderen Ländernist Misoprostol
nachwie vorfür die Geburtseinleitung zu-
gelassen,etwa in Frankreichoder in skan-
dinavischen Ländern. „In Dänemarkhält
man es beispielsweise für derartunbe-
denklich, dassdie Geburtskliniken den
Schwangeren die Tabletten sogar mit
nachHause geben zur Geburtseinleitung.
Dortwartensie völlig ohne jedeÜberwa-
chung, ob es mit der Geburtlosgeht“,
weiß SvenKehl, Professor und Leiter der
GeburtshilfeamUniversitätsklinikum Er-
langen.Nachdem infolgeder anklagen-
den Medienberichtezahlreiche Panikan-
rufe vonbesorgten Mütternund Schwan-
geren dieKlinikeninganz Deutschland
erreichten, hat er zusammen mit Michael
Abou-Dakn, dem Chefarzt der Geburts-
klinik imSt.Joseph Krankenhaus in Ber-
lin, für die Deutsche Gesellschaftfür Gy-
näkologie und Geburtshilfe(DGGG)
und anderegroße Fachgesellschaften
eine Stellungnahmeverfasst.Darin wei-
sen sie darauf hin, dassauch hierzulande
das Wehenmittel als sowertvoll erachtet
wird, dassEnde 2020 in Deutschland die
Zulassung eines Misoprostolpräparates,
das in anderen Ländernbereits auf dem
Markt ist,gestarte twerden soll.
Nicht nur wird Misoprostolinzahlrei-
chen Ländernweltweit häufig undganz
regulärverwendet, dieWeltgesundheits-
organisation(WHO) hat esgerade we-
genseiner gutenNutzen-Risiko-Bilanz
in der Geburtshilfeauf die Liste der un-
verzichtbaren Medikamentegesetzt.
„Wir verfügen über mehr als 150Studien
und Übersichtsarbeiten, die die Sicher-
heit und EffizienzvonMisoprostolbele-
gen“, sagtKehl. Verglichen mit anderen
Wehenmitteln, zum Beispiel dem Hor-
mon Oxytocin, lässt sichmit Misoprostol
eher eine natürliche Geburtherbeifüh-
renund einKaiserschnitt zuverlässiger
verhindern.Das geht zum Beispielaus ei-
nem Übersichtsbeitrag der Cochrane-Ge-
sellschafthervor. „Wichtig istaußerdem,
dassMisoprostoldie Bronchiennicht ver-
krampfen lässt und deshalb auchbei
Schwangeren, die an Asthma leiden, an-
gewendetwerdenkann“, betont der Ge-
burtshelfer.Gleichzeitig nennen viele


Frauenärzteals Vorteil, dassdas Wehen-
mittel alsTablette eingenommenwerden
kann. Es gibt zwar Gele, die ebenfalls in
die Scheide eingebrachtwerden, um die
Gebärmutter zuWehen anzuregen. Aller-
dings besteht hier die Gefahr,dasssie In-
fektionen denWegbereiten. Daskann
besondersdann,wenn dieFruchtblase
geplatzt ist, demUngeborenengefähr-
lichwerden. Misoprostolbewährtsich
vorallem dann,wenn der Muttermund
der Schwangeren, durch den das Kind
aus der Gebärmutter in den Geburtska-
nal hinaustritt, nochnicht geöffne tist.
Hierfür gibt es auchmechanischeVer-
fahren, die den Muttermund mit Hilfevon
Druc kdurch einen Ballon dehnenhelfen.
Dennochkommt man überwiegend nicht
um Medikamenteherum. Eine umfassen-
deAuswertungzahlreicherwissenschaftli-

cher Studien schließt daher mit dem un-
zweideutigenFazit: „Die Anwendungvon
Misoprostolist eineeffektiv eund sichere
Methode zurGeburtseinleitung inTermin-
nähe.“ Soverwundertesnicht, dassMiso-
pros tolinden meistengeburtshilflichen
Abteilungen eingesetzt wird.Unddiejeni-
gen, die auf denEinsatzverzichten, tun
diesaus juristischen Gründen, nichtetwa
weil sie medizinische Bedenkenhätten.
Wo alsoliegt dasProblem?Nicht in
der Substanz, sonderninder Anwen-
dung, sagen Geburtshelfer. „Es gibtkei-
ne einheitlichenVorgabe ninden Leitli-
nien.Undfür Studien, dieverschiedene
Dosierungenvergleichenkönnten,hätte
man in derVergangenheit niemalsein
Ethikvotum erhalten“,beschreibtKehl
das Dilemma.Eine der Empfehlungen
lautet, Misoprostolineiner Dosisvon25

Mikrogramm alle zweiStunden zuverab-
reichen, aber das istkeineswegs ein Dog-
ma. Dassdie Anwendunghierzulande
höchstuneinheitlicherfolgt,belegt eine
Studie derUniversitätsfrauenklinikAa-
chen. EtwazweiDrittel derKliniken,
die an der Befragungteilnahmen, setz-
tenMisoprostolzur Geburtseinleitung
ein,aber nur35Prozentwendete ndas
vonWHO undDGGGempfohlene Sche-
ma an. Das istjedochnicht ungewöhn-
lich, es spiegelt wider,dasseskeinefes-
tenRegeln zurVerabreichung gibt,we-
der national nochinternational. „Er-
schwertwirddie Situation dadurch,dass
es keine Evidenz gibt,wie die Schwange-
re unddas Kind überwachtwerden soll-
ten“, räumtKehlein. In Deutschland
würde mannie eine Mutterunter Miso-
pros tolnachHause schicken, sondern

immer dieHerztöne de sKindesüberwa-
chen. In anderen Ländernhat man da-
mit kein Problem undgeht mi tder Sub-
stanzweit sorgloser um.
Zu den Risiken zählen sogenannteWe-
henstürme, die nicht immer mitwehen-
hemmenden Mitteln gestopptwerden
können. Allerdings wirkten sichdie Kom-
plikationen bisher in zahlreichen Beob-
achtungen nicht auf die Gesundheitvon
Mutter und Kind aus.Unklar ist, ob Miso-
pros toleher als anderewehenfördernde
Mittel zum Einreißen der Gebärmutter-
muskulatur führenkann –sofer netwa
eine Schwangerebei früheren Geburten
einenKaiserschnitt hatteund daherwo-
möglichdie Narbe anfälliger ist. Um die-
ser potentiell lebensbedrohlichenKom-
plikation zu begegnen, istesuntersagt,
MisoprostolindieserKonstellation zu
verabreichen.
Warum–und dies istdie Frage, die ei-
gentlichalle interessieren sollte–
brau chtman überhaupt einMittel zur Ge-
burtseinleitung? Zwanzig Prozent aller
Schwangerenkommen in die Situation,
dassdie Schwangerschaftdringen dbeen-
detwerden muss. Sei es, dassesdem
Kind schlechtgeht, weil es über die Pla-
zenta nicht mehr genügend versorgt
wird. Sei es, dassder Geburtstermin
schon zu langeüberschritten istund man
eine Übertragung fürchtet. Also benöti-
genmehr als 150 000 Schwangereim
Jahr in Deutschland eine Einleitung ih-
rerGeburt. Da in vielenFällen Misopro-
stol das Mittel derWahl darstellt, lässt
si ch hochrechnen,welcher Erklärungsbe-
darfdemnächstauf die Geburtshilfe-Ab-
teilungen zukommt.

Unsichtbarer Ölteppich
DiegrößteÖlkatastrophe deramerikani-
schen Geschichtewar wohl nochgrößer
als gedacht .Bei dervorzehn Jahrenim
Golf vonMexikoexplodiertenPlattform
„Deepwater Horizon“ sindfast drei Mo-
nate lang fast800 Millionen LiterÖlins
Meer geflossen. DieverschmutzteFläche
be rechneteman anhandder Sa tellitenda-
tenauf 150 000 Quadratkilometer. Tat-
sächlichaber, so schließenForscher um
Igal Berenshteinvonder Universityof
Miami,war dieFläche desvongiftigen
polyzyklischen aromatischenKohlenwas-
serstoffenverschmutzten Wassersein
Drittel größer.NachAuswertungvon
Meeresproben entlangder Golfküsten
und der Berechnung mitStrömungsmo-
dellen hatsichgezeigt:Ein Großteil des
auchvon Fischen aufgenommenenMate-
rials warunterhalb der für Satelliten
sichtbarenWasser ströme bis an dieSüd-
spitzeFloridas und in denNordwesten
bisTexas transportiertworde n–Hunder-
te Kilometerweiter ,als man bislang ange-
nommenhat. jom

Asymmetrisches Gehirn
Die linkeund rechte Hirnhälfte sind bei
Menschenaffenauchasymmetrischge-
baut.Langedacht eman, die Spezialisie-
rung der Hirnhälften, etwa die Sprachver-
arbeitung auf der linken Seite, sei erst
nachder Abspaltung des Menschenvon
der Hominiden-Linie entstanden. For-
scher um Simon Neubauer vom
Max-Planck-Institut für EvolutionäreAn-
thropologieund derUniversitätWien ha-
ben in „ScienceAdvances“gezeigt, dass
der Menschsogar amwenigstenkonstant
istinseiner Hirnlateralisierung,vergli-
chen mit Gorilla, Orang-Utan und Schim-
panse. jom

Tragbares Kraftpaket
Puls -und Bewegungsmesser oder EKG-
Sonde im Sportshirt,Temperatursenso-
rensowie Navigationssysteme in derTrek-
kingjacke –auchtragbareElektronik be-
nötigt leichteund elastische,vorallem
aber leistungsfähigeStromquellen. Che-
mikervomUniversity CollegeinLondon
haben einen Superkondensator entwi-
ckelt, der offenkundig all diese Anforde-
rungen erfüllt.Die Stromquelle, die mit
den Doppelschicht-Kondensatorenver-
wandt ist, lässt sichohne Probleme um
180 Gradverbiegen und hat eine mit mo-
dernen Bleibatterienvergleichbarehohe
Energiedichtevon 88,1Wattstunden pro
Liter .Normale Superkondensatorenkä-
men nur auf einZehntel diesesWertes,
schreiben ZhuangnamLiund seineKolle-
genin„NatureEnergy“. Grund für den
Rekordwert seien die Elektroden, diege-
genüber früheren Modellen aus dünnen
Graphitschichten, sogenanntem Gra-
phen, bestünden. In denPorendes Gra-
phenskönnten die Ionen, die für den La-
dungstransportsorgten, optimaleingela-
gert werden. mli

Dieser Superkondsator soll es mit einer
Bleibatterie aufnehmen können. FotoZ.Li

Misoprostolist kein


ConterganimKreißsaal


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Gigant der Hirsche
Foto Interfoto

Warten aufsKindgeht nicht
immer: Etwajede fünfte Geburt
wirdkünstlicheingeleitet.
FotoColourbox
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