alternativen Kraftstoffe, die E-Fuels, im
Hinterkopf behalten. Transporter und Lkw,
aber auch Baumaschinen oder Flugzeuge
brauchen diese Kraftstoffe, da genügen die
anderen beiden Antriebe nicht. In der
Schweiz werden regenerative Kraftstoffe auf
den Flottenverbrauch angerechnet. Wenn
Autohersteller dort gewisse CO₂-Werte im
Flottendurchschnitt nicht unterschreiten,
gibt es Strafzahlungen, und zwar durchaus
in dreistelliger Millionenhöhe. In Deutsch-
land bekommen die Hersteller derzeit keine
Gutschrift, wenn Autos E-Fuel tanken, das
aus regenerativem Strom hergestellt wurde.
Das muss sich ändern.
China will nun vom Elektroauto auf
Wasserstoff umschwenken. Was bedeutet
das für das Elektroauto?
Elektromotor: Elektroautos wurden in
China massiv gefördert, im Wesentlichen,
um die lokalen Emissionen der Fahrzeuge
dort etwas zu reduzieren. Angesichts des
Kohlestroms bringt das aber bei der Ver-
ringerung von CO₂-Emissionen wenig.
Insofern ist es eigentlich nur konsequent,
wenn China sich jetzt darauf besinnt, einen
Schritt weiter in die Zukunft zu gehen
und auch auf Wasserstoff zu schauen. An
den chinesischen Universitäten ist diese
Forschung schon länger etabliert.
mit regenerativen Kraftstoffen betreiben,
mit E-Fuels oder Wasserstoff. Das wird üb-
rigens viel früher kommen als 2050. Schon
in fünf Jahren werden praktisch alle Ver-
brennungsmotoren teilelektrifiziert sein.
Wa s k ö n n t e d i e Po l i t i k t u n , u m d e n C O₂-
freien Verkehr voranzubringen?
Wasserstoffantrieb: Der Ausbau der Tank-
infrastruktur für Wasserstoff müsste ge-
fördert werden. Ob über Sonderabschrei-
bungen oder Förderungssubventionen – es
muss für Tankstellenbetreiber nützlich sein,
nicht für Mineralölfirmen. Denn für einen
Tankstellenbetreiber, der sich für eine Mil-
lion Euro an seine Tankstelle einen Elektro-
lyseur hinstellt, rechnet sich das noch nicht,
wenn nur alle drei Tage ein Wasserstoff-
Auto vorbeikommt.
Elektromotor: Was wir noch bräuchten,
wäre eine gewisse Sicherung der Lademög-
lichkeiten, denn da gibt es speziell in unserer
schönen Stadt Berlin so einige Leute, die
parken mit ihren Verbrennungsmotoren
gern mal vor der Elektroladesäule. Der
zweite ganz wichtige Punkt: Wir müssen
uns unbedingt darum kümmern, dass wir
die erneuerbaren Energien ausbauen und
nicht, so wie es im Augenblick passiert, den
Windenergieausbau verhindern.
Verbrennungsmotor: Wir sollten auch die
einmal im Jahr in den Urlaub und im Alltag
emissionsfrei zur Arbeit fahren kann.
Ein Range-Extender ist ein kleiner Diesel-
motor, der einen Generator antreibt, um
die Batterie aufzuladen.
Elektromotor: Es kann auch eine kleine
Brennstoffzelle sein, jedenfalls ein System,
mit dem man eine größere Reichweite bei
kurzen Tankzyklen erreichen kann. So lässt
sich die Mobilität von morgen Schritt für
Schritt aufbauen, denn das passt zur ak-
tuellen Infrastruktur relativ gut.
Man wird also 2050 gar nicht mehr sagen
können: Das ist klar ein Verbrenner, das
ist klar ein Batterieelektroauto?
Verbrennungsmotor: Ganz genau.
Wasserstoffantrieb: Ja, genau das wird
passieren. Alle Neuwagen werden 2050
über irgendeine Form von Elektrifizierung
verfügen. Wenn ein Fahrzeug lange Stre-
cken zu fahren hat, gebe ich ihm eine mit-
telgroße Batterie und eine Mittelleistungs-
brennstoffzelle. Ein Fern-Lkw braucht
ungefähr 150 Kilowatt Leistung zusätzlich.
Auf einer normalen Strecke nehme ich die
aus der Brennstoffzelle. Bergauf nehme ich
die 150 Kilowatt aus einer Batterie. Auf der
Langstrecke ist ein Dieselmotor nach wie
vor ein optimaler Antrieb mit hervorragen-
dem Wirkungsgrad. Den würde man dann
So viel Gramm CO 2 pro Kilometer verursacht ein Auto der Golfklasse je
nach Antrieb im Laufe seines Autolebens (CO 2 -Äquivalente)
Elektro- und Brenn-
stoffzellen autos
verursachen heute
viel CO 2 , weil der
deutsche Strommix
einen hohen Kohle-
strom-Anteil hat.
Mit Strom aus er-
neuerbaren Ener-
gien sinken diese
Emissionen. Das
Recycling der Elek-
trobatterie geht als
CO 2 -Senke in die
Bilanz ein (lila). Für
Erdgas ist hier eine
Beimischung von 15
Prozent Biomethan
angenommen
Quelle
bit.ly/adac-klimabilanz