Die Welt - 17.02.2020

(nextflipdebug5) #1

S


eit dem 1. Februar bin ich nun
isoliert, mitten in einem na-
hezu leeren Wohnblock in
Shanghai, der aussieht wie ei-
ne Bungalow-Siedlung. Ohne
meine Frau und unsere beiden Kinder, die
habe ich aus dem Urlaub zurück nach
Deutschland geschickt. Und zum Glück
ohne das Coronavirus. Ich gehöre nicht
zu den Infizierten, dennoch bestimmt
das Virus mein Leben derzeit rund um
die Uhr. Es engt mein privates Leben je-
den Tag spiralenartig immer weiter ein.

VON PHILIPP SCHOLL
AUS SHANGHAI

Die Behörden haben die Bevölkerung
nachdrücklich aufgefordert, die eigenen
vier Wände nach Möglichkeit nicht zu
verlassen – eine der wesentlichen Maß-
nahmen, die Ausbreitung des Coronavi-
rus zu unterbinden. Dennoch bin ich heu-
te Morgen mit der Meldung aufgewacht,
dass 15.152 weitere Personen infiziert
sind.
Es fällt schwer zu verstehen, um wie
viele Einzelschicksale es sich handelt. Die
Masse ist anonym, die alltäglichen Maß-
nahmen sind konkret. Das Coronavirus,
von der Weltgesundheitsorganisation
Covid-19 genannt, zwingt diese Stadt in
den Stillstand. Und mein Leben. Hier
meine persönliche Chronologie der ver-
gangenen drei Wochen.

UNVOLLENDETER URLAUB

2 3. Januar 2020: eine mir noch unbekannte
Anzahl registrierte Infizierte in China, eine
mir noch unbekannte Anzahl in Shanghai,
null Todesopfer in Shanghai

AAAlltag in Shanghai. Chinesische Neujahrs-lltag in Shanghai. Chinesische Neujahrs-
ffferien stehen vor der Tür und beginnenerien stehen vor der Tür und beginnen
mit einer gigantischen Reisewelle. In 440
Millionen Zugfahrten verteilen sich die
Menschen in über 100 Schnellfernzugver-
bindungen im ganzen Land. Meine Fami-
lie zieht es ins Ausland, wir fliegen nach
Thailand.
Ich arbeite seit einem halben Jahr in
Shanghai – als „Expatriate“ für einen gro-
ßen deutschen Mittelständler. Als Be-
triebsleiter bin ich für etwa 100 Mitarbei-
ter verantwortlich. Am vorletzten Ar-
beitstag morgens in der Kaffeeküche wur-
de ich über ein sich ausbreitendes neuen
Virus „irgendwo“ in China informiert.
Schnell machen Gerüchte die Runde, Kol-
leginnen und Kollegen sollten doch zur
VVVermeidung von möglichen Ansteckun-ermeidung von möglichen Ansteckun-
gen nach ihrer Rückkehr besser 14 Tage
lang zu Hause bleiben. Aus Gerüchten
wird eine Planungsgrundlage. Über eine
schnell eingerichtete WeChat-Gruppe
(ähnlich einer WhatsApp-Gruppe) wird
der Prozess begleitet.
Meldung nach dem Mittagessen von
der Geschäftsführung: Nach Ferienende
müssen alle Mitarbeiter zur Temperatur-
kontrolle, bevor sie den Arbeitsplatz be-
treten. Rückreisende aus Wuhan bleiben
fffür 14 Tage daheim. Bis zum Feierabendür 14 Tage daheim. Bis zum Feierabend
ist von mehreren Hundert Mitarbeitern
das Reiseziel während der Ferien festge-
halten und der Beschluss kommuniziert.
VVVerdutzt habe ich ein Paket Masken dererdutzt habe ich ein Paket Masken der
Schutzklasse FFP3 entgegengenommen
mit dem Kommentar: Die musst du am
Flughafen tragen. Ich bekomme einen
Geschmack von den Maßnahmen, die in
diesem Land möglich sind. Wir sprechen
von einer pauschalen Isolierung von Mil-
lionen von Menschen.
Ich könnte jetzt berichten, wie schön
unser Thailand-Urlaub war. Spielen und
rutschen mit den Kindern im Pool. 30
Grad, Sonne, Strand. Aber der Urlaub war
unvollendet. Die Geschäftsführung hat
das Management, also auch mich, mitten
im Urlaub aus allen Teilen der Welt zu ei-
ner Telefonkonferenz zusammengerufen.
Schon davor hatte sich meine Informati-
onslage an meinem Pool auch im Halbta-
gestakt geändert. Die größte Herausfor-
derung bleibt, sich inmitten von wissen-
schaftlichen Informationen, chinesisch-
sprachigen Informationen und Panikma-
che ein Bild zu machen, auf dessen
Grundlage man ganz private Entschei-
dungen treffen kann. Deutschland oder
Shanghai? Bleibe ich oder alle? Oder ge-
hen wir alle?
Da uns als Familie die drastischen
Maßnahmen der Chinesen beängstigend
vorkamen, reist die Familie aus dem Ur-
laub direkt nach Deutschland, ich kehre
am 2. Februar alleine nach Shanghai zu-
rück.

MASKIERTER RÜCKFLUG

2 9. Januar: 2846 registrierte Infizierte in
China, 53 in Shanghai, ein Todesopfer in
Shanghai

Es gibt keine Schutzmasken mehr. In
China ist die Ausgabe von Masken jetzt
unter staatlicher Regelung. Während an-
dere Holzelefanten aus Thailand mitbrin-
gen, habe ich im Urlaubsort alle Apothe-
ken abgeklappert und mehrere Hundert
Masken von verdutzten Verkäufern ent-
gegengenommen.

AAAlle China-Heimflieger tragen schonlle China-Heimflieger tragen schon
am Flughafen im Urlaubsort diszipliniert
ihren Mundschutz. Den rückreisenden
Touristen gen Westen ist die Verwirrung
anzumerken. Zurück in Shanghai, dürfen
wir nicht aus dem Flugzeug aussteigen.
Zuerst kommt jemand im Vollschutz
(((weißer Anzug, Handschuhe, Brille, Mas-weißer Anzug, Handschuhe, Brille, Mas-
ke, Spuckschutz)ins Flugzeug und misst
die Temperatur eines offenbar verdächti-
gen Fluggastes. Wir müssen solange sit-
zen bleiben. Es dauert lange, auch seine
im Flugzeug verstreuten Familienmitglie-
der werden kontrolliert. Es ist das erste
Mal, dass ich die Maßnahmen zur Ein-
dämmung des Virus hautnah erlebe.
Schnell nach Hause. Mittels einer
Handy-App kann ich durch Eingabe mei-
ner Flugnummer und meines Reiseda-
tums prüfen, ob ein Covid-19-Fall im sel-
ben Verkehrsmittel gewesen ist. Negativ.
Über Tage wiederhole ich diese Prüfung.
Nichts. Aber ich merke, wie auch meine
innere Anspannung steigt.
Jetzt sitze ich also für 14 Tage allein zu
Hause in einer leeren, kalten, nassen und
irgendwie auch abgeriegelten Stadt – in
sogenannter Isolation. Eine Wahl habe
ich nicht. Die Isolation ist verbindlich
(zumindest von meinem Arbeitgeber) für
alle, die nach Shanghai über öffentliche
VVVerkehrsmittel oder aus einer der starkerkehrsmittel oder aus einer der stark
betroffenen Regionen kommen. Aber ei-
gentlich bleiben alle daheim. Statt zehn
Millionen Fahrgästen transportiert die U-
Bahn nur noch 800.000 Fahrgäste pro
Tag. Zudem scheint mehr oder weniger
ganz Shanghai komplett geschlossen,
aaauch die Schulen für mindestens einenuch die Schulen für mindestens einen
Monat. Nur Supermärkte und Infrastruk-
turbetriebe bleiben offen, höre ich. Um
das zu überprüfen, müsste ich aber raus.

Im öffentlichen Raum wird mit schier
unendlichen Ressourcen die Stirntempe-
ratur kontrolliert, und Bereiche werden
desinfiziert. Alle 415 U-Bahn-Stationen
mit ihren 800 Zügen. An den beiden Flug-
häfen messen 417 Mitarbeiter die Tempe-
raturen der ankommenden Fluggäste
rund um die Uhr.
AAAus unserem Wohnblock kommt kei-us unserem Wohnblock kommt kei-
ner mehr unangemeldet rein oder raus.
ZZZwischen Mitternacht und sechs Uhrwischen Mitternacht und sechs Uhr
morgens ist er komplett abgeriegelt. Will
ich Besucher einladen, muss ich unter-
zeichnen, dass sie gesund sind und in den
letzten 14 Tagen nicht in den vom Virus
betroffenen Kernprovinzen waren oder
von dort jemanden getroffen haben. Oh-
nehin darf man nur nach erfolgreicher
Temperaturkontrolle passieren. Das gilt
auch für mich.

ALLEIN ZU HAUS

8. Februar: 34.875 registrierte Infizierte in
China, 281 in Shanghai, ein Todesopfer in
Shanghai

In zwei Tagen öffnen wieder die Büros.
Shanghai hat die offiziellen Ferien um ei-
ne Woche verlängert, um das Zusammen-
treffen von Menschen zu unterbinden.
Wir haben durchproduziert. Aber nur mit
Mitarbeitern, die während der chinesi-
schen Neujahrsferien Shanghai nicht ver-
lassen haben. Das waren aufgrund des
kontinuierlichen Betriebs und des
Schichtdiensts zum Glück genug Kolle-
gen. Aus unseren Standorten in Europa
und Amerika haben wir alle verfügbaren
Masken nach Shanghai per Luftfracht ge-
sendet. Und wir setzen weitere Schutz-
maßnahmen um: Wenn irgendwie mög-

lich, arbeiten wir von zu Hause aus. Jeden
Morgen um acht Uhr werden die Büros
desinfiziert. Danach wird 15 Minuten ge-
lüftet. Klimaanlagen und Luftzirkulation
werden möglichst ausgeschaltet. Bei der
Anreise im Shuttlebus werden Masken
getragen. Wer den Produktionsbereich
betritt, hat Einmalhandschuhe anzuzie-
hen. Kein Händeschütteln. Es gibt fest
zugewiesene Kantinenzeitfenster. Die Ti-
sche werden wie bei einer Schulprüfung
vereinzelt aufgestellt und besetzt, um
Gespräche zu unterbinden. Die Anwei-
sung: Haltet 1,5 Meter Abstand voneinan-
der, wascht immer wieder die Hände.
Und natürlich wird vor Arbeitsbeginn im-
mer die Stirntemperatur gemessen.
Wir führen auf der Arbeit weiterhin
nur nicht verschiebbare Aktivitäten aus.
VVVor allem weil uns bei betrieblichen Stö-or allem weil uns bei betrieblichen Stö-
rungen die Mitarbeiter fehlen würden,
um sie direkt zu beheben. Erschwerend
wwwurde kurzfristig verfügt, dass jetzt alleurde kurzfristig verfügt, dass jetzt alle
Mitarbeiter, die nach Shanghai zurück-
kommen, 14 Tage isoliert bleiben sollen.
Das betrifft damit auch den Individual-
verkehr. Zudem haben wir – meist aus
dem Home-Office heraus – alle Hände
voll zu tun, die Lieferverpflichtungen und
die Logistikkette aufrechtzuerhalten.
Da ich erst letzte Woche angekommen
bin, darf ich noch eine weitere Woche
daheimbleiben. Ich dachte, es wird un-
endlich langweilig. Doch da wir durch-
produzieren, dauert die betriebliche Lei-
tung aus der Distanz in einem fremden
Land bei gleichzeitiger Adaption an „die
Situation“ (liebevoll immer nur „due to
the situation“, „during this period“ ge-
nannt) tatsächlich locker einen ganzen
Arbeitstag. Die Pendelzeit, die ich täg-
lich spare, habe ich genutzt, um die

WWWaschmaschine zu finden und heraus-aschmaschine zu finden und heraus-
zubekommen, wie diese funktioniert.
Den Geschirrspüler kann ich jetzt auch
ganz passabel bedienen. Essen wird
wahlweise vom Supermarkt oder frisch
bei irgendeinem Restaurant per App be-
stellt. Ein Botendienst holt es dann ab,
bringt es zum Wohnblock, übergibt es
den Sicherheitskräften, die es wiederum
zu mir an die Haustür fahren. Leider ist
das Essen bis dahin kalt. Brötchentüten
vom Bäcker sind zugeschweißt.
Für Krisenzeiten hat meine Frau vor-
gesorgt. Ich habe gefunden: sechs Kilo-
gramm Nudeln, fünf Packungen Chips, 25
Liter Wasser, zwei Kilogramm Kaffee und
was sonst noch im Tiefkühler ist. Ein
deutscher Lebensmitteldiscounter, der in
Shanghai gar nicht so „discount“ ist, und
mein kleiner Supermarkt um die Ecke ha-
ben mir noch Sauerkraut, Bier, frische
Mangos, Grillwürstchen und Käse gelie-
fffert. Ich kann also noch locker zwei wei-ert. Ich kann also noch locker zwei wei-
tere Wochen Isolation bei gleichzeitiger
Gewichtszunahme überstehen.
Jeden zweiten Tag versuche ich Sport
zu treiben. Auf dem Gelände des Wohn-
blocks joggen (natürlich mit Maske) oder
in der Wohnung, am Crosstrainer. Das
Fitnessstudio überträgt seine Sportkurse
live über das Internet. Motto: „You are
staying fit during this period“. Heute
Nachmittag um drei Uhr Bodycombat,
morgen um vier Zumba.
Leider sind es gerade ganze zehn nasse
Grad Celsius, und ich habe nur ein war-
mes Esszimmer, die Küche ist ohne Hei-
zung. Das gehört dann schon eher in die
Kategorie ungemütlich. Dafür habe ich
meinem jüngeren Sohn per Video-We-
Chat den „Grüffelo“ vorgelesen und Frö-
sche im Gartenteich beobachtet.

Den Rest meiner Freizeit verbringe ich
mit eher untypischen Tätigkeiten eines
Familienvaters von kleineren Kindern.
Bilder bearbeiten, ich fotografiere gerne.
Mal wieder ein Hörbuch bis zum Schluss
hören.

WAS MACHE ICH HIER?

1 0. Februar: 40.246 registrierte Infizierte in
China, 299 in Shanghai, ein Todesopfer in
Shanghai

Die Hauptfrage, die mich umtreibt, ist:
WWWas mache ich hier? Ich bin Zeitzeuge ei-as mache ich hier? Ich bin Zeitzeuge ei-
nes seltenen gesellschaftlichen Ereignis-
ses. Das ist einerseits die Infektion mit
ihrer Ausbreitung und Wirkung auf die
Gesellschaft und andererseits – viel kon-
kreter – die Erfahrung in meinem direk-
ten Umfeld. Eine Region mit 25 Millionen
Menschen wird isoliert und das öffentli-
che Leben vollständig lahmgelegt. Das ist
spannend, aber auch beängstigend.
Diesen Widerspruch kann ich kaum lö-
sen. In Shanghai sind nun 299 Menschen
registriert infiziert. 299 von circa 25 Mil-
lionen. Ein Mensch ist gestorben. Die
Zahl der wirklich Infizierten wird ver-
mutlich höher sein, viele werden aber
nicht registriert, weil der Körper das
selbst in den Griff bekommt – wie bei
zahlreichen anderen Viruserkrankungen.
Im Nachhinein wird das zu einer Redu-
zierung der Sterblichkeitsrate des Virus
ffführen. Je mehr man weiß, desto besserühren. Je mehr man weiß, desto besser
kann man „die Situation“ einordnen. Ich
habe sehr guten Zugang zu Informatio-
nen über ein gutes Team auf der Arbeit,
welches sich nur mit der Sicherheit und
entsprechenden Maßnahmen beschäftigt.
Öffentlich finanzierte Fernsehsender in
der Europäischen Union helfen über ihre
Experteninterviews in meinen Sprachen
bei der Meinungsbildung. Aber auch diese
Experten können mit der sich ständig än-
dernden Situation in Shanghai kaum
Schritt halten.
Es gibt chinesische Webseiten, die mir
anzeigen, wo in meiner Umgebung an-
geblich infizierte Personen erkannt wor-
den sind. Ein Kollege, just die Isolation
üüüberwunden, muss nach einem halbenberwunden, muss nach einem halben
Tag nun erneut für 14 Tage hinein, da in
seinem Compound eine Person infiziert
war. Der Wohnblock hat jetzt in der Karte
einen roten Punkt. 15.152 neue Infektio-
nen durch veränderte statistische Daten-
erfassung rütteln am Vertrauen in die In-
ffformationsstrategie, die ich bisher alsormationsstrategie, die ich bisher als
verlässlich bewertet habe. Zudem sind
die Übertragungswege des Virus noch
nicht geklärt. Und die Hoffnung, sich
durch Isolation schützen zu können, fin-
de ich auch gewagt. Aber es scheint zu ei-
ner Reduzierung der Infektionsrate zu
ffführen. Der Zustand wird anhalten.ühren. Der Zustand wird anhalten.
Shanghai fordert immer mehr Rückkeh-
rer zur Isolation auf. Geschäfte, Shop-
ping-Malls, Lokale sind heute immer
noch verlängert für eine unbestimmte
Zeit geschlossen. Die Schulen werden
wohl bis mindestens Mitte März ge-
schlossen bleiben. Aber „this special pe-
riod“iod“iod“, , vonder hier alle sprechen, wird
aaauch zu Ende gehen.uch zu Ende gehen.
Die Familie heimzusenden war einfach,
wenn man die Möglichkeit hat. Das haben
nicht alle Deutsche in Shanghai. Ich habe
hier aber eine Aufgabe und Verantwor-
tung für den Betrieb und meine Mitarbei-
ter gerne übernommen. Zu der Verant-
wortung stehe ich auch, wenn es schwie-
riger ist. Aber nicht bedingungslos. Die
chinesische Administration ergreift dras-
tische Maßnahmen, um der Lage Herr zu
werden. Ich unterstelle erst einmal – oh-
ne alles verstehen und begreifen zu kön-
nen –, dass die Provinz Shanghai ihre
Bürger schützt. Und wenn der Schutz für
Chinesen gut ist, kann mich das auch
schützen.
Die Kolleginnen und Kollegen auf der
Arbeit haben eine pragmatische Art, mit
der Situation umzugehen. Zahlreiche
dürfen nicht arbeiten. Die anderen ma-
chen die Arbeit mit. Es kommen keine
Klagen. Ich freue mich, nach der Isolation
wieder ein aktiverer Teil des Teams zu
sein. Und ganz besonders freue ich mich,
wenn die Schule wieder öffnet und Leben
in die Stadt zurückkehrt. Dann kann mei-
ne Familie wieder in einer der spannends-
ten Städte der Welt zu Gast sein.
WWWenn wir das Werk wegen eines Coro-enn wir das Werk wegen eines Coro-
navirus-Falls schließen, ich auf unbe-
stimmte Zeit isoliert bin oder die deut-
sche Regierung auffordern würde, Lands-
leute zurückzuholen, dann wäre auch für
mich hier Schluss. Und falls mich dann
keiner mehr fliegt oder alles noch strikter
kommt, habe ich immer noch meine Frö-
sche im Garten, sechs Kilogramm Nudeln
und einen Luftballon. Ich habe ihn „Wil-
son“ getauft, wie Tom Hanks seinen
Freund, den Volleyball, in „Cast Away“.
Bald sind meine 14 Tage verpflichten-
de Isolation um. Am Montag, dem 17. Fe-
bruar, darf ich endlich wieder an meinen
Arbeitsplatz. Ansonsten wird sich nicht
viel ändern. Shanghai ruht so lange, bis
das Virus beherrscht ist. Man ist weiter-
hin angehalten, zu Hause zu bleiben,
wenn man nicht auf der Arbeit ist. Dauer
unbestimmt.

FFFreie Fahrt: Eine leere Straße in Shanghai reie Fahrt: Eine leere Straße in Shanghai

PHILIPP SCHOLL

Leben in der „SITUATION“


Philipp Scholl, ein deutscher Ingenieur und Familienvater aus Bochum, lebt und arbeitet in Shanghai.


Mit dem Coronavirus infiziert ist der 40-Jährige nicht, dennoch lebt er praktisch eingesperrt


in seiner Wohnung. Ein Erfahrungsbericht aus dem Alltag in einer isolierten Megametropole


Philipp Scholl (links) bei der
TTTemperaturkontrolle am Eingang zuemperaturkontrolle am Eingang zu
seinem Wohnkomplex (oben). In seiner
IIIsolation hat Scholl einen Luftballon solation hat Scholl einen Luftballon
bemalt. Er nennt ihn „Wilson“, nach dem
VVVorbild des Volleyballs, der für den von orbild des Volleyballs, der für den von
TTTom Hanks gespielten Verschollene in om Hanks gespielten Verschollene in
PHILIPP SCHOLL (3)HILIPP SCHOLL (3) „Cast Away“ zum Begleiter wird

PHILIPP SCHOLL

PHILIPP SCHOLL

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17.02.20 Montag, 17. Februar 2020DWBE-HP


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    Belichter: Farbe:Belichter: Farbe:Belichter:


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12 WIRTSCHAFT DIE WELT MONTAG,17.FEBRUAR


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