Die Welt - 17.02.2020

(nextflipdebug5) #1

S


eit Jahrzehnten erforscht
Gerald Hüther die Entwick-
lung des menschlichen Ge-
hirns, insbesondere im Kin-
des- und Jugendalter. Seine
Beiträge zu Bildungsdebatten werden
kontrovers diskutiert. Im WELT-Inter-
view fordert er, die Schule zu einer
schlichten Ausbildungsstätte zu ma-
chen, die auslassen soll, was sie nicht
leisten kann.

VON FRANZISKA VON HAAREN

WELT: Herr Hüther, Sie sagen, dass
Bildung dazu dienen muss, junge
Menschen mit allen Fähigkeiten aus-
zustatten, die sie benötigen, um ihr
Leben eigenverantwortlich zu gestal-
ten. Ist das nicht so?

GERALD HÜTHER:Bisher dachten wir,
dass das in Bildungseinrichtungen,
beispielsweise Schulen, geht. Jetzt
stellen wir fest, dass die Schule mit all
den Anforderungen, die an sie gestellt
werden, völlig überlastet ist. Deshalb
müssen wir sie auf das zurückführen,
was sie tatsächlich ist: eine Ausbil-
dungsstätte. Alles, was Schule nicht
kann, muss sie abgeben und darf sich
das auch nicht weiter auf die Fahnen
schreiben. Der Schule ihre Bedeutung
nehmen, das sollte unser Ziel für die
nächsten Jahre sein. Zusätzlich wissen
wir, dass die entscheidenden Bil-
dungserfahrungen nicht institutiona-
lisierbar sind. Dabei handelt es sich
um Fähigkeiten wie sich selbst ken-
nenzulernen, gemeinsam mit anderen
Lösungen für Probleme zu entwickeln
und Empathie. Das sind alles Dinge,
die man nicht unterrichten kann. Des-
halb muss die Zivilgesellschaft aktiver
werden und sich verantwortlich dafür
fffühlen, dass junge Menschen all dasühlen, dass junge Menschen all das
lernen.

Aber im Schulalltag lernen Schüler
doch auch, sich mit ihren Mitschülern
und Lehrern auseinanderzusetzen.
Schule ermöglicht nur einen Einblick
in einen sehr engen, begrenzten Le-
bensbereich. Hier treffen Kinder und
Jugendliche ausschließlich auf Lehrer
und Gleichaltrige, aber das Leben be-
steht aus weit mehr. Wenn wir uns be-
wusst machen, was künftig auf junge
Menschen zukommt, reicht es bei Wei-
tem nicht aus, was Schule bietet. Es
braucht ein breiteres Spektrum an Le-
benskompetenzen.

Wie ist es möglich, das umzusetzen
und dabei auch Kinder aus bildungs-
fernen Schichten zu erreichen?
Bildung muss zu einer zivilgesellschaft-
lichen Aufgabe werden, die nicht an In-

stitutionen delegiert werden darf. Das
bedeutet, dass Familien mit schwierigen
Kindern in ihrer Nachbarschaft jeman-
den finden müssen, der sich auch um
diese Kinder mitkümmert.

Aber in der Nachbarschaft wohnen
gerade in Zeiten der Gentrifizierung
oft Familien mit ähnlichen Proble-
men, die keine Kapazität haben, sich
um diese Kinder mitzukümmern.
Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, Kin-
der außerschulisch an Orte zu bringen,
in denen sie wichtige Lebenserfahrun-
gen machen. Das müssen nicht immer
Nachbarn sein, das können auch Sport-
vereine, Bands, Breakdancegruppen
und Feuerwehren sein. Es muss kom-
munale Lernorte und Bildungsmög-
lichkeiten geben, die im realen Leben
der Kommune verankert sind und zu
denen auch diejenigen Kinder gehen
können, die aus bildungsfernen Schich-
ten stammen. Ich könnte mir auch vor-
stellen, dass es künftig eine digitale
Plattform gibt, auf der sich Erwachse-

ne melden, die etwas Besonderes vor-
haben und das gerne mit Jugendlichen
machen würden, und darüber eine Ver-
mittlung stattfindet.

Ihre Vorstellung beruht also darauf,
dass es Schulen gibt, die ausschließ-
lich der Ausbildung dienen. Ergän-
zend dazu gibt es zivilgesellschaftli-
che Angebote, die die sozialen Fähig-
keiten der Kinder fördern. Ein Plä-
doyer für eine Stärkung der Zivilge-
sellschaft?
Ja. Das ist ganz entscheidend für unse-
re demokratische Gesellschaft, die es
gilt zu erhalten. Momentan erleben wir
einen Rückgang demokratischer Ver-
haltensweisen, wenn ich beispielsweise
daran denke, wie Menschen in Diskus-
sionen miteinander umgehen, mit wel-

chen Parteien und Weltanschauungen
sie sympathisieren.

Brauchen wir dafür auch ein Unter-
richtsfach, das jungen Menschen ver-
mittelt, dass Debatten auch ohne
Shitstormsund Schimpfwörter ge-
führt werden können?
WWWenn es darum geht, konstruktiv undenn es darum geht, konstruktiv und
menschlich mit den Gedanken anderer
umzugehen, geht das am besten bei der
Feuerwehr oder im Sportverein. Insze-
nierte Debatten in der Schule vermit-
teln Kindern nur, dass man seine Zeit
auch mit Gerede verbringen kann, und
das ist dann wenig förderlich für das
Lernen. Damit Kinder außerhalb der
Schule diese Erfahrungen machen kön-
nen, muss man ihnen aber auch Zeit da-
fffür einräumen. Wenn sie von sieben bisür einräumen. Wenn sie von sieben bis
1 7 Uhr in der Schule sind, ist das nur
schwer möglich umzusetzen. Ganz ent-
scheidend ist, dass Schule in ihrer Be-
deutung zurückgestuft wird, damit die
anderen Lebenserfahrungen stärker be-
tont werden.

24


17.02.20 Montag, 17. Februar 2020DWBE-HP


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DWBE-HP

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DIE WELT MONTAG,17.FEBRUAR2020 SEITE 24

PANORAMA

Breeemmmeeen Hamburg

Hannover

Leipzig

Münster

Rostockk

Düssseldorf

Frieddrriichshafen

Saarrbbrüüccken

Köln

Kiiell

MMüünncchhen

Kassel

Stuttgart

Berlinn

DDrreesssddenn

Frankfurrtt

Nürnbberrg

Antalya
Bali
Bue
Dje
Hon

Innsbruck
J l

Manila
Mb

WELLLTTWETTERHEUTE

TEMPERAAATTURREKKKOORDE

DEUUTTSSCCHHLLAANNDDHHEEUUTTEE

VORHERSAAAGGE

GebbiiettsweiiseRRegengüüsse


Dienstag

Norden Süden

Mittwoch Donnerstag Freitag

Sonne

Mond

07 : 3317 : 40

03 : 1011 : 43
AngabenffürKassel

VVVoonRheinland-PfalzunddemSaarlandbisnachSachsen
fälltgebietsweiseRegen.BiszumAbendregnetesauchimSüden.
IndenhöchstenLagenfälltSchnee.Sonstisteswechselndbisstark
bewölktmitörtlichenRegenschauern.DieHöchstwerteliegenbei
8 bis 15 Grad.DerWindwehtmäßigbisfrischausSüdwestbisWest.
ImNordenundWestensindstarkebisstürmischeBöenmöglich.
DasWetterruftbeiWetterfühligenKopfschmerzenher-
vorrr..RheumakrankeundPersonenmitArthritismüssensichaufeine
VVVeerschlimmerungihrerBeschwerdeneinstellen.VieleMenschenrea-
gierenheutemiteinererhöhtenNervositätundReizbarkeit.

DDublin

Brüssseell

OOslo

WWarrsscchauu

Bordeauuxx

Kiew

Moskaauu

SSSttockkhhoollmm SStt..PPeetteersbbuurrgg

Riga

Reyyykkkkjjavikk

Koppenhhaaggeenn

Berlin

Helsinki

Zürich Wien

Nizza

Paallmaa

LLondon

Paris

Romm

AAtthheenn
Tunisss

Zagreebb

BBuddapeesst

Lissabonn

LLLaaasPalmmmaaass

Barcelona

Madrid

MMMaalaga

Algier


  • 9 bis- 5 - 4 bis 0 1 bis 5 6 bis 10 11 bis 15 16 bis 20 21 bis 25 26 bis 30 31 bis 35 über 35
    Hoch/Tief Warmfront Kaltfront Okklusion Warmluft KKKaaltluffftt


(^4938496919071818)
IIssttaanbul
18 ° heiter
30 ° Gi
14 ° wolkig
13 ° hi
31 ° wolkig
33 ° Shuer
g
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7
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(^1212)
6 8
8
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22
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(^1615)
14
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VVVaanncouver
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NewOrleans
MMexicoCity
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Chengdu
Bangkokk
KualaaLLuummpurr
HoChiMMinhStadt
Singaappuur
MMaanila
Hongkong
Shhanghaii
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Dhaka TTTTaaipeh
SSaanFrancisco YYYYaangon
SaltLakeCity
LosAngeles
Calgary
Winnipeg
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Montreal
NewYYYoork
ChicagoW
Dallas
Denver
Phoenix
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MMiiamii
Nassauuu
Haavvannnnaaa
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  • 9 °
    5 ° -^13 °

  • 10 °°°°°°°°°°


3 °


  • 2 °


18 °
23 °

255 ° 3300 °°

2444 °°°

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3777 °°

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1444 °°

1777 °°
12 °

31 °

1155 °°


  • -- 333 °°
    7777 °°°


288 °°

10 °
25 °
3300 °
225 °°°

1 °
18 °

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Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag

Mitte
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Maximum 14 , 444 °°( 1950 ),
Minimum- 1777 ,, 2 °( 1956 )

Maximum 14 , 9 °( 1950 ),
Minimum- 12 , 1 °( 1954 )

Hamburg Berlin Maximum 14 , 0 °( 2019 ),
Minimum- 11 , 5 °( 1994 )

Maximum 147 ,°( 2019 ),München
Minimum- 14 , 7 °( 1956 )

Frankfurt

D


ie tödlichen Schüsse auf einen
4 2-Jährigen vor dem Berliner
VVVeranstaltungszentrum Tem-eranstaltungszentrum Tem-
podrom geben den Ermittlern Rätsel
auf. Umstände und Hintergrund der
Tat seien unklar, sagte die Sprecherin
der Generalstaatsanwaltschaft Berlin,
Mona Lorenz. Der oder die Täter sind
ffflüchtig, die Obduktion der Leiche er-lüchtig, die Obduktion der Leiche er-
gab, dass der Mann mit türkischer
Staatsangehörigkeit an einem Schuss
in den Oberkörper starb. Vier weitere
türkischstämmige Männer wurden
verletzt, davon einer schwer. Sein Zu-
stand war nach den Informationen der
Generalstaatsanwaltschaft vom Sonn-
tag noch kritisch.
Zu der Comedyshow „Güldür Gül-
dür“ in Berlin-Kreuzberg waren am
Freitagabend rund 3000 Besucher in
das einem Zirkuszelt nachempfundenen
Tempodrom geströmt, um sich zu amü-
sieren. Kurz vor Schluss der Vorstel-
lung, gegen 23 Uhr fielen dann die
Schüsse vor dem Veranstaltungsort.
Wenig später rückte die Polizei mit
rund 200 Einsatzkräften an, Beamte mit
Maschinenpistolen sicherten den Ort
des Geschehens. Da waren die Schützen
allerdings schon geflohen. Das Gebiet
wurde weiträumig abgesperrt. Es könne
nicht mit Sicherheit gesagt werden, ob
es mehrere Täter gab oder ob es nur ei-
ner war, sagte Lorenz. Die fünf Opfer
sind nach ihren Angaben zwischen 28
und 52 Jahre alt.
Die Besucher der Veranstaltung im
Tempodrom wurden nach den Schüs-
sen über Seiten- und Hinterausgänge
aus dem Gebäude gebracht. Die Besu-
cher hätten von den Geschehnissen
größtenteils nichts mitbekommen.
Dass es sich bei den Angreifern um
rund 15 schwarz gekleidete Gestalten
handelte, wie der „Tagesspiegel“ unter
Berufung auf ein türkisches Nachrich-
tenportal berichtete, bestätigte Lorenz
nicht. Dem Blatt zufolge wurde den
Opfern in die Beine geschossen. Dies
könne im Milieu krimineller Clans da-
rauf hindeuten, dass die Angegriffenen
„verwarnt“ werden sollten. Tatsächlich
lägen Beinverletzungen vor, bemerkte
die Sprecherin der Generalstaatsan-
waltschaft dazu. Dass es sich um eine
gezielte Attacke handelte, ist ihr zufol-
ge aber Spekulation. Nach Angaben der
Zeitung hielten sich zum Tatzeitpunkt
eine Zivilstreife und ein Mobiles Ein-
satzkommando (MEK) in unmittelba-
rer Nähe auf, sodass die Polizei schnell
eingreifen konnte. So habe sie mehr To-
te verhindern können. dpa

Schießerei am


Rande einer


Comedyshow


4 2-Jähriger stirbt vor dem
Berliner Tempodrom

GROSSBRITANNIEN

Heftige Regenfälle
überfluten Wales

Auf „Ciara“ folgt „Dennis“: Das
zweite Wochenende in Folge hat ein
schwerer Sturm Großbritannien
heimgesucht. Hunderte Flüge wur-
den gestrichen, Soldaten mobilisiert,
im Süden von Wales wurde wegen
starker Regenfälle die höchste Warn-
stufe ausgerufen. Bis Sonntagmittag
zählte das Umweltamt fast 600 Flut-
warnungen. Möglicherweise kamen
vier Menschen wegen der Unwetter
ums Leben. Sturm- und Flutwarnun-
gen gab es vom Süden Schottlands
bis Wales im Südwesten von Eng-
land. Im südlichen Wales wurden
Windgeschwindigkeiten von 150
Stundenkilometern gemessen. We-
gen heftiger Regenfälle im Gefolge
von „Dennis“ rief der Wetterdienst
für die Region Alarmstufe Rot aus.
Dort fiel an einem Staudamm binnen
24 Stunden so viel Regen wie norma-
lerweise in mehr als einem Monat.

BAYERN

Mann verkleidet


sich als Busch


Ein Scherz hat in Füssen die Polizei
auf den Plan gerufen: Ein 45-Jäh-
riger hat sich als Busch verkleidet,
in einen Blumenkübel gestellt und
in der Fußgängerzone von Füssen
Passanten erschreckt. „Der Mann
ließ die Kamera mitlaufen und stell-
te alles auf seinem YouTube-Kanal
online“, sagte eine Polizeispreche-
rin. Das Kostüm wirkte den An-
gaben zufolge echt. „Noch ist es
keine Straftat – aber sobald sich die
Gefilmten melden, werden wir er-
mitteln“, sagte die Polizeispreche-
rin. In Betracht kämen etwa Verlet-
zung des Rechts am eigenen Bild,
Nötigung oder Bedrohung.

KOMPAKT Gibt es weitere Unterrichtsfächer, die
Sie auf diese Weise auslagern würden?
Alle künstlerischen Fächer und Sport,
sofern es außerhalb der Schule genug
Möglichkeiten für alle Kinder gibt, sich
musisch, künstlerisch und sportlich zu
betätigen. Wenn die Schule als reine
Ausbildungsstätte wahrgenommen wird,
kann man einen klaren Katalog erstellen,
was man dafür braucht. Da fällt ungefähr
die Hälfte dessen weg, was wir in der
Schule momentan unterrichten. Und das
ist nicht zuletzt auch ein Weg, den Lehr-
kräftemangel zu kompensieren.

Globalisierung und Digitalisierung
üben auf das Schulsystem einen
Anpassungsdruck aus, der immer
größer wird und sich zunehmend
beschleunigt.
Die Schule rennt heute immer den An-
forderungsprofilen anderer hinterher,
beispielsweise denjenigen der Wirt-
schaft, der Politik oder der Eltern. Da-
bei vergisst sie, sich auf das zu konzen-
trieren, was ihre eigentliche Aufgabe ist
und sie auch leisten kann. Das sind mei-
ner Meinung nach drei Dinge: Sie hat si-
cherzustellen, dass Kinder gut aufbe-
wahrt sind. Politisch gesprochen bedeu-
tet das: Eine volle Unterrichtsversor-
gung muss gewährleistet sein. Es kann
nicht sein, dass immer mehr Unterricht
wegen Personalmangel ausfällt. Hier
muss die Politik viel aktiver handeln
und endlich aufhören, sich mit der Ver-
waltung des Mangels zufriedenzugeben.
Schulen sind dafür verantwortlich, dass
Schüler die nötigen Qualifikationen er-
werben, die sie später im Berufsleben
brauchen. Und drittens sollten sie ver-
suchen, die immer heterogener werden-
de Schülerschaft so zu fördern, dass je-
der die Chance hat, im Berufsleben ei-
nen passenden Platz zu finden. Alles,
was darüber hinausgeht, kann Schule
nicht leisten.

Die Tatsache, dass Klassen immer he-
terogener werden, hängt auch mit
dem Projekt der Inklusion zusam-
men. Müssen wir das für gescheitert
erklären?
Das ist ein gutes Beispiel dafür, was es
bedeutet, anfangs etwas falsch zu ma-
chen, was man später nur schwer korri-
gieren kann. In Südtirol war es schon im-
mer so, dass alle Kinder gemeinsam in
die Schule gegangen sind. Bei uns hinge-
gen wurden sie jahrzehntelang getrennt
und jetzt sollen sie per Verordnung ge-
meinsam unterrichtet werden, obwohl
die Strukturen dafür gar nicht vorhan-
den sind. Inklusionslehrer berichten
auch, dass es keine Probleme gibt, wenn
die Schüler von der ersten Klasse an zu-
sammen unterrichtet werden. Inklusion
bedeutet, dass ein behindertes Kind ganz
selbstverständlich in die Klasse gehört.
Das ist aber unvereinbar mit den Vor-
stellungen von Menschen, denen man
seit Jahren beigebracht hat, dass Selekti-
on ein grundlegendes Merkmal unseres
Bildungssystems ist.

PA

/CLEMENS NIEHAUS/GEISLER-FOTOPRES

„Völlig


ÜBERLASTET“


Hirnforscher Gerald Hüther glaubt,


dass Schulen nicht mehr in der Lage


sind, Kinder mit allen Fähigkeiten


auszustatten, die notwendig sind.


Er plädiert deswegen für ein


radikales Umdenken


Bewohner in Velbert sind in ihrem
Badezimmer von einem ungebete-
nen Gast aufgeschreckt worden:
eine junge Ringelnatter habe aus
dem Abfluss der Dusche hervor-
gelugt. Die Bewohner alarmierten
die Tierrettung, die das etwa 30
Zentimeter lange Reptil problemlos
einfangen konnte. Die Einsatzkräfte
setzten die Schlange später in ei-
nem nahen Wald aus. Ringelnattern
sind einheimische, für den Men-
schen ungefährliche Schlangen.

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