Die Welt - 17.02.2020

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17.02.20 Montag, 17. Februar 2020DWBE-HP


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DIE WELT MONTAG,17.FEBRUAR2020 SEITE 9

WIRTSCHAFT

KONJUNKTUR: Stabilisierung
und die Hoffnung auf mehr –
Risiken bleiben Seite 8

AKTIEN: Kurspotenzial
vorhanden – aktive Risiko-
steuerung ratsam Seite 14

ANLEIHEN: Absicherungselemente
im Depot – ohne große Rendite-
ambitionen Seite 19

PERSPEKTIVEN
DER JAHRESAUSBLICK 2020

Orientierung in schwankenden Märkten

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auf durchschnittlich 0,07 % p. a. (Quelle: EZB Zinsstatistik). Dieser Rückgang des Zinssatzes führt dazu, dass ein Anleger, der eine entsprechende Anlage im Zeitraum
August 2019 tätigte, durchschnittlich 624 € weniger Zinsen erzielte, als er durchschnittlich mit einer entsprechenden Spareinlage erzielt hätte, wenn er sie in der Zeit vom
01.01.2006 bis 31.12.2008 abgeschlossen hätte. 2 Für den Übertrag von Depotvolumen oder die Anlage von Kontoguthaben in Wertpapieren von mindestens 10.000 €
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Weltmarktführer auf Seite 10


Fleischersatz


STUDIE

Unterricht zementiert
alte Rollenbilder

Im deutschen Schulunterricht kom-
men fast nie Unternehmerinnen
oder Managerinnen vor. Das zeigt
die Studie „Weibliche Vorbilder in
Wirtschaftsschulbüchern“ der
FDP-nahen Friedrich-Naumann-
Stiftung, die WELT AM SONNTAG
exklusiv vorliegt. „Frauen sind
keine Arbeitgeberinnen. Arbeit-
geber sind Männer, Frauen sind
Mitarbeiterinnen oder Kundinnen“,
stellen die Forscher vom Zentrum
für ökonomische Bildung in Siegen
in ihrer Analyse fest. Auch der Vor-
gang der Unternehmensgründung
werde, von wenigen Ausnahmen
abgesehen, als männliche Veran-
staltung dargestellt. Mit dieser
einseitigen Darstellung würden
traditionelle Rollenbilder zemen-
tiert, kritisieren die Wissenschaft-
ler. Auf den rund 5000 untersuch-
ten Schulbuchseiten für den Unter-
richt in der Mittelstufe sowie in der
gymnasialen Oberstufe werde le-
diglich eine einzige erfolgreiche
Unternehmerin dargestellt.

VERTRAUENSINDEX

Verbraucher werden
pessimistischer

Die Konjunktureintrübung in
Deutschland hinterlässt Spuren:
Die Bundesbürger blicken so pessi-
mistisch in die Zukunft wie lange
nicht. „Wir beobachten, dass das
Verbrauchervertrauen aktuell auf
einen Zweijahrestiefstand ge-
rutscht ist“, berichtete Nielsen-
Deutschland-Chef Jens Ohlig. Niel-
sen befragt seit 14 Jahren regel-
mäßig Konsumenten in 64 Ländern
nach ihren Zukunftserwartungen
und ermittelt danach seinen Ver-
brauchervertrauensindex. In der
neuesten Ausgabe rutscht die Bun-
desrepublik im europäischen Opti-
mismus-Ranking von Platz zwei auf
Platz fünf ab. Am zuversichtlichs-
ten blicken demnach die Dänen
und die Polen in die Zukunft. Die
Bundesbürger schätzten Jobaus-
sichten und finanzielle Lage pessi-
mistischer ein. Bewerteten im drit-
ten Quartal 2019 noch 62 Prozent
ihre Berufsaussichten in den kom-
menden zwölf Monaten als gut
oder sehr gut, waren es bei der
jüngsten Umfrage noch 58 Prozent.

„CUM-EX“-AFFÄRE

Bank-Eigentümer


weisen Schuld ab


In der „Cum-Ex“-Affäre um angeb-
lich verschenkte Millionen Euro
Steuergeld in Hamburg haben die
Haupteigentümer der Warburg
Bank die Vorwürfe der Einfluss-
nahme auf Steuerangelegenheiten
als „gehaltlose Unterstellungen“
zurückgewiesen. „Die Bank hat sich
nie mit unzulässigen, rechtswid-
rigen Forderungen oder Wünschen
an die Fiskalverwaltung oder Politi-
kerpersönlichkeiten gewandt“, hieß
es in einem am Samstag veröffent-
lichten fünfseitigen Schreiben der
Anwälte der wirtschaftlichen
Haupteigentümer, Max M. Warburg
und Christian Olearius. Gleich-
zeitig sei es aber selbstverständ-
lich, dass Vertreter der Bank Ge-
spräche mit allen führten.

INDIEN

Internet in Kaschmir
wird gedrosselt

Sechs Monate nach Beginn der
Internetsperre in Kaschmir haben
die sieben Millionen Menschen in
der Himalajaregion nun wieder
Zugriff auf das Netz. Allerdings
sind die Verbindungen langsam und
begrenzt. So können Nutzer nur
auf Webseiten zugreifen, die von
der Regierung genehmigt sind.
Beliebte Social-Media-Plattformen
wie Facebook, WhatsApp und Twit-
ter sind weiter gesperrt. YouTube
und Netflix wurden zwar freigege-
ben, die Internetverbindungen sind
aber zu langsam, um Videos zu
streamen.

KOMPAKT


D


ie USA erhöhen ihren Strafzoll
auf Flugzeuge aus Europa von
zehn auf 15 Prozent. Die EU rea-
gierte auf die Ankündigung mit dem
Wunsch nach einer Verhandlungslö-
sung. Das Bundeswirtschaftsministeri-
um zeigte sich gelassen. Schärfere Kri-
tik kam aus dem Europaparlament. Hin-
tergrund der US-Strafzölle sind rechts-
widrige EU-Subventionen für den Flug-
zeugbauer Airbus. Die Anhebung des
Strafzolls auf Flugzeugimporte trete am


  1. März in Kraft, hatte der US-Handels-
    beauftragte Robert Lighthizer am Frei-
    tagabend mitteilen lassen. Die Welthan-
    delsorganisation hatte Washington En-
    de 2019 das Recht erteilt, Strafzölle von
    bis zu 100 Prozent auf Waren im Wert
    von 7,5 Milliarden Dollar zu erheben.
    Hinter dieser Möglichkeit bleibt die auf
    Flugzeuge beschränkte Anhebung auf 15
    Prozent deutlich zurück.
    Ein Sprecher der EU-Kommission er-
    klärte dazu am Wochenende: „Wir neh-
    men die US-Entscheidung zur Kennt-
    nis.“ Der Fokus sollte aus Sicht der
    Brüsseler Behörde nun darauf liegen,


„eine Verhandlungslösung für den Flug-
zeugstreit auf der Grundlage konkreter
EU-Vorschlage zu bestehenden Subven-
tionen und künftigem Verhalten in die-
sem Sektor zu finden“. Das Bundeswirt-
schaftsministerium teilte mit, die US-
Ankündigung „sorgfältig analysieren“
zu wollen. „Aktuell sind die Zollerhö-
hungen im Kontext des Airbus-Falles
noch nicht in Kraft getreten“, so das Mi-
nisterium in Berlin. Zugleich betonte es
erneut: „Wir lehnen einseitige Zollerhö-
hungen ab. Zölle schaden am Ende al-
len, auch den USA. Wir brauchen weni-
ger Zölle, nicht mehr Zölle.“ Schärfer
äußerte sich der Vorsitzende des Han-
delsausschusses im Europäischen Parla-
ment, Bernd Lange (SPD): US-Präsident
Donald Trump „eskaliert weiter“ gegen
die EU. Zu Zöllen auf Stahl und Alupro-
dukte kämen nun erhöhte Zölle auf
Flugzeuge und die Drohung mit weite-
ren Zöllen hinzu. „Hier gilt es klare
Kante zu zeigen, auf Druck darf es keine
Zugeständnisse geben“, schrieb Lange
auf Twitter und fügte hinzu: „No way,
Mr President!“ dpa

USA erhöhen Strafzoll


aaauf Flugzeugeuf Flugzeuge


Europäische Union sucht Verhandlungslösung


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G


efallen ist der Preis für
Gas schon im November
und Dezember. Und im
Januar ging der Verfall
munter weiter. Auf Jah-
ressicht beträgt der Rückgang rund 30
Prozent. Zuletzt sackte die Notierung
für verflüssigtes und mit Tankern trans-
portiertes Gas (LNG) in Asien sogar auf
unter drei Dollar je Million British
Thermal Unit (MMBtu) ab – das ist
mehr als die Hälfte weniger als im Ver-
gleichszeitraum 2019. China, weltgröß-
ter Importeur des Rohstoffs, braucht
derzeit ganz einfach weniger davon.

VON EDUARD STEINER
AUS MOSKAU

Vor einer Woche bereits hätten min-
destens fünf LNG-Tanker, die nach Chi-
na unterwegs waren, die Route geän-
dert, so die britische Branchenbera-
tungsfirma Poten & Partners. Und Ende
vergangener Woche hat der Energiemi-
nister von Katar, dem weltweit größten
LNG-Exportland, erklärt, dass die kata-
rischen Gaskonzerne „stark damit be-
schäftigt“ sind, für China bestimmte
Tanker mit LNG umzulenken.
Das überflüssige Gas sucht also neue
Märkte und drückt den Gaspreis – auch
in Europa – weiter nach unten. Zuletzt
wurden auf dem niederländischen Han-
delspunkt TTF, einem der wichtigsten
in Europa, saisonale Preise erzielt wie
seit anderthalb Jahrzehnten nicht. Die
Situation erinnert in gewisser Weise an
den dramatischen Ölpreisverfall binnen
weniger Monate in der zweiten Hälfte
des Jahres 2014. Damals wollte der größ-
te Ölexporteur Saudi Arabien die neue
US-Billigkonkurrenz in die Knie zwin-
gen, indem er den Ölhahn aufdrehte, am
Ende aber damit einen Preissturz aus-

löste, der später nur zum Teil rückgän-
gig gemacht werden konnte.
Dennoch ist die jetzige Situation
beim Gas trotz aller Ähnlichkeit in der

Dennoch ist die jetzige Situation
beim Gas trotz aller Ähnlichkeit in der

Dennoch ist die jetzige Situation

negativen Preisdynamik nur bedingt
vergleichbar. Der längerfristige Hinter-
grund ist laut Loacker, dass mit der Zu-
nahme des LNG die zuvor fast aus-
schließlich von Pipelinegas bestimmten
lokal abgeschlossenen Märkte einen
starken Globalisierungsschub erfahren
haben – und dass neben anderen LNG-
Exporteuren gerade auch die USA seit
2018 auf die Weltmärkte drängen.
Das trifft vor allem Europas wichtigs-
ten Lieferanten – Gazprom, den welt-
weit größten Konzern aus der Branche.
Der Riese aus Russland steht für 40 Pro-
zent des EU-Gasimports, gefolgt von
Norwegen, das auf 31 Prozent kommt.
Für den Konzern ist das Europageschäft
entscheidend, denn auf dem preislich
stark regulierten russischen Binnen-
markt verdient er so gut wie nichts –
und bis vor zwei Monaten gab es noch
keine anderen Exportrouten außer nach
Europa inklusive der Türkei. Inzwi-
schen gibt es mit der neuen Pipeline
„Power of Siberia“ nach China immer-
hin noch einen neuen Markt. Doch ist
noch unklar, als wie profitabel sich das
China-Geschäft erweisen wird.
Die USA wollen selbst einen größeren
Teil vom europäischen Kuchen abbe-
kommen. Zumindest sollte der Gaz-
prom-Konzern seine Marktmacht und
seine Möglichkeiten dort nicht auch
noch ausbauen können. Gerade das aber
will dieser mit dem Bau der neuen Ost-
see-Pipeline Nord Stream 2 nach
Deutschland erreichen. Die Leitung, in
die er gemeinsam mit seinen europäi-
schen Abnehmern bereits knapp sechs
Milliarden Euro investiert hat und die
der ersten Nord-Stream-Pipeline eine

Kapazität von weiteren 55 Milliarden
Kubikmetern hinzufügen sollte, ist zu
94 Prozent fertig. Nur haben die USA
die Inbetriebnahme zu Jahresbeginn
torpediert, indem sie das auf den Bau
von Unterwasserpipelines spezialisierte
Schweizer Unternehmen Allseas Group
zum Baustopp gezwungen hatten.
Die Russen freilich geben nicht auf
und haben ihrerseits das an ihrer Pazi-
fikküste stationierte Pipelineverlege-
schiff „Akademik Tscherskyj“ Richtung
Ostsee in Bewegung gesetzt. Sie werden

den Fertigbau alleine nicht schaffen,
ließ nun US-Energieminister Dan
Brouillette auf der Münchner Sicher-
heitskonferenz wissen: „Sie können es
nicht“, sagte er und kündigte noch mehr

Widerstand gegen das Projekt an. Hinzu
kommen weitere Probleme auf der
Nachfrageseite. Zum einen wirkte sich
die generelle Verlangsamung des chine-
sischen Wirtschaftswachstums – auch
als Folge des Handelskonflikts mit den
USA – negativ auf die chinesische Gas-
nachfrage aus. Zum anderen hatten die
europäischen Energiekonzerne im
Herbst angesichts des russisch-ukraini-
schen Gasstreits und der Angst vor Lie-
ferunterbrechungen zwar eifrig die un-
terirdischen Speicher gefüllt und daher
auch bei Gazprom Rekordvolumina ein-
gekauft. Doch der Gasstreit wurde zum
Jahresende friedlich gelöst, was den
Preis weiter drückte.
Die Auswirkungen auf den Gazprom-
Konzern, Russlands größten Steuerzah-
ler, sind massiv. Und das, obwohl 2019
beinahe wieder das Rekordvolumen von
200,8 Milliarden Kubikmeter (mehr als
das Doppelte des deutschen und öster-
reichischen Jahresverbrauchs zusam-
men) in Europa verkauft wurde. Wäre
nicht das erste Halbjahr 2019 relativ er-
folgreich gewesen, es wäre finanziell
schon ziemlich eng geworden. Im drit-
ten Quartal nämlich ging der Konzern-
gewinn im Jahresvergleich um 45 Pro-
zent zurück. Die Zahlen für das vierte
Quartal stehen noch aus.
Im angelaufenen Jahr 2020 aber wird
es richtig hart, weil der Gasüberschuss
auf dem Markt anhält und der Preis
niedrig bleibt. Dafür ist – Ironie der Ge-
schichte – übrigens Gazprom selbst
mitverantwortlich. Der Konzern näm-
lich greift zu einer anderen Waffe und
verkauft neben dem vorwiegend über
Langfristverträge mit den europäischen
Abnehmern gehandelten Gas nun plötz-
lich auch aggressiv Rekordmengen mit-
tels täglicher Auktionen über seine neue
elektronische Handelsplattform – und
zwar mit großem Preisnachlass.
Im Sommer könnte der Gaspreis in
Europa nochmals absacken, prophezeit
das Oxford-Institut für Energiestudien.
Gazprom selbst hofft, dass es ab 2021
dann doch wieder bergauf geht.

Das Drama um


Der Weltmarktpreis für Erdgas stürzt ab. Russlands größtem Steuerzahler,


dem Gazprom-Konzern, drohen milliardenschwere Einbußen


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