Süddeutsche Zeitung - 17.02.2020

(Marcin) #1
London– Die Reise muss sehr schön gewe-
sensein, man sieht das an den Fotos von
Villa und Yacht, die in britischen Medien
kursieren: Boris Johnson lachend in rot-
weißen Shorts, seine Freundin Carrie Sy-
monds in einem bis zum Bauchnabel aus-
geschnittenen Badeanzug, eine hochele-
gante, luftige Behausung mit Ausblick auf
das azurblaue Wasser der Karibik, dazu
Butler, Koch und Gärtner. Der britische Pre-
mier verbrachte mit seiner Lebensgefähr-
tin über den Jahreswechsel eine entspann-
te Urlaubswoche auf der Karibik-Insel
Mustique, und er kam auch nicht vorzeitig
zurück, als der Abschuss eines ukraini-
schen Flugzeuges durch das iranische Mili-
tär eine internationale Krise auslöste.
Ausweislich einer im Parlament geführ-
ten „Liste der finanziellen Interessen von
Abgeordneten“, auf denen diese anzeigen
müssen, welche Einnahmen sie haben und
welche Spenden sie bekommen, gab John-
son an: „Unterbringung während eines Pri-
vaturlaubs für meine Partnerin und mich,
Wert 15 000 Pfund.“ Die freundliche Gabe
stamme von dem britischen Millionär Da-
vid Ross, Gründer einer Telefonfirma, und
sei eine Art „Sachleistung“. Anscheinend
hatte also Ross die Miete bezahlt.
Nur: Als der Unternehmer von Journalis-
ten darauf angesprochen wurde, wusste er
nichts davon, da müsse ein „Fehler“ vorlie-
gen. Hatte Johnson also gelogen? Die Wel-
len schlugen hoch, Labour zeigte Johnson
umgehend bei der Obfrau des Parlaments-
komitees an, Kathryn Stone, sie muss fi-
nanzielles Wohlverhalten und mögliche Be-
stechungen prüfen. Downing Street konter-
te, alles habe seine Richtigkeit, alles ein
Missverständnis, Ross habe eine andere
Villa als die eigene vermittelt. Hat es also ei-
ne Art Gegengeschäft mit einem anderen
Villenbesitzer gegeben?
Dazu muss man wissen, dass die kleine
Insel Mustique im Privatbesitz ist; die Mus-
tique Company, ein Zusammenschluss von
vorwiegend sehr reichen, sehr schönen
und sehr prominenten Eigentümern, ver-

waltet dort Dutzende Villen und zwei Ho-
tels. Billigtouristen sind ebenso wenig zu-
gelassen wie Paparazzi. Ross, dem es wohl
peinlich war, seinen Freund Boris in Miss-
kredit gebracht zu haben, ließ über einen
Sprecher mitteilen, er habe bei der Musti-
que Company angerufen und, weil seine
Villa belegt war, eine andere organisiert.
Labour will sich mit den Erklärungen
von Johnson und seinem millionenschwe-
ren Freund vorerst nicht zufriedengeben.
Der Abgeordnete Jon Trickett beschuldig-
te den Premier, Angaben über die
15 000 Pfund gemacht zu haben, ohne de-
ren genaue Herkunft zu kennen. Peinlich
ist das deshalb, weil Johnson vor einem
knappen Jahr zuletzt vom Komitee für par-
lamentarische Standards ermahnt worden
war, sich endlich mal an die Regeln zu hal-
ten. Er hatte die Einnahmen aus einer Woh-
nung nicht ordnungsgemäß angegeben,
und das war nicht das erste Mal: Zuvor hat-

te er zum Missfallen der Kollegen die Tanti-
emen aus einem Buch nicht gemeldet.
DieDaily Mail,die die Geschichte aufge-
bracht hat, berichtete in ihrer Sonntag-
Ausgabe, Ross sei an jenem Abend, als die
Geschichte hochkochte, beim Betreten von
Johnsons Amtssitz gesehen worden. Dow-
ning Street teilte mit, der Besuch habe
nichts mit der Causa Luxusurlaub zu tun,
es sei um ganz andere Themen gegangen,
den Premier habe Ross gar nicht getroffen.
In der Mustique-Frage ist das letzte
Wort offenbar noch nicht gesprochen. Die
Daily Mailmeldet auch, man wisse nun,
dass die Besitzerin der Insel-Villa, in der
das Paar urlaubte, die US-Amerikanerin
Sarah Richardson sei. Sie habe ihnen ihr
Haus vermietet und dementsprechend
auch Geld dafür bekommen. Die Frage lau-
tet nun: Von wem?
Immerhin: Die Flüge hat das Paar offen-
bar selbst bezahlt. cathrin kahlweit

Im Trailer zur Wahl der Miss Germany
am Samstagabendrufen einem die Fina-
listinnen Schlagworte zu, Werte, um die
es gehen soll bei der Show, die nicht mehr
von gestern sein will. Es ist ein filmisches
Accelerando, schneller und schneller
sprudeln die Begriffe, Schnitt, Schnitt,
Schnittschnittschnitt. Mehr Echtheit.
Selbständigkeit. Vielfalt. Akzeptanz.
Hilfsbereitschaft. Zusammenhalt. Nach-
haltigkeit. Weltoffenheit. Nächstenliebe.
Mut. Stärke. Familie.
Schönheit ist nicht dabei.
Zwei Stunden später steht fest, wer die
neue Schönheitskönigin ist, die man, näh-
me man all das ernst, wohl eher „Königin
für innere Schönheit“ nennen müsste. Sie
heißt Leonie Charlotte von Hase, ist in Na-
mibia aufgewachsen und lebt in Kiel
(Weltoffenheit), hat einen Bachelor in eng-
lischer Literatur (noch mal Weltoffenheit)
betreibt einen Versandhandel für Vintage-
Klamotten (Selbständigkeit), ist mit
35 Jahren die älteste Miss Germany der
Geschichte (Mut?) und hat einen drei Jah-
re alten Sohn (Familie, Zusammenhalt,
Hilfsbereitschaft, Nächstenliebe, Stärke).
Die Familie Klemmer aus Oldenburg,
die die Krönchenvergabe seit 60 Jahren
organisiert, sah sich in Zeiten von „Me
Too“ und Body Positivity gezwungen,
den Schönheitswettbewerb umzustylen
in einen „crossmedialen Personality-
Wettbewerb“. Man beschränke sich nicht
mehr auf das Äußere, sagt Max Klemmer,
24, Erfinder des neuen Konzepts. Nun
stünden Persönlichkeit, Charakter und
Lebensgeschichte im Mittelpunkt.
Das klingt einerseits so, als könnte
man auch einfach das Auswahlseminar
zur Studienstiftung des Deutschen Vol-
kes zur Misswahl umfunktionieren, inter-
essante Frauen dürfte man da zur Genü-
ge finden. Andererseits erinnert es doch

sehr an die Diktion von Heidi Klums Top-
model-Show, wo auch ständig von Perso-
nality die Rede ist, die aber nur so lange
wow ist, bis sich herausstellt, dass eine
Kandidatin beim Fotoshooting ihren eige-
nen Kopf hat.
Beim Miss-Germany-Finale lobt Mo-
derator Thore Schölermann die „unglaub-
lich schönen Frisuren“. Für Persönlich-
keit, Charakter und Lebensgeschichte
nimmt sich die erstmals rein weibliche Ju-
ry 2:30 Minuten pro Kandidatin. Reiner
Calmund, der früher mal in der Jury saß
und diesmal nur im Publikum, wünscht
sich wieder männliche Jurymitglieder,
denn: „Für Frauen ist auch wichtig, wie
die Männer sie sehen, habt ihr dat verstan-
den?“ Leonie von Hase hingegen wünscht
sich, einmal die Schriftstellerin Elizabeth
Gilbert zu treffen. Sie sei, sagt sie in der Ju-
ry-Kurzbefragung, ein Vorbild, weil sie
ein unangepasstes Leben führe. Als Sieg-
prämie bekommt sie unter anderem eine
Jahresration Shampoo und mehrere Paar
Schuhe. nadeschda scharfenberg

von violetta simon

E

ine Frau steht am Bügelbrett, auf
dem Herd köchelt Eintopf. Während
sie staubsaugt, Wäsche aufhängt
und aufräumt, geht im Ofen ein Kuchen
auf. Sie kämmt sich, trägt Lippenstift auf
und etwas Parfum. Wenn ihr Mann von der
Arbeit kommt, wird sie ihn begrüßen und
ihm die Jacke abnehmen. Was sich liest wie
ein Auszug aus dem „Handbuch für die gu-
te Hausfrau“ von 1955, ist die Beschrei-
bung eines typischen Wochentags von Ale-
na Kate Pettitt.
Die Britin gilt als Protagonistin einer Be-
wegung, die in den sozialen Medien unter
dem Hashtag #Tradwife (traditional house-
wife) Diskussionen auslöst. Ein großer
Schritt – allerdings zurück, Richtung Nach-
kriegszeit. „Sich dem Ehemann unterord-
nen, als wäre es 1959“: Für Pettitt ganz klar
besser, als im Büro nach der Pfeife des
Chefs zu tanzen, sagt sie im britischen
Frühstücksfernsehen. Die 34-Jährige lebt
mit Mann und Sohn in Gloucestershire im
Südwesten Englands. Sie ist stolz darauf,
eine traditionelle Hausfrau zu sein, und be-
richtet darüber regelmäßig auf der Web-
site der Online-Etiketteschule The Darling
Academy.

Ihren Job in der Kosmetikbranche hat
sie aufgegeben, eine Erlösung sei das gewe-
sen. Seitdem nutzt sie den Laptop, um Re-
zepte zu posten oder zu erklären, warum
Hausfrauen mehr Anerkennung gebührt
und der Ehemann für sie an erster Stelle
steht. Eine politische Gratwanderung: In
den USA werden Tradwives von der Alt-
Right-Bewegung und ultrarechten Supre-
macisten für eine Ideologie der überlege-
nen Rasse instrumentalisiert, zum Bei-
spiel von Hunter Drew, der auf seinem
BlogThe Family AlphaFrauen als „Heirats-
material“ bezeichnet, das weiße Nachkom-
men sichert.
Parallelen zum Familienideal des Drit-
ten Reichs sieht Pettitt bei sich selbst nicht.
Als glühende Patriotin will sie ihre Haltung
ausschließlich als Rückbesinnung auf tra-
ditionelle Werte verstanden wissen. In ei-
nem BBC-Beitrag erzählt sie, dass ihre Mut-
ter sie alleine großgezogen habe und dass
sie sich stets gesehnt habe nach dem Ge-
fühl von Zugehörigkeit und Heimat. Die
emeritierte Frankfurter Soziologieprofes-
sorin Ute Gerhard, erste Inhaberin eines
Lehrstuhls für Frauen- und Geschlechter-
forschung an einer deutschen Universität,
sieht in diesem Bedürfnis ein wiederkeh-
rendes gesellschaftliches Symptom: „In
Zeiten von Verunsicherung greift man zu-
rück auf die vermeintlich gute alte Zeit“,
sagt Gerhard am Telefon.
Während Tradwives in der traditionel-
len Rollenverteilung die Garantie für eine
glückliche Ehe sehen, werfen Gegnerinnen
ihnen vor, den Komfort, sich versorgt zu
fühlen, mit dem Verzicht auf ihre Mündig-
keit zu bezahlen. Eben diese Unmündig-
keit sei ein wesentlicher Bestandteil von
Retraditionalisierung – „und somit auch ei-
ner Wendung nach rechts“, warnt Gerhard.
Pettitt fühlt sich von solchen Aussagen
nicht nur politisch verunglimpft. Berufstä-
tige Frauen würden sie dafür verurteilen,

dass sie die Doppelbelastung meide, und
ihr Verrat am Feminismus unterstellen.
Das Modell basiere „auf einem Ehemann,
der genug verdient, um die Lebenshal-
tungskosten allein zu bestreiten“, spottet
zum Beispiel die Kolumnistin Hadley Free-
man imGuardian.
Die Debatte ist verfahren, und der Gra-
ben verläuft mitten zwischen den Frauen,

die mit harten Bandagen um die Deutungs-
hoheit des optimalen Familienmodells rin-
gen. So wie die US-Amerikanerin Lillian Se-
diles, die mit ihrem Mann Felipe den Blog
The postmodern Family betreibt. Nach der
Geburt des ersten Kindes blieb die Musik-
lehrerin und klassische Sängerin zu Hau-
se. Seitdem postet sie Videos über gesunde
Ernährung, Make-up-Tipps und natürli-

che Hausgeburt – ihre eigene ist auf You-
tube zu sehen.
In einer Talkshow sagte die dreifache
Mutter, sie würde niemals ihre Kinder be-
treuen lassen, um arbeiten zu können. War-
um, illustriert Sediles auf Twitter mit einer
handgeschriebenen Gegenüberstellung:
auf der einen Seite der Alltag einer berufs-
tätigen Mutter, bestehend aus Erschöp-

fung, Frust und Überforderung. Auf der an-
deren Seite der Tagesablauf einer „Stay-at-
home-Mum“, die mit den Kindern spielt
und gute Christen aus ihnen macht. Wäh-
rend die eine am Wochenende liegen ge-
bliebene Hausarbeit nachholt, verbringt
die andere Zeit mit der Familie und ihrem
Mann. Die Berufstätige müsse erkennen,
dass sie weder eine gute Ehefrau noch Mut-
ter ist. Botschaft: Wer beides will, be-
kommt am Ende nichts.
Es sind Abwägungen wie diese, die Trad-
wives dazu ermutigen, sich als die wahren
Feministinnen zu bezeichnen. Schließlich
erlaube ihnen ihre Wahl viel mehr Freiheit
als berufstätigen Müttern, die sich zwi-
schen zwei Rollen zerrieben, weil es die Ge-
sellschaft so vorgebe. Selbst die britische
Feministin Laurie Penny warnt davor, Fe-
minismus lediglich dahingehend zu deu-
ten, dass Frauen so viel arbeiten sollten
wie Männer. Damit erreiche man lediglich,
„dass Frauen genauso kapitalistisch ausge-
beutet werden und zusätzlich noch die gan-
ze Fürsorgearbeit erledigen“, sagte sie ein-
mal in einem SZ-Interview.

Tatsächlich setzt Studien zufolge selbst
bei Paaren, die gleich viel arbeiten, ein tra-
ditionelles Verhaltensmuster ein, sobald
es um häusliche Aufgabenteilung geht. Mit
der Geburt des ersten Kindes fallen die
meisten dann gänzlich in alte Rollen zu-
rück: Er arbeitet Vollzeit, sie Teilzeit, dafür
übernimmt sie die Care-Arbeiten rund um
Kind und Haushalt.
„Die Rede von der Wahlfreiheit ist ein sol-
cher Betrug an der Gleichberechtigungspo-
litik, ich kann das nicht mehr hören!“, erei-
fert sich Soziologin Gerhard. Es sei verhee-
rend, wenn Frauen nur auf Kosten ihrer Le-
bensbedingungen arbeiten könnten. „So ge-
sehen verbessern Tradwives ihre Bedingun-
gen durchaus“, sagt die 81-jährige Sozial-
wissenschaftlerin, „für den Moment.“ Frau-
en seien nur für eine bestimmte Zeit als
Mütter gefragt. „Was machen wir mit dem
Rest unseres Lebens? Man kann nicht ewig
Kinder hüten.“ Die Hausfrauenehe existie-
re rechtlich nicht mehr, es gebe keinen Ver-
sorgungsanspruch. Die Scheidungsrate
spreche zudem für sich – das könnten sich
langfristig auch Männer nicht mehr leisten.
Das Problem: „Nach wie vor ist die Ver-
einbarungsfrage weiblich. Diese Heraus-
forderung ist nur zu stemmen, indem man
eine gleichberechtigte Teilhabe schafft –
für beide Geschlechter“, sagt Gerhard. Um-
so schädlicher sei der Verehrungskult des
Patriarchen bei den Tradwives: „Alle, die
es anders sehen, gelten als männerfeind-
lich. Das hat fatale Folgen für die Motivati-
on der Männer, etwas zu verändern.“
Wenn es nach Alena Kate Pettitt geht,
dürfte ohnehin alles bleiben, wie es ist. Auf
den Vorwurf, sie mache sich zur Sklavin ih-
res Mannes, reagiert sie gelassen: „Wenn ei-
ne Sklavin Fußmassagen, Umarmungen,
schicke Essenseinladungen und zwischen-
durch einfach so eine Handtasche von Cha-
nel bekommt, dazu den Luxus, zu Hause
zu bleiben und sich dem Konkurrenz-
kampf da draußen zu entziehen, solange
sie ein bisschen Hausarbeit macht (was sie
ohnehin tun würde), dann könnt ihr mich
gerne nennen, wie ihr wollt.“

Mustique-Mysterium


Großbritannen beschäftigt sich mit der Frage: Wer zahlte Boris Johnsons Karibik-Urlaub?


Boris Johnson und Carrie Symonds vor Number 10 Downing Street. Ihr Urlaubsdo-
mizil auf Mustique war etwas luftiger als der Amtssitz in London. FOTO: YUI MOK/DPA

Die Bezahlung? Fußmassagen,
ein romantisches Dinner
und ein Täschchen von Chanel

Werner Dörr, 57, Bürgermeister von
Michelbach an der Bilz, verjagt Falsch-
parker mit Humor. Es geht um zwei für
Wohnmobile reservierte Parkplätze in
der Gemeinde im Kreis Schwäbisch Hall.
Unter zwei herkömmlichen Schildern ist
laut einem Bericht derBild-Zeitung ein
drittes angebracht mit der Aufschrift:
„Für alle Autofahrer, die nur ,Singen
und Klatschen‘ in der Schule hatten:
Dies ist ein Reisemobilstellplatz.“ Und
weiter: „Auch wenn Sie Ihren Namen
tanzen können: hier ist für PKW Parken
verboten.“ Laut Dörr funktioniert der
Spaß: „Seitdem ist der Platz frei.“


Scott Morrison, 51, australischer Premi-
er, ist ein Fall fürs Museum. Besser ge-
sagt: ein Hawaiihemd mit auf den ersten
Blick klassischem Blumenmuster, in
dem man auf den zweiten Blick Morri-
sons Gesicht entdecken kann. Eine Be-
kleidungsfirma hatte das Satire-Hemd
auf den Markt gebracht, nachdem der
Premier während
der Buschfeuer-Kri-
se gut gelaunte Ur-
laubsfotos aus Ha-
waii postete. Der
Erlös aus dem Ver-
kauf ging an die
Feuerwehr und ein
Exemplar an die
Nationalbibliothek,
die historisch bedeut-
same Gegenstände
sammelt.FOTO: DPA


Florian Niederlechner, 29, Fußballer,
setzt Prioritäten. Würde Jogi Löw ihn
überraschend für die Europameister-
schaft im Sommer nominieren, „dann
muss ich meine Hochzeit wahrscheinlich
absagen“, sagte der Stürmer des FC Augs-
burg im ZDF. Mit seiner Freundin Mela-
nie habe er vorsichtshalber bereits über
Ausweichmaßnahmen diskutiert.


Ayda Field Williams, 40, US-Schauspie-
lerin, zählt Füße. Auf Instagram postete
sie ein Foto von acht Kinderfüßen, darun-
ter zwei sehr kleine. „Wir sind nun offizi-
ell als Familie komplett“, schrieb sie
dazu. Sie seien dankbar, ihren Sohn
Beau Benedict Enthoven in den Armen
zu halten. Der Kleine ist von derselben
Leihmutter ausgetragen worden wie
seine Schwester Colette, 1. Field Wil-
liams und ihr Mann, der britische Sänger
Robbie Williams, 44, haben zwei weitere
Kinder, Theodora, 7, und Charlton, 5.


Barbara Meier, 33, „Germany’s Next
Topmodel“-Gewinnerin von 2007, ist ein
Beleg für die These, dass Schwanger-
schaften ansteckend sind (siehe Titelsei-
te dieser Zeitung): Auf Instagram verkün-
dete sie, dass sie und
ihr Mann, der öster-
reichische Unterneh-
mer Klemens Hall-
mann, 44, im Som-
mer Eltern werden.
Erst kürzlich hatte
Lena Gercke, Topmo-
del-Gewinnerin von
2006, ihre erste
Schwangerschaft
bekannt gegeben.
FOTO: STEPHAN RUMPF


London– SturmDennishat mit etwa
600 Hochwasserwarnungen am Sonntag
in England einen Rekord gebrochen. Nie
zuvor sind der Umweltagentur zufolge
an einem einzigen Tag so viele Warnun-
gen veröffentlicht worden. Der Sturm
brachte solche Regenmengen mit sich,
wie sie sonst nur in einem Monat fallen.
Als lebensbedrohlich stuften die Exper-
ten zwischenzeitlich die Lage in Teilen
von Wales ein, auch Schottland war be-
troffen. Hubschrauber und Schlauchboo-
te brachten Menschen aus ihren überflu-
teten Häusern. Mindestens ein Mann
kam ums Leben. Zugstrecken und Stra-
ßen wurden gesperrt und Flüge gestri-
chen. Da eine Woche zuvor bereitsCiara



  • in DeutschlandSabinegenannt – Über-
    schwemmungen und extrem nasse Bö-
    den gebracht hatte, befürchten Experten
    nun größere Schäden. dpa


Berlin– Die tödlichen Schüsse auf einen
42-jährigen türkischen Staatsangehöri-
gen vor der Berliner Veranstaltungshalle
Tempodrom haben den Ermittlern auch
am Wochenende Rätsel aufgegeben.
Umstände und Hintergrund der Tat
seien unklar, sagte eine Sprecherin der
Generalstaatsanwaltschaft. Der oder die
Täter sind flüchtig. 3000 Zuschauer
hatten am Freitagabend die Comedy-
show „Güldür Güldür“ besucht. Kurz vor
Schluss, gegen 23 Uhr, fielen die Schüsse
vor dem Tempodrom. Vier weitere tür-
kischstämmige Männer wurden verletzt,
einer von ihnen schwer. dpa


Berlin– Ein Streit unter Autofahrern in
Berlin ist derart eskaliert, dass ein
34-Jähriger seinem gleichaltrigen Wider-
sacher eine Fingerkuppe abgebissen hat.
Der „Beißer“ gab bei der Polizei an, der
Fahrer hinter ihm sei ihm in der Tem-
po-30-Zone dicht aufgefahren und habe
aufgeblendet. Die Männer hielten an
und gingen aufeinander los. An der mit
Schlägen und Würgen ausgetragenen
Auseinandersetzung sollen sich auch die
Beifahrer beteiligt haben. dpa


Miss Studienstiftung


Die schönsteDeutsche muss nicht mehr nur schön sein


Die Freiheit der Hausfrau


Die Britin Alena Kate Pettitt hat den Job aufgegeben und lebt nach dem Motto „Sich dem Ehemann unterordnen, als wäre es 1959“.
Unter dem Hashtag #Tradwife feiern sie und andere Frauen sich als wahre Feministinnen

Sind berufstätige Mütter
nicht komplett unglücklich
mit ihrer Doppelrolle?

(^8) PANORAMA Montag,17. Februar 2020, Nr. 39 DEFGH
Das ist Leonie Charlotte von Hase, Köni-
gin fürinnere Schönheit, Weltoffenheit
und Nächstenliebe. FOTO: PATRICK SEEGER/DPA
Den Haushalt machen und dabei eine Augenweide für den Mann sein – das ist für Tradwives gar nicht von gestern. Die Soziolo-
gin Ute Gerhard sagt: „In Zeiten von Verunsicherung greift man zurück auf die vermeintlich gute alte Zeit.“ FOTO: IMAGO
LEUTE
600 Hochwasserwarnungen
Schüsse vor dem Tempodrom
Autofahrer beißt Autofahrer
KURZ GEMELDET

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