Handelsblatt - 17.02.2020

(Ann) #1

Stadlers Fehler


Die üppige Anklageschrift
gegen den Ex-Audi-Chef. S. 14

G 02531 NR. 33 PREIS 3,10 €

Dax
13 744,
-0,01 %

E-Stoxx 50
3 840,
-0,15 %

Dow Jones
29 398,
-0,09 %

S&P 500
3 380,
+0,18 %
Gold
1 584,06 $
+0,51 %

Euro/Dollar
1,0831 $
-0,09 %
Schlusskurs Freitag

Kurz notiert


·


Schulzes Plädoyer für Was-
serstoff: Die Bundesumweltmi-
nisterin setzt sich für einen ra-
schen Markthochlauf ein. Für
Kerosin soll es eine Beimi-
schungsquote geben. Der In-
dustrie sagt die Ministerin Un-
terstützung zu. Sie regt jährli-
che Ausschreibungen für die
Produktion von 5 000 Tonnen
grünem Wasserstoff an. Seite 8

·


Dieselvergleich gescheitert:
Eine schnelle Lösung für die
rund 400 000 Betroffenen im
Dieselstreit ist nicht in Sicht.
VW bietet Kunden 830 Millio-
nen Euro. Den Vorschlag weist
der oberste Verbraucherschüt-
zer Klaus Müller im Interview
scharf zurück. Seite 16

·


Facebook, Google und Co.
ohne Fürsprecher: Die Tech-
Konzerne verlieren ihre Verbün-
deten in der US-Politik. Fast je-
der Kandidat der US-Demokra-
ten will den Tech-Riesen das
Leben künftig schwer machen.
Für die lange umschmeichelten
Konzerne könnte das eine Zei-
tenwende bedeuten. Seite 22

·


KKR setzt auf Deutschland:
Scott Nuttall, Co-Präsident des
Finanzinvestors Kohlberg Kravis
Roberts, und Deutschlandchef
Christian Ollig stellen ihre Pläne
für den hiesigen Markt vor.
Nicht nur im Mediensektor ist
Expansion angesagt. Seite 30

·


Die unheimliche
Stärke des Dollars:
Viele Marktbeobach-
ter hatten einen
schwächeren Dollar in
diesem Jahr erwartet.
Doch er steigt und
steigt. Analysten warnen
vor den Risiken des Höhen-
flugs. Seite 36

·


Paul Achleitner verlässt
Daimler-Aufsichtsrat: Der Chef-
aufseher der Deutschen Bank
kehrt dem Kontrollgremium des
Autobauers im April den Rü-
cken. Sein Mandat bei Daimler
läuft nach zehn Jahren planmä-
ßig aus und wird nach Informa-
tionen des Handelsblatts aus
dem Aufsichtsrat nicht verlän-
gert. Seite 47

null.“ Auch andere Experten sehen eine echte Be-
drohung: „Das Coronavirus trifft die deutsche Wirt-
schaft in einem denkbar schlechten Augenblick“,
warnt Marcel Fratzscher, Präsident des DIW. Roland
Döhrn, Konjunkturchef beim RWI-Institut in Essen,
flankiert: „Die Risiken sind hoch.“
Die anhaltenden Störungen in den Lieferketten so-
wie der stockende Absatz in China treffen viele Un-
ternehmen bereits jetzt schwer. So musste der italie-
nische Autobauer Fiat am Donnerstag ein Werk in
Serbien bis auf Weiteres schließen, weil aus China
keine Lieferungen mehr kamen. Fluggesellschaften
klagen über ausbleibende Passagiere oder stornie-
ren wie die Lufthansa Verbindungen nach China.
Nur die Finanzmärkte bleiben bislang gelassen. Dow
Jones oder Dax zeigen sich noch resistent. „Ein Rät-
sel“, auf das selbst IfW-Präsident Felbermayr bislang
keine Antwort hat. kekn, noh, sig

Die Corona-Pandemie trifft die ohnehin labile Weltwirtschaft bereits nach wenigen


Wochen empfindlich. Nur die Aktienmärkte zeigen sich resistent – noch.


Virus schockt Wirtschaft


Medizinisches
Personal in
China: Die Zahl
der Infizierten
steigt weiter.

dpa

> Schwerpunkt, Leitartikel Seiten 4 - 5, 28

Stone/Getty Images

G


roße Fachmessen wie zuletzt der Mobil-
funkkongress in Barcelona werden abge-
sagt. Nicht nur die Tourismus- und die Lu-
xusgüterbranche sorgen sich um ihre Um-
sätze. Auch die deutsche Autoindustrie
befürchtet Schlimmes für ihren wichtigen Absatzmarkt
China. Kurz: Das Coronavirus schockt die globale Wirt-
schaft. Und noch breitet sich die Pandemie weiter aus:
In der Volksrepublik werden mittlerweile rund 70 000
Infizierte gemeldet, über 1 600 Menschen starben be-
reits. Am Wochenende wurde aus Paris der erste Tote
in Europa gemeldet. Zudem hat das Virus mittlerweile
via Ägypten den afrikanischen Kontinent erreicht.
Auch die wirtschaftlichen Folgen würden „jeden
Tag dramatischer“, so Gabriel Felbermayr, Präsident
des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW). Ange-
sichts der derzeit schwachen Industriekonjunktur
und des Brexits warnt der Ökonom vor einer Rezes-
sion. „Bei der Ausgangslage ist man da schnell unter

Neue Vorwürfe gegen Huawei


Der Konzern soll China beim Ausspionieren von US-Nuklearsilos geholfen haben.


Die USA meinen, Spionagetechnik an Hua-
wei-Antennen in der Nähe von amerikani-
schen Nuklearsilos gefunden zu haben.
Diese Information haben sie nach Handels-
blatt-Recherchen auch mit der Bundesre-
gierung geteilt. Sie war Teil eines Geheim-
dossiers, das eine hochrangige US-Delegati-
on im Dezember in Berlin vorlegte und das
die Erkenntnisse von US-Justizbehörden
und Nachrichtendiensten gegen Huawei zu-
sammenträgt. Die mögliche Hintertür in

Huawei-Technik, über die das „Wall Street
Journal“ zuletzt berichtete, war nach Dar-
stellungen aus deutschen Regierungskrei-
sen nicht Teil der Präsentation.
Die Raketensilos befinden sich in ländli-
che Bundesstaaten des Mittleren Westens.
Die großen US-Netzbetreiber decken diese
Regionen nicht ab, sondern nur kleine örtli-
che Anbieter, die aufgrund geringer finan-
zieller Möglichkeiten bevorzugt günstige
Huawei-Technologie verbaut haben. Hua-

wei weist die Spionagevorwürfe zurück.
Im US-Kongress wird derzeit ein Gesetz-
entwurf beraten, der kleinen Netzbetrei-
bern Geld zur Verfügung stellt, um Huawei-
Technologie zu ersetzen. Der „United States
5G Leadership Act“ soll 700 Millionen Dol-
lar bereitstellen. Auf der Münchner Sicher-
heitskonferenz kündigten die USA weitere
Maßnahmen an, mit denen sie Huawei zu-
rückdrängen wollen. M. Koch

MONTAG, 17. FEBRUAR 2020

DEUTSCHLANDS WIRTSCHAFTS- UND FINANZZEITUNG


> Berichte Seiten 6 – 7

Arbeiten am Limit


Grafik des Tages: Wer von seinem Job
am meisten gestresst ist. S. 24

Es ist so,


als ob jemand


im ganzen


Land den


Pause-Knopf


gedrückt hätte.


Fu Ying
Auswärtiger Ausschuss
Nationaler Volkskongress

Doppelmoral?


Wolfgang Kubicki verteidigt
Cum-Ex-Angeklagten. S. 46

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