Süddeutsche Zeitung - 19.03.2020

(Nancy Kaufman) #1

DEFGH NR. 66, WOCHE VON 19. BIS 25. MÄRZ 2020


SZEXTRA


KULTUR UND ZEITVERTREIB


Hausmusik 2-3
Gesellschaftsspiele /
Kultur im Netz / Ersatztermine 4

INHALT


Daniel Man kam 1969 in London zur
Welt, wohnte in Hongkong und später in
Augsburg, wo er als einer der ersten deut-
schen Graffiti-Sprüher mit dem Namen
Codeak in die Szene eintauchte. Nach Be-
endigung einer Siebdruck-Lehre mach-
te er sich als freier Grafiker und Auftrags-
maler selbständig, studierte Kunst in
Braunschweig und München. Man wur-
de in die Galerie „Sprüth Magers Projek-
te“ aufgenommen, arbeitete für
„Nusser & Baumgart“ und aktuell mit
der Galerie Andreas Binder zusammen.
Ausstellungen in Museen und Galerien,
etwa in Hamburg, München und Leipzig
mit meist raumbezogenen Installatio-
nen zeigen die Vielfalt seines Schaffens.
In den vergangenen Jahren widmet er
sich wieder verstärkt großformatigen
Wandarbeiten. Seine Ausstellung „Sorry
For The In Covenience“ im Kunstverein
Ebersbergist abgesagt, Infos zum Künst-
ler gibt es auf Instagram unter dani-
el_man_codeak.ari  Seite 2

Die Woche
von
Daniel Man

SZ Extra Redaktiont089/21 83-92 56,
Fax -93 97, [email protected]
Anzeigent089/21 83-83 39, Fax -87 11

U


ngeahnte Popularität dürfte das
Streaming-Programm von Bayeri-
scher Staatsoper und Staatsballett
in der kommenden Zeit erfahren. Für die
wegen der Coronakrise derzeit unfreiwillig
zu Hause Bleibenden gibt es zwar viele Un-
terhaltungsangebote, doch wer noch ein
bisschen etwas von dem Kitzel einer Live-
Aufführung erfahren möchte und die Hoch-
kultur Netflix-Serien vorzieht, ist bei die-
sen Streaming-Angeboten richtig.
Da bekanntermaßen derzeit alle Auffüh-
rungen abgesagt sind, hat die Bayerische
Staatsoper einen alternativen Online-
Spielplan mit Ballett und Oper zusammen-
gestellt. Das Bayerische Staatsballett über-
trägt etwa Georges Balanchines glitzernd-
abstraktes Werk „Jewels“ in einer Auf-
zeichnung vom 11. April 2019 am Samstag,


  1. März. Zwei Wochen später gibt es dann
    drei zu einem abendfüllenden Programm
    zusammengefasste Stücke des zeitgenössi-
    schen britischen Choreografen Wayne


McGregor am Freitag, 10. April (je 19.30
Uhr und danach für 24 Stunden abrufbar).
Auch Opernfans müssen sich nun nicht
mehr ärgern, dass sie für die jüngsten Neu-
produktionen keine Karten mehr bekom-
men haben. Denn „Judith“, der sogenannte
„Opernthriller“ in der Regie von Katie Mit-
chell, der erst Anfang Februar Premiere
hatte, ist nun bis einschließlich Donners-
tag, 26. März, frei im Internet verfügbar.
Hier dürfte sich durch die Streaming-Er-
fahrung noch einmal eine Besonderheit er-
geben: Regisseurin Mitchell hatte „Herzog
Blaubarts Burg“, der einzigen Oper Béla
Bartóks, dessen Konzert für Orchester vor-
angestellt. Zu dieser Musik, unter der Lei-
tung von Oksana Lyniv, wurde ein Film ge-
dreht, der die Vorgeschichte zur Oper er-
zählt. Der Bruch der Aufführung zwischen
dem Film und der anschließenden Live-
Oper wird im Stream nicht mehr funktio-
nieren. Dafür dürften beide Medienebe-
nen aber nun online umso mehr verschmel-

zen und den Zuschauer die Geschichte viel-
leicht noch einmal anders erfahren lassen
(online bis Donnerstag, 25. März).
Auch einen Klassiker des Repertoires
bietet die Staatsoper als Ausfallprogramm
für die Wiederaufnahme von „Schwanen-
see“ an: Verdis „Il Trovatore“ in einer Auf-
zeichnung vom 5. Juli 2013 mit Anja Hart-
eros als Leonora und Jonas Kaufmann als
Manrico (online bis Samstag, 28. März).
Und so hat die Aufführungsunterbre-
chung auch einen ungeahnt demokrati-
schen Aspekt: Im Theater herrscht im Nor-
malfall auch im Publikumsraum ein stark
hierarchisches Gefälle zwischen denen,
die sich die teuren Parkettkarten leisten
können und denen, die an Stehplätzen eine
schräg entfernte Draufsicht auf die Bühne
haben. Im Internet sehen hingegen sitzen
alle in der ersten Reihe. rita argauer

Online-Spielplan der Bayerischen Staatsoper
unter http://www.staatsoper.de/stream.html

Seit Kurzem erscheintSZ Extra,
die Kultur- und Freizeitbeilage
der SZ, auch als multimediales
Dossier im digitalen Kiosk der SZ.
Jede Woche neu, abrufbar bereits
am Mittwochabend in der grünen
SZ-App. Aufgrund der
Coronakrise hat sich der Fokus
vorübergehend verschoben –
weg von Veranstaltungsempfeh-
lungen, hin zu Tipps für Daheim-
bleiber (siehe Kasten unten): Um
schöne Dinge zum Zeitvertreib
wird es hier gehen, angereichert
mit aktuellen Hinweisen zu
Kultur-Highlights im Netz.
Wie gewohnt ausgewählt und
sorgfältig aufbereitet von
SZ-Kritikern. Für Abonnenten ist
das Zusatzangebot kostenlos, der
Einzelpreis beträgt 0,99 Euro.
Zu laden untersz.de/extra

Liebe Leserinnen und Leser,
wegen der Coronakrise sind Veranstaltungen in München und Bayern bis auf
Weiteres abgesagt, mindestens bis zum 19. April. Auch Bars, Clubs, Museen
und Kinos müssen geschlossen bleiben. Um die Ausbreitung des Virus zu ver-
langsamen, sollen Menschenansammlungen gemieden werden. Auf nicht er-
forderliche soziale Kontakte soll man nach Möglichkeit verzichten. DasSZExtra
kann deshalb nicht in seiner gewohnten Form erscheinen. Von dieser Ausgabe
an liegt der Fokus der Kultur- und Freizeitbeilage auf Tipps für Daheimbleiber:
schöne Dinge zum Zeitvertreib wie Gesellschaftsspiele, Heimkino oder Inspirati-
on zur Hausmusik. Auch die Servicelisten werden neu aufbereitet: Ersatztermi-
ne für verschobene Konzerte bekommen ebenso ihren Platz wie eine Übersicht
mit aktuellen Kultur-Highlights im Netz. SZ

SZ EXTRA DIGITAL


Coronavirus: In eigener Sache


Daheim in der


ersten Reihe


Musiktheater & TanzBayerische Staatsoper


und Staatsballett haben ein attraktives


Streaming-Angebot zusammengestellt


Aufführungen via Internet: „Il Trovatore“ mit Jonas Kaufmann und Anja Harteros, „Judith/Blaubart“ mit Nina Stemme, John Lundgren und Oksana Lyniv am Pult, der großartige dreiteilige Ballettabend
„Portrait Wayne McGregor“ und George Balanchines glitzernd-abstraktes Werk „Jewels“ (im Uhrzeigersinn von oben links) gehören zu den Glanzstücken des Repertoires. FOTOS: WILFRIED HÖSL

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