Süddeutsche Zeitung - 19.03.2020

(Nancy Kaufman) #1

Donnerstag, 19. März


IGOR LEVITHauskonzerte des Pianisten auf dem
Twitterkanal von Igor Levit19 Uhr, Metropolitan
Opera New York; Stream (@igorpianist oder
http://www.pscp.tv/igorpianist/1gqxvEMADRBJB))
STAATSOPER MÜNCHENIl Trovatore12 Uhr, von Giu-
seppe Verdi,Judith Konzert für Orchester, Herzog
Blaubarts Burgvon Belá Bartók, bis 26. März


Freitag, 20. März


IGOR LEVITHauskonzerte des Pianisten auf dem
Twitterkanal von Igor Levit19 Uhr, Metropolitan
Opera New York; Stream (@igorpianist oder
http://www.pscp.tv/igorpianist/1gqxvEMADRBJB))
RESIDENZTHEATER:Tagebuch eines geschlossenen
Theaters, http://www.youtube.com
STAATSOPER MÜNCHENJudith: Konzert für Orches-
ter / Herzog Blaubarts Burg12 Uhr, bis 26. März,
Il Trovatore12 Uhr, bis 28. März


Samstag, 21. März


IGOR LEVITHauskonzerte des Pianisten auf dem
Twitterkanal von Igor Levit, 19 Uhr, Metropolitan
Opera New York, Stream (@igorpianist oder
http://www.pscp.tv/igorpianist/1gqxvEMADRBJB))
MÜNCHNER MARIONETTENTHEATER:Mozarts „Die
Zauberflöte“, https://www.muema-theater.de, auf
Facebook und auf YouTube
PATHOS THEATER:Vox on Vinyl – Melodik Metaphy-
sik,musikalische Soloperformance mit Gesang von
John JJ Jones, 20 Uhr, http://www.pathosmuenchen.de
STAATSOPER MÜNCHEN:Jewels, 11.59 Uhr, Ballett in
drei Teilen (1967), 24 Stunden Video-on-Demand,
Judith: Konzert für Orchester / Herzog Blaubarts
Burg12 Uhr, bis 26. März;Il Trovatore12 Uhr, bis



  1. März


Sonntag, 22. März


IGOR LEVITHauskonzerte des Pianisten auf dem
Twitterkanal von Igor Levit, 19 Uhr, Metropolitan
Opera New York, Stream (@igorpianist oder
http://www.pscp.tv/igorpianist/1gqxvEMADRBJB))
STAATSOPER MÜNCHEN:Jewels, 11.59 Uhr, Ballett in
drei Teilen (1967), 24 Stunden Video-on-Demand,
Judith: Konzert für Orchester/Herzog Blaubarts
Burg12 Uhr, von Béla Bartók, bis 26. März


Montag, 23. März


IGOR LEVITHauskonzerte des Pianisten auf dem
Twitterkanal von Igor Levit, 19 Uhr, Metropolitan
Opera New York, Stream (@igorpianist oder http://www.
pscp.tv/igorpianist/1gqxvEMADRBJB)
STAATSOPER MÜNCHENJudith: Konzert für Orches-
ter / Herzog Blaubarts Burg12 Uhr, von Béla Bar-
tók, bis 26. März


Dienstag, 24. März


IGOR LEVITHauskonzerte des Pianisten auf dem
Twitterkanal von Igor Levit, 19 Uhr, Metropolitan
Opera New York, Stream (@igorpianist oder
http://www.pscp.tv/igorpianist/1gqxvEMADRBJB))
STAATSOPER MÜNCHENJudith: Konzert für Orches-
ter/Herzog Blaubarts Burg12 Uhr, von Béla Bartók,
bis 26. März


Mittwoch, 25. März


IGOR LEVITHauskonzerte des Pianisten auf dem
Twitterkanal von Igor Levit, 19 Uhr, Metropolitan
Opera New York, Stream (@igorpianist oder
http://www.pscp.tv/igorpianist/1gqxvEMADRBJB))
STAATSOPER MÜNCHENJudith: Konzert für Orches-
ter/Herzog Blaubarts Burg12 Uhr, von Béla Bartók,
bis 26. März


Alli Neumann, Ampere, 4. Dez.
Andreas Steier, Allerheiligen Hofkirche, 28. Apr.
Anna Depenbusch, Prinzregententheater, 25. Nov.
Agnes Obel, St. Matthäus Kirche, 28. Juli
Astrid S, Hansa 39, 31. Okt.
Australien Pink Floyd Show, Zenith, 24. Juni
Austrofred, Milla, 24. Nov.
Backstage Banger Fest, Backstage, 4. Sep.
Beranger, Zehner, 9. Dez.
BRDigung, Backstage, 18. Sept.
Bruckner, Ampere, 19. Jan. 2021
Bukahara & Frollein Smilla, Muffathalle, 11. Sep.
Caroline Rosales, Vereinsheim, 8. Sep.
Cinema in Concert, Showpalast, 30. Juni
Disko-Nacht am Tag, Milla, 4. Juli
Disney in Concert, Olympiahalle, 9. Sep.
Da Rocka & Da Waitler, Zehner, 4. Sep.
Das VPT: Helden der Galaxis, Muffathalle, 8. Okt.
Elina Kritzokat & Maximilian Murmann: „Das glück-
lichstes Land der Welt“, Literaturhaus, 12. Nov.
Faun, Circus Krone, 7. Sep.
Finch Asozial, Zenith, 11. Sep.
Flavia Coelho, Ampere, 20. Jan. 2021
Folkshilfe, Muffathalle, 29. Okt.
Frameworks Festival, Blitz-Club, 27. & 28. Nov.
Fritz Kalkbrenner, Zenith, 16. Okt.
Gerd Baumann & Marcus H. Rosenmüller, Vereins-
heim, 2. Dez.
Ghostemane, Tonhalle, 15. Jan. 2021
Im Fluss der Zeiten, Schnitzer & Studio, 15. Apr.
Ina Regen, Ampere, 29. Nov.
In Extremo, Zenith, 8. Okt.
Johnossi, Muffathalle, 13. Sep.
Josef Wilfling: „Abgründe“, Bürgerhaus Eching,


  1. Juni
    JP Cooper, Technikum, 7. Nov.
    JuJu, Zenith, 18. Apr.
    Kummer, Tonhalle, 10. Sep.
    Little Hours, Zehner, 18. Juni
    Loredana, Zenith, 28. März
    Mads Langer, Ampere, 9. Feb. 2021
    Mariza, Philharmonie, Gasteig, 1. Nov.
    Markus Langer, Freiheizhalle, 19. Juni
    Matze Knopp, Schlachthof, 15. Sep.
    Michael Schulte, Freiheizhalle, 20. Sep.
    Mono Inc., Backstage, 17. Sept.
    Mr. Irish Bastard, Backstage, 13. März
    Münchner Bücherschau, Gasteig, 12. bis 29. Nov.
    Munich Rocksmit Sweet Lemon, Ampere, 23. Juli
    Nic Cester, Strom, 5. Okt.
    Nico Santos, Zenith, 1. Dez.
    Olson, Feierwerk, 3. Okt.
    Peter Maffay, Olympiahalle, 24. Juli 2020
    Phil Siemens, Ampere, 3. Aug.
    Roy Bianco & Abbrunzati Boys, Technikum, 6. Aug.
    Santiano, 3. Nov., Olympiahalle
    Science Busters, Lustspielhaus, 25. Sep.
    Schlachthof Bronx & Elemental Wave, Muffathalle,

  2. Jan. 2021
    Schlagernacht des Jahres, Olympiahalle, 12. Sep.
    Telquist & Good Wilson, Milla, 6. Dez.
    The Rumjacks & The Rumpled, Feierwerk, 26. Nov.
    Toundra, Backstage, 16. Sep.
    Thomas Mann – Democracy Will Win, Ausstellung,
    Literaturhaus, ab 20. Apr.
    Tram des Balkans, Glockenbachwerkstatt, 20. März
    2021
    Worakl Orchestra, Muffathalle, 1. Sep.
    2Raumwohnung, Muffatwerk, 19. Sep.


Museen


BAVARIKONInternetportal des Freistaats Bayern
mit kostenfreiem Zugang zur Präsentation von
Kunst-, Kultur- und Wissensschätzen aus Einrich-
tungen in Bayern: https://www.bavarikon.de
DEUTSCHES MUSEUMhttps://digital.deutsches-mu-
seum.de; Filme auf youtube: https://www.you-
tube.com/user/DeutschesMuseum, Podcast:
http://www.deutsches-museum.de/forschung/pod-
cast
HAUS DER KUNSThttps://hausderkunst.de/ausstel-
lungen/digitale-angebote
LENBACHHAUShttps://www.lenbachhaus.de/entde-
cken/sammlung-online
MUSEUM BRANDHORSThttps://www.museum-brand-
horst.de/sammlung
NS-DOKUZENTRUMauf youtube: https://www.you-
tube.com/channel/UCK2T4K3CzH_XzZMzQcPs6MQ
PINAKOTHEKENauch auf der Startseite in rot unter
Corona-Vorsorge: https://www.pinakothek.de und
Youtube-Kanal: https://www.youtube.com/user/Pi-
nakotheken
SAMMLUNG GOETZhttps://www.sammlung-goetz.de
STADTMUSEUM https://sammlungonline.muen-
chner-stadtmuseum.de
VILLA-STUCKBlog mit Links zu youtube oder vimeo:
http://www.villastuck-blog.de


Klassik


BERLINER PHILHARMONIKER DIGITAL CONCERT HALL,
derzeit kostenfrei nach Registrierung, http://www.digital-
concerthall.com/de/home
BR CHOR MEDIATHEKwww.br-chor.de/medien_in-
fo/mediathek
BR-KLASSIK CONCERTwww.br-klassik.de/concert/in-
dex.html
ELBPHILHARMONIEVideo on Demand, http://www.elbphil-
harmonie.de/de
GÄRTNERPLATZTHEATER http://www.you-
tube.com/user/Gaertnerplatztheater
STAATSOPER UNTER DEN LINDENwww.staatsoper-
berlin.de/de/staatsoper/news/unser-taegliches-vi-
deo-on-demand-programm-kostenlos-fuer-
sie.142


Literatur


ARD AUDIOTHEKwww.ardaudiothek.de/bestseller-
und-klassiker-literatur-zum-hoeren/64826722
PATHOS THEATERDer Corona-Blog: Texte von Lena
Gorelik zur aktuellen Situation, http://www.pathosmuen-
chen.de
STORYBOX – PODCAST MIT MOMO HEIßwww.momo-
heiss.de/home/aktuell-andere-gedanken


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Der wöchentliche Veranstaltungs-Service
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änderungen informiert die täglich erscheinende SZ.
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Veranstalter erstellt.
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Je länger sich diese Corona-Krise noch hin-
ziehen wird und je länger man deswegen
zu Hause sitzt und Brettspiele spielt, desto
entwickelter werden die Spielfähigkeiten,
desto höher die Ansprüche. Dann wird es
Zeit für ein sogenanntes Kennerspiel, ja,
auch das gibt es. „Flügelschlag“ wurde
zum Kennerspiel des Jahres 2019 gekürt.
Dabei steht die Vogelkunde im Mittel-
punkt dieses thematischen Optimier-
Spiels. Spielfläche ist ein Sumpf-, Wasser-
und Waldgebiet. Die verschiedenen Vogel-
arten sollen in Form von Spielkarten auf
die eigenen Felder gelockt werden. Dort
muss man sie dann mit Nahrung versor-
gen, sie zum Brüten animieren. Welche Um-
gebung der Vogel mag, was er gerne frisst,
das leitet sich von der Realität ab. So kann
dieses Spiel auch den ein oder anderen na-
turkundlichen Spaziergang ersetzen.
„Flügelschlag“ überzeugt durch seine
plastische Aufmachung. Gewürfelt wird

mittels eines Vogelhäuschens, das Brüten
der Vögel wird nicht etwa durch Chips, son-
dern durch kleine Plastik-Eier symboli-
siert. Da so eine Partie schon einmal eine
gute Stunde in Anspruch nehmen kann, ist
das Spiel genau das Richtige für Nachmitta-
ge, die einfach nicht enden wollen. Ein
zehnminütiges Regelvideo von „Better
Board Games“ gibt es unter http://www.feuer-
land-spiele.de/spiele/fluegelschlag.php.

MUSIKTIPP


Seit dem Ausruf des Katastrophenfalles ist
für Kinder der nachmittägliche Besuch auf
dem Spielplatz Geschichte. Gut, dass es
Spiele gibt, die die Abenteuer der Spielplät-
ze ein Stück weit auf den Wohnzimmer-
tisch holen. So etwa „Tal der Wikinger“,
das Kinderspiel des Jahres 2019. Ausgangs-
punkt ist eine schöne, allerdings nicht zu
komplizierte Hintergrundgeschichte: Die
Wikinger veranstalten im Dorf ein Kegel-
fest. Riesige Fässer sollen umgeworfen
werden. Die Farbe der umgeworfenen Fäs-
ser bestimmt dabei, welche Spielfigur auf
dem Steg vorrücken muss – und wie
schnell diese somit ins Wasser fallen wird.
Gleichzeitig gibt es die Möglichkeit, Gold-
münzen von denjenigen zu stehlen, die so-
wieso schon im Wasser gelandet sind.
Durch seine Kurzweiligkeit ist bei „Tal
der Wikinger“ allerdings kein Platz für
Neid und Missgunst. Es kann emotional zu-
gehen, ja, aber der Abenteuerfaktor steht

zweifelsohne im Mittelpunkt. Das Spiel
überzeugt vor allem durch seine Haptik.
So müssen die Kinder tatsächlich kleine
Fässer umkegeln, das Spielbrett mit Dorf
und dem darum führenden Steg ist liebe-
voll ausgestaltet. Die Goldmünzen werden
in kleinen, plastischen Schiffen gelagert.
„Tal der Wikinger“ ist sicherlich kein leises
Spiel. Dafür aber eine gute Alternative für
die gestrichenen Outdoor-Aktivitäten.

„Just One“, das Spiel des Jahres 2019, rückt
die Suche nach den passenden Worten in
den Mittelpunkt. Das Ringen um die richti-
gen Worte führt hier allerdings zu freudi-
ger Verzweiflung. Nur ein Wort wird ge-
sucht, der Ratende hat dazu nur einen Ver-
such, die Mitspieler dürfen zur Hilfe nur je-
weils ein einziges Wort, ihre Assoziation
zum Begriff, notieren. Hinweise wie
„Krankheit“, „Quarantäne“, „Virus“, „Pan-
demie“ und auch „Bier“ könnten beispiels-
weise aktuell problemlos zum gesuchten
Begriff „Corona“ führen. Das wäre aller-
dings der Idealfall. Denn allzu oft kommt
es gerade unter Familienmitgliedern oder
engen Freunden dazu, dass alle die gleiche
Assoziation zum gesuchten Wort notieren,
was es dann für den Ratenden natürlich un-
gleich schwerer macht. Oder aber, dass ge-
rade die offensichtlichste Assoziation
nicht notiert wird. So kann es auch passie-

ren, dass etwa das Wort „Rose“ gesucht
wird, aber niemand „Blume“ notiert. „Just
One“ ist nicht nur ein Spiel für Wortakroba-
ten, sondern dank seiner Niedrigschwellig-
keit auch für Wort-Muffel geeignet. Und:
Je länger so eine „Just One“-Runde geht,
umso mehr spielt sich die Gruppe aufeinan-
der ein. Eine Art Teambildungs-Maßnah-
me in Krisenzeiten also.

Diejenigen, die sich aktuell in Solo-Quaran-
täne befinden, hat es besonders hart getrof-
fen. Für diese Menschen mutet es aktuell
wahrscheinlich wie der Hauptgewinn an,
gemeinsam mit der Familie eingesperrt zu
sein, statt quälende, langweilige Stunden
mit sich alleine zu verbringen. Doch auch
hier gibt es Rettung: Und zwar das Spiel
„Solitaire“, nicht das einzige, wohl aber äl-
teste Brettspiel für eine Person. „Solitaire“,
gelegentlich auch Einsiedlerspiel genannt,
ist zwar kein preisgekröntes Spiel, soll an-
geblich aber schon am Hofe es Sonnenkö-
nigs im 17. Jahrhundert gespielt worden
sein – erstmals taucht es 1697 auf einem
Kupferstich von Claude-Auguste Berey
auf. Was sich über so viele Jahrhunderte ge-
halten hat, kann also nur gut sein. Auf dem
kreuzförmigen „Solitaire“-Spielfeld gibt
es 33 Felder, es sind allerdings nur 32 mit
Spielsteinen bestückt. Pro Sprung darf ge-

nau ein Spielstein übersprungen werden,
der somit „gelöscht“, also entfernt wird.
Ziel ist es, dass genau ein einziger Spiel-
stein in der Mitte des Feldes übrigbleibt.
Und damit das gelingt, braucht es viele, vie-
le Anläufe, Geschick, Strategie und Denk-
vermögen. „Solitaire“ ist also eher so etwas
wie ein langwieriges Projekt, als eine
schnelle Zwischendurch-Nummer.

Wem das jetzt alles angesichts der doch
sehr ernsten Lage irgendwie zu spaßig ist,
der ist vielleicht mit dem Kartenspiel
„Black Stories“ gut bedient. Es steckt
schon im Namen, hier geht es um das
Dunkle, um morbide Geschichten, kombi-
niert mit einer gehörigen Portion Sarkas-
mus und schwarzem Humor. Ziel ist es, an-
hand einer kurzen Szenenbeschreibung
durch den Spielleiter die Hintergründe der
meist zum Tode führenden Geschichten zu
erraten. Dabei dürfen nur Fragen gestellt
werden, die keine unbegründeten Annah-
men enthalten und die mit „ja“ oder „nein“
zu beantworten sind. Dabei kann es ganz
schön lange dauern, um von Beschreibun-
gen wie: „Ein Mann stieg aus einem gro-
ßen Fahrzeug und nahm sich das Leben“
zur Hintergrund-Geschichte zu kommen:
„Der Mann war Landwirt und fuhr seinen
Mähdrescher in das Maisfeld, in dem seine

Kinder unerlaubt Verstecken spielten. Als
die Maschine stockte und er erkannte,
dass er seine Kinder überfahren hatte,
nahm er sich das Leben.“ Manchmal ist es
aber auch schier unmöglich, die Geschich-
te zu hanebüchen. Mit der Zeit wird man al-
lerdings besser und besser, passt sich der
Absurdität des Spiels an. Aber das müssen
wir gerade ja auch im echten Leben tun.

Mit „Werwörter“ war ein weiteres Spiel un-
ter den Nominierten zum besten Spiel des
Jahres 2019, bei dem es um die Suche nach
dem richtigen Wort geht. Bei „Werwörter“
ist diese Suche allerdings in eine Hinter-
grund-Geschichte eingebettet. Das Dorf
wird von Werwölfen bedroht. Durch ein
Zauberwort lassen diese sich in die Flucht
schlagen. Der Bürgermeister kennt dieses
Wort, um es ebenfalls zu erfahren, stellen
die Dorfbewohner ihm daher Ja-/Nein-Fra-
gen. „Ist es groß?“ oder „Kann man es es-
sen?“ etwa. Doch unter die Dorfbewohner
haben sich auch andere Gestalten ge-
mischt: Die Seherin kennt das Zauberwort
ebenfalls und versucht mit ihren Fragen,
die übrigen Mitspieler in die richtige Rich-
tung zu lenken. Aber auch ein Werwolf
sitzt da mit in der Runde und will die Dorf-
bewohner mit seinen Fragen auf Abwege
locken. Der Witz dabei ist, dass die Rollen

ausgelost werden und geheim bleiben. So
ist es das Ziel des Spiels, nicht nur, das Zau-
berwort zu erraten, sondern auch die gehei-
men Rollen aufzudecken. Die Spielzeit pro
Runde ist auf fünf Minuten begrenzt. Das
macht „Werwölfe“ zur perfekten Notfall-
Maßnahme, falls die Stimmung im Hause
schon am Frühstückstisch ihren ersten Ta-
gestiefpunkt erreicht.

IMPRESSUM


Zwarwurde das Konzert des Baritons Mat-
thias Goerne und des Pianisten Jan Lisiecki
am 22. März im Prinzregententheater auf-
grund der gegenwärtigen Notlage abge-
sagt, aber man kann das gesamte Pro-
gramm auf einer CD hören, die zwei Tage
zuvor erscheint. 23 der mehr als hundert
Lieder Ludwig van Beethovens enthält sie:
Elf ausgewählte Lieder werden von den je-
weils sechsteiligen Werkgruppen der Lie-
der op. 48 nach Texten von Christian Fürch-
tegott Gellert und „An die ferne Geliebte“
op. 98 gerahmt. Während op. 48 ganz reli-
giös geprägt ist, reflektiert „An die ferne
Geliebte“, der erste Liederzyklus der Mu-
sikgeschichte, fast distanziert eine vergeb-
liche Liebe und die Lieder, die daraus er-
wuchsen. Von Hoffnung und Trauer, Sehn-
sucht nach Natur und tiefem Liebes-
schmerz singt Goerne, allzu zurückhal-
tend begleitet von Lisiecki, mit balsa-
misch lyrischem Bariton so schön und
empfindsam, dass es bei wenig bekann-
ten Liedern wie „An die Hoffnung“ op. 94
einer Ehrenrettung gleichkommt des als
Liedkomponist unterschätzten, weil sel-
ten unverkennbaren Beethoven. Denn
gleichzeitig hat Franz Schubert das Kunst-
lied zu einer so reichhaltigen Blüte ge-
bracht, wie es Beethoven auf dem Gebiet
der Klaviersonate, des Streichquartetts
oder der Symphonie gelang. KLK

Für Kegler


„Tal der Wikinger“ ist das Kinderspiel des Jahres 2019


Für Vogelliebhaber


„Flügelschlag“ ersetzt einen naturkundlichen Spaziergang


Für Wortakrobaten


„Just One“ ringt mit Assoziationen um den richtigen Begriff


Für Einsiedler


„Solitaire“ ist das älteste Brettspiel für nur eine Person


Für Morbide


„Black Stories“ sucht die Vorgeschichte tödlicher Ausgänge


Für Tierbändiger


Bei „Werwörter“ wehren sich Dorfbewohner gegen Werwölfe


Endlich


Zeit


für ein


gutes


Spiel


Fässer umrollen,


Vögel erkunden,


Begriffe finden und


Werwölfe vertreiben:


Sechs prämierte oder


bewährte Spiele – die
allein, zu zweit und in der

Familie begeistern


von isabell schirra

Autor:
Elizabeth Hargrave
Verlag:Feuerland
Spieleranzahl:
2 bis 5 Spieler
Altersangabe:ab 10
Einstieg:
anspruchsvoll
Dauer des Spiels:
ca. 75 Minuten

Autoren:Corinna Harder
und Jens Schumacher
Titel:Black stories – Epic
Fails Edition
50 rabenschwarze Rätsel
auf 50 Karten
Verlag:Verlag 2020
Illustrationen:
Helmut Kollars

Autoren:Ludovic Roudy
und Bruno Sautter
Verlag:Repos Production
Spieleranzahl:
3 bis 7 Spieler
Altersangabe:ab 8
Einstieg:leicht
Dauer des Spiels:
ca. 20 Minuten

Ludwig van Beetho-
ven, „Lieder Songs“,
Matthias Goerne,
Bariton, Jan Lisiecki,
Klavier (Deutsche
Grammophon)

Autor:Ted Alspach
Verlag:Ravensburger
Spieleranzahl:
4 bis 10 Spieler
Altersangabe:ab 10
Einstieg:mittel
Dauer des Spiels:
ca. 10 Minuten

Autor:Anonym. Das
Spiel, bei dem einem
keiner reinredet, ist seit
dem 17. Jahrhundert
bekannt.
Verlag:Schmidt Spiele
Spieleranzahl: 1

4 V2 SZEXTRA Gesellschaftsspiele Woche von 19. bis 25. März 2020, Nr. 66 DEFGH


Autoren:
Wilfried und Marie Fort
Verlag:Haba
Spieleranzahl:
2 bis 4 Spieler
Altersangabe:ab 6
Einstieg:mittel
Dauer des Spiels:
ca. 20 Minuten

Kultur im Netz Ersatztermine


Variantenreicher als das ähnliche „Mensch ärgere dich nicht“: Das Holz-Brettspiel „Brändi Dog“. FOTO: ALESSANDRA SCHELLNEGGER
24/7
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