Neue Zürcher Zeitung - 28.03.2020

(Tina Sui) #1

16 ZÜRICH UND REGION Samstag, 28. März 2020


Hacken gegen die Krise


Programmierer aus aller Welt fokussieren am Wochenende in Zürich ihre Intelligenz auf die Probleme, die das Coronavirus verursacht hat


STEFAN BETSCHON


Der Zürich-Marathon EndeApril findet
nicht statt,dafür gibt es aber Ende März
einen Hackathon.Und eine Woche spä-
ter gleich noch einen. Beim Marathon
und beim Hackathon geht es darum,alle
Kräfte zu sammeln, über sich selbst hin-
auszuwachsen und eine aussergewöhn-
licheAusdauerleistung zu erbringen.
Beim Marathon sind dieFüsse gefragt,
beim Hackathon derKopf und auch die
Hände, die auf der Computertastatur
herumflitzen.
Beim Marathon ist jederTeilnehmer
allein, der Hackathon hingegen ist
eine Mannschaftssportart:Hier geht
es darum, die Zusammenarbeit unter
Computerprogrammierern bei der Er-
reichung eines gemeinsamen Ziels zu
fördern. Beide Hackathon-Veranstal-
tungen in Zürich möchten mithilfe der
Software-Technik einen Beitrag leisten
zur Bewältigung der Corona-Krise.


SchnelleVorbereitung


Eigentlich sind Hackathons gesellige
Veranstaltungen, doch das heimtücki-
sche Virus zwingt nun auch Hacker ins
Home-Office. Beide Zürcher Hacka-
thons sind deshalb virtuelleTreffen;
die Zusammenarbeit der Programmie-
rer ist auf Computernetzwerke ange-
wiesen. SeitFreitag um17 Uhr vereint
der Slogan #CodeVsCovid19 mehrere
tausendTechnikexperten aus allerWelt
im Kampf gegen dasVirus. Wä hrend
72 Stunden erarbeiten sie gemeinsam
in Teams Software-Lösungen, die den
Menschen beim Umgang mit Covid- 19
helfen sollen.
Hinter #CodeVsCovid19 steht das
Team, welches seit 2014 das DigitalFes-
tival und den Hack Zurich, zwei Veran-
staltungen imThemenbereichTechnolo-
gie und Digitalisierung, organisiert.Zum
Festival,das seit 2016 jeweils im Septem-
ber stattfindet,gehört auch Hack Zurich.
Dieser Hackathon ist laut den Organi-
satoren der grösste in Europa. Doch in
Zeiten derPandemie wird dieVorberei-
tung des DigitalFestival durch viele Un-
wägbarkeiten behindert.Anstatt einfach
nur herumzusitzen und abzuwarten, wie


sich dieLage weiterentwickelt, machten
sich dieVeranstalter des DigitalFestival
und von Hack Zurich kurzentschlossen
daran, ihre Erfahrungen bei der Orga-
nisation von Hackathons für die Be-
kämpfung desVirus fruchtbar zu ma-
chen. Kaum hatte am Dienstag vergan-
gener Woche der Bundesrat die «ausser-
ordentlicheLage» ausgerufen, begann
auch schon die Planung von #CodeVs-
Covid19. Und nurTage später war der
Event aufgegleist.

Hilfefür den Alltag


«Die Organisation dieses Hackathons
war selber einHackathon» , berichtet
Jonathan Isenring. Er ist Geschäftsführer

des DigitalFestival.Bereits wenige Stun-
den nach der Bekanntmachung des Ha-
ckathons hätten sich mehr als 500Per-
sonen angemeldet.Das Patronat der
Veranstaltung teilen sich das Eidgenös-
sische Departement fürWirtschaft, Bil-
dung undForschung (WBF) und das
Innendepartement (EDI). DieDurch-
führung wird unterstützt unter ande-
rem von derETH Zürich und der Ca-
reum-Stiftung.
#CodeVsCovid19 bringt mehr als
3000 Experten aus dem Gesundheits-
bereich und aus der Informatik zusam-
men.Sie sollenPrototypenvon Anwen-
dungen entwickeln, die das Leben in
der Krise erleichtern und den Kampf
gegen dasVirus voranbringen. Es geht

etwa um Hilfsmittel für dieAufberei-
tung undVisualisierung von Daten
oder umWerkzeuge, die dieVernetzung
von Home-Office-Arbeitsplätzen stär-
ken. «Es geht hier nicht um Moonshot-
Software-Projekte, es geht hier nicht um
Billion-Dollar-Apps», sagt Isenring. «Es
geht um kleine, aber dafürsehr konkrete
und schnell umsetzbare Beiträge, die in
Zeiten der Krise den Menschen das Le-
ben leichtermachen.»

Virtuelle Party


Am ersten Aprilwochenende versucht
eine weitere Hackathon-Veranstaltung
die kollektive Intelligenz von freiwilli-
gen Home-Office-Hackern zumNutzen

der Allgemeinheit zu fokussieren.Das
Motto heisst hier #VersusVirus. Auch
dieseVeranstaltung wurde innert weni-
ger Tage realisiert. Neben den Initian-
ten Impact HubSwitzerland,Foraus
und Opendata.ch tragen weitere 30
bis 40Partner zurVeranstaltung bei.
WBF und EDI haben das Patronat
übernommen.
#VersusVirus dauert 48 Stunden und
möchte im Unterschied zu #CodeVsCo-
vid19 auch Nichtprogrammierer einbin-
den. Zu den Problemfeldern,für die hier
Lösungen gesuchtwerden, gehören etwa
Fake-News, Kinderbetreuung zu Hause,
psychische Gesundheit in der Quaran-
täne. Die Teilnehmer arbeiten auch bei
#VersusVirus von zu Hause aus. Der
Teamgeist soll durchTeilnah me an ge-
meinsamen-Online-Events gestärkt
werden. Beispielsweise ist eine virtuelle
Samstagabendparty geplant.

Ein Zeichen derHoffnung


Welche Resultate darf man von #Ver-
susVirus erwarten? Zuallererst eine
positive Botschaft:«Wir möchten die
Leute motivieren, kreativ zu werden,
optimistisch zu sein», sagt Christoph
Birkholz, Co-President von Impact
HubSwitzerland. Es geht um mehr als
nur Computersoftware:«Wir möchten
die Leute aufmuntern, wir möchten
ihnen aufzeigen, dass sie etwas bewe-
gen können, auch wenn sie zu Hause
festsitzen.»
Nach der 48-stündigen Veranstal-
tung könne man nicht viele marktfertige
Lösungen erwarten, aber doch vielver-
sprechende Lösungsansätze. DenVer-
anstaltern sei wichtig, dass diese dann
weiterverfolgt würden. Man werde die
Teams auch über den Hackathon hin-
aus unterstützen und ihnen unter Um-
ständen auchKontakte zu Geldgebern
vermitteln. Die beiden Zürcher Ha-
ckathonsreihen sich ein in eine welt-
umspannende Serie von Ereignissen,
die Programmierer gegen die Corona-
Krise mobilisieren möchten. In Belgien,
Deutschland,Estland,Indien,Norwegen
und in den USA sind ähnlicheVeran-
staltungen geplant oder haben bereits
stattgefunden.

Hackathons sind eigentlich geselligeAnlässe – doch diesmal müssen dieTeilnehmer von zu Hause aus arbeiten. J. ARRIENS / XINHUA / IMAGO

Lokalmarkt


Erlebnisgarten


verspätet sich


jow.· Die Zürcher Kantonalbank wird
150 Jahre alt. Einen Grund zumFei-
ern hat dasFinanzinstitut aber defini-
tiv nicht mehr. Eigentlich hätte sie ab
Herbst Fahrgäste in ihrer Züri-Bahn
über das Seebecken gondeln lassen wol-
len. Doch Gegner desVorhabens haben
Rechtsmittel ergriffen, das Projekt ist
vor demVerwaltungsgericht hängig. Die
ZKB hält weiter daran fest und will die
Seilbahn (frühestens) 2021 bauen.
Nun fällt auch der Erlebnisgarten ins
Wasser, den ZKB-CEO Martin Scholl
im NZZ-Interview vor zwei Monaten
noch als «eigentlichesJubiläumspro-
jekt» bezeichnet hatte. Dieser hätte für
die breite Bevölkerung Ende Mai für
rund sechsWochen geöffnet werden
sollen.Auf der Landiwiese mitten in der
Stadt wäre auf einer Fläche von14 000
Quadratmetern eine grüneOase mit
hängenden Gärten geschaffen worden.
Zur Anlage hätten auch einAussichts-
turm und eine Gartenbühne gehört, auf
der Konzerte, Sport- und Schauspiel-
aufführungen stattgefunden hätten. Die
Jubiläumsaktivitäten würden ausge-
setzt, weil sich der weitereVerlauf der
Corona-Epidemie nicht seriös prognos-
tizieren lasse, sagte ZKB-SprecherYan-
nik Primus amFreitagabend auf An-
frage der NZZ. «In welcherForm und
wann wir dasJubiläum begehen und den
Erlebnisgarten durchführenkönnen, ist
offen», ergänzte Primus. Die Bank kläre
momentan, ob sich das Projekt integral
auf 2021 verschieben liesse. Dann könn-
ten Bahn und Garten gleichzeitig gefei-
ert werden.

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