Die Welt - 18.03.2020

(Jeff_L) #1

Mitarbeiter schrauben am neuen Volkswagen Golf 8 an einer Produktionslinie im VW-Werk Wolfsburg. Dabei können Sicherheitsabstände oft nicht eingehalten werden


DPA

/JULIAN STRATENSCHULTE

einem großen Teil ein. In Frankreich,
Spanien und Italien werde die Arbeit in
insgesamt 21 Werken vorerst herunter-
gefahren, teilte der Hersteller in Paris
mit.Der europäische Flugzeugherstel-
ler Airbus setzt wegen der Corona-
Pandemie vorübergehend seine Pro-
duktion in Frankreich und Spanien aus.
Der Stopp gelte für die kommenden
vier Tage, teilte das Unternehmenin
Toulouse mit. Damit reagiert Airbus

Vertretern der Arbeitnehmer darüber,
wie man den temporären Stillstand
auch bereits in der Zeit bis zum Freitag
hin organisiere. Man werde für die Ru-
hezeit Kurzarbeitergeld in Anspruch
nehmen, das die Bundesregierung für
solche Fälle avisiert hatte.
Der Volkswagen-Betriebsrat hatte
unmittelbar vor der Jahrespressekon-
ffferenz öffentlich Druck gemacht, dieerenz öffentlich Druck gemacht, die
WWWerke in Europa zu schließen: „Dieerke in Europa zu schließen: „Die
Kolleginnen und Kollegen an den
Montagelinien, in den Werkstätten, in
der Logistik und andernorts sind weit-
aus stärker als andere Abteilungen der
VVVW AG von der aktuellen Corona-Kri-W AG von der aktuellen Corona-Kri-
se betroffen – und können dort die
Empfehlungen des Robert-Koch-Insti-
tuts nicht einhalten“, heißt es in ei-
nem Brief an die Belegschaft über Si-
cherheitsregeln im Umgang mit dem
Virus. „Während Beschäftigte in den
Bürobereichenim großen Stil in die
mobile Arbeit wechseln, stehen die
Kolleginnen und Kollegen im Schicht-
betrieb an den Linien.“ Während über-
all bei VW Abstandsgebote gälten, „ar-

B


ei der zweistündigen, rein
digitalen Pressekonferenz
des Volkswagen-Vorstan-
des zu den Jahreszahlen
2019 nahm das Thema am
Dienstagmorgen insgesamt nur einige
Minuten Zeit ein. Und doch ist es dasje-
nige, das wohl die meisten der rund
110.000 Mitarbeiter des Konzerns in
Deutschland derzeit am dringendsten
interessiert: wann und wie der welt-
größte Automobilherstellerseine Fabri-
ken vor Ort schließt, um die Ausbrei-
tung des Coronavirus in seinen eigenen
Betriebsstätten einzudämmen.

VON OLAF PREUSS

Man werde die Fabriken der verschie-
denen Tochtermarken in Europa „in ei-
nem sauberen Prozess herunterfahren,
aaauch unter Würdigung der Lieferketten“,uch unter Würdigung der Lieferketten“,
sagte der Vorstandsvorsitzende Herbert
Diess. Von Freitag an solle die Produktion
gestoppt werden. Aus heutiger Sicht wür-
den die Schließungen „voraussichtlich
zzzwei bis drei Wochen dauern“. Als ersteswei bis drei Wochen dauern“. Als erstes
europäisches Werk von Volkswagen hatte
vergangene Woche bereits die Audi-Toch-
ter Lamborghini in Norditalien die Pro-
duktion eingestellt. Nun folgen die Mar-
ken VW, Porsche, Audi, Skoda, Seat sowie
die leichten Nutzfahrzeuge und Lastwa-
gen. Auch beim Autobauer Daimler ste-
hen wegen des Coronavirus vorerst in
vielen Werken die Bänder still. Ein Groß-
teil der Produktion in Europa werde von
dieser Woche an für zunächst zwei Wo-
chen geschlossen, teilte der Konzern am
Dienstag in Stuttgart mit.
Volkswagen-Personalvorstand Gun-
nar Kilian sagte, man spreche mit den

beiten die Kolleginnen und Kollegen
im direkten Bereich Schulter an Schul-
ter an den Fahrzeugen“.
Die Arbeiter säßen „alle zu vorge-
schriebenen Zeiten im engen Teamraum,
während Beschäftigte mit Gleitzeit ihre
Pausen nach der Schließung der Betriebs-
restaurants zu selbstgewählten Zeiten am
Schreibtisch verbringen können“. Für die
verbleibenden Tage bis zu den Werks-
schließungen fordere man „eine Informa-
tion aus dem Gesundheitswesen an die
betroffenen Kolleginnen und Kollegen zu
der Frage, wie ihr Ansteckungsrisiko zu
bewerten ist. Dieses Vorgehen wäre
transparent und fair. Intranet und App
sind dazu nicht ausreichend“. Die offene
Art der Auseinandersetzung ist für
Volkswagen durchaus ungewöhnlich,
Vorstand und Betriebsrat agieren dort
meist in enger Abstimmung miteinan-
der. Die Arbeitnehmer haben im Kon-
zern einen starken Stand.
Mit der allgemeinen Werksschlie-
ßung in Europa folgen Volkswagen und
Daimler dem französischen Konkurren-
ten PSA, der diesen Schritt bereits am
Montag angekündigt hat. PSA plant die
Schließung seiner Fabriken in Europa
zunächst bis zum 27. März. In den Wer-
ken der PSA-Tochter Opelin Eisenach
und Rüsselsheim werde die Arbeit ab
Dienstag ausgesetzt, teilte PSA mit. In
Mülhausen in Frankreich und in der
spanischen Hauptstadt Madrid stehen
die Bänder demnach bereits seit Mon-
tag still. Renault wiederum schließt vor-
erst sämtliche Fabriken in Frankreich.
Werkschließungen verkündete zudem
der US-italienische Konzern Fiat Chrys-
ler. Auch bei Ford soll es einem Zei-
tungsbericht zufolge zu vorläufigen

Schließungen kommen. Fiat Chrysler
teilte mit, man reagiere mit der Schlie-
ßung eines Großteils der Werke in Eu-
ropa „effektiv“ auf die Unterbrechung
der Nachfrage mittels „Optimierung
des Angebots“. Geschlossen werden
vier Fabriken in Italien, eine in Polen
und eine in Serbien.
Auch der französische Reifenherstel-
ler Michelin stellt seine Produktion
wegen der Coronavirus-Pandemie zu

VVVirus am Fließbandirus am Fließband


Autohersteller und


andere Branchen


schließen ihre Werke.


Bei Volkswagen geht


das dem Betriebsrat


nicht schnell und


transparent genug


auf die von den Regierungen erlasse-
nen Vorschriften wie die gerade ver-
hängte Ausgangssperre in Frankreich.
Das Unternehmen will nun schnell
neue Sicherheits- und Hygienemaß-
nahmenumsetzen, um die Produktion
wieder aufnehmen zu können.
Während Volkswagen seine Produk-
tion in Europa herunterfährt, will sie
der Konzern in Chinas derzeit bereits
wieder normalisieren. Die Zahl der
Neuinfektionen mit Corona geht dort
stark zurück. Mit drei unterschiedli-
chen Joint-Venture-Partnern betreibt
Volkswagen in China insgesamt 33 Fa-
briken. „Die Produktion an unserem
wichtigsten Einzelmarkt China stabili-
siert sich, die Auslieferungen steigen
wieder“, sagte Konzernchef Diess. Chi-
na hat für Volkswagen bei der Bewälti-
gung der Corona-Pandemie inzwi-
schen offenbar so etwas wie eine Vor-
bildfunktion. Seit sich das Virus in Chi-
naam Jahresbeginn immer stärker aus-
breitete, arbeite das Unternehmen in
einem „Taskforcemodus“, sagte Perso-
nalvorstand Kilian.
Die sofortige Einschränkung von
Dienstreisen seinerzeit auf das nötige Mi-
nimum, die Freigabe von mobiler Arbeit
und viele andere Maßnahmen hätten da-
zu beigetragen, dass der Konzern bislang
in seiner Belegschaft nur 25 registrierte
Fälle von Corona-Infektionen verzeichne,
davon vier in Deutschland – bei weltweit
insgesamt rund 671.000 Mitarbeitern.
Diess sagte, man sei mit den bislang
beschlossenen Maßnahmen der Bun-
desregierung zufrieden, die darauf hi-
nauslaufen, das öffentliche Leben ein-
zuschränken, um die Ausbreitung des
Virus einzudämmen. „Die Bundesre-
gierung geht sehr entschlossen und
kraftvoll vor. Und wir sollten auch
VVVerständnis dafür haben, dass es in-erständnis dafür haben, dass es in-
nerhalb der Europäischen Union der-
zeit nicht synchron läuft.“ Wichtig
mit Blick auf die Mobilität innerhalb
der EU sei es derzeit besonders wich-
tig, „die Waren- und Logistikströmein
Gang zu halten“.

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DIE WELT MITTWOCH,18.MÄRZ2020 SEITE 13


WIRTSCHAFT


Wie Deutschland Tausende


Urlauber zurückholen will Seite 14


Operation Luftbrücke


ben. „Alles andere entzieht sich unserer
Kenntnis“, sagte Haas. Das Unternehmen
werde darüber nicht spekulieren.
AAAuch die Chefwechsel in schneller Fol-uch die Chefwechsel in schneller Fol-
ge bei CureVac werfen Fragen auf. Bei der
RRRunde mit US-Präsident Donald Trumpunde mit US-Präsident Donald Trump
am 2. März war Dan Menichella noch als
CureVac-Chef dabei. Neun Tage später
wwwurde er überraschend durch Gründerurde er überraschend durch Gründer
Ingmar Hoerr abgelöst, der sich erst 2018
vom Chefposten bei CureVac zurückge-
zogen hatte. Der Chefwechsel kurz nach
der US-Reise Menichellas sei „reiner Zu-
fffall“ gewesen, versicherte Haas nun.all“ gewesen, versicherte Haas nun.
Doch die Begründung, wonach der Kampf
gegen das Coronavirus nach dem techno-
logisch versierteren Hoerr als Chef ver-
lange – obwohl es bis dahin stets nur Lob
fffür Menichella gegeben hatte – wirkteür Menichella gegeben hatte – wirkte
nicht sehr überzeugend. Zumal CureVac
kurzfristig erneut einen Chefwechsel vor-
nehmen musste. Denn Hoerr könne „sein
Amt aus gesundheitlichen Gründen für
eine gewisse Zeit nicht ausüben“, wie das
Unternehmen mitteilte. Haas werde die
Geschäfte bis zu dessen Rückkehr führen.
WWWann das sein wird, blieb offen. Nur ei-ann das sein wird, blieb offen. Nur ei-
nes stellte das Unternehmen dabei ganz
klar: „Herrn Hoerrs Abwesenheit ist nicht
durch das Coronavirus bedingt.“

es nicht sein könne, „dass eine deutsche
Firma den Impfstoff entwickelt und die-
ser in den USA exklusiv genutzt wird. Das
war für mich keine Option.“
Mit einer Telefonkonferenz wollte Cu-
reVac am Dienstag für Klarheit sorgen.
An der einstündigen Veranstaltung nah-
men das Management sowie Friedrich
von Bohlen als Vertreter von dievini teil.
Doch einige Ungereimtheiten, die sich
rund um die jüngsten Ereignisse bei Cu-
reVac ranken, konnte auch diese Runde
nicht vollends auflösen. Mehrfach wurde
das Management mit der Frage konfron-
tiert, wie es die Diskrepanz in den Aussa-
gen rund um das Thema US-Offerte er-
kläre. „Es gab und es gibt kein Übernah-
meangebot, weder für die Technologie,
noch für das Unternehmen als solches”,
antwortete der kommissarische Chef des
Unternehmens, Franz-Werner Haas. Cu-
reVac sei Anfang März kurzfristig, mit
nur 24 Stunden Vorlauf, zu einem Ge-
spräch im Weißen Haus über mögliche
Wirkstoffe gegen das Coronavirus einge-
laden worden, als einziges deutsches Un-
ternehmen. „Wir fühlen uns sehr geehrt,
dass wir dort mit am Tisch sitzen durf-
ten.“ Ein Angebot an das Unternehmen
habe es aber zu keinem Zeitpunkt gege-

B


is vor Kurzem war das Tübinger
Biotechunternehmen CureVac
wohl kaum jemanden außerhalb
der Fachwelt bekannt. Doch binnen weni-
ger Tage ist die Firma, die an einem Impf-
stoff gegen das neue Coronavirus arbei-
tet, in den Mittelpunkt von Spekulatio-
nen geraten bei denen es um politische
Interessen, medizinische Hoffnungen
und eine Reihe seltsamer Zufälle geht.

VON ANJA ETTEL

Am Wochenende hatte WELT AM
SONNTAG unter Berufung auf deutsche
Regierungskreise berichtet, US-Präsident
Donald Trump habe einen hohen Betrag
geboten, um die Arbeit von CureVac ex-
klusiv für die USA zu sichern. Während
die US-Botschaft ebenso wie CureVac de-
mentierten, bestätigten deutsche Regie-
rungsvertreter, allen voran Bundesinnen-
minister Horst Seehofer (CSU) und Au-
ßenminister Heiko Maas (SPD), dass es
seitens der USA Interesse an der Firma
gegeben habe. Zudem hatte SAP-Gründer
Dietmar Hopp, der über seine Biotech-
Beteiligungsgesellschaft dievini 80 Pro-
zent der Anteile hält, in einem Interview
mit Sport1 noch am Montag erklärt, dass

Ungereimtheiten im Fall CureVac


Biotech-Unternehmen dementiert US-Offerte. Doch der Vorgang bleibt rätselhaft


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