Eine der ersten Anruferinnen war eine 85
Jahre alte Frau. Sie brauchte ein Medika-
ment und ein paar Grundnahrungsmittel,
außerdem Ingwer und Schokolade. Sie
wollte aber auch einfach ein bisschen plau-
dern, über Fußball zum Beispiel. Sie sag-
te, dass sie schon immer zum 1. FC Nürn-
berg gehe, früher sogar eine Dauerkarte
hatte. Nun kommt der 1. FC Nürnberg mal
zu ihr. Im Grunde, sagt der Fanbeauftrag-
te Hannes Orth, sei das für die Leute keine
große Überraschung. Jedenfalls für die
Leute in Nürnberg.
Es geht viel um Solidarität in diesen Ta-
gen, in denen sich das Coronavirus aus-
breitet, um Hilfe für Ältere und Bedürfti-
ge. Die Debatte hat auch den Sport er-
fasst, in den USA spenden manche Athle-
ten ihre Gehälter den Stadionmitarbei-
tern, die plötzlich ohne Einkünfte daste-
hen. Bayerns Ministerpräsident Markus
Söder (CSU) forderte Fußballprofis zum
Gehaltsverzicht auf, um ihren möglicher-
weise krisengefährdeten Vereinen zu hel-
fen. Und mancherorts geht es auch dar-
um, was die Vereine tun können, wenn sie
ihr Publikum gerade nicht unterhalten.
Niels Rossow, Finanzvorstand des
Zweitligisten 1. FC Nürnberg, hat dazu ei-
ne recht eindeutige Meinung. „Der Fuß-
ball“, sagt er, „ist eine sehr gesegnete Bran-
che. Sie muss sich solidarisch zeigen mit
denen, die den Fußball zu dem gemacht
haben, was er ist“ – mit den Fans also. Das
klingt zwar nach viel Pathos, aber beim
Club gibt es dafür gerade ein aktuelles Pra-
xisbeispiel. Seit Montag gehen Vereinsmit-
arbeiter für Menschen aus der Stadt ein-
kaufen, die zur Corona-Risikogruppe ge-
hören und sich telefonisch melden. Han-
nes Orth, der Fanbeauftragte, nimmt die
Anrufe entgegen. Rund 20 seien es am ers-
ten Tag gewesen, sagt er.
Der FCN gehört zu den Profiklubs in
Deutschland, die heftiger betroffen sind
als andere. Die Zweitliga-Mannschaft ist
in Quarantäne, weil Mittelfeldspieler Fabi-
an Nürnberger, 20 Jahre alt und beschwer-
defrei, positiv auf das Virus getestet wur-
de. Die Geschäftsstelle ist weitgehend ge-
schlossen. Doch Busse aus dem Nach-
wuchsleistungszentrum fahren nun trotz-
dem durch die Stadt. „Wir sind jetzt die
letzten, die im Einsatz sind“, sagt Lukas
Fuchs, der sonst für Sportangebote des
Vereins an Kindergärten und Grundschu-
len als Trainer und Projektmanager arbei-
tet. Jetzt fährt er die Lebensmittel aus.
Nachdem die Idee entstand, stimmten
sich die Verantwortlichen zunächst mit
dem Gesundheitsamt ab, besorgten Hand-
schuhe und Atemschutzmasken. Die
Nürnberger Ultras sagten ihre Hilfe zu.
Die Supermarktkette Kaufland bot ihre
Unterstützung an und stellt nun eine Pack-
station in einem abgetrennten Bereich im
Lager zur Verfügung. Anrufer können aus
einer Liste wählen: Reis, Nudeln, Klopa-
pier, insgesamt rund 30 Produkte, jeweils
zwei Stück pro Artikel pro Person, maxi-
maler Bestellwert 50 Euro. Extrawünsche
sind durchaus erlaubt. Auch medizini-
sche Bedürfnisse sind eingeplant, ein Bus
fährt für Medikamente zu Arztpraxen
und Apotheken. Und am Montag, erzählt
Fuchs, hätten sie bei einer Frau auch die
Pfandflaschen mitgenommen. Nur einen
Anrufer mussten sie bislang enttäuschen:
Er dachte, dass die Einkäufe für ihn um-
sonst sein würden.
Ein bisschen komisch sei das schon,
sagt Fuchs: Mit Mundschutz an Türen
klingeln, die Tüten abstellen, das Geld in
einem Briefumschlag entgegennehmen,
dann nicht allzu lange mit den Leuten
sprechen, auch wenn viele, die den Tag
über allein sind, ihrem Besuch gerne et-
was erzählen würden. Aber das wäre ja
kontraproduktiv, sagt er. Denn er wolle
niemanden aus gutem Willen gefährden.
Nürnberg ist nicht das einzige Beispiel
für das Modell, auch Ultras vom VfB Stutt-
gart und Borussia Dortmund bieten sich
als Einkaufshelfer an. Beim Handball-
Zweitligisten TV Hüttenberg aus Mittel-
hessen sind sogar die Spieler unterwegs.
Einen Salat und ein paar Äpfel mehr einzu-
kaufen und den Menschen vorbeizubrin-
gen, das sei sicherlich nicht zu viel ver-
langt, sagte deren Trainer. Die benachbar-
ten Bundesliga-Basketballer der Gießen
46ers schlossen sich am Dienstag an.
Nürnbergs Finanzvorstand Niels Ros-
sow erzählt, dass er beim Funktionärstref-
fen der 36 Erst- und Zweitligisten in
Frankfurt am Montag, als es eigentlich we-
niger um Solidarität ging und mehr um
die Finanzierung des deutschen Profifuß-
balls in Krisenzeiten, auf das Projekt ange-
sprochen worden sei. Bundesligisten hät-
ten sich erkundigt, wie sie in Nürnberg die
Einkaufshilfe organisieren. „Der Fußball
war schon mal näher an der Gesellschaft“,
sagt Rossow vorsichtig. Er hoffe auf Mit-
streiter. sebastian fischer
Frankfurt– Der Strafprozess um unge-
klärte Millionen-Zahlungen rund um die
Fußball-WM 2006 ist erneut vertagt wor-
den und damit quasi erledigt. Das Schwei-
zer Bundesstrafgericht in Bellinzona setzt
das Verfahren gegen die früheren DFB-
Funktionäre Theo Zwanziger, Horst R.
Schmidt und Wolfgang Niersbach sowie
den Ex-Fifa-Generalsekretär Urs Linsi bis
zum 20. April aus. Der Grund dafür seien
die Lage rund um das Coronavirus und die
vom Schweizer Bundesrat erlassenen Not-
stands-Maßnahmen, teilte es am Dienstag-
abend mit. Sämtliche Beschuldigte seien äl-
ter als 65, gehörten damit zur besonderen
Risikogruppe und wiesen teilweise ein-
schlägige Vorerkrankungen auf. Deswe-
gen könne ihnen vorerst nicht zugemutet
werden, an der Hauptverhandlung teilzu-
nehmen. Das Delikt verjährt am 27. April.
Es ist nicht vorstellbar, wie das Verfahren
ordentlich zu Ende geführt werden kann.
Beschuldigte und Zeugen wurden noch
nicht gehört, und das Gericht muss noch di-
verse sogenannte Vorfragen entscheiden.
Der Prozess, der am 9. März begann,
wurde von Beginn an durch die Folgen der
Corona-Krise verzögert. Zwanziger und
Schmidt waren mit Verweis auf ihren Ge-
sundheitszustand gar nicht angereist.
Niersbach begab sich am dritten Verhand-
lungstag aufgrund eines Corona-Falles im
privaten Umfeld in Quarantäne. Die Bun-
desanwaltschaft wirft den Beschuldigten
vor, durch eine Zahlung in Höhe von 6,7
Millionen Euro im April 2005 den DFB ge-
schädigt zu haben. Diese habe nicht wie of-
fiziell angegeben als Beitrag für eine da-
mals geplante WM-Gala gedient, sondern
der Rückzahlung eines Privatkredites.
Drei Jahre zuvor hatte der ehemalige Adi-
das-Eigner Robert Louis-Dreyfus dem
deutschen WM-Chef Franz Beckenbauer
zehn Millionen Franken geliehen. Dieses
Geld landete beim Fifa-Skandalfunktio-
när Mohammed bin Hammam in Katar,
der Zweck ist bis heute nicht geklärt. aum
Der ehemalige Fußball-Nationalspieler Lu-
kas Podolski, 34, hat am Montagabend mit
Antalyaspor einen 1:0-Erfolg im Geister-
spiel gegen Sivasspor gefeiert. Antalya-
spor kletterte mit 30 Punkten auf Rang elf.
Während in den meisten Ligen wegen Coro-
na der Ball ruht, finden in der höchsten
Spielklasse der Türkei weiter Begegnun-
gen ohne Zuschauer statt. dpa
Die Veranstalter der French Open haben
auf die Corona-Krise reagiert und das
berühmteste Sandplatzturnier im Ten-
nis in den Herbst verlegt. Der französi-
sche Tennisverband gab bekannt, dass
das Grand-Slam-Turnier in Paris nun
vom 20. September bis 4. Oktober statt-
finden werde. Ursprünglich war es vom
- Mai bis 7. Juni geplant. Der neue
French-Open-Termin liegt eine Woche
nach den US Open in New York. Zu die-
ser Zeit sind bei der Männer-Tour ATP
und bei der FrauenTour WTA diverse
andere Turniere angesetzt, auch der
von Roger Federer mitorganisierte La-
ver Cup in Chicago ist für den 25. bis 27.
September geplant. dpa, sid
Köln– In ungewöhnlich scharfem Ton hat
Sport-Geschäftsführer Horst Heldt vom
- FC Köln öffentliche Forderungen aus der
Politik nach einem Gehaltsverzicht hochbe-
zahlter Fußballprofis kritisiert. „Ich glau-
be, es wäre absolut sinnhaft, dass man sich
mit populistischen Scheißausdrücken erst
mal zurückhält“, sagte Heldt am Dienstag:
„Meine Erwartung ist, dass die Politik
führt und den Menschen einen Plan an die
Hand gibt und sich nicht mit Vorschlägen
in Teilbereiche hineinbewegt, nur um po-
pulistisch dazustehen.“ Bayerns Minister-
präsident Markus Söder (CSU) hatte am
Montag gefordert, Fußballer, die „ganz gro-
ße Gehälter bekommen“, sollten „ein biss-
chen zurückhaltender sein mit dem Geld“.
Es sei Solidarität gefragt. Heldt konterte:
„Ich weiß, dass Fußballprofis ein soziales
Gewissen haben. Ich finde es unverschämt
und anmaßend, das öffentlich infrage zu
stellen.“ sid
von javier cáceres
M
ontagabend saß der frühere Nürn-
berger Abwehrspieler Javier Pino-
la, 37, daheim in Buenos Aires –
und fühlte sich auf bittere Weise bestätigt.
„Die Zeit hat uns recht gegeben“, sprach
der Kapitän von Argentiniens Spitzenklub
CA River Plate ins Telefon.
Am Samstag hatte seine Mannschaft
mit einer beispiellosen Aktion für ein Erd-
beben gesorgt. River hatte gemeutert und
war am ersten Spieltag der Copa de la Su-
perliga, des argentinischen Ligapokals, ge-
gen Atlético Tucumán nicht angetreten.
Der Grund: Thomás Gutiérrez, 19 Jahre alt
und Abwehrspieler wie Pinola, habe Sym-
ptome aufgewiesen, die „kompatibel mit
dem Coronavirus“ seien; ein Fußballspiel
stelle unter diesen Voraussetzungen ein er-
hebliches Gesundheitsrisiko „für das Profi-
team und alle Beteiligten“ dar, teilte der
Klub mit. Zuvor hatte die Ansage gelautet,
dass die Partie ohne Publikum stattfinden
sollte, in Anbetracht der überschaubaren
Gefahr rückte vor der Begegnung auch nur
eine Hundertschaft der Polizei an. Die
Beamten kamen nicht allein: Der Verband
schickte einen Gerichtsschreiber vorbei.
Er beglaubigte, dass Atlético Tucumán
und die Schiedsrichter angetreten waren,
aber nicht ins Stadion Monumental vorge-
lassen wurden, und bereitete damit den Bo-
den für mögliche Sanktionen gegen River.
Doch wer weiß, ob diese eingeleitet wer-
den. Am Montag nämlich kam es zur Wen-
de: Argentiniens Regierung stoppte den
Fußballbetrieb wegen der Corona-Krise –
als letztes Land Südamerikas, nachdem
wenige Stunden vorher auch Bolivien und
Chile ihre Meisterschaften ausgesetzt hat-
ten. Eine Entscheidung, die letztlich das
Team von River Plate adelte – eine Mann-
schaft, die durch viele Titel in den letzten
Jahre genug Macht errungen hat, um sich
mit Ansinnen durchzusetzen, die sie für
unabdingbar hält.
„Es war eine Entscheidung, die im Ein-
klang mit dem steht, was uns (als Mann-
schaft) charakterisiert“, sagte Pinola. „Es
war eine Entscheidung, die in jedem Land
der Welt normal wäre, weil hier die Gesund-
heit auf dem Spiel steht. Wir wollten unse-
ren Beitrag dazu leisten, dass hier das Glei-
che wie in Europa passiert. Wir haben das
in dem Wissen getan, dass uns Repressa-
lien drohten. Aber wir waren davon über-
zeugt, dass das, was wir taten, auch das
Richtige war.“ Auch wenn im Land des zwei-
maligen Fußballweltmeisters hinter vorge-
haltener Hand geraunt wurde, die Mann-
schaft von River habe gut reden.
Denn: Der relativ junge und schon wie-
der in Abwicklung befindliche Ligapokal
interessiert River Plate tatsächlich nur am
Rande. Die reguläre Saison ist vorbei, Meis-
ter wurde Boca Juniors – vor dem Erzriva-
len River Plate. Akut ist der Ligapokal vor
allem bei den Entscheidungen zum Bei-
spiel über Abstiege aus der ersten Liga
wichtig. Denn: Die Ligapokalergebnisse
fließen zusammen mit den Resultaten der
herkömmlichen Liga in einen über Jahre
hinweg erstellten Punktekoeffizienten ein.
Wobei gerade keiner so genau weiß, wie vie-
le Mannschaften ab- oder aufsteigen: Ar-
gentiniens Fußball hat sich im mathemati-
schen Chaos verzettelt. Aber River Plate er-
hielt auch viel Zustimmung – von keinem
so einflussreich und donnernd vorgetra-
gen wie vom Säulenheiligen des argentini-
schen Fußballs schlechthin, von Diego
Armando Maradona.
Mit River habe er, ein glühender Fan
von Boca Juniors, wirklich nichts am Hut,
„aber für diese Entscheidung haben sie
meinen Rückhalt bis in den Tod“, erklärte
Maradona beim Sender ESPN. „Man muss
die Gesundheit der Mitglieder, der Ange-
stellten, der Stadionbesucher wahren.“
Das schließt ihn selbst mit ein. Denn unter-
zöge man den 59-Jährigen, derzeit Trainer
beim Abstiegskandidaten Gimnasia y Es-
grima La Plata, einer Anamnese, so würde
er aufgrund von Lebenswandel und Vorer-
krankungen wohl als Teil einer Risikogrup-
pe eingestuft werden. Zu dieser zählt auch
Julio Falcioni, 63, Trainer des Erstligisten
Banfield, er fand beklemmende Worte:
„Ich habe eine Lungenentzündung und
Krebs hinter mir, war in Chemotherapie.
Ich bin ein Hochrisikopatient, und am Frei-
tag sollte ich trotzdem arbeiten. Welche
Notwendigkeit bestand denn, Spieler und
Alte wie mich so einem Risiko auszuset-
zen?“, fragte der frühere Profi. Und auch Pi-
nola hielt das am Montag aufgehobene
Festhalten am Dogma „The Show must go
on“ für fahrlässig: „Das ergab keinen
Sinn“, sagt er. „Die Verantwortlichen ha-
ben nicht an unsere Gesundheit gedacht,
sondern daran, dass das Spektakel weiter-
geht. Jämmerlich.“
Mit dieser Einschätzung stand Pinola
nicht allein da, im Gegenteil. Die Absage
des Fußballs wurde erzwungen vom star-
ken Arm – oder besser: von den starken Fü-
ßen – der Profigewerkschaft Agremiados
Argentinos. Die Fußballer waren aufge-
bracht – nicht nur, weil der linke Staatsprä-
sident Alberto Ángel Fernández vergange-
ne Woche in einer Pressekonferenz für ei-
ne Fortführung des Fußballs hinter ver-
schlossenen Türen geworben hatte. Son-
dern vor allem, weil er dabei gesagt hatte,
dass der Fußball nun noch wichtiger sei als
sonst, da alle zu Hause bleiben müssen:
„Der Fußball ist ein Divertimento.“
Ein Spieler von San Martín, Gonzalo Pró-
speri, veröffentlichte umgehend einen offe-
nen Brief, in dem er wetterte, dass der Fuß-
ball „nicht ein römischer Zirkus zum Jux ei-
niger weniger“ sein dürfe. Auch Pinola war
über Argentiniens Präsidenten erzürnt.
Dessen Worte hätten ihn geschmerzt, sag-
te er der SZ: „Als Präsident der Republik
hätte er eine andere Botschaft senden müs-
sen. Wir sind keine Versuchskaninchen
oder Marionetten. Wir sind Menschen.
Wie jeder andere auch.“
Jetzt gehe es nur noch darum, Lösungen
zu finden und der eigenen Gesundheit we-
gen vorsichtig zu sein. Und darum, die Un-
gewissheit zu besiegen, die regiert auch in
Argentinien. „Mal sehen, wie das alles wei-
tergeht“, sagt Pinola.
Wer in Nürnberg Einkaufshilfe benötigt, kann die Nummer 0911 / 94 07 91 83 an-
rufen, zwischen 9.30 und 12.30 Uhr. FOTO: 1. FC NÜRNBERG / OH
Quarterback Tom Brady verlässt die
New England Patriots nach 20 Jahren
und sechs Super-Bowl-Gewinnen. Das
gab der erfolgreichste Spieler der US-
Football-Profiliga NFL bei Twitter be-
kannt. „Es ist Zeit für mich, ein neues
Kapitel in meinem Leben und meiner
Karriere aufzuschlagen“, schrieb der
42-Jährige, dessen Vertrag zum Saison-
ende ausgelaufen war. Wie es für ihn
weitergeht, ist unklar. Die Tampa Bay
Buccaneers gelten als mögliches Ziel,
auch die Los Angeles Chargers sollen
Interesse haben. In der vergangenen
Saison scheiterten die Patriots bereits
im Wildcard-Spiel an den Tennessee
Titans und verloren erstmals seit 2012
ein Playoff-Heimspiel. Brady wurde in
seiner Zeit bei den Patriots viermal zum
wertvollsten Spieler (MVP) des Super
Bowls gekürt. Dreimal erhielt er die
Auszeichnung nach der regulären Sai-
son (2007, 2010 und 2017). sid
Maradona ist Fan des Erzrivalen
Boca, doch diesmal hat River
seinen „Rückhalt bis in den Tod“
In Nürnberg helfen die Ultras
mit, in Stuttgart und Dortmund
starten sie ähnliche Initiativen
Podolski feiert einen Sieg
Alle vier Europameisterschaften im
Turnen und der Rhythmischen Sport-
gymnastik sind vom Europäischen
Turnverband (UEG) abgesagt worden.
Obwohl die UEG und die Ausrichterver-
bände daran interessiert waren, die
Veranstaltungen mit strengen Sicher-
heitsvorkehrungen abzuhalten, haben
die Coronakrise, Reisebeschränkungen
und Regierungsmandate zu einer Neu-
bewertung und somit zu den Absagen
geführt, teilte die UEG mit. Betroffen
sind die vier Titelkämpfe in den olympi-
schen Disziplinen: Die Kunstturn-EM
der Frauen in Paris (geplantes Datum
- April bis 3. Mai), die Trampolin-EM
in Göteborg (7. bis 10. Mai), die EM in
der Rhythmischen Gymnastik in Kiew
(21. bis 24. Mai) und die Kunstturn-EM
der Männer in Baku (27. bis 31. Mai).
Man werde sich bemühen, die Europa-
meisterschaften in die zweite Jahres-
hälfte zu verschieben, weitere Informati-
onen sollen Ende April veröffentlicht
werden, erklärte der Verband. Betroffen
von der Absage sind auch olympische
Qualifikationen. Daher sei eine Neuzu-
weisung von Quotenplätzen beim Welt-
verband beantragt worden, damit euro-
päischen Turnern für die Olympiaquali-
fikation kein Nachteil entsteht. dpa
Die 2. Basketball-Bundesliga ProA hat
ihre Saison wegen des Coronavirus
vorzeitig beendet. „Wir sehen in abseh-
barer Zeit keine Möglichkeit, den Spiel-
betrieb wieder aufzunehmen. Diese
Entscheidung ist nicht nur sportlich,
sondern auch wirtschaftlich eine sehr
schwierige Situation für alle Beteiligen“,
sagte Liga-Geschäftsführer Christian
Krings. Der derzeitige Tabellenstand
wurde zur Abschlusstabelle erklärt.
Absteiger wird es nicht geben, aber die
Niners Chemnitz und die Eisbären Bre-
merhaven erhalten als Erster und Zwei-
ter das sportliche Aufstiegsrecht in die
Bundesliga. dpa
„Scheißausdrücke“:
Heldt kritisiert Söder
Die Außerordentliche Mitgliederver-
sammlung mit Präsidentenwahl in der
Deutschen Eisschnelllauf-Gemein-
schaft (DESG) ist vom amtierenden
Präsidium auf unbestimmte Zeit ver-
schoben worden. Bei der Versammlung
sollten am 28. März in Erfurt die Wei-
chen für den finanziell angeschlagenen
Verbandes gestellt werden. Die Verschie-
bung wurde mit der „aktuellen Situati-
on im Zusammenhang mit der dynami-
schen Ausbreitung des Coronavirus“
begründet. Bislang lagen zwei Bewer-
bungen für das seit November 2019
vakante Präsidentenamt vor, darunter
von Matthias Große, dem umstrittenen
Lebenspartner der Olympiasiegerin
Claudia Pechstein. Eine ordentliche
Mitgliederversammlung ist für den
Herbst anberaumt; ob ein außerordentli-
ches Treffen im Sommer noch sinnvoll
erscheint, ist daher offen. dpa
Zwei Monate vor dem deutschen
Spring- und Dressur-Derby in Ham-
burg sehen die Organisatoren trotz der
allgemeinen Maßnahmen gegen die
Pandemie noch keinen Anlass, das Reit-
turnier abzusagen. „Derzeit laufen alle
Vorbereitungen wie geplant“, hieß es in
einer Mitteilung. Die Veranstalter versi-
cherten jedoch: „Wir nehmen die aktuel-
le Situation sehr ernst.“ Die Entwick-
lung werde tagesaktuell verfolgt. In
diesem Jahr feiert das deutsche Spring-
Derby auf der legendären Anlage in
Hamburg-Klein Flottbek sein Jubiläum
zum 100-jährigen Bestehen. dpa
„Wir sind keine Versuchskaninchen“
In Argentinien zwingen die Profis die Regierung zur Absage des Fußballs. Die Mannschaft von River Plate
um den früheren Nürnberger Javier Pinola führt den Protest an, mit Zustimmung von Diego Maradona
24 HF3 (^) SPORT Mittwoch, 18. März 2020, Nr. 65 DEFGH
Der Club bringt Nudeln und Klopapier
„Der Fußball muss sich solidarisch zeigen“: Zweitligist Nürnberg, selbst vom Coronavirus betroffen, bietet Älteren und Bedürftigen Einkaufshilfen an
Brady verlässt die Patriots
Vier Turn-EMs fallen aus
Basketballer brechen ab
French Open im Herbst
WM-2006-Prozess KURZ GEMELDET
vor dem Aus
Gericht kann Strafverfahren um
„Sommermärchen“ nicht beenden
DESG verschiebt Versammlung
Reiter machen weiter
Donnernder Appell: Diego Maradona, der Cheftrainer von Gimnasia y Esgrima, mahnt, eingehakt bei einem Bodyguard, zur Vernunft. FOTO: MARCOS BRINDICCI / GETTY