Berliner Zeitung - 18.03.2020

(Axel Boer) #1

B e rlin/B r andenburg


· Berliner Zeitung·Nummer 66·Mittwoch,18. März 2020^15 ························································································································································································································································································

AufWachstumskurs


Studienlotenaus,wievielderAusbaudesU-Bahn-Netzeskostenwürde–undwievieleFahrgästeeranlockt


VonPeter Neumann

W

okönnte Berlins U-
Bahn-Netz wachsen?
AufdemWegzum ög-
lichen Erweiterungen
ist eine wichtigeEtappe geschafft.
MachbarkeitsstudienimAuftragdes
Senatshabenergeben,dassdendis-
kutiertenVerlängerungenderLinien
U6, U7 und U8 zumindest baulich
undtechnischnichtsimWegesteht.
AmDienstagstellteVerkehrsse-
natorinRegineGünther(Grüne)die
StudienimSenatvor.Obdieseund
andereStrecken wirklich gebaut
werden,istabernochzuentschei-
den.Zunächststehennichtnurwei-
tereAnalysenundBewertungenan,
sondernauchDiskussionenmitder
Grünen-BasissowieTeilenderSPD.
DenndortsindvielederMeinung,
dasseswichtigerist,dasStraßen-
bahnnetzzuerweiternundbeste-
hendeU-Bahn-Tunnelzusanieren.
Berlinwächst,dasVerkehrsnetz
soll mitwachsen.Auch die U-Bahn?
VieleSozialdemokratenhaltenesfür
nötig, das fast 147Kilometer lange
U-Bahn-Netz auszubauen–zui h-
nenzählenBerlinsRegierenderBür-
germeisterMichael Müller und der
VerkehrspolitikerTinoSchopf.Doch
bei Grünen und Linken überwiegen
derzeitdie Gegner.EinStreitschwelt.

Einkaufszentrum ist imWeg
Um sichZeitzu verschaffenunddie
Diskussionsbasiszuverbreitern,gab
VerkehrssenatorinRegine Günther
(Grüne)beidenBerlinerVerkehrsbe-
trieben (BVG)Machbarkeitsstudien
in Auftrag. Eine befasst sich mit der
möglichenLinieU65.AlsZweigstre-
ckederU6sollsiedieEntwicklungs-
gebiete erschließen, die auf dem
heutigenTegeler Flughafengelände
entstehen: dieUrbanTech Republic
mitForschungsstättenundStart-ups
sowie das Kurt-Schumacher-Quar-
tiermitbiszu5000Wohnungen.
Je nach Variante würde die U6-
Ausfädelung eine Längevon2,9 bis
4,4 Kilometernerreichen, geht aus
der Studie herv or.Die Kostenschät-
zungen bewegen sich zwischen 275
Millionen und 607Millionen Euro.
ZweiVariantenlaufenaufeineHoch-
bahn hinaus.IndreiFällen geht es
umTunnel–wofürdasEinkaufszen-
trum „Der Clou“ amKurt-Schuma-
cher-Damm zumTeil abgebrochen
werden müsste.Der Ersatz bau wird
mit 40 bis 50Millionen Euro kalku-
liert. AuchmüsstederBetriebaufder
U6fürlängereingeschränktwerden,
hießes .NurfüreinederfünfVarian-

ten liegt eine Schätzung derNach-
frage vor:15000 FahrgästeproTag.
InderMachbarkeitsstudiezurU
gehtesumdie3,3-Kilometer-Trasse
vonRudow über Lieselotte-Berger-
Platz und Schönefeld Nord zum
Bahnhof Schönefeld. Als Tunnel
würdesie306,3MillionenEurokos-
ten, wovonBerlin 155 Millionen
Eurozutragenhätte.FürdenFall,
dassdieStreckeanderLandesgrenze
ausdemTunnelauftauchenundals
HochbahnnachSchönefeldführen
würde ,rechnet dieBVGmit
272,6Millionen Euro.Dann beliefe
sich derBerlin-Anteil auf 154,5Mil-
lionenEuro.InbeidenFällenwerden
20000 FahrgästeproTagerwartet.

Nicht zu Lasten desTramausbaus
Fürdie VerlängerungderU8insMär-
kische Viertel haben dieFachleute
drei Variantengeprüft.Ampreiswer-
testenwärees,denTunnelumrund
830MeterzumMärkischenZentrum
zuverlängern.Daswürde112 Millio-
nenEurokosten.Jedochkönnteder
Busverkehr dann nur geringfügig
verringer twerden, und eineweitere
Verlängerungwärenichtmöglich.
Größer wäre die Erschließungs-
wirkung,wenn bis zu 217Millionen
Euro in eine 1450 Meter lange U-
Bahn-Trasse inklusiveAbste llanlage
investiertwürde .Der Endbahnhof
würdeebenfallsimMärkischenZen-
trumliegen,aberweiteröstlich.Ein-
geplant ist dabei auch eineStation
amEichhorsterWeg.Biszu3 86Mil-
lionenEurowäreneinzukalkulieren,
wenn die U8 ins nördliche Märki-
scheViertelzumSenftenbergerRing
führenwürde.DannwürdedieStre-
cke2,2 Kilometer lang. Mitrund
25000 Fahrgästenwirdgerechnet.
Wiegeht es weiter? Noch stehen
weitereStudien aus–für Strecken
zumBERundinsSpandauerWohn-
gebiet Heerstraße Nord.Wenn sie
vorliegen, will dieVerkehrsverwal-
tung imHerbst alleProjekte bewer-
ten. Dassollals Grundlage für eine
Entscheidung dienen, ob dasNetz
tatsächlich erweitertwird. Fallsja,
wären Nutzen-Kosten-Analysen nö-
tig,undauchPersonalmüssteange-
heuertwerden. Denn eines ist klar:
DerU-Bahn-Ausbau dürfe nicht zu
LastenderProjekteim Regionalzug-
verk ehrundbeiderStraßenbahnge-
hen,betonteSenatori nGünther.

Einsteigen bitte! Eine U-Bahn der BVGunterwegs in Berlin. DPA

Peter Neumann
hielte innerstädtische U-
Bahn-Bauten für wichtiger.

Darwinisten


und Mistgabeln


D


er Frühling! Allen widrigenBe-
gleitumständenzumTrotzemp-
fangenihndieMenschenmitoffenen
Armen.VieleAußenplätzeind enCa-
fés sind sofortgut besetzt.Wenn
schon Weltuntergang, dann mit
Sonne.LeiderfliegenmitdemErblü-
hen derFloraauch ihr evielzähligen
Pollen durch dieLuft. Wasderzeit
manch bösenBlick nach sich zieht,
denn werwegen seinesHeuschnup-
fens verq uolleneAugen hat oder
niest, macht sich sofortverdächtig.
DabeizähltNiesennichtzudenSym-
ptomendesgrassierendenVirus.
Dasist übrigens keine feuilleto-
nistischeZuspitzung, sondernein
Erfahrungswert.Vomentspanntwir-
kendenSonnenbad abgesehen be-
äugenwirunsereUmweltseitTagen
doch eher argwöhnisch, oder? Es
lässt sich inBussen und sogar auf
denBürgersteigenindenGesichtern
ablesen, sobald sich jemand bloß
räuspert. Es wirdnicht mehr lange
dauern, bis ein wütenderMobdie
erstenAllergikermitMistgabelnaus
derStadttreibt.Oderander e,dieihm
spanischvork ommen.
Inmitten eines Szenarios wie im
Katastrophenfilm ist derGrat zwi-
schennotwendigersozialerAbgren-
zung hin zur sozialenAusgrenzung
nichtweit.Dassollteunsnichtüber-
raschen, dieseReaktion aufMen-
scheninNotsituationenkennenwir
schließlichseitJahrenauseineman-
deren Kontext. Hier wie dortsehen
MitmenschenihrenLebensstandard
inGefahrundhandelnindarwinisti-
scherAbschottung.DieLösung,hier
wie dort:Grenzen dicht!Mitdem
Unterschied,dasshierdieSchränke
ohne Notmit Lebensmitteln über-
quellen.FreinachMaxLiebermann:
Es lässt sich nicht so vielPasta es-
sen...
Natürlich zeigt sich aktuell, wie
vieletolleMenschenesgibt,diean-
deren Hilfe anbieten.Nur, würden
wir die Gesellschaft alsPerson be-
trachten, wäresie durch dieDarwi-
nistenleidereine,diemitdemHin-
terneinreißt, was sievorneaufge-
baut hat. Es stellt sich schon die
Frage,was für eine schützenswerte
Zivilisation das eigentlich sein soll,
inder MenschenmedizinischesZu-
behör vonKinderkrebsstationen
stehlen.


Stadtbild


Torsten Landsberg
macht sichverdächtig.

Kenia-Koalition


will


Rettungsschirm


500-Millionen-Euro-Kredit
sollCorona-Kriseabfedern

VonOliver von Riegen

D


ie Kenia-Koalition will für
Brandenburgeinen Rettungs-
schirmwegen der Coronavirus-
Krise ermöglichen.Daskündigten
die dreiFraktionenvonSPD,CDU
und Grünen an. „Dazu planen wir,
die Regierung zu ermächtigen, 500
Millionen Euro aufzunehmen zur
Bewältigung dieser Krise“, sagte
SPD-FraktionschefErik Stohn am
MittwochinPotsdam.
„Unser Wille ist, dass wir das in
einem zügigenVerfahren auf den
Wegbringen“, sagteStohn. Am 1.
Aprilseigeplant,dassüberdieMög-
lichkeit zusätzlicher Mittel ent-
schiedenwerde.
DieSchuldenbremse sehe diese
MöglichkeitbeiNotsituationenvon
außergewöhnlicherBedeutungvor,
sagte der CDU-Fraktionsvorsit-
zendeJanRedmann.EinesolcheSi-
tuationliegevor,weildamitgerech-
netwerde, dasssichvieleBranden-
burgermitdemneuartigenCorona-
virus infizieren würden und es
besondereHerausforderungen für
das Gesundheitssystem gebe.Au-
ßerdem würden bereits Maßnah-
menergriffen,umeineweitereAus-
breitung zuverhindern.DieGrü-
nen-Fraktionschefin PetraBudke
sagte:„Esistunswichtig,alleszum
Schutz unserer Bürgerinnen und
Bürgerzutun.“
DerLandtag wirdvorerst mögli-
cherweisenureingeschränkttagen.
DiedreiKoalitionsfraktionen kün-
digten an, dass im Landtagspräsi-
dium über Alternativen nachge-
dacht werde. Re dmann sagte,man
könne statt mit 88 nur mit 44 oder
22 Abgeordneten tagen,wenn alle
Fraktionen einverstanden seien.
„Wir können auch darüber nach-
denken, dass wir denPlenarsaal
verg rößern.“
Brande nburgwilldasöffentliche
Lebenwegendes Coronavirusdras-
tisch herunterfahren. Ab diesem
Mittwoch sollen viele Geschäfte
schließen, aberSupermärkte,Dro-
gerien, Banken, Sparkassen und
Tankstellen sollen weiter öffnen.
Demnachmüsse nBars,Clubs,Dis-
kos und Kneipen schließen. Für
Krankenhäuser und Pflegeheime
gibt es Besuchsbeschränkungen.
Restaurants sollen nurvon6bis 18
Uhröffnen. (dpa)

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