Der Standard - 18.03.2020

(Dana P.) #1

28 |MITTWOCH,18.MÄRZ2020DKultur ERSTANDARD


Spielregeln:DasRastergitteristsoauszufüllen,dassdieZahlenvon1bis9nurjeeinmalinjederReihe,
injederSpalteundinjedemumrahmtenKästchen(beziehungsweiseinj ederDiagonalebeimX-Sudoku)
vorkommen.DieAuflösungerscheintimnächstenStandardundimI nternetaufderStandard.at,wo
sichdasaktuelleZahlenrätselauchineinerOnlineversionfindet. ©Puzzle by websudoku.com

Nr.4563anormal (mittel)

Nr.4563b X-Sudoku(schwierig)

Auflösung Sudoku Nr.4562a AuflösungSudokuNr.4562b
4 1 7 2 9 6 5 8 3
5 3 6 8 4 7 1 2 9
2 9 8 3 1 5 6 4 7
8 4 9 5 7 2 3 1 6
3 6 5 1 8 9 4 7 2
7 2 1 6 3 4 8 9 5
1 5 4 7 2 3 9 6 8
9 7 3 4 6 8 2 5 1
6 8 2 9 5 1 7 3 4
3 7 1 5 9 8 2 6 4
9 5 3 6 2 4 7 1 8
1 4 7 8 6 3 5 9 2
2 8 6 4 1 5 9 3 7
5 2 9 3 7 6 4 8 1
8 9 5 7 3 2 1 4 6
4 6 2 1 5 9 8 7 3
6 1 4 9 8 7 3 2 5
7 3 8 2 4 1 6 5 9 1 2 3 7 9

2

6

9

7

3

2

5

1

7 3 1 9 4 5
4

7

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8

7

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3 7 1 2 6 6 3

9

8

5

6

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5

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5

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4

5

9

6

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4

1

5

1

2

7

4

9

5

1

8

SUDOK U dst.at/Sudoku


STANDARDRÄTSEL Nr. 9435©phoenixen;www.phoenixen.at dst.at/Raetsel


WWaaaaggrreecchhtt:: 11 Feine Verteilungsfrage: Warum ich indemNebel glüh?
/Weil vor Begeisterung ich –! 55 Ist jasologi sch, dassdieMusik die in-
dustrielle Innovation begleitete 88 Sind solche Gestalten täpfer genug
fürs unsichere Vorgehen? 99 Wer das Vorgehen Schaft, sohlte den Ab-
satzmarkt beschreiten1100 Imme wenn ich Taxtilien herstelle, ists eine
eckstreme Hexarei 1122 Nach dem Tennis ging der andre ebnfois äu-
ßerlnmitdemHund(1–2Wörter)1144Wegen derzerrupftenBorstewird
der Oberst zornig und noch Ärger 1166 Peking zufolge ein Zeitungs-We-
sen aus dem Fake-News-Room? 1188 In ihr sind Maßnahmen nach Wahl
gut fürs Image 2200 Den Predigtstuhl erklimmen sie von ritualters her
2 211 Umgekehrtist Peter von Kärnten als Wilder von Tirol bekannt
2 222 Laut Legierungsprogramm brauchts Tildkatzen zum Enträtteln
SSeennkkrreecchht t:: 22 Wegen ihrer gefincalten Feldforschung müssen wir laut
Vorhaben konferieren (1–2 Wörter, Mz) 33 Wenn ich auf Rundkurs geh,
betriffts auch die Nachbarschaft 44 Ertönt ein Rud in höchster Not, eilt
sie sochorlich herbei 55 Schon wieder alleOrte neugebucht–auf der
Reise gehts rund! 66 Auf der Shanghaifahrt machten wir am dortigen
Mediterminal Zwischenstation 77 Höchst beliebt: Welche Mittel-
schicht fährt durch dieses Inntal an diese Adria? 1111 Ists eine Unge-
meinheit, dass durch solche Bedürfnisse die Extrastunde ausgefallen
ist? 1 133 Baikaltem Wetter fährt im dortigen SibirgeKurt Ski15 Destil-
le Wässer sind von Spirituosität nicht scharf abzugrenzen
1 166 Fügt er sich ein, gibts den englischen 21 waagrecht als Raufgabe
1 177 Geht das halbe Sextett auf5senkrecht, werden übergroße Zwei-
fel laut (Mz)1199Tritt sie im Doppel an, werden auf dem Ethisch zweier-
lei Maß-Gedecke aufgelegt
RRäät tsseel laauuf fllöössuunngg NNr r.. 99443344 vvoomm 1177. .33. .22002200
WW: : 11 GEHIRN 4 4 RASANZ 9 9 EKRUE 1 100 EARNEST 1 111 STUBE 1 122 LABBRIG
1 133 BESCHUETZER1188 EINBAND 2 200 MOOSE 2 211 BLECHEN 2 222 EVITA
2 233 THEMSE 2 244 FEINES SS: : 11 GAEMSE 2 2 HARPUNE 3 3 RIEGE 5 5 AKROBAT
6 6 AMEHR 7 7 ZOTIGE 8 8 VERLEUMDUNG1144 COACHES 1 155 EMOTION
1 166 HERBST 1 177 JEMALS 1 199 NIERE 2 200 MUEDE

1

8

9

12

16

20

21

13 14 15

10 11

C

17 18 19

22

2345 67

B


eim finnischen Wort „kal-
sarikännit“handeltessich
um einen Begriff, der viele
Menschenangesichtsihreraktu-
ellen Lebensumstände bedroht.
Man könnte ihn übersetzen mit:
„Sich allein zu Hause in der Un-
terwäsche betrinken, ohne die
Absicht zu verfolgen, das Haus
zu verlassen.“ Anders gesagt, bei
„kalsarikännit“ handelt es sich
um „Unterhosensuff“.
Wir haben es mit einer Gefahr
zutun,dienichtnurtraditionell
Bummelstudenten davon ab-
hält, zumindest am Nachmittag
kurz auf der Uni vorbeizuschau-
en. Vielleicht ist nach den Lehr-
veranstaltungen ja irgendwo in

Blechbierpause


undUnterhosensuff


DA NEBENGEHEN


Die Kolumne von
Christian Schachinger

Foto: Lukas Friesenbichler

derStadtetwaslos.Alkohol-Tin-
der funktioniert mit dem Handy
allerdings ohnehin schon lange
von zu Hause aus in der Unter-
gatte.
Mit der aktuell notwendigen
ÜberlebensformdesHomeoffice
wird nun aber zusätzlich eine
frisch aus dem Großraumbüro
kommende, scheinbar sittlich
gefestigte Gruppe bereits Er-
werbstätiger herausgefordert,
dem inneren Schweinehund
nicht seinen Lauf zu lassen.
Obwohl das natürlich lustig
wäre, reden wir jetzt nicht in
erster Linie von betrunkenen
Telefonsex- oder Callcenter-
Jobs:Mankommtauchwährend
anderer Heimarbeiten leider
sehr oft an möglichen Brenn-
punkten charakterlicher Ver-
wahrlosung wie dem Kühl-
schrank oder der Hausbar vor-
bei. Und auch der Sportkanal
lockt derzeit mit einer kleinen
Blechbierpause und Spielwie-
derholungen aus der deutschen
Bundesliga der Nullerjahre.
Nein, „kalsarikännit“ muss
vielmehralsgeflügeltesWortge-
wertet werden, das zwar wört-
lich bedeutet, sich würdelos
wegzuhacken. Wirklichgemeint
istdamitallerdingseineFreizeit-
gestaltung ohne jedwede Zwän-
ge und soziale Rücksichtnah-
men. Das schließt die Gefahr
eines Kühlschrankbesuchs und
Blechbier vor dem Fernseher
nicht vollständig aus.

TheaterimZeitalter


digitaler Abrufbarkeit


Die erste Streamingplattform für Theater im deutschsprachigen Raum,
spectyou.com,geht am Donnerstag online. Istdas jetzt der Dolch
insHerz des alten Analogtheaters?

ließensichfilmischnichtwirklich
vermitteln, weil „die sinnliche
Komponente völlig verlorengeht“.
Auch würden technisch schlech-
tere Aufzeichnungen gegenüber
professionellen immer im Nach-
teil sein und dazu führen, dass
manche Inszenierungen zu Un-
recht abqualifiziert werden. Zu-
dem befürchtet die Theaterleite-
rin auch Kunstdiebstahl, schließ-
lich lässt sich hier ausgiebig und
unschuldig schmökern.
Und dann wäre da noch die
Rechtslage. Für diese hat
Elisabeth Caesar schon
vor drei Jahren begon-
nen Sorge zu tragen. Mit
einerAnwaltskanzleihat
sie einen Vertrag ausge-
arbeitet, auf dessen Ba-
sis die Theater uploa-
den. Alle an einer Pro-
duktion Beteiligtenmüs-
sen schließlich ihre Zu-
stimmung für die Video-
präsenz geben, auch die
Autorenrechte müssen
geklärt werden. Dafür
trägt der Uploader selbst
die Verantwortung. Wer
mitmachen will, muss
also Zeit in diese Rech-
tearbeit investieren, in-
vestiert aber in eine ge-
steigerte Reichweite.
Das sehen auch Verlage
so, mit denen Elisabeth
Caesar in den letzten
Jahren bereits gesprochen hat. Es
ist ein „sehr wohlwollendes Auf-
einanderzugehen“. Bleibt die Fra-
ge, ob dann auf den Spielplänen
rechtefreien Autoren oder gar au-
torenfreien Inszenierungen (Stück-
entwicklungen) der Vorzug gege-
ben wird.
Und schließlich könnte Spect-
you „irgendwann“ den Künstle-
rinnen und Künstlern auch Geld
zurückspielen. Die Plattform ist
nicht gewinnorientiert, sie finan-
ziert sich aus privaten und öffent-
lichen Förderungen sowie durch
einen Investor und wird nach der
Corona-Testphase auch etwas kos-
ten,15 bis 20 Euro monatlich. Die
werbefreie Seite hat den Fokus auf
zeitgenössischeInszenierungenge-
legt, aber das schließt abgespielte
Arbeiten keinesfalls aus. Ab Don-
nerstagsind14Inszenierungenab-
rufbar, alle abgespielt, dreißig wei-
tere sind in Abklärung.
pwww.spectyou.com

I


nder Musik ist es gang und
gäbe, im Film ebenso, auch
Ausstellungshäuser bieten vir-
tuelle Rundgänge an. Aber das
Theater hatte sich bisher davor ge-
scheut, Inszenierungen über den
Bildschirm laufen zu lassen. Ver-
ständlich, ist dem Theater doch
das Live-Erlebnis wesensimma-
nent. Theater ist eine ephemere
Kunst, die einzig in ihrer Flüchtig-
keit existiert. Alles andere ist eben
kein Theater.
Jetzt aber startet das Bildschirm-
theater doch durch. Am
Donnerstag wird die ers-
te Streamingplattform
für Theater im deutsch-
sprachigenRaumonline
gehen–sie versammelt
Schauspiel, Tanz und
Performance. spect-
you.comwird von Elisa-
beth Caesar und ihrem
Team seit drei Jahren
entwickelt, Corona hat
den Netzstart beschleu-
nigt. Die Plattform sieht
sich als Tool der Demo-
kratisierung –jeder
Theatermacherkannsei-
ne Bühnenarbeiten kos-
tenlos nach Installation
eines Hochladeprofils
selbst ins Netz stellen.
Wird sich jetzt also auch
der Theaterabend in das
Netz verlagern?
In Zeiten von Corona
schon. Vereinzelt streamen der-
zeit ja auch Theatergruppen kos-
tenlos ihre Inszenierungen, um
derTheaterdurststreckeentgegen-
zuwirken: etwa Michael Niavara-
nis Globe Wien aufhttps://play-
er.globe.wien oder das Landes-
theater Vorarlberg auf nachtkri-
tik.de.Auch Spectyou ist vorläu-
fig kostenlos. Aber Theater in
einer Notlage im Netz anzubie-
ten, das ist nicht die Grundidee.
Spectyou hegt nicht die Absicht,
das analoge Theater zu ersetzen.
Geht ohnedies nicht. Vor allem ist
Spectyou eine Plattform von The-
atermachern für Theatermacher
und Publikum (je nach Gruppe
gibt es getrennte Zugangsberei-
che).
Gründerin Elisabeth Caesar,
selbst Dramaturgin, geht es dar-
um, für Theater ein „digitales Zu-
hause“ zu schaffen, „damit wir
uns nicht immer auf Facebook
und Co herumtreiben müssen“,


sagt sie imSTANDARD-Gespräch.
Spectyou soll ein Ort sein, an dem
Theater dokumentiert wird, in-
klusive einer Datenbank für For-
schungszwecke. Man arbeitet be-
reits mit Hochschulen und Uni-
versitäten zusammen.
Im deutschsprachigen Raum
laufen jährlich rund 8500 Insze-
nierungen, viele davon sind für
potenzielle Zuschauerinnen und
Zuschauer aber nicht zugänglich,
sei es aus finanziellen oder lo-
gistischen Gründen, z. B. wegen

räumlicher Distanz, oder weil sie
schlichtweg davon nie Kenntnis
erlangen. Auch dahingehend be-
trachtetsich Spectyouals Medium
der Diversifizierung. Angeboten
werdenzudenAufführungenauch
Hintergrundinformationen zur je-
weiligen Produktion und zu deren
Beteiligten. Der Initiatorin schwe-
ben zudem hybride Formate vor,
etwa Abstimmungs- oder Mit-
machtools für den Gaming-Be-
reich im Theater. „Team Höcke
gegen Team Merkel“, gibt Caesar
dafür ein martialisches Beispiel.
Dass Spectyou anfangs auch auf
Skepsis stoßen wird, ist Elisabeth
Caesar bewusst, weshalb sie auch
oft davon spricht, keine Fronten
errichten zu wollen. „Wir müssen
zusammenhalten“, und sie meint
die sogenannte Theaterfamilie. Ve-
ronikaSteinböck,LeiterindesKos-
mostheaters in Wien, sieht indes
vor allem die Grenzen dieses Vi-
deoportals. Viele Inszenierungen

Margarete Affenzeller

„Meister und Margarita“ (Akademietheater)
amLaptop gefällig?
Foto: Matthias Horn, Getty Images, Montage:DER STANDARD
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