Handelsblatt - 07.04.2020

(Elle) #1

Boschs Plan


Zulieferer investieren massiv in
die Elektromobilität. S. 16

G 02531 NR. 69 PREIS 3,30 €

Dax
10 025,
+5,25 %

E-Stoxx 50
2 785,
+4,61 %

Dow Jones
22 038,
+4,68 %

S&P 500
2 595,
+4,29 %

Gold
1 648,22 $
+1,69 %

Euro/Dollar
1,0796 $
-0,05 %
Stand: 17:00 Uhr

Kurz notiert


·


Österreich will den Handel
schrittweise wieder öffnen. Die
schwarz-grüne Regierung um
Bundeskanzler Sebastian Kurz
begreift die sinkenden Corona-
Infektionszahlen in der Alpen -
republik als Aufforderung, die
Wirtschaft und das öffentliche
Leben in den kommenden Wo-
chen langsam wieder anlaufen
zu lassen. Nach dem Osterwo-
chenende sollen die ersten Ge-
schäfte wieder öffnen. Seite 6

·


Argentinien droht wieder
einmal die Staatspleite. Das
krisengeschüttelte Land hat für
dieses Jahr alle Rückzahlungen
in Höhe von rund 8,4 Milliarden
Dollar für lokale Bonds ge-
stoppt. Damit fürchten Finanz-
experten in Buenos Aires be-
reits das Schlimmste: Es sei nur
noch eine Frage der Zeit, bis
die argentinische Regierung
den Staatsbankrott erklären
müsse. Seite 9

·
Die Deutsche Bahn fährt
auch in der Krise weiter. Bahn-
Chef Richard Lutz hält trotz lee-
rer Züge am Verkehrsangebot
fest. Die wirtschaftlichen Folgen
der Pandemie sind für den
Staatskonzern derzeit
noch nachrangig. Im
Vordergrund stehe
laut Konzernchef
Lutz stattdessen die
grundsätzlich „ge-
sellschaftliche Verant-
wortung“ des Transport-
unternehmens. Seite 19

·
Weltweit wachsen die
Staatsschulden. Die Staaten be-
nötigen in der Coronakrise im-
mer mehr Kredite, die Noten-
banken pumpen Billionen in den
Geldkreislauf, um die Wirtschaft
vor dem Kollaps zu retten. Der
Weg zurück in die Normalität
wird schwer. Wie die Wege aus
der Staatsverschuldung aus -
sehen könnten. Seite 26

·
Sternekoch Tim Raue startet
einen Lieferdienst. Seine zehn
Restaurants sind wegen Corona
geschlossen. Jetzt versucht der
Promikoch, sich und seine An-
gestellten mit einem Bring-
dienst über Wasser zu halten.
Und er formuliert klare Forde-
rungen an die Politik. Seite 44

schließen, auch wenn einige Details noch umstritten
seien, hieß es in Brüssel.
Kanzlerin Angela Merkel betonte, Deutschland
könne es nur gut gehen, wenn es Europa gut gehe.
Auch Frankreichs Präsident Macron unterstütze das
Vorhaben ausdrücklich. Dieses erste EU-Nothilfepro-
gramm wird nicht mit europäischen Staatsanleihen
finanziert. Doch der Streit darüber ist noch nicht aus-
geräumt. Italien, Spanien und auch Frankreich ver-
langen für die Zeit nach der Krise ein mit Euro-Bonds
finanziertes Wiederaufbauprogramm. Deutschland,
Österreich, die Niederlande und Finnland schließen
eine gemeinschaftliche Haftung für Staatsschulden
indes weiter aus. Berlin will stattdessen den EU-Haus-
halt einsetzen. EU-Kommissionspräsidentin Ursula
von der Leyen hatte dafür vorgeschlagen, den neuen
mehrjährigen EU-Finanzrahmen (MFR) für die Jahre
2021 bis 2027 deutlich aufzustocken. Ruth Berschens

Die EU will der europäischen Wirtschaft mit einem 540 Milliarden Euro schweren


Kreditprogramm durch die Krise helfen. Der Streit um Euro-Bonds schwelt weiter.


Ein Plan für Europa


Angela Merkel,
Emmanuel Macron
im Herbst 2019: Der
aktuelle Plan hat die
Unterstützung
Deutschlands und
Frankreichs.

REUTERS

> Berichte, Gastbeitrag, Kommentar S. 4, 5, 12

dpa

D


ie Europäische Union will die ökonomi-
schen Folgen der Coronakrise finanziell
abfedern. Die EU-Finanzminister seien
sich weitgehend einig über ein europäi-
sches Kreditprogramm mit einem Ge-
samtvolumen von bis zu 540 Milliarden Euro, erfuhr
das Handelsblatt von EU-Diplomaten.
Das Paket enthält drei Elemente: Der Euro-Ret-
tungsschirm ESM stellt eine vorsorgliche Kreditlinie
von bis zu 240 Milliarden Euro für Mitgliedstaaten
bereit, die mit dem Krisenmanagement finanziell
überfordert sind. Die Europäische Investitionsbank
bürgt zudem für Unternehmenskredite mit einem
Volumen von bis zu 200 Milliarden Euro. Bei der EU-
Kommission können EU-Staaten darüber hinaus Dar-
lehen bis zu 100 Milliarden Euro beantragen, um die
stark steigenden Kosten des Kurzarbeitergeldes ab-
zudecken. Die EU-Finanzminister würden das Kredit-
programm voraussichtlich an diesem Dienstag be-

Merkel will Maskenproduktion stärken


Bundesregierung setzt auf Eigenfertigung, um den wachsenden Bedarf zu decken.


Die Bundesregierung will auf deutsche Un-
ternehmen einwirken, um die heimische
Produktion medizinischer Güter zu forcie-
ren. Nach einer Entscheidung des Krisen -
kabinetts soll dazu ein Stab im Bundeswirt-
schaftsministerium eingerichtet werden.
Kanzlerin Angela Merkel sagte, es gehe da-
rum, eine „Säule der Eigenfertigung“ in
Deutschland und Europa aufzubauen.
Die Corona-Pandemie hat die Nachfrage
nach Atemmasken, Handschuhen und

Schutzanzügen weltweit drastisch ver-
stärkt. Das Bundesgesundheitsministerium
kümmert sich deshalb darum, die drin-
gend benötigten Güter im Ausland zu be-
schaffen. Auch die Bundesländer und die
Kassenärztlichen Vereinigungen bemühten
sich, auf dem umkämpften Weltmarkt Mas-
ken und Schutzkleidung einzukaufen. Pa-
rallel dazu soll nun – koordiniert durch das
Wirtschaftsministerium – die heimische
Produktion angekurbelt werden.

Die ausreichende Versorgung mit Schutz-
gütern ist eine Voraussetzung für eine Lo-
ckerung der Ausgangsbeschränkungen.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU)
warnte vor übereilten Schritten. Es sei noch
nicht der Tag, die „sehr, sehr harten Re-
geln“ wieder aufzuheben. Die österrei-
chische Regierung hatte zuvor angekün-
digt, die von ihr erlassenen Verbote schritt-
weise zu lockern. M. Koch, G. Waschinski

DIENSTAG, 7. APRIL 2020

DEUTSCHLANDS WIRTSCHAFTS- UND FINANZZEITUNG


> Berichte Seiten 6, 7

Digitaler Stresstest


Cloud-Dienste boomen in der Coronakrise.
Doch sie geraten an ihre Grenzen. S. 14

240


MILLIARDEN
Euro werden als Kreditli-
nie durch den ESM
bereitgestellt.

Wertvoll wie Gold


Indexfonds profitieren von der
hohen Nachfrage. S. 30

  



Handelsblatt GmbH KundenserviceTel. 0800–2233110, [email protected]

Monatsabonnement:
Handelsblatt Print: 66,70 Euro Handelsblatt Print + Premium: 76,69 Eurowww.handelsblatt.com/angebot

Belgien, Luxemburg, Niederlande u. Österreich 3,70 € / 3,90 €, Frankreich 4,10 € / 4,50 €, Großbritannien 3,70 GBP / 3,90 GBP, Schweiz 5,80 CHF / 6,20 CHF, Polen 22,90 PLN / 23,90 PLN

‹+DQGHOVEODWW0HGLDURXSPE+ &R.*$OOH5HFKWHYRUEHKDOWHQ=XP(UZHUEZHLWHUJHKHQGHU5HFKWHZHQGHQ6LHVLFKELWWHDQQXW]XQJVUHFKWH#KDQGHOVEODWWJURXSFRP

Free download pdf