Carsten Herz Frankfurt
A
bgesagte Aufträge,
Geldsorgen, Existenz-
angst: Die Coronakrise
trifft viele Menschen
auch finanziell. Gerade
für viele Selbstständige und Kleinun-
ternehmer bedeuten die Maßnah-
men zur Eindämmung der Covid-
19-Ausbreitung eine Zäsur: Wegen
der Coronavirus-Pandemie müssen
bis auf Weiteres Geschäfte, Musik-
schulen, Sportstätten, Restaurants,
Kneipen und Friseurläden schließen,
und viele Mitarbeiter werden in die
Kurzarbeit geschickt. Was sonst noch
automatisch erledigt wurde, kann
plötzlich Probleme bereiten – wie die
regelmäßigen Zahlungen für die Ver-
sicherungsprämie für die Lebensver-
sicherung oder die Kfz-Police. Was al-
so tun, wenn Verbraucher in die Bre-
douille geraten? Verbraucherschützer
beantworten sechs wichtige Fragen:
nWas tun, wenn ich den Beitrag
gerade nicht zahlen kann?
Eigentlich ist die Regelung klar: Der
Kunde zahlt regelmäßig seine Beiträ-
ge, der Versicherer leistet im Gegen-
zug im Fall der Fälle Schadensersatz.
Doch was passiert, wenn Versicherte
nun wegen der Coronakrise mit Bei-
trägen in den Rückstand geraten? Ei-
ne Lappalie ist das nicht. Wie Miet-
schulden können auch Beitragsschul-
den bei der Assekuranz zur
Kündigung führen. Doch so weit
muss es nicht kommen. „Wenn Sie
Zahlungsprobleme haben, nehmen
Sie umgehend Kontakt zu Ihrem Ver-
sicherer auf “, rät Anwältin Rita Rei-
chard von der Verbraucherzentrale
Nordrhein-Westfalen. Das A und O sei
häufig die schnelle und ehrliche Kom-
munikation mit dem Unternehmen.
„Legen Sie offen, dass es bei Ihnen
derzeit finanziell eng ist“, empfiehlt
die Juristin. Oft fänden sich Wege,
kleinere Engpässe zu umgehen. Ein
Entgegenkommen des Versicherers
ist häufig da, denn die wenigsten Fir-
men möchten ihre Kunden verlieren.
n Ist der Versicherungsschutz
weg, wenn ich eine Mahnung er-
halte?
Nein, so schnell passiert das nicht.
„Bei bestehenden Versicherungsver-
trägen ist der Schutz noch nicht bei
der ersten Mahnung erloschen“, sagt
Anwältin Reichard. Habe die Gesell-
schaft den Kunden bereits ange-
mahnt, sollte dieser jedoch besser
die in der Mahnung gesetzte Zah-
lungsfrist beachten. Andernfalls kön-
ne der Versicherer die Regulierung
eines Schadens, beispielsweise bei ei-
nem Einbruch, verweigern und den
Vertrag fristlos kündigen. Gehe es um
einen neuen Vertrag, müsste der Ver-
braucher spätestens zwei Wochen
nach Abschluss den ersten Beitrag
überweisen, sofern nichts anderes
vereinbart ist. „Sonst darf der Versi-
cherer vom Vertrag zurücktreten,
und Sie sind ungeschützt, sollte un-
terdessen etwas passieren“, sagt die
Juristin der Verbraucherzentrale.
nWas soll ich tun, wenn ich von
einem längerfristigen Geldmangel
ausgehe?
Sollten Verbraucher durch die Coro-
nakrise in dauerhafte Zahlungspro-
bleme geraten, ist es möglich, dass
der Kunde im Einvernehmen mit
dem Versicherer bei bestimmten Po-
licen die Prämienzahlungen vorüber-
gehend aussetzt, den Vertrag ruhend
stellt oder auch die Prämien redu-
ziert, indem etwa von monatlicher
auf jährliche Zahlung umgestellt
wird. Wird der Vertrag ruhend ge-
stellt, besteht für diese Zeit jedoch
kein Versicherungsschutz. Bei einer
Stundung kann die Zahlung für eini-
ge Monate ausgesetzt werden, der
Vertrag läuft bei gleichem Versiche-
rungsschutz weiter, danach werden
die offenen Beträge nachgezahlt. Die
HDI Leben, einschließlich der HDI
Pensionskasse, bietet beispielweise
ihren Kunden an, ab sofort ohne kon-
kreten Nachweis zu beantragen, dass
sie ihre Beitragszahlungen für bis zu
sechs Monate bis längstens zum 31.
Dezember 2020 aussetzen („Corona-
Pause“). Auch der Versicherer Die
Bayerische gewährt in der Lebensver-
sicherung „unbürokratisch einen
Zahlungsaufschub von bis zu drei
Monaten“, der je nach Vertragsart auf
bis zu zwölf Monate erweitert wer-
den kann. Bei einer kapitalbildenden
Lebensversicherung hat der Gesetz-
geber zudem die Möglichkeit vorge-
sehen, dass die Versicherten ihre Po-
lice beitragsfrei stellen können. „Die-
sen Schritt sollten Verbraucher sich
aber gut überlegen“, mahnt Anwältin
Reichard. „Denn das lässt sich in der
Regel nicht rückgängig machen.“ Ver-
sicherte sollten deshalb erst einmal
prüfen, ob es nicht auch andere We-
ge gibt, das Geld einzusparen.
nKann ich auch die Überweisung
für eine Kfz-Police stunden?
Das geht eigentlich nicht, weil damit
normalerweise die Stilllegung des
Fahrzeugs einhergeht. „Die Kfz-Versi-
cherung ist hinsichtlich der Haft-
pflichtversicherung – im Gegensatz
zum Teil- oder Vollkaskoschutz –
ebenso wie die private Krankenvoll-
versicherung eine Pflichtversiche-
rung, die sich nicht einfach aussetzen
lässt“, sagt Anwältin Reichard. Der
Gesetzgeber hat aber ein Gesetz zur
Abmilderung der Folgen der Co-
vid-19-Pandemie auf den Weg ge-
bracht, das den Kunden mehr Mög-
lichkeiten einräumt. So dürfen Ver-
braucher, die wegen der Krise in
Zahlungsnöten sind, die Begleichung
ihrer Rechnungen bei Pflichtversiche-
rungen für bis zu drei Monate ausset-
zen. „Das gilt nach meinem Verständ-
nis für Kfz- Haftpflichtpolicen und
die private Krankenvollversiche-
rung“, sagt Reichard. Der Versicherte
muss allerdings belegen, dass er we-
gen Corona in Zahlungsschwierigkei-
ten steckt. Erste Versicherer zeigen
sich auch gegenüber ihren Firmen-
kunden kulant. So bietet die Gothaer
Versicherung ihren Unternehmer-
kunden beispielsweise in der Kraft-
fahrzeug-Haftpflichtversicherung ei-
ne beitragsfreie Ruheversicherung
ohne amtliche Stilllegung an. Das
Fahrzeug darf aber nicht an der Stra-
ße stehen, weil es dort auch im Ruhe-
zustand einen Schaden verursachen
könnte, sondern in einer Garage
oder auf einem „umfriedeten Platz“.
nSoll ich Verträge bei Geldnot
kündigen?
Schnellschüsse sollten Versicherte
lieber vermeiden, rät Anwältin Rei-
chard. Verbraucher könnten ihre Po-
licen aber nach Wichtigkeit sortieren.
Existenzielles wie die private Haft-
pflichtversicherung oder eine Berufs-
unfähigkeitsversicherung (BU) sollten
nicht leichtfertig infrage gestellt wer-
den. „Wer jetzt aus der BU aussteigt
und schon älter ist, der hat mögli-
cherweise später Probleme, wieder
eine Versicherung zu den alten Kon-
ditionen zu finden“, warnt die Juris-
tin. Grundsätzlich gebe es wegen Co-
rona keinen Anlass zur Kündigung
bestimmter privater Versicherungs-
verträge, erklärt der Bund der Versi-
cherten. Mitunter ist jetzt aber Zeit,
die eigenen Policen zu checken. Ein
Vollkaskoschutz für ein elf Jahre altes
Auto ist beispielsweise nicht immer
zweckgemäß. Gleiches gilt für Versi-
cherungen, bei denen der mögliche
Schaden überschaubar ist, etwa eine
Handypolice oder eine Brillenversi-
cherung.
nMuss ich wegen Corona um mei-
ne Altersvorsorge in Lebensversi-
cherungen oder Riester-Rente
fürchten?
Eine private Lebensversicherung und
ein klassischer Riester-Vertrag bieten
in der Regel eine Beitrags- oder Zins-
garantie. Versicherte sollten also min-
destens das rausbekommen, was sie
eingezahlt haben. Riester-Fondsspar-
pläne haben den Absturz an der Bör-
se allerdings zu spüren bekommen.
Im Rahmen des gesetzlich vorge-
schriebenen Risikomanagements ha-
ben Fondsanbieter sich deshalb be-
reits von Aktienanteilen getrennt und
in Anleihen umgeschichtet. Die An-
bieter haben Sorge, den garantierten
Beitragserhalt sonst nicht sicherstel-
len zu können. Gehen die Aktienkur-
se zu einem späteren Zeitpunkt wie-
der hoch, könnte die Erholung an
den Riester-Fondssparer aber weitge-
hend vorbeigehen, wie die Verbrau-
cherzentrale Baden-Württemberg
warnt. Erst wenn die Anbieter die Ka-
pitalgarantie sichergestellt haben, le-
gen sie das restliche Kapital in Aktien
an. Gedanken müssen sich auch Ver-
sicherte machen, die eine fondsge-
stützte Lebensversicherung abge-
schlossen haben, die in diesem Jahr
ausgezahlt werden soll. „In einem
solchen Fall lohnt es sicherlich, sich
einmal zu informieren, ob es möglich
wäre, den Vertrag zu verlängern, in
der Hoffnung, dass die Kurse wieder
steigen“, sagt Hermann-Josef Tenha-
gen, Chef des gemeinnützigen Ver-
braucherportals „Finanztip“. Denn
all das Geld, das an der Börse inves-
tiert wurde, ist vom Kursrutsch der
vergangenen Wochen betroffen.
Coronakrise
Das sollten
Versicherte wissen
Wie die Versicherungsprämie für die Lebensversicherung
oder die Kfz-Police plötzlich zum Problem werden kann.
Zahlungsverzug: Viele
Verbraucher haben
durch die Coronakrise
finanzielle Probleme.
dpa
Wenn Sie
Zahlungs -
probleme
haben,
nehmen Sie
umgehend
Kontakt zu
Ihrem
Versicherer
auf.
Rita Reichard
Verbraucherzentrale
NRW
Private Geldanlage
DIENSTAG, 7. APRIL 2020, NR. 69
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Ölaktien
Aramcos Hoffnung
auf eine Erholung
Die Aktien des weltgrößten
Ölkonzerns sind im Preiskrieg
abgesackt. Nun setzen Anleger
auf eine Einigung zwischen
Riad und Moskau.
Mathias Brüggmann Berlin
N
eue Hoffnungen auf eine Eini-
gung im Ölpreiskrieg stützen
die Aktie von Saudi Aramco.
Die Aktie beendete am Montag mit ei-
nem Kurs von 31,95 saudischen Rial
(SAR) den Handel an der Börse Tada-
wul. Damit kam sie nahe an den Kurs
von 32 Rial (umgerechnet 8,53 Dol-
lar), zu dem sie beim weltgrößten
Börsengang im vergangenen Dezem-
ber ausgegeben worden war.
Zuvor hatte ein Konflikt zwischen
Saudi-Arabien und Russland die
Aramco-Papiere belastet: Weil Mos-
kau nicht bereit war, weitere Förder-
mengenkürzungen zu akzeptieren,
hatte Riad den Markt mit billigem Öl
geflutet. Aramco hatte zudem seinen
Kunden Rabatte von bis zu sechs Dol-
lar pro Barrel ( je 159 Liter) Öl angebo-
ten. Der Ölpreis war um mehr als 50
Prozent eingebrochen.
Doch in der vergangenen Woche
hat US-Präsident Donald Trump un-
ter Androhung von Strafzöllen auf
importiertes Rohöl massiv Druck auf
die Ölnationen ausgeübt, ihren Streit
zu beenden. Das Ergebnis: Am Don-
nerstag soll es ein telefonisches Kri-
sentreffen der Förderländer geben.
Nun herrscht wieder etwas Hoff-
nung: Russlands Präsident Wladimir
Putin hat bereits neue Mengenbe-
grenzungen ins Spiel gebracht. Aram-
co hat am Sonntag den Termin ver-
streichen lassen, an dem es norma-
lerweise den Preisrabatt oder
-aufschlag für saudisches Öl gegen-
über dem Weltmarktpreis für den
Folgemonat bekanntgibt.
Seither steigen die Aramco-Aktien
wieder. Beim weltgrößten Börsen-
gang waren 29,4 Milliarden Dollar für
1,7 Prozent der Aramco-Anteile erlöst
worden. Zuvor war nur der Börsen-
start von Chinas Internethändler Ali-
baba mit 25 Milliarden Dollar 2014
größer. Aramcos Börsenwert lag sei-
nerzeit bei 1,88 Billionen Dollar, kurz
darauf überstieg die Marktkapitalisie-
rung des wertvollsten und profita-
belsten Unternehmens der Welt die
erhoffte Zwei-Billionen-Dollar-Marke.
Am 16. März hatte der Kurs der Pa-
piere des weltgrößten Ölförderers
mit einem Schlusskurs von 27,80 Rial
den Tiefstpunkt erreicht. Damit wa-
ren Aramco-Papiere deutlich weniger
abgestürzt als die von Rivalen wie
Russlands Rosneft, Brasiliens Petro-
bras oder westliche Ölkonzerne wie
Exxon oder BP, deren Kurse sich zwi-
schenzeitlich fast halbiert haben.
Noch Ende Dezember hatte die
Aramco-Aktie einen Höchststand von
38 SAR markiert.
Aramco profitiert nach Ansicht von
Analysten davon, dass der Ölriese
jährlich 75 Milliarden Dollar Dividen-
denausschüttung für die nächsten
fünf Jahre beim IPO garantiert hat.
2019 war der Nettogewinn um 21 Pro-
zent auf 88,2 Milliarden gefallen. Sein
Unternehmen könne mit einem Öl-
preis von 30 Dollar pro Barrel „sehr
komfortabel“ leben, sagt Aramcos Fi-
nanzvorstand Khalid Al Dabbagh.
Analysten sehen beim aktuellen
Aramco-Kurs wenig Potenzial nach
oben: „Wir mögen die Fundamental-
daten von Aramco, aber wir denken,
dass die Bewertungen jetzt nur noch
fair und nicht mehr attraktiv sind“,
sagt John Bates von PineBridge In-
vestments Europe.
Saudi Aramco: Das
Unternehmen hatte
den Markt mit billi-
gem Öl geflutet.
imago images/ITAR-TASS
Dax-Sentiment
Verkaufen bei
schwachen Nerven
Die aktuellen Indikatoren
zeigen: Profis bereiten sich
hierzulande auf eine erneute
Ausverkaufswelle vor. Es sind
aber zwei Szenarien denkbar.
Jürgen Röder Düsseldorf
D
er Dax ist am Montag
schwungvoll in die Handels-
woche gestartet. Doch trotz
der deutlichen Kursgewinne bleibt
Sentimentexperte Stephan Heibel nach
Auswertung der Handelsblatt-Umfrage
Dax-Sentiment und weiterer Indikato-
ren bei seiner Einschätzung: Er rät all
jenen Anlegern zur baldigen Trennung
von Positionen, die eine weitere Aus-
verkaufswelle nicht durchstehen.
Heibel begründet dies auch mit ei-
nem amerikanischen Börsensprich-
wort. „Panik ist keine Strategie“, lau-
tet es. Aber welcher Anleger bekommt
angesichts der Ausverkäufe in den ver-
gangenen Wochen keine Panik? Des-
wegen gilt für ihn die Ergänzung:
„Wenn schon Panik, dann bitte schön
du als Erster.“ Die aktuellen Indikato-
ren zeigen: Profis bereiten sich hierzu-
lande auf eine erneute Ausverkaufs-
welle vor. Auch Privatanleger sind al-
les andere als mutig. Viele haben ihre
Spekulationen aufgelöst und hoffen,
nun mit verkleinertem, aber langfris-
tig ausgerichtetem Portfolio den Scha-
den gering zu halten. Ob das gelingt?
Laut Sentimentanalyse wird solch
ein Crash nicht durch Kaufinteressen-
ten beendet. Denn zu viele Anleger
warten noch auf eine Gelegenheit, ih-
re Positionen abzustoßen. Nie wieder
Aktien, lautet deren Überzeugung
nach dem Crash. Und diese Anleger
werden dafür sorgen, dass die Erho-
lungen der Aktienmärkte durch ihre
Verkäufe nicht nachhaltig werden.
Heibel sieht zwei Möglichkeiten,
dass ein tragfähiger Boden am Ak-
tienmarkt entstehen kann. Zum ei-
nen dadurch, dass beispielsweise ei-
ne überraschend wirksame Behand-
lungsmethode für Covid-19 gefunden
wird. Denn dann könnten möglicher-
weise die verkaufswilligen Anleger al-
le ihre Aktien abstoßen, ohne dass
ihr Verkaufsvolumen die Nachfrage
übersteigt. Aber dafür müsste die
Nachricht extrem positiv sein und ge-
nug Kaufwillige anziehen.
Die zweite Möglichkeit: Diejenigen,
die auf bessere Kurse zum Verkaufen
warten, verlieren die Nerven und ver-
kaufen in einer verlustreichen Phase.
Dazu müsste der Dax vermutlich
nochmals in Richtung 8000 Punkte
abrutschen, begleitet von diversen
negativen Nachrichten.
Typischerweise ist das Handelsvo-
lumen bei solch einem Szenario sehr
gering. Einige wenige mutige Käufer,
denen kein Angebot an Aktien mehr
gegenübersteht, treiben bei dünnem
Handelsvolumen die Kurse so schnell
in die Höhe. Aus Erfahrung weiß der
Inhaber des Analysehauses Animusx:
„Das geschieht für die meisten Anle-
ger zu schnell, um zu reagieren.“
Bereits vor einer Woche hatte er auf
den relativ hohen Zukunftsoptimis-
mus der Anleger hingewiesen und
prophezeit, dass dieser Wert zurück-
geht. Was auch laut der aktuellen Um-
frage so geschah: Im Höhepunkt des
Ausverkaufs lag dieser Indikator auf ei-
nem historisch hohen Wert von 4,1,
aktuell sind es nur noch 1,8. „Da ich
aber davon ausgehe, dass dieser Crash
erst dann beendet werden kann, wenn
der Zukunftsoptimismus verschwun-
den ist und in Panik die letzten Positio-
nen auf den Markt geworfen wurden,
müssen wir wohl noch ein wenig war-
ten“, bewertet Heibel diese Zahlen.
Die aktuellen Umfrageergebnisse
zeigen: Die Panik der ersten Ausver-
kaufswelle ist dank der Dax-Stabilisie-
rung in der vergangenen Handelswo-
che mit einem Minus von „nur“ ei-
nem Prozent vorbei. Es herrscht nur
noch eine depressive Stimmung, der
Sentimentwert liegt bei minus 4,6.
Auch die vorherige Verunsiche-
rung unter den Anlegern schwindet
mit einem Wert von minus 2,6. Denn
die Anleger, die bislang noch nicht
verkauft haben, fühlen sich nun be-
stätigt: Von seinem Tief bei rund
8255 Zählern ist der Leitindex mitt-
lerweile rund 20 Prozent gestiegen.
Die Investitionsbereitschaft ist
ebenfalls wieder zurück. Nach der
historisch hohen Kaufbereitschaft
von vor zwei Wochen mit 5,8 ist die-
ser Wert inzwischen auf nur noch 3,4
zurückgegangen.
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Private Geldanlage
DIENSTAG, 7. APRIL 2020, NR. 69
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