Der Stern - 08.04.2020

(Brent) #1
scher Chefreporter der „Welt“, hat für sein
Buch mit vielen Akteuren gesprochen und
dann versucht, das Geschehene zu rekons-
truieren. Vieles, was der Autor schreibt,
sind Tatsachen, anderes sind nur Mut-
maßungen.
Der Regisseur Stephan Wagner und der
Drehbuchautor Florian Oeller haben
für die ARD aus Alexanders Buch einen
zweistündigen Fernsehfilm gemacht. Sie
wollen mit dramaturgischen Mitteln zei-
gen, was in jenen Tagen geschah, wie und
warum entschieden wurde und was auf
dem Spiel stand. Die gezeigten Szenen, so

E


s waren 180 Tage, die das Land
verändert haben. So beschreibt der
Journalist Robin Alexander im
Vorwort seines Sachbuch-Bestsel-
lers „Die Getriebenen“ die Monate,
die heute je nach Perspektive
„Flüchtlingskrise“, „humanitäre Grenz-
öffnung“ oder „Staatsversagen“ genannt
werden. Damals kamen in kurzer Zeit rund
900 000 Asylsuchende ins Land. Deutsch-
land schwankte zwischen Willkommens-
kultur und Überforderung.
Die Erschütterungen von damals wirken
bis heute nach. Robin Alexander, politi-

Das TV-Spiel
„Die Getriebenen“
zeigt das Ringen
der Politiker im
Flüchtlingssommer 2015

Schicksalstage


Staatsträger: In
„Die Getriebenen“
werden Angela
Merkel, Frank-
Walter Steinmeier,
Sigmar Gabriel,
Peter Altmeier,
Thomas de Maizière
und andere dargestellt

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FILM


KULTUR


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