stern Nr. 50/2019: Die Fotostrecke „Im Lager wurde Weinen bestraft“
ist nominiert für den Nannen Preis
Der Nannen Preis zeichnet jedes Jahr die besten journalistischen Leistungen
der Print- und Onlineredaktionen Deutschlands aus. Gerade wurde die Short-
list der Nominierten veröffentlicht. Aus dem stern wurden gleich zehn Beiträge
ausgewählt. Dazu gehören „Wenn das Herz versagt und es nur eine Rettung
gibt“ von Dominik Stawski und „Doktor Gammel holt ein Kind“ von Jonas Breng
in der Kategorie Repor tage. Und „Vom Leben nach dem Überleben“ von
Mathias Braschler und Monika Fischer und „Das Leben danach“ von Jonathan
Torgovnik sowie „Im Lager wurde Weinen bestraft“ von Tamina-Florentine Zuch
in der Kategorie „Inszenierte Fotografie“. Dazu kommen fünf Fotoreportagen.
Sehr geehrter Herr Jörges,
Sie plädieren für eine befristete Schließung
der Börsen, da sogenannte Short Seller den
Kursverfall der letzten Wochen durch den
Verkauf geliehener Aktien beschleunigt
hätten. Wer verleiht denn Aktien? Doch nicht
etwa die Banken, die die Depots verwalten?
Christof Sauter, Bickenbach
Sehr geehrter Herr Sauter,
nein, die Banken dürfen Aktien aus den
Depots ihrer Kunden nicht verleihen. Das
wäre ja noch haarsträubender – ein Skandal
im Skandal. Denn diese Aktien gehören ih-
nen nicht. Es sind in der Regel große Fonds,
die Wertpapiere aus ihrem Vermögen ver-
leihen. Denn dafür kassieren sie Gebühren,
einige Prozent des Aktienwerts. Das kann
ein hübsches Nebengeschäft für Pensions-,
Renten- und Investmentfonds sein. Die
machen auch regen Gebrauch von dieser
Möglichkeit, die ihnen ihre Prospekte aus-
drücklich erlauben. Normalerweise kommen
ja auch die Fondsanleger in den Genuss
einer höheren Rendite. Es sei denn, ein
veritabler Börsencrash ruiniert die Kurse –
und sie haben sich am Ende selbst geschadet.
Mit freundlichen Grüßen
Hans-Ulrich Jörges, stern-Kolumnist
stern Nr. 14/2020,
„Corona-
Kapitalismus“ –
der Zwischenruf
aus Berlin
stern Nr. 15/2020, „Geld oder Leben“
- der Ruf der Wirtschaft nach
Lockerung des Shutdowns wird lauter
Offene Debatte
In Deutschland lobe ich mir die
offene Debatte über alle Aspekte
der Corona-Krise. In meinem
Heimatland Schweden ist diese
komplett abhandengekommen.
Schweden ist bekannt für Wohl-
stand, Freiheit, Gemeinschaft und
Gelassenheit – von vielen welt-
weit beneidet. In der Corona-Krise
werden diese Werte ins Gegenteil
verkehrt. Hier zählt das Geld mehr
als das Leben. Die Werte werden
jetzt missbraucht, um den Wohl-
stand zu erhalten. Die Schweden
vertrauen naiv der laschen Krisen-
handhabung der Autoritäten.
Suzanne Forsström, Berlin
stern Nr. 15/2020, „Die unvorberei-
teten Staaten von Amerika“ – Bericht
aus New York City
Keinen Deut besser
Das Virus verändert auch uns, alle.
Texaner wollen also New Yorker
aussperren, innerhalb von New
York ein Stadtteil den anderen, und
in Florida wird mit der Polizei ge-
droht. Und was ist so anders als bei
uns? Schleswig-Holstein hat schon
seit Tagen seine „Grenzen“ dichtge-
macht, Mecklenburg-Vorpommern
zog nach. In beiden Bundeslän-
dern wird nicht nur mit der Polizei
gedroht, sie wirft auch Menschen
raus. Wir sind keinen Deut besser.
Gerhard Maack, Hamburg
stern Nr. 15/2020, „Unsere Milliarden“
- Kolumne von Horst von Buttlar
Umsatz der Großen sichern
Ich wünschte, Herr von Buttlar
hätte recht und die Milliardenhil-
fen wären wirklich für Kleinunter-
nehmer bestimmt. Allerdings
liest sich der Antrag auf Überbrü-
ckungsgeld ganz anders. Gefordert
ist die Auflistung der laufenden
Kosten, nicht des vermutlich ent-
gangenen Gewinns. Wir sollen also
mit diesem Geld unsere Bankkre-
dite, Versicherungsbeiträge und
Gewerbemieten zahlen. Damit
sichern wir großen Unternehmen
ihren Umsatz. Wovon Kleinunter-
nehmer private Ausgaben bestrei-
ten sollen, wird nicht gesagt.
Katja Lang, Altenkirchen
Wirtschaftliche Existenzen lassen
sich neu aufbauen, menschliches
Leben lässt sich nicht ersetzen.
Michael Huster, via Facebook
6 8.4.
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